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Der kleine Drache

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20.01.2005
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Der kleine Drache

Vor nicht allzu langer Zeit lebte ein kleiner Drache in den eisigen Bergen. Sein Vater hatte die Mutter bei dessen Geburt verlassen. Die Mutter hingegen befand sich meist nur abends in seiner Nähe, da ihre Aufgabe darin bestand, den Kleinen zu ernähren. Die Zeiten waren hart und der Beutefang wurde immer schwieriger.

Ein Schaudern überfiel den kleinen Drachen. Gefühle der Einsamkeit und Hilflosigkeit durchbohrten seine Seele. Gekränkt durch die Tatsache der eigenen Isolation, tappte er aus seiner Höhle. Die Sonne erstrahlte in ihrem schönsten Gelb. Weit und breit waren die Berge und Täler noch bedeckt mit Schnee. Der Frühling rückte immer näher, was er dem lauten Zwitschern der Vögel entnehmen konnte.

Der Drache versuchte seine Gefühle zu unterbinden, doch je mehr er dagegen ankämpfte, desto intensiver wurden sie. Zu dieser Zeit ahnte er noch nicht, dass das Leben ihn auf die wunderbarste Reise schicken würde, die es gab – die Reise zum eigenen Selbst...

Sein Magen knurrte, als ein Rabe angeflogen kam.
“Guten Tag, kleiner Drache“
“Hallo Rabe“, sagte er.
“Wer bist du?“
“Mein Name ist Capellus und ich komme von weit her“, antwortete der Rabe.
Eine kleine Träne entwich dem Auge des Drachen, bis er schließlich sagte: – “Schön dich zu sehen“.
“Warum bist du so traurig?“
“Ich fühle mich einsam...“.
Der Rabe schaute den Drachen mitleidig an und verriet ihm, dass auch er sich einsam fühle, aber im Laufe seines reich betagten Lebens, habe er gelernt, mit dem Schmerz umzugehen.
“Wie geht das? Bring es mir bei!“
“Habe Geduld, mein kleiner Freund. Akzeptiere die derzeitige Situation und kämpfe nicht dagegen an. Mach dir mal Gedanken darüber“, erwiderte der Rabe und setzte zum Abflug an.

Im Innersten seiner Seele fühlte der Drache eine gewisse Erleichterung. Der Mond löste die Sonne ab, und so betrat er seine Höhle. Zum ersten Mal in seinem Leben hatte er Freundschaft geschlossen - eine ganz neue Erfahrung.

Als die Sonne am anderen Morgen erwachte, hörte er voller Erstaunen eine Stimme. Wer konnte das sein? Es war Capellus, sein Freund.

“Hast du gut geschlafen kleiner Drache?“
“Ja, antwortete dieser und ich hatte auch einen sehr schönen Traum“.
“Erzähl mir davon“.
“In meinem Traum bin ich geflogen“.
“Warum fliegst du jetzt nicht einfach – Drachen können doch fliegen?“
“Ich bin noch nie geflogen“.
“Das ist ganz einfach. Ich zeige es dir“, sagte Capellus.

Es begann die Zeit des Lernens. Capellus schilderte jedes erdenkliche Detail und der kleine Drache war ein gelehriger Schüler. Nach mehreren Tagen des eifrigen Übens, kam die Zeit, die Lüfte zu erobern. Zusammen mit Capellus, seinem Lehrmeister, hob der kleine Drache ab. Alles erschien ihm jetzt so einfach. Gefühle der Freiheit und Sicherheit überkamen ihn. Keine Gedanken, die sein Innerstes in einen Tropensturm verwandelten, brachten ihn aus der Fassung. Der Flügelschlag war regelmäßig und so kraftvoll, als ob der Drache bis an das Ende der Welt fliegen wollte.

Geblendet von allen neuen Erfahrungen, entging ihm, dass Capellus schon längere Zeit nicht mehr bei ihm weilte. Er beendete seinen Flug und beschloss, eine kurze Rast einzulegen. Ein Felsvorsprung auf einem Bergidyll, kurz vor einer Kleinstadt, bot sich dafür an. Der Drache wurde zum Beobachter des Treibens in diesem Örtchen.

Hohe Türme vernebelten den Horizont und, die Sonne kam vor lauter Qualm nur schwer zum Vorschein. Blecherne Kutschen auf vier Rädern brausten mit wildem Getöse durch den Ort. Zweibeinige Wesen – Erzählungen seiner Mutter zufolge – Menschen - liefen hektisch in ein quadratisches Gebilde, dessen Stimme “Leute kauft – der Preis ist heiß“ verkündete, um es danach vollbepackt wieder zu verlassen.

Für einen zwischenmenschlichen Austausch fehlte ihnen die Zeit. Ein kurzes “Hallo – wie geht’s“, konnte er mancherorts vernehmen. Kaum kamen diese Worte über deren Lippen, wurde die Unterhaltung bereits eingestellt. Sie schüttelten sich gegenseitig noch die Hände und eilten davon.

Am Ende der Kleinstadt ertönte ein schrilles Geräusch. Menschen in blauer und verschmutzter Bekleidung strömten aus, um diesen Ort schnellstmöglich in sämtliche Himmelsrichtungen zu verlassen.

Sein Blick galt einer Grünanlage. Vereinzelte Einwohner gönnten sich den Luxus der Ruhe. Sie ließen sich nieder und schauten auf den malerischen Brunnen in der Mitte. Manche dagegen meinten, dieses Idyll stören zu müssen, indem sie sehr angeregt mit einem Gegenstand sprachen, den sie in ihrer Hand hielten.

Der Drache schaute zum letzten Mal in die Gesichter der Menschen. Die Augen wirkten trüb und spiegelten ihre Anspannung wider.

Er verabschiedete sich von dem Ort des Geschehens. Zu Hause angekommen, ließ er das Erlebte Revue passieren.
Die Gedanken kreisten. Die Hast und die Aufgewühltheit der Menschen erschienen ihm seltsam. Fragen über Fragen zermalmten seinen Kopf. Welche Bestie hetzte sie? Hatte dieses Ungetüm ihre Seele bereits verschlungen? Wurden sie auf Lebenszeit zu ewiger Unrast verdammt oder gab es Hoffnung für sie? Wie können sie diesem Tumult entfliehen?

Verglich er die Kleinstadt mit seiner Höhle, so war er im Paradies angekommen. Weder Lärm noch Hektik quälten ihn.

Seine Einsamkeit fand zwar durch das Erlebte kein Ende, aber er lernte das Leben mit ganz anderen Augen zu sehen. Atemzug um Atemzug inhalierte er die Ruhe.

 

hallöle

abend boxster!

Dein erstes Posting?
wenn ja dann erst mal "hallöle und herzlich willkommen und so:-)"

Ich finde dein text liest sich an manchen Stellen nicht besonders flüssig.

Die Zeiten waren hart und der Beutefang erwies sichals immer schwieriger.

Gefühle der Einsamkeit und Hilflosigkeit durchbohrten seinen Körper und seine Seele.
finde so klingt es irgendwie schöner...:-)

Gekränkt durch die Tatsache der eigenen Isolation, begab er sich aus seiner Höhle.
Das musst du mir erklären, verstehe nicht was du sagen willst...

Der Frühling war bereits im Anmarsch, das er dem Zwitschern der Vögel entnehmen konnte.
Da ist dir mit dem Satzbau was durcheinander geraten, oder?
eher wohl "...das konnte er dem Zwitschern der Vögel entnehmen"

die Reise zum eigenen Selbst...
Ach ja, diese berühmte von allen angestrebte Reise..aber zum "eigenen Selbst"?? nicht eher zuz "sich selbst" oder zum "wahrn Ich" oder so? naja ist wohl geschmackssache...

Im Innersten seiner Seele fühlte der Drache eine gewisse Erleichterung
finde ich etwas übetrieben..klingt für mich auch ein bisschen fremd..kenne nur "im innersten seies Herzens"...

Zum ersten Mal in seinem Leben hatte er Freundschaft geschlossen - eine ganz neue Erfahrung.

Wer kann das sein? Es war Capellus, sein Freund.
also ich denke hier solltest du entweder "wer konnte das sein" oder "wer kann das sein, fragte er sich" nehmen

Geblendet von allen neuen Erfahrungen, entging ihm, dass Capellus schon längere Zeit nicht mehr anwesend war
geblendet klingt hier, finde ich etwas eltsam...vielleicht "überwältigt" oder so?!

Der Flug wurde beendet und es war an der Zeit eine kleine Rast einzulegen.
Würde hier nicht das passiv verwenden, schließlich beendet der Drache seinen Flug selbst!


Liegt es an dem Geld, das Drachen nicht kennen, oder liegt es am Erfolg und Macht, das sich die Menschen wünschen?......
Hier machst du etwas, dass ich nicht ganz nachvollziehen kann...die ganze Zeit ist der Drache der Beobachter, der, der kommentiert, und plötzlich mischt sich der Erzähler ein, um auszuholen für eine MOral, die der Drache nicht selber ausspricht..


Sieht jetzt natürlich sehr viel aus, aber das sind eher Kleinigkeiten, die schnell zu beheben sind, oder je nach belieben einfach so bleiben können...

Was du nochmal machen solltest, ist die Zeichensetzung in der Wörtlichen rede klar und einheitlich zu gestalten!

Das Thema deiner Gescgichte ist leider schon so oft durchgenommen worden, dass es etwas ganz besonderem bedarf, dass einem nicht ein wenig langweilig wird...
Dein kleiner Drache war eine nette Idee, für mich ldiere nicht überuzeugend genug, vorallem durch den Bruh am Ende!

Mir ist die Moral einfach zu sehr Moral und daran ändert auch der Drache nichts!

Hoffe du nimmst mir meine nicht allzugute Kritik nicht übel und lässt dich bitte nicht dadurch entmutigen, ist ja nur meine nichtige Meinung:-)

Vielleicht siehst du die Gecshichte nochmal auf die kleien Stilfehler und so durch!

Liebe grüße
frotte

 

Hallo Boxter,

auf der einen Seite finde ich deine Geschichte schön, auf der anderen Seite habe ich ein bisschen das Gefühl, du vergleichst Äpfel und Birnen. Ein Drache lernt das Leben, mit anderen Augen zu sehen, nachdem er die Menschen kennengelernt hat. Er bleibt zwar einsam, aber er kann die Ruhe der Einsamkeit genießen. Heißt das, er braucht keine Freunde mehr?
Sprich: Die Moral deiner Geschichte scheint mir zu hinken. Da wäre es doch besser geewesen, du hättest uns keine präsentiert.

Auch frage ich mich ein bisschen, warum du es nicht in Fantasy/Märchen versucht hast. Auch solche Geschichten dürfen ja gerne einen realistischen Bezug haben. Vielleicht bittest du katzano oder Hendek mal, die Geschichte dort hin zu verschieben.

Lieben Gruß, sim

 

Hallo boxster und herzlich willkommen! :)

Tja, den Kritiken meiner Vorkommentatoren habe ich nicht mehr viel hinzuzufügen. Deine Moral kommt wirklich holzhammermäßig rüber. Die ganzen Fragen am Ende, die der kleine Drache sich stellt, sind meiner Meinung nach überflüssig. Im Grunde möchtest du, dass der Leser genau über diese Dinge nachdenkt, richtig? Aber so ist es kein Wink mit dem Zaunpfahl mehr, eher ein Wink mit dem ganzen Lattenzaun. Ich denke, allein durch die Gegenüberstellung des phantastischen Fabelwesens und der heutigen hektischen Kultur der Menschen bieten sich Denkanstöße genug. Das hätte man noch etwas ausbauen können. Aber alles darüber hinaus wirkt zu aufgesetzt und zu wertend. Lass deine Leser selbst zu einem Urteil kommen.

Ein so junges Wesen wie dein Drache ist in der Regel noch sehr auf die Eltern fixiert. Auch wenn der Drache viel allein ist, weil seine Mutter tagsüber Futter sucht, hat er sie in der Zwischenzeit doch einige Male gesehen. Denn immerhin dauern die Flugübungen mehrere Tage. Er hat ihr doch sicher von seinem neuen Freund und seinen Übungen erzählt. Hat sie ihn nicht gewarnt? Oder ihn gebeten, vorsichtig zu sein? Mir persönlich fehlt hier was. Er könnte ja trotzdem seinen Ausflug machen, weil die Neugier stärker ist. Die erste jugendliche Aufmüpfigkeit. Irgendwas. Irgendwas, was den Drachen weiter charakterisiert. Er ist mir doch zu dünn und blass geblieben.

Und warum hat ihn sein neuer Freund auf dem ersten Ausflug im Stich gelassen? Auch das will mir nicht so recht einleuchten.

Zudem sind tatsächlich einige Fehler im Text - vor allem in der Zeichensetzung. Wäre schön, wenn du sie noch ausbügelst.

Ja, und wenn du den Text nach Fantasy/Märchen verschoben haben möchtest, kann ich das tatsächlich gerne für dich tun - wie sim schon sagte. Ich glaube aber fast, dir ging es weniger um den phantastischen Aspekt deiner Geschichte, als um die Kritik an der heutigen Gesellschaft. Egal, du als Autor entscheidest natürlich, wo die Geschichte stehen soll.

Viele Grüße
Kerstin

 

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