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Der Hund des Joggers
Ich laufe durch den Grunewald auf einer meiner normalen Runden.
Als ich auf einen Weg der längs des Postfenns verläuft, einbiegen will, gewahre ich vor mir einen Jogger, der ebenfalls in diesen Weg, allerdings aus einer anderen Richtung kommend, einbiegt. Vor ihm läuft sein Hund. Der brave Begleiter bleibt ständig etwa so zwei Meter vor seinem Herrchen; er ist offensichtlich mehr damit beschäftigt ein idealer Trainingspartner sein zu wollen, als sein Hundeleben in vollem Umfang auszuleben.
Sein Herrchen läuft ein wenig langsamer als ich. So bleibt es nicht aus, daß ich den Mann überhole und mich langsam von ihm entferne. Sein Hund hat die leichte Tempoverschärfung registriert und läuft nun ebenfalls etwas schneller. Schließlich hält er seinen Abstand von etwa zwei Metern bei. Ich denke, daß es besser ist, auch den Hund zu überholen und steigere mein Tempo. Der brave Vierbeiner zieht ebenfalls an. An den zwei Metern ändert sich nichts. Also noch ein wenig mehr Tempo und der Abstand bleibt dennoch gleich. So geht das muntere Spielchen noch einige hundert Meter weiter. Langsam merke ich, daß ich diese Temposteigerung nicht ad infinitum fortsetzen kann. Also schnaufe ich in seine Richtung, daß sein Herrchen schon ein ganzes Stück hinter uns zurück geblieben sei. Jetzt wendet der Hund im Laufen seinen Kopf zu mir, zeigt sich angesichts der ihm unbekannten Stimme irritiert und nun ruft auch Herrchen von hinten und ich schaffe es endlich an diesem prächtigen Tempomacher vorbeizuziehen.
Viel länger hätte ich es auch kaum noch durchgehalten.
Der Hund des Joggers hatte die ungleich bessere Kondition.