Was ist neu

Der Irrtum

Seniors
Beitritt
29.11.2005
Beiträge
885
Zuletzt bearbeitet:

Der Irrtum

Paul Steeler fühlte sich prächtig. Er war aufgekratzt und freute sich auf einen aufregenden Abend mit Catherine. Selbst die vom lärmenden Feierabendverkehr hoffnungslos verstopften Straßen konnten seine beschwingte Laune nicht stören. Er war ein glücklicher und zufriedener Mann, der sich durch eine bunte und schöne Welt bewegen durfte. Das Schicksal meinte es gut mit ihm. Während er bei einer der vielen Rotphasen an einer Ampel unbekümmert auf die nächsten paar Meter Weiterfahrt wartete, fiel ihm ein, dass Catherine wahrscheinlich keinen Sekt haben würde. Er hielt es für eine glänzende Idee, noch schnell irgendwo eine Flasche zu besorgen. Diesen Plan bereicherte er sogleich mit einem weiteren guten Einfall: Blumen! Herrliche Blumen für eine begehrenswerte Frau. Wann war er das letzte Mal mit einem prächtigen Strauß erschienen? Er sollte sich wirklich wieder mehr auf das Wesentliche konzentrieren und die Freude und den Genuss daran durch jedes sorgfältig ausgewählte Detail steigern. Heute war der ideale Tag für das Ausleben von Spontaneität, fand Paul, der seine Schritte sonst lieber mit Bedacht setzte. Bevor er Blumen und Sekt besorgte, konnte er eigentlich noch einmal kurz bei Catherine anrufen, einfach nur mal so, um sich daran zu erfreuen, dass es sie gab.

In der Nähe des Supermarktes fand er einen Parkplatz, und die Telefonzelle ganz in der Nähe war frei. Tage des Glücks schienen ihren eigenen, wohltuenden Rhythmus zu habe. Er wählte die vertraute Nummer und es war nicht besetzt. Es hätte wahrhaftig viele Möglichkeiten des Scheiterns geben können, gerade was diese einfachen Handgriffe des Lebens betraf, aber alles verlief glatt. In lässiger Haltung und mit entspanntem Grinsen vernahm er den Summton am anderen Ende der Leitung, der sich daheim bei Catherine in ein Klingeln verwandelte. Einmal, zweimal, dreimal ...

In diesem Augenblick pochte es von außen forsch an die Glastür. Erschrocken hängte Paul den Hörer ein und drehte sich um. Durch die Scheibe blickte er direkt in kantige, unfreundliche Gesichter zweier Männer, die ihn scharf musterten. Beide waren sie groß und kräftig. Sie trugen trotz der Hitze Anzug, Hut und Krawatte und wirkten bedrohlich. Zaghaft öffnete Paul die Tür einen Spalt. “Was wollen Sie denn? Sehen Sie nicht, dass ich gerade telefonieren will?“
Einer der beiden Fremden grinste, ohne dass sein Gesichtsausdruck dadurch irgendwie freundlicher wurde. “Ganz ruhig bleiben, Kumpel.“
“Sie werden die Telefonzelle jetzt verlassen und uns begleiten“, mischte sich der andere Mann ein. “Sollten dabei jedes Theater vermeiden.“
‘‘Was wollen Sie denn von mir?“
“Kommen Sie erst einmal mit uns. Unser Wagen parkt hier ganz in der Nähe. Wird sich dann schon alles klären. Bleiben Sie einfach ruhig und besonnen.“
Pauls Blick flackerte von einem zum anderen. “Aber um was geht es denn? Sie können mich doch nicht einfach so … mitnehmen?“
“Sollten wirklich genau das tun, was wir Ihnen sagen. Könnte sonst recht unangenehm für Sie werden. Würde Ihnen ganz bestimmt noch weniger gefallen.“
“Aber ich ...“
Paul wurde unsanft am Kragen gepackt. Grobe Pranken rissen ihn hoch, bis sein Gesicht auf Augenhöhe mit der düsteren Visage des größeren der beiden Männer war. Ein stumpfer Haiblick brachte ihn endgültig zum Schweigen. Tabakatem und der Geruch eines aufdringlichen Rasierwassers betäubten seine Sinne. Der Hai sah aus, als wolle er ihn auf der Stelle fressen. Er zeigte sein mörderisches Gebiss. “Jetzt hören Sie mir ganz genau zu, Kumpel, weil ich es Ihnen nur einmal sagen werde: Sie kommen jetzt mit. Ohne ‘wenn‘ und ‘aber‘. Sie werden sich ruhig und unauffällig verhalten. Und uns keinen Kummer machen, kapiert? Ich will ab sofort keine dämliche Frage mehr hören. Wenn Sie ordentlich parieren, dann wird es für uns alle nichts weiter als ein netter und gemütlicher Ausflug. Machen Sie aber irgendwelche Mätzchen, breche ich Ihnen sämtliche Knochen. War das jetzt soweit verständlich? Oder muss ich noch deutlicher werden?“
Paul schluckte schwer, sackte kraftlos in sich zusammen und atmete gepresst, weil der harte Griff ihm die Kehle zuschnürte. Als der Riese ihn endlich losließ, geriet er ins Stolpern, aber der andere Mann hielt eisern seinen Arm umklammert und bewahrte ihn vor dem totalen Zusammenbruch.
“Ich habe verstanden“, keuchte Paul. Dabei sah er sich verzweifelt um, ohne jedoch einen Ausweg aus dieser bedrohlichen Situation entdecken zu können. Es drängten sich zwar viele Menschen hastig an ihnen vorbei, aber sie nahmen keine Notiz davon, was sich hier bei der Telefonzelle abspielte. Sie sahen nichts. Sie wollten nichts sehen. Paul war allein, inmitten des Großstadttreibens. Allein und ohne jede Chance. Er versuchte, sich zur Ruhe zu zwingen. Würde er lauthals um Hilfe brüllen, würden die Passanten erst recht achtlos an ihnen vorbeihasten. Bloß nicht einmischen! An einen überraschenden Fluchtversuch war auch nicht zu denken. Dafür hatten sich die Fremden zu gut postiert. Wie eine Wand standen sie vor ihm, ihre Schatten deckten ihn völlig zu. Es sah nicht danach aus, als könnte er gegen sie ankommen, weder mit Kraft noch mit List. Und der Mann mit den Augen eines Hais schien ganz offensichtlich nur darauf zu warten, dass Paul ihm einen Grund für eine härtere Gangart lieferte. Oh nein, das war kein Spaß mehr. Ganz und gar nicht.

Der Tag verlor seinen Glanz. Auf einmal war die Stadt laut und dreckig, die Luft stickig, die Menschen hatten sich in herzlose Maschinen verwandelt. Das Leben war wieder grau und alltäglich geworden. Pauls Gedanken schrumpften auf einen Klumpen Angst zusammen. Seine Muskeln verkrampften sich und zitterten. “Eine Verwechslung ...“, stammelte er mit letzter Kraft. “Es wird sich bestimmt alles aufklären. Ich komme mit. Ich mache Ihnen keine Schwierigkeiten.“
Der Hai grinste breit, und sein Begleiter klopfte Paul anerkennend auf die Schulter. Dann hielten sie ihm Ausweise und Dienstmarken unter die Nase, gaben sich als Polizeibeamte zu erkennen und durchsuchten ihn routiniert nach Waffen. Der Hai leierte ihm mit monotoner Stimme seine Rechte vor und fragte ihn anschließend, ob er alles verstanden habe. Paul nickte, obwohl er gar nicht zugehört hatte. Willenlos folgte er den Männern, die ihn wie eine Puppe in die Mitte nahmen, um ihn bei einer falschen Bewegung sofort zerquetschen zu können. Beim Wagen angekommen, legten die Beamten Paul Handschellen an und drängten ihn unsanft auf die Rückbank. Paul zweifelte daran, es tatsächlich mit Polizisten zu tun zu haben, weil sie rücksichtslos und brutal vorgingen. Aber sie brachten ihn tatsächlich in ein Revier und schleiften ihn dort durch das nervöse Gewimmel eines normalen Dienstalltages, vorbei an klingelnden Telefonen, fluchenden Beamten, aufgeregten Zivilisten, klappernden Computertastaturen und schnurrenden Faxgeräten.
Paul hielt den Blick gesenkt, konzentrierte sich nur darauf, mit seinen Begleitern Schritt halten zu können. Verzweifelt ignorierte er die summende Atmosphäre. Menschenansammlungen dieser Größenordnung war er nicht gewöhnt. Das machte ihm Angst. Das Stimmengewirr erinnerte ihn an einen angriffslustigen Bienenschwarm. Bilder und Geräusche verschmolzen zu einem Wesen mit monströsen Ausmaßen, zu einer brodelnden und dampfenden Masse ohne Gesicht und Individualität.

Paul wurde in ein gläsernes Büro geführt. Hier fühlte er sich endlich etwas geschützter. Ein dicker, kahlköpfiger Mann sprang auf und musterte das Trio, wobei er an Paul zunächst wenig Interesse zeigte. Dessen Begleiter jedoch bedachte er mit sehr finsteren Blicken. Er wirkte wie eine menschliche Gewitterwolke. “Also?“, fragte er den Hai. “Ich erwarte Ihren Bericht, Detective Dexter.“
“Er ist pünktlich auf die Minute zum Termin bei der Telefonzelle aufgetaucht. So, wie unser Informant es angekündigt hatte. Zudem benahm er sich auffällig und seltsam. Alles sprach nach unserer Ansicht dafür, dass die Aktion CHARLIE, wie von Martinez beschrieben, angelaufen war. Und wir ...“
“Sie sollten nur observieren und weitere Befehle abwarten“, warf der Inspektor mit scharfer Stimme ein. “Statt dessen bricht plötzlich der Funkkontakt zu Ihnen ab.“
“Mussten ja den Wagen verlassen“, rechtfertigte sich Dexters Partner. “Hätten sonst die Zelle nicht ...“
“Und warum haben Sie nicht ordnungsgemäß die Zentrale informiert, als Sie den Wagen verließen?“
“Ging alles so schnell, Chief. Wollten keine Zeit verlieren. Hatten Angst, dass der Bursche uns durch die Lappen geht. Mussten sofort entscheiden und schnell handeln!“
Mit spöttischem Grinsen musterte der Inspektor Paul von Kopf bis Fuß. “Ein großartiger Fang, Männer. Wirklich einmalig. Brown und Dexter haben zugeschlagen. Alle Achtung. Hätten Sie sich allerdings vor Ihrem eigenmächtigen Handeln noch einmal über die Zentrale mit mir verständigt, dann hätten Sie erfahren können, dass die Aktion CHARLIE längst abgeblasen worden war. Der gute, alte Martinez, der hat uns alle mächtig verarscht. Der hat uns nur Scheiße erzählt. Und während wir an verschiedenen Stellen der Stadt hinter falschen Spuren herschnüffelten, hat das Heroin ganz woanders in aller Ruhe und ohne jede Störung den Besitzer gewechselt. Bloß haben die anderen Jungs wenigstens nicht den dummen Fehler begangen, einfach mal irgendwelche Unschuldigen zu verhaften, so wie ihr Hornochsen!“
“Ein Irrtum, wie ich schon sagte“, stieß Paul glücklich hervor, und die Freude ließ Kraft und Mut in ihn zurückströmen. “Ich habe mit der Sache nichts zu tun. Wirklich nicht.“ Er lachte hysterisch. “Heroin? Oh Gott. Ausgerechnet ich! Ich rauche ja noch nicht einmal. Ich bin völlig unschuldig.“
“Stimmt“, bestätigte der Inspektor trocken. “Und Sie werden sich gleich darüber freuen dürfen, wie schnell meine Männer Sie von diesen verdammten Handschellen befreien werden.“
Brown befolgte sofort den dezent verpackten Befehl. Der Hai gab sich allerdings noch nicht geschlagen. “Moment, Inspektor. Wir haben ihn ... ich meine, es war genau achtzehn Uhr, als ... Die Telefonzelle. Der Zeitpunkt. Das merkwürdige Verhalten des Burschen, bevor er ...; nun, das alles passte irgendwie zusammen, verstehen Sie? Sollten wir nicht …?“
“Vergessen Sie es einfach, Dexter. Sie haben den Falschen erwischt. Geht das nun endlich in Ihren Quadratschädel rein? Es war ein beschissener Irrtum. Warum wollen Sie diesen armen Mann unbedingt verhaften? Weil er zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort war? Weil er eine Telefonzelle um achtzehn Uhr betrat? Lassen Sie diesen Unglücksraben auf der Stelle frei, bevor wir irgendwelchen Ärger bekommen.“ Plötzlich leuchtete sein Gesicht vor Freundlichkeit. Väterlich legte er seinen dicken Arm um Pauls schmale Schultern. “Sie sind von meinen Jungs doch soweit gut behandelt worden, nicht wahr?“
Paul nickte heftig.
“Das hört man gern.“ Der Inspektor schaukelte ihn leicht hin und her. “Man hat sich also Ihnen gegenüber anständig und korrekt verhalten. Sie planen nicht, irgendwie gegen uns vorzugehen. Keine Beschwerde oder etwas in der Richtung?“
“Auf keinen Fall, Inspektor!“ Paul war die Erleichterung darüber, dass sich alles als Missverständnis erwiesen hatte, mehr als deutlich ins Gesicht geschrieben. Alles andere war ihm egal. “Irren ist doch menschlich.“

Es war ein gutes Gefühl, die Handschellen wieder loszusein und Brown, aber vor allen Dingen diesen großspurigen Dexter, so kleinlaut und schuldbewusst schwitzen zu sehen, wie zwei Jungen, die bei einem dummen Streich erwischt worden waren. Der Inspektor klatschte in die Hände. “Also, dann ist ja alles in Ordnung. Es ist gut, wenn sich Angelegenheiten unter Männern so einfach regeln lassen. Und eine Entschuldigung meiner Leute wird das harmonische Bild abrunden, möchte ich wetten.“
Dexter brummt irgendetwas, ohne Paul dabei anzusehen. Brown knuffte ihn aufgeräumt gegen den Oberarm, eine unverständliche Entschuldigung murmelnd.
Zum Abschied drückte der Inspektor Paul herzlich die Hand. “Diese wackeren Burschen sind Tag und Nacht für die Bürger der Stadt im Einsatz. Sie werden verstehen, dass es im Übereifer hin und wieder einmal zu kleinen Irrtümern kommen kann. Man sollte in diesem Zusammenhang nicht vergessen, dass alles letzten Endes nur mit dem edlen Ziel geschieht, unsere Straßen etwas ruhiger und sicherer zu machen.“
“Ich bin nicht nachtragend, Inspektor“, versicherte Paul. “Wirklich nicht. Darf ich jetzt gehen?“
“Aber sicher. Gehen Sie nur. Sie sind ein freier Mann. Frei wie ein kleines Vögelchen.“

Aufatmend verließ Paul das Polizeirevier. Alles war wieder gut. Alles war wieder gut. Alles war wieder gut. Durchatmen. Die Gedanken kontrollieren. Die Besinnung auf das Jetzt erzwingen. Die Wirklichkeit hatte den Albtraum als Irrtum entlarvt. Mit einem Taxi ließ er sich zu seinem Auto bringen. Für Sekt und Blumen war es jetzt leider zu spät, aber dennoch freute er sich auf Catherine. Vor gut einer Stunde hatte es noch so ausgesehen, als sei sein Leben völlig aus den Fugen geraten. Jetzt aber kehrte endlich wieder Normalität ein.

Er parkte den Wagen in einer Seitenstraße. Mittlerweile war es schon dunkel geworden. Mühsam wuchtete er die schwere Tasche aus dem Kofferraum. Zielstrebig bewegte er sich auf den Eingang zu. Einen Moment lang zögerte er. Dann kam ihm plötzlich eine launige Idee in den Sinn. Er drückte sehr lange auf die Klingel. Nach einer Weile meldete sich blechern und hörbar erstaunt Catherines Stimme.
“Mein Name ist Detective Dexter“, log Paul, wobei er Dexters harten und abgehackten Tonfall gekonnt imitierte. “Wir ermitteln gegen einen Burschen, der in letzter Zeit immer wieder Frauen telefonisch belästigt hat. Wir konnten ihn heute verhaften und haben ein kleines Notizbuch bei dem Kerl gefunden. In diesem Buch haben wir unter anderem auch Ihre Adresse und Telefonnummer entdeckt. Wir gehen nun all diesen Hinweisen nach. Sind Sie in der letzten Zeit telefonisch belästigt oder gar bedroht worden?“
“Das kann man wohl sagen“, entgegnete sie bitter. “Seit Wochen hat dieser Perverse immer wieder bei mir angerufen, hat teilweise Dinge gesagt ... oh, mein Gott, ich bin froh, dass Sie ihn erwischt haben.“
“Wären Sie bereit, mir in diesem Zusammenhang noch schnell ein paar Fragen zu beantworten? Das ist sehr wichtig, damit wir die Anklage hieb- und stichfest formulieren können. Sonst paukt ein cleverer Rechtsverdreher den Burschen morgen wieder raus.“
“Kommen Sie nur rauf, Detective Dexter.“ Sie klang sehr erleichtert. “Ich sage Ihnen alles, was ich weiß.“
Der Summer wurde betätigt und Paul stemmte mit lässigem Schwung die Haustür auf. Bedächtig machte er sich an den Aufstieg in den dritten Stock. Seit einiger Zeit hatte er den langweiligen und einsamen Alltag von Catherine Jackson akribisch ausgekundschaftet. Er wusste gut Bescheid. Sie lebte allein und zurückgezogen. Empfing nie Besuch. Wohnte in einem Haus und einer Gegend, in der sich keiner groß um den anderen kümmerte. Ideale Voraussetzungen für einen Besuch bei ihr.

Die Frau erwartete ihn bei geöffneter Tür. In ihrem verlebten Gesicht wirkte das warme Lächeln wie ein kurzer Sonnenstrahl an einem düsteren Regentag. Ihr Aussehen hatte ihr wirkliches Alter wohl um Jahre überholt. Ihre fleckigen Hände hielten den Bademantel über schlaffen Brüsten zusammen, während sie beiseite trat, um Paul den Weg in ihre Wohnung freizumachen. Er grinste sie auf die Art an, mit der er diesen verdammten Schlampen zu Beginn immer begegnete. Dabei berauschte er sich schon an der Vorstellung, sie bald in Stücke zu reißen, sich in ihrem Blut zu wälzen und den Gipfel seiner Erregung zu erreichen, während der letzte Funken Leben langsam aus ihren erstarrendem Augen wich.
Catherine schloss die Tür und faltete nervös die Hände. Sie musterte ihren Besucher mit einem Blick, der ihre Freude darüber kaum verbergen konnte, um diese Zeit endlich einmal etwas anderes zu sehen, als das Fernsehgerät. “Ich mach uns schnell eine Tasse Kaffee“, schlug sie aufgeregt vor und huschte beflissen davon.
“Das ist sehr nett von Ihnen.“ Paul stellte ächzend die schwere Tasche ab.
“Ich habe noch etwas Apfelkuchen im Haus“, hörte er ihre Stimme aus der Küche zwitschern. “Selbstgebacken. Dazu kann ich rasch etwas Sahne schlagen. Dauert wirklich nicht lange. Ich hoffe, Sie haben es nicht allzu eilig, Detective.“
Mit fahrigen Fingern zerrte Paul den Reißverschluss der Tasche auf. Darin war alles zu finden, was er für Abende wie diesen benötigte. Werkzeuge des Grauens. Liebevoll tätschelte er die vertrauten Geräte und fühlte, wie ihn eine wilde Vorfreude durchflutete.
“Sie haben doch ein wenig Zeit?“, rief Catherine aus der Küche unsicher.
“Aber sicher“, entgegnete er zufrieden. Natürlich hatte er Zeit. Die ganze Nacht.

 

Hallo Rick

um die langweiligen Lobeshymnen meinerseits ;) mal etwas mehr Würze zu verleihen, schreibe ich diesmal eine Kritik, die du dir nur bedingt an die Wand nageln kannst.
Als Erstes: mich hast du erwischt. Ich bin voll aufgelaufen. In dieser Hinsicht also ein dicker Pluspunkt. Da war zwar die ganze Zeit über etwas nicht koscher, aber auf dieses Ende war ich dann doch nicht gefasst. Möglicherweise bin ich von deinen anderen Kgs noch nicht all zu sehr vorbelastet.
Doch trotz des überraschenden Endes, befinde ich die Geschichte als eine eher weniger gelungene. Das freilich nur im Vergleich mit deinen anderen Kg´s!
Was ich am meisten vermisste, war die unglaubliche Wortgewalt, mit der du deinen Visionen in der Regel umzusetzen weißt. Der Irrtum ist auch gut geschrieben, keine Frage, aber es reicht nicht an die Klasse deiner anderen Geshcichten heran.
Möglicherweise liegt das mit der Wahl deines Themas zusammen, vielleicht acu daran, dass du die Geschichte so stark konstruieren wolltest. Wahrscheinlich beides.
Zur Konstruktion:
Es wurde hier ja schon an anderer Stelle angeschnitten, aber auf mich wirkt dein Prot (auch) nicht wirklich glaubhaft. Sein Verhalten den Cops gegenüber erscheint mir irgendwie nicht richtig/ unangemessen. Leider kann ich dies nicht besser als mit meinem Gefühl begründen, aber vielleicht reicht das ja aus, da ja schon anderswo Zweifel benannt wurden...

Trotz der aufgeführten Mängel soll nicht der EIndruck entstehen, mir hat deine Geshcichte nicht gefallen.
Ich habe sie gerne gelesen und freue mich auf Weitere von dir!

grüßlichst
weltenläufer

 

Hallo Tserk,

so nun habe ich alle von dir angemerkten Fehler (hoffentlich) erwischt. Danke noch einmal für diesen hilfreichen Sercvice. Was ich einfach nicht in meinen Schädel bekomme, sind die Pünktchen. Wenn ich sie am Ende mit Leerzeile setze, dann markiert mir das Word immer als Fehler. Außerdem meinte ich bisher immer, dass die Punkte am Satzende ohne Leerzeile, aber mitten im Satz mit Leerzeile zu verwenden sind. Egal, ich vertraue da letztendlich dir, keine Frage!

Hallo Elisha,

für meine Pointengeschichten (das war jetzt aber bestimmt die letzte!) müsste ich mir eigentlich ein Pseudonym zulegen. Dabei schreibe ich ja nicht nur sowas, eigentlich immer seltener. Nun denn, du (und Tserk sowieso), ihr habt die Lunte gerochen. Du hast aber recht, Krimis und verzwickte Wendungen und Pointen bei Filmen können mich ja auch so gut wie gar nicht mehr überraschen. Man ist eben hart gesotten.

Die von dir angemerkten Fehler deckten sich weitgehend mit Tserks PN-Service, die müssten jetzt alle behoben sein. Danke, dass das Lesen für dich trotzt der schnell erahnten Pointe trotzdem unterhaltsam war.

Hallo Weltenläufer,

auch dir vielen Dank für die Kritik - und ich fühle mich schon ein wenig entlarvt, was die Glaubwürdigkeit des Prots und die Konstruktion der Geschichte betrifft. Ehrlich gesagt, habe ich die Story mal vor vielen Jahren geschrieben, da war sie aber eigentlich ganz anders konzipiert.

Ein Mann wird während eines Telefonats mit seiner Frau aus der Zelle geholt. Zwei Polizisten schleifen ihn auf ein Polizeirevier. Dort darf er einen Anruf tätigen, aber statt einen Anwalt zu verständigen ruft er noch einmal seine Frau an, und versucht ihr zu erklären, was ihm passiert ist, sie zu beruhigen und erzählt ihr trotz der Beamten, wie sehr er sie liebt und das er bald wieder bei ihr sein wird, weil alles nur ein Irrtum ist. Der Irrtum stellt sich dann auch schnell heraus, die Beamten bringen den Mann heim und liefern ihn vor seiner Wohnungstür ab. Er verschindet im Haus, sie drehen ab und begegnen zufällig einen Nachbarn des Mannes. Man kommt ins Gespräch, und in diesem Gespräch erfahren die Polizisten dann, dass die Frau des Mannes bereits seit zwei Jahren tot ist.

Und aus diesem alten Plot habe ich dann den neuen konstruiert, weil ich einen anderen Schluss haben wollte. So richtig zufrieden war ich letztendlich auch nicht damit und offensichtlich hat's ja uch nicht so gut hingehauen.

Eins noch zu Sprache. Ich bin fest davon überzeugt, dass solch ein Thema möglichst schnörkellos geschrieben werden muss. Das übe ich bei solchen Stories halt immer wieder. Der große Spannungsautor bin ich leider nicht, obwohl das mein größter Traum war (und noch ein wenig ist).

Danke für deine interessante Kritik!

Grüße von Rick

 
Zuletzt bearbeitet:

Wenn ich sie am Ende mit Leerzeile setze, dann markiert mir das Word immer als Fehler.
Die Korrektur von Word ist ohne Worte.
Außerdem meinte ich bisher immer, dass die Punkte am Satzende ohne Leerzeile, aber mitten im Satz mit Leerzeile zu verwenden sind.
hier versteh ich grad nicht, was du meinst ... Denn ... also, ich bin mir sicher, dass es immer so ist. ;)
Egal, ich vertraue da letztendlich dir, keine Frage!
Wünsche einen schönen Dank, muss hier aber klarstellen, dass ich nicht das Maß aller Dinge bin.

Zur Geschichte noch mal: Gut, habs grad gesehn, des andere. Gut, weiß net, ob ichs durchschaut hätt, aber es ist ja nicht neu, dass man noch mit jmd lebt, der tot ist ... ähm ... duv erstehst, was ich meine.

Yeahboyyy!

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi Rick!

Ich fasse mich kurz. Mir hat deine Geschichte sehr gut gefallen und ich fand den Ablauf durchaus realistisch und daher auch nachvollziehbar. Das Leben schafft manchmal Zufälle und Situationen, die, wenn sie später aufgeschrieben werden, auf manche Leser unrealistisch wirken können.

Ein kleiner Fehler ist mir noch aufgefallen:
Durch die Scheibe blickte er direkt in kantige, unfreundlich Gesichter ...
unfreundliche...

Ehrlich gesagt, hätte mir dein Erstentwurf mit: sie ist schon seit zwei Jahren tot, noch um Einiges besser gefallen.:lol:
Trotzdem: Mein Kompliment für deinen Beitrag. Aber deine Geschichten sind eben meistens sehr gut. Müßig, es überhaupt zu erwähnen.

Liebe Grüße,
Manuela:)

 

Hallo Tserk,

die Beschreibung der Ursprungsidee findest du in meine Rückmeldung an "Weltenläufer" - ach, du hast es ja schon selbst gemerkt. Da wärst du NIE drauf gekommen! Da ich aber zukünftig keine Pointengeschichten mehr schreiben werde, werden wir auch nie erfahren, ob ich dich jemals mit einem überraschenden Ende gekriegt hätte.

Das mit den Punkten handhabe ich zukünftig so: Wenn Word es als Fehler meldet, dann weiß ich, dass es richtig ist und lasse es so.

Hallo Manuela

es freut mich, dass dir die Geschichte gut gefallen hat. Zufälle und inwieweit sie realistisch sind oder nicht, da denke ich immer, dass Spannungsgeschichten ein wenig mehr riskieren dürfen, in ihrer Konstruktion.

Den Erstentwurf arbeite ich vielleicht auch noch mal besser aus, die Urfassung war erbärmlich.

Den Fehler ändere ich gleich mal.

Danke auch für dein grundsätzliches Lob, es lässt mich stolz erröten.

Grüße von Rick

 

Hallo Rick,
direkt vorweg: leider hat mir deine Geschichte nicht gefallen. Warum? Das werde ich versuchen dir zu erklären. Vor allem liegt das an zahlreichen unglücklichen Formulierungen. Einige davon hab ich dir im folgenden Textkram mal rauskopiert. Dein Stil wirkt dadurch wie die Geschichte einer Schulaufgabe. Klingt hart, aber ich weiß nicht, wie ich das sonst sagen soll.
Weiterhin ist die story etwas wirr. Wirr in dem Maß, dass vieles nicht erzählt werden müsste. Die ganze Drogengeschichte dient ja nur der Irreführung. Dafür ist der Teil ein wenig zu lang geraten, vor allem, weil eigentlich keine Verbindung mit dem eigentlichen Ende besteht. Wäre nun ein Prot dieser Martinez gewesen, oder jemand aus seinem Kreis, dann würde dieser Teil der kg ein Recht zur Existenz bekommen, wenn ich es mal so ausdrücken will.
Und dann kommt das Ende. Das liest sich leider gar nicht gut. Ganz abgesehen davon, dass du im Grunde nichts über deinen Prot erzählst. Warum macht er das Ganze? Er ist ein perverser Killer, aber warum, weshalb, wieso??? Etc.... So gibt die kg leider nicht sehr viel her. Sie beruht nur darauf, dass die story den Leser in die Irre führen soll. Das tut sie zwar, aber auf recht unelegante Weise und vor allem ohne einen Aha-Effekt, der solche Geschichte erst lesenswert macht. Sorry, aber ich finde es besser, dir meine Meinung auf direktem Weg zu sagen, als drumherum zu reden. Hat mir überhaupt nicht gefallen. Es scheint aber, dass du schon andere Geschichten geschrieben hast, die weitaus besser geworden sind. Ich werde mal reinlesen. Vielleicht war dies ja nur ein Ausrutscher.
Nimm meine Kritik bitte nicht persönlich. Es ist ja nur eine subjektive, meine, Meinung, die sich weder gegen dich, noch deine Schreiberei richtet.

Hier jetzt der vorhergesagte Textkram:


Grobe Pranken rissen ihn hoch
- Pranken sehe ich immer im tierischen Vergleich, nicht als direkte Beschreibung

um ihn bei einer falschen Bewegung sofort zerquetschen zu können
- zerquetschen klingt überzogen

Verzweifelt ignorierte er die summende Atmosphäre
- eine summende Atmosphäre?

verschmolzen zu einem Wesen mit monströsen Ausmaßen
- auch hier wieder eine unglückliche Umschreibung. Monströs klingt nicht gut

Er wirkte wie eine menschliche Gewitterwolke
- gleicher Fall. Eine menschliche Gewitterwolke klingt doch schreibtechnisch arg konstruiert

Brown knuffte ihn aufgeräumt gegen den Oberarm
- versteh ich nicht. Wie knufft man jemanden aufgeräumt?

Alles war wieder gut. Alles war wieder gut. Alles war wieder gut.
- einmal hätte gereicht

Die Besinnung auf das Jetzt erzwingen
- Besinnung lässt sich nicht erzwingen. Entweder man besinnt sich, oder man besinnt sich.

Die Wirklichkeit hatte den Albtraum als Irrtum entlarvt.
- Vielleicht kann man es ja auch mit b schreiben. Aber ich bin der Meinung es handelt sich um einen Alptraum, daher ja auch der Alp.

sie bald in Stücke zu reißen, sich in ihrem Blut zu wälzen
- oh, das passt nun gar nicht. Hier liest sich deine kg wie ein billiges Schauerstück

Einen lieben Gruß...
morti

 

Hallo morti,

danke für dein ausführliches Statement zu meiner KG „Der Irrtum“. Nein, ich habe überhaupt kein Problem mit einer offenen und ehrlichen Meinung zu meinen KGs - im Gegenteil, das genau ist ja das, was ich mir hier grundsätzlich erhoffe. Und persönlich nehme ich es auch nicht, obwohl mir positive Kritiken immer besser gefallen als negative, keine Frage.

Die Geschichte „Der Irrtum“ zähle ich selbst auch nicht zu meinen stärksten KGs, sie ist im Kern eine Arbeit aus der „frühen Periode meines Schaffens“ und wurde irgendwann in der Schublade für „verwendbare Ideen“ mal nach oben gespült. Welches ursprüngliche Konzept sie mal hatte, habe ich bereits an anderer Stelle ausgeführt, meine aktuelle Änderung, davon gehe ich mittlerweile aus, hat der Grundidee wohl nicht besonders gut getan. Deine Meinung bezogen auf den Schluss deckt sich da ja durchaus auch mit anderen Kritiken, und das ist ganz sicher auch auf das nicht konsequente Umkrempeln der Grundidee zurückzuführen, und auf eine mangelhafte Angleichung der Charakterzeichnung des Prots.

Was deine Kritik bezüglich meines Stils betrifft, so meine ich, dass deine Beispiele fast ausschließlich Metaphern betreffen. Ziemliche simple Metaphern, keine Frage, aber der Einwand, Männerhände könne man nicht mit Pranken vergleichen (bei dieser Bezeichnung würde man eher an Tiere denken?), ist für mich erstaunlich. Hättest du jetzt geschrieben, das wäre ein billiger und ausgelutschter Vergleich, da hätte ich dir sofort zugestimmt, dass es aber grundsätzlich als Beschreibung für große Männerhände nicht funktionieren soll, da würde ich dann doch entschieden widersprechen. Auch eine „summende Atmosphäre“ ist eine andere Beschreibung für den mehr als überstrapazierten Vergleich einer Atmosphäre wie in einem Bienenstock – dass du nichts drunter vorstellen kannst ist... ja, auch erstaunlich. Auch die „menschliche Gewitterwolke“ fällt ihn die Metaphern-Kategorie. Entweder das kommt an, oder nicht.

Angesichts der Tatsache, dass du scheinbar meine Metaphern durchweg als misslungen empfindest, wäre es für dich sicher kein Vergnügen, andere KGs von mir zu lesen. In „Der Irrtum“ habe ich mich da eigentlich noch sehr zurückgehalten, in anderen Texten treibe ich es damit viel extremer. Ob dir das dann gefallen würde?

Die gern gestellte Frage nach einer grundsätzlichen psychologischen Erklärungen für das Verhalten eines durchgeknallten Triebtäters (warum, weshalb, wieso) kann man natürlich IMMER stellen, da wirst du unter Krimi/Spannung und Horror vermutlich kaum eine Geschichte finden, die dir darauf befriedigende Antworten gibt. Hätte ich das zum Ziel gehabt, dann hätte ich „Der Irrtum“ unter „Gesellschaft“ gepostet. Meiner Ansicht sollten bei „Spannung“ andere Inhalte im Vordergrund stehen – das ist natürlich alles Geschmacks- und Ansichtssache, klar.

Ich danke dir jedenfalls für deine offene und ehrliche Meinung, sie vervollständigt, eingebettet in die anderen Kritiken zu dieser Geschichte, einen sehr nützlichen Gesamteindruck, aus dem ich viele wertvolle Erkenntnisse für meine weiteren Geschichten ableiten kann.

Grüße von Rick

 

Hi Rick,
ich denke...das trifft es alles ziemlich. leider finde ich die Metaphern wirklich nicht sehr gelungen, was wie gesagt, eine persönliche Meinung ist. Tja, und die Pranken, vielleicht auch ein wenig Haarspalterei, aber Vergleiche dieser Art wurden auch mir schon mal angekreidet, vielleicht bin ich da ja ein wenig übersensibilisiert.
ob ich andere kgs von dir mag? lass mich das mal entscheiden ;)

soooooooo, wünsche ein schönes wochenende!!!! :)...
lieben gruß...
morti

 

Hallo Morti,

Zitat: ob ich andere kgs von dir mag? lass mich das mal entscheiden

Selbstverständlich, es war auch mehr augenzwinkernd gemeint.

Grüße von Rick

 

Und noch einmal ich, der Rächer der Rechen und anderer schrecklich missverstandener Gartengeräte.
Auch diese Story hat meinem literarisch verwöhnten Magen gar vortrefflich gemundet. Natürlich ist auch hier der Plot kinnladenrunterfalltechnisch nicht herausragend originell. Aber für die perfekte Unterhaltung zwischendurch reicht es völlig. :thumbsup:
Einziger kleiner Kritikpunkt: Ab dem Zeitpunkt, wo der Protagonist bei Catherines Tür vorgibt Dexter zu sein, ist die Story eigentlich gelaufen. Es kommt nichts mehr - keine Pointe, keine Wendung, keine Überraschung. Das alles wirkt ungefähr so, als würde man dem Witz "Treffen sich zwei Jäger - beide tot" noch ein komplett überflüssiges "Sie haben sich gegenseitig erschossen" dranhängen.
Ansonsten: Wunderbar! Da gibt es nix zu mäkeln, von meiner Seite aus.

 

Und noch mal Hallo!

Jetzt hast du mich aber "am Wickel". Und wieder eine der KGs von mir, bei der ich zwischenzeitlich zweifelte, ob die was taugt.

Dein Beispiel für die Mängel bezüglich des Schlusses ist sehr anschaulich. Ich schau mir den noch einmal an und versuche mir in Erinnerung zu rufen, was ich mir dabei gedacht habe, ihn gerade so zu gestalten, und nicht mit einer Art Schlusspointe.

Danke für die freundliche Beurteilung der KG, ich glaube, nach deinen beiden guten Kritiken kann ich heute beruhigt schlafen gehen.

Grüße von Rick

 

Hallo Rick,
nette Geschichte.

Einiges fand ich zu langatmig. die szene mit den Polizsiten war mir zu lang, und mit Klischees behaftet.
Na, gut wenn die Irreführung bewußt geplant war, ist es okay.
Den Satz "vom lärmenden Feierabendverkehr hoofnungslos verstopften Straßen.." ist für mich doppelt gemoppelt.
Die Wendung zur tristen Stadt war dagegen gut.
Ansonsten habe ich es gerne gelesen.

Agimar

 

Hallo Agimar,

ich mag es kaum schreiben, aber die Klischees bzgl. der Szene mit den Polizisten war natürlich ziemlich gewollt, eigentlich ist die ganze Geschichte in einem überzogenem Stil geschrieben, der sich vieler Klischees bedient, wenn man es mal ganz genau nimmt. Ich hielt es bei diesem Plot ausnahmsweise für ein geeignetes Stilmittel. Möglich, dass ich es dabei das eine oder andere zu sehr in die Länge zog, um die Schlusswendung besser zu tarnen.

Danke für das "Ansonsten gerne gelesen".

Grüße von Rick

 

Hallo Rick,

eine gut zu lesende Geschichte, aber die Pointe fand ich weniger gut, man erwartet etwas in der Richtung.

„Diesen Plan bereicherte er sogleich mit einem weiteren guten Einfall: Blumen!“


- Ist das vom Erzähler ironisch gemeint? So ein toller Einfall sind die Blumen doch nicht. Überhaupt hatte ich am Anfang den Eindruck, es geht um eine Persiflage, auch wegen „In lässiger Haltung und mit entspanntem Grinsen vernahm er den Summton am anderen Ende der Leitung, der sich daheim bei Catherine in ein Klingeln verwandelte.“ Die Lässigkeit wirkt überzeichnet.


Aufsehen vermeiden, oder?“
“Sie werden die Telefonzelle jetzt verlassen und uns begleiten“, mischte sich der andere Mann ein. “Sollten dabei jedes Theater vermeiden.“

- Doppelung vermeiden.


„Ein stumpfer Haiblick brachte ihn endgültig zum Schweigen. Tabakatem und der Geruch eines aufdringlichen Rasierwassers betäubten seine Sinne. Der Hai sah“

- Die Einführung des „Haiblicks“, ein guter Kniff.


L G,

tschüß Woltochinon

 

Hallo Woltochinon,

danke fürs Lesen und Beurteilen dieser KG; und schön, dass du sie als "gut zu lesende Geschichte" einstufst. Dass man eine Pointe in dieser Richtung erwartet, hat mir schon aufgrund anderer Meinungen zu denken gegeben, zumal die KG früher mal einen ganz anderen Ausgang hatte. Komisch, dass so viele gerade DAS Ende vorssahen, das ich eigentlich nachträglich und ziemlich spontan ranflanschte - ich hätte man doch das alte Ende lassen sollen. Das hätte dann ja garantiert niemand erwartet. Vielleicht ändere ich das doch noch wieder mal um - irgendwann.

Der Stil der Geschichte ist bewusst ein wenig überzogen, ich dachte, das könnte ganz passend sein. Der gute Einfall mit den Blumen wäre grundsätzlich kein origineller Einfall, wenn ein normaler Mann seiner Frau Blumen mitbrächte. In diesem Fall aber ist es dann ja doch ungewöhnlich, eine solche Idee zu haben, angesichts der Tatsache, was Paul eigentlich vorhat.

An die Wiederholungen mache ich mich gleich ran, ich hasse sie schon in anderen Geschichten ...

Grüße von Rick

 

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom