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Der letzte auf Erden
Der letzte auf Erden
Kurzfilmgeschichte
Der egozentrische Großbauer Thomas Snyder hat sich einen Atombunker bauen lassen.
Raymond Defoe wurde geschickt um den Bunker zu inspizieren. Bereits nach wenigen Minuten war Ray nicht mehr bei der Sache, sondern im Gedanken auf der weiten Heimreise. Als er mit der Arbeit fertig war bekam er von Snyder einen Hahn und eine Katze geschenkt.
Ray heuchelte Dankbarkeit und fuhr los. Doch schon nach wenigen Metern hatte er mit seinem Wagen eine Panne. Es war bereits zu spät, so das keine Werkstatt mehr offen hätte, bis er eine erreichen würde.
Snyder machte denn Vorschlag, die Nacht doch im Bunker zu verbringen.
So abstoßend diese Idee Ray auch vorkam, war es ihm immer noch lieber, als in Snyders stinkendem Bauernhaus zu schlafen.
So schlief Ray schließlich mit seiner Katze und dem Hahn, im neuem Atombunker. Tief unter der Erde. Ray schauderte es als Snyder die dicke Stahltür hoch oben schloss.
Ray schlief nicht sehr gut und als tief nachts plötzlich der Asteroied auf Europa knallte, machte er sich seit 24 Jahren wieder in die Hose. Die Tiere spielten verrückt. Ein Beben das alle Richterskalen sprengte, schüttelte die Insassen des Bunkers durch.
Ray wollte nach oben, doch wurde er durchs schütteln und beben immer zurück geschleudert.
Als das beben nachgab, hastete er nach oben. Doch je weiter er nach oben kam, desto heißer wurde es. Es wurde so unerträglich heiß, er musste umkehren. Unten, wirft Ray den Tisch und die Stühle wild schreiend herum. Er wollte gerade zu einem erneuten Wurf ansetzen, da sieht er die ängstlichen Tiere.
Die Tage vergingen.... Ray ernährte sich und die Tiere von den Vorräten des Bunkers. Weinte oft, sprach mit den Tieren und gewann sie lieb. Jeden Tag schaute er oben nach, ob er schon nach draußen könnte. Doch es mussten 540 Tage vergehen ehe Raymond Defoe wieder aus dem Bunker trat.
Es mussten mehrere Stunden vergehen, bis er wieder normal sehen konnte. Doch war es das nicht wert. Wüste.......überall nur Stein und Sand......Wo einst blühendes Ackerland und weite Felder waren, befand sich nun eine leere, trostlose Steinwüste. Defoe hatte sich auf das schlimmste vorbereitet. Doch wollte er es im Herzen nie glauben. Nie akzeptieren, was er nur aus dem Kino kannte. Lange und laut schrie er seinen Frust raus. Bis sich der Kater, den er Batman nannte sich an ihm schmiegte. Ray nahm den schwarzen Kater in die Arme......und weinte.
Es vergingen Stunden, bis er sich wieder fing. Er kam zum Entschluss, durch die Wüste zu ziehen, um andere überlebende zu finden. Er konnte sich nicht vorstellen der letzte Mensch auf Erden zu sein. Er spurtete den Bunker hinab. Es vergingen Minuten die ihm wie Sekunden vorkamen. Dort verpackte er all seine Vorräte in Rucksäcke. Baute sich eine Bahre aus einen der Betten. Und zog wenig später mit dieser Bahre auf welche er seine Vorräte hinter sich herzog, zusammen mit dem Kater Batman und dem Hahn Chandler durch die Wüste.
Der Hahn Chandler. Als er ihn bekam, dachte er sich was solle er damit nur anfangen. Außer Braten. Frittieren. Pochiern. Gratiniern. Irgendwo aussetzen. Oder an einen anderen Bauernhof abgeben. Nun aber kam alles ganz anders. Heute ist er mehr als froh ihn zu haben. Er würde für jeden froh sein. Selbst für seinen größten Feind. Nur nicht allein sein.
Die Wüste sollte sich in denn nächsten Wochen zur Eiswüste verwandeln. Die Tage wurden kürzer. Ray suchte stets Schutz in den wenig erhaltenen Ruinen. Es wurde immer kälter. Ray hatte mittlerweille jedes Gefühl für Zeit und Raum verloren. Er wusste nicht, ob es heute eine Woche, einen Monat, ein Jahr oder vielleicht schon mehrere Jahre nach der Stunde Null sind.
Als er dachte zurück zum Bunker gehen zu müssen, änderte sich das Klima wieder. Tag für Tag wurde es wärmer. Und die Tage wurden immer länger. Die Vorräte sollten nur noch wenige Monate reichen, als Raymond Defoe eine weitere traurige Entdeckung machte.
Die Sonne wurde jeden Tag größer. Und schließlich hörte es auf Nacht zu werden. Ihm wurde klar, was geschehen würde. Er kehrte zurück zu seinen Bunker. Es war mittlerweile unerträglich heiß geworden.
Als er wenige Tage danach sah wie sich seine Tiere vor Hitze quälten, tötete er sie. Mit einem lauten Nein, ins nichts gerufen drehte er ihre kleinen vertrockneten Hälse um. Die einsame Leere wurde von Rays Trauer gesprengt. Ray brach weinend und mit totem Herzen zusammen. Er hätte den Hahn essen können. Doch dies brachte er nicht über das Herz. Er brachte es nicht über sein Herz. Er hätte auf ewig, bis über den Tod hinaus, das Gefühl in sich getragen, einen Freund missbraucht zu haben. Er beerdigte sie mit allen Schikanen. Nur wusste Ray nicht, ob beten jetzt noch etwas bringen würde.
Ray hielt noch zwei weitere Tage aus. Mit einem Lächeln ging er unter. Mit einem Lächeln dachte er an die schönen Zeiten zurück. Mit einem Lächeln auf den Lippen stellte er sich vor, was vor ihm liegt. Er hatte keine Angst. Auch nicht als er in die gewaltig große Sonne blickte. Er war froh erlöst zu werden.
Drei weitere Tage vergingen nach Rays Hitzetod, dann tauchte der Planet Erde in die Sonne ein und verschwand endgültig aus dem Universum namens Milchstraße. Für immer und ewig?
Ende