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Der letzte meiner Art

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23.06.2021
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Der letzte meiner Art

Der Letzte meiner Art​

Die heiße Sommernacht liegt über Paris wie eine schwere Decke. Die Stadt stöhnt unter der Hitze. Selbst die Seine hat die Hälfte ihres normalen Pegels eingebüßt. Die Bouquinisten an den Ufern und die Händler am Eifelturm haben längst aufgegeben. Bei dieser Hitze kauft niemand etwas. Nicht einmal nachts.

Hoch über dem restaurierten Dach der »Notre-Dame de Paris« schmiege ich mich an den heißen Stein der berühmten Kathedrale. Ich kenne diesen Platz auf dem schmalen Vorsprung seit hunderten von Jahren. Hierher komme ich oft, wenn ich Abstand brauche zu den Menschen und ihrem Wahnsinn. Hier oben im Schatten sehen sie mich nicht. Aber heute komme ich selbsts unter den grotesken Wasserspeiern nicht zur Ruhe. Es ist nicht die Hitze, die mich quält. Hitze oder Kälte konnten mich noch nie berühren. Etwas anderes liegt in der Luft und ich spüre, wie die Erde leidet. In mir brodelt eine namenlose, alte Wut, die stärker wird und stärker. Dies ist meine letzte Nacht, aber die Menschheit ahnt noch immer nicht, was auf sie zukommen wird.

Durch die große Fensterrose an der Westseite dringt buntes Licht. Meinen Nachtaugen erscheint es fast zu grell. Wenn ich mich konzentriere, kann ich die Gläubigen singen hören. Wieder spüre ich die Wut. Sie beten einen »Vater-Gott« an, den sie nicht verstehen. Und gleichzeitig vergiften sie die Natur, ihre ursprüngliche Mutter. Natürlich sind es nicht die Christen allein, die meinen Zorn schüren. Es sind die Gierigen, die Egoisten, die Rücksichtslosen aller Religionen und Kulturen. Die ihre eigene Natur vergessen und verleugnen und dann die Erde schlechter noch behandeln, als sich selbst.

Meine Gedanken wandern zurück, zu den Wa´aka Odún des Nordens, damals vor über sechzigtausend Sonnenzyklen. Die Menschen wissen nichts mehr von ihnen. Viel zu lange liegt all das zurück. Eigentlich hätten sie es verstehen können. Wir hatten ihren Schamanen so vieles beigebracht. Und am Ende rotteten sie sich doch gegenseitig aus. Es gibt keine Aufzeichnungen, keine Spuren dieses großen alten Clans. Nichts, was an sie erinnern könnte. Aber ich erinnere mich.

Ich erinnere mich auch an Xirabreşk, das die Menschen Göbekli Tepe nennen. Es fing so gut an, für viele hundert Jahre waren sie im Einklang. Und dann wieder Gier und Gewalt. Nur die Steinsäulen sind noch zu finden. Ihre Bildhauer waren berühmt. Unwillkürlich schaue ich nach oben, zu den Wasserspeiern der Notre-Dame und für einen Moment denke ich ihre Schöpfer. Längst tot und vergessen. Oft sind es nur die Steinmetze, deren Werke überdauern.

Ich denke an die Rapa Nui und das, was sie der Osterinsel angetan haben. Wieder waren es nur Steine, die am Ende blieben. Die Moai-Statuen sind schön und sie sind berühmt, aber die Wunden der Insel schmerzen noch immer. Ich kann den Schmerz der Erde tief in mir spüren

Ich erinnere mich auch an die Inka von Chichén Itzá. »Hochkultur« nannte man sie. Und am Ende zerstörten sie die Böden, töteten den Wald und starben schließlich. Ob ich das alles miterlebt habe? Nein, natürlich nicht. Wir Wächter verlassen den Kontinent unserer Geburt niemals. Aber alle meine Brüder und Schwestern teilten ihre Gedanken, Gefühle und die Gegenwart der Erde mit mir. Damals.

Jetzt sind sie alle tot. ´Xicoatl starb als letzter. Der Amazonas brannte, Tag für Tag, immer mehr. Dieser alte Wald starb und sein Wächter starb mit ihm: Atemzug für Atemzug, Stück für Stück. Wir leben fast ewig, aber man kann uns trotzdem töten. Wir können sterben. ´Xi starb, weil er all das nicht mehr ertragen konnte. Er ließ sich fallen und starb in dem Wasser, das er so liebte. Jetzt bin ich allein. Allein mit den Schmerzen, allein mit der Wut. Diese Wut ist älter als ich und größer. Es ist die Wut der Erde. Bald wird niemand mehr da sein, der sie aufhalten kann.

Ich teile diese Wut, sie verbrennt mich fast und so breite ich die Arme aus und lasse mich fallen. Meine Flügel wirbeln schwarz um mich herum und ich fliege über den Fluss, schnell wie ein Greif und lautlos, wie eine Eule. Niemand bemerkt mich. Ich muss hier weg. Weg von den Maschinen und ihrem Gestank, weg von den Menschen und ihren gierigen Gedanken. Meine Flügel tragen mich immer höher, bis die Luft klarer wird und kälter. Hoch über der Welt, lasse ich mich gleiten und weine.

Ich weine, weil ich mich erinnere. Unter mir war einst ein Urwald. Vom Mittelmeer bis hoch in den Norden konnte ein Eichhörnchen springen, ohne einmal den Boden zu berühren. Wie wundervoll waren diese Wälder. Uralt und weise. Mindestens einhunderttausend Sonnenzyklen braucht es, bis das Bewusstsein eines Waldes wirklich erwacht. Und weitere zwölftausend Zyklen bis sich – aus einem Ei im Waldboden – ein Wächter erhebt. Daher kommen wir. Nicht aus Gräbern und Gruften. Wir sind nicht untot, wir sind Kinder des Waldes und der Nacht. Aber es werden keine neuen Wächter kommen. All die großen alten Wälder sind tot oder zu kleinen Resten zurück gedrängt. Zerstückelt, verbrannt, vergiftet. Und die Wächter sind tot. Alle haben mir ihren Schmerz hinterlassen. Ich weine, und meine Tränen fallen nach unten, wo sie in der Luft zerstäuben.

An die letzten Jahre, will ich gar nicht denken. Es wurde immer schlimmer. Hiroshima, Seveso, Tschernobyl, Chuandongbei, Fukoshima und so viele mehr. Und noch schlimmer sind die schleichenden Katastrophen. Das Sterben des Waldes, der meine Wiege war, das Verblassen der Korallen, der Würgegriff von immer mehr Beton und Asphalt, die schleichende Vergiftung und vor allem das große Fieber. Sie nennen es „Klimawandel“, verharmlosen, verschleiern, was längst jeder wissen könnte, wissen muss. Die Erde stöhnt im Fieber. Wir haben versagt.

Dabei hatten wir sie alles gelehrt, was notwendig war. Sie hatten die Schamanen und die Druiden. Wir hatten ihnen die »Tabula Smaragdina« gegeben und die anderen weisen Texte. Sie hatten Zarathustra, Jesus von Nazareth und den Buddha. Sie hatten Yogi, Medizinmänner, Seher und Heilige. Ich hatte so sehr gehofft, Franz von Assisi hätte sie erreichen können, Hildegard von Bingen, oder eine der namenlosen Heiligen und Hexen. Sie hätten nur zuhören müssen.

Sie hätten auch auf uns hören können. Wir haben geredet. Zumindest haben es wir versucht. Aber sie hatten Angst vor uns, so wie sie Angst vor allem Fremden haben. So haben sie ihre Lügen verbreitet, wir wären Untote, Blutsauger. Weil wir meistens Nachts kommen, weil wir scheinbar unsterblich sind und unser Speichel rot ist. Als Monster haben sie uns verschrien. Wukodalak nannten sie uns, oder Vampire. Viele haben sie getötet, die letzten sind vor Schmerz gestorben und aus Verzweiflung.

Ich bin der letzte meiner Art. Der letzte Wächter. Und heute Nacht werde ich sterben. Ich werde vom Himmel fallen wie eine Sternschnuppe. Brennend werde ich in den Fluss fallen und vergehen. Nur die Wut wird nicht vergehen. Sie lebt in der Erde, sie fließt in jedem Wasser und weht mit der Luft. Sie ist älter als ich und wenn ich nicht mehr da bin, dann wird sie entfesselt. Ich weiß nicht, wie und wo sie sich entladen wird. Erdbeben, Tsunamis, Taifune überall oder Vulkanausbrüche. Die Erde wird anfangen, sich zu wehren und ich kann sie nicht mehr besänftigen. Ich will es auch nicht mehr.

Und so falte ich meine Flügel zusammen und beginne zu fallen.

 

Das ist die erste Kurzgeschichte, die ich hier veröffentliche und ich würde mich über Feedback freuen.

 

Es ist schwierig so einen Text zu kommandieren. Dieser Text ist sorgfältig geschrieben. Viel Fachwissen. Viel Information. Viele Erkenntnisse über Natursünden sind hier beschrieben. Dieser Text macht betroffen, aber er ist keine Geschichte. Dein Text zerfließt. Dein Held ist ein mächtiges Wesen und schaut schon Hunderte von Jahren dem Elend zu. Er macht aber nichts dagegen, sondern fällt halt vom Himmel wie eine Sternschnuppe. Bums, das war's. Tod. Keine Spannung. Hat er gelitten? Wie stark hat er gelitten? Hat er gekämpft? Gegen wen hat er gekämpft? Hat er Verbündete? Sind diese immer zu ihm gestanden, oder sind sie ihm in den Rücken gefallen? Ich denke zu wissen, auf was du mit deinem Text hinauswillst und die Idee ist gut, nur musst du mit Fantasie und Spannung eine Geschichte erzählen. Das, was du hier schreibst, ist eine Bestandsaufnahme von Umweltschützer mit Rückblende auf vergangene Umwelt Sünden, die den Weltuntergang voraussagen. Das ist natürlich nur meine persönliche Meinung.
Mach einfach weiter.

 

Hallo C. Gerald Gerdsen,

deine Geschichte ist keine Geschichte. Sie ist eine runtergeschriebene Abrechnung mit der Menschheit. In meinen Augen hast du genau den Fehler gemacht, den ich einmal fast gemacht hätte: Die Erde als Patienten dargestellt, hustend und ... tja, alles in Anlehnung an die aktuell wütende Pandemie halt. Das Virus, so sollte der Leser daraus lesen, gelte nicht als Krankheit, sondern ihr als Medizin. Die nicht wirkt, also nicht lange. Multiresistente Keime etc. pp., geimpfte Menschen sind im Verhältnis dazu nichts anderes. Hochzeit der Erzählebenen. Aber auch daraus wäre keine Geschichte geworden. Weil keine Entwicklung stattfindet, genauso wenig wie hier. Auch das wäre nur eine Abrechnung geblieben, gelesen von den Lesern, die eh schon zynisch oder fatalistisch auf die Welt blicken, die anderen hätten sie beiseite gelegt.

Wie machst du daraus eine Geschichte: Indem du die Hauptfigur mit den Menschen in Interaktion treten lässt. Entwickel etwas, einen Konflikt, eine kleine Dramatik aus Höhen und Tiefen. Mach sie spannend.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo wörtherr,

ja, das kann ich verstehen. Es ist keine Geschichte, bzw. hat keinen Plot.
Den Fehler mache ich manchmal. Danke für das Feedback.

Das Virus, so sollte der Leser daraus lesen, gelte nicht als Krankheit, sondern ihr als Medizin.
An die Pandemie habe ich tatsächlich nicht gedacht. Aber die Parallele leuchtet ein.

Vielen Dank und Gruß,
Gerald

Hallo Billi,

Es ist schwierig so einen Text zu kommandieren. Dieser Text ist sorgfältig geschrieben. Viel Fachwissen. Viel Information. Viele Erkenntnisse über Natursünden sind hier beschrieben. Dieser Text macht betroffen, aber er ist keine Geschichte.
Danke für das Feedback. @wörtherr beschreibt das ähnlich.
"Sorgfältig geschrieben" und "betroffen" sind ja schon mal ein Anfang.

Dein Text zerfließt. Dein Held ist ein mächtiges Wesen und schaut schon Hunderte von Jahren dem Elend zu. Er macht aber nichts dagegen, sondern fällt halt vom Himmel wie eine Sternschnuppe. Bums, das war's. Tod. Keine Spannung. Hat er gelitten? Wie stark hat er gelitten? Hat er gekämpft? Gegen wen hat er gekämpft? Hat er Verbündete? Sind diese immer zu ihm gestanden, oder sind sie ihm in den Rücken gefallen? Ich denke zu wissen, auf was du mit deinem Text hinauswillst und die Idee ist gut, nur musst du mit Fantasie und Spannung eine Geschichte erzählen.
Tatsächlich habe ich das relativ spontan geschrieben. Es könnte der Prolog einer längeren Geschichte werden.

Das, was du hier schreibst, ist eine Bestandsaufnahme von Umweltschützer mit Rückblende auf vergangene Umwelt Sünden, die den Weltuntergang voraussagen. Das ist natürlich nur meine persönliche Meinung.
Mach einfach weiter.
Danke für Deine persönliche Meinung. Genau das ist mir wichtig. Persönliches Feedback.

Gruß,
Gerald

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo @C. Gerald Gerdsen ,

ganz herzlich willkommen im Forum! :gelb:

Ich bin leider grad auf dem Sprung (verreise wohin, wo es kein Internet gibt), wollte dir aber kurz etwas vorschlagen, bevor du radikal in den gesamten Text eingreifst. Nur ne Idee, schau mal:
Alles danach würde ich löschen. Und an der Stelle weiterer Aufzählungen könntest du in deinem Beinahe-SoC einen Handlungsbogen schlagen.

Und die Wächter sind tot. Alle haben mir ihren Schmerz hinterlassen. Ich weine, und meine Tränen fallen nach unten, wo sie in der Luft zerstäuben.
Ich finde nicht, dass der Text bis dahin völlig plot-los ist. Das ist ein innerer Monolog und es hat neben einer Reihe Informationen aus unserer realen Welt ein ganzes Stück phantastisches Worldbuildung (ich gehe mal davon aus, dass die Wächter und die alten Götter deine Idee und keine reale Legende sind). Gegen einen Monolog in einer KG ist nichts zu sagen, auch nicht, wenn sie vollständig aus einem bestünde.

Das Problem beginnt danach, wenn die Aufzählungen arbiträrer, auch irgendwie emotionsloser, unbeteiligter kommen. Das ist halt nur mehr Desselben.

Was momentan ungünstig ist: du schreibst den Anfang schön aus der Sicht deines paranormalen, unsterblichen Erzählers, und nach dem oben zitierten Abschnitt fällst du imA aus der Stimme, das sind tatsächlich mehr Aufzählungen über den status quo. Aus Menschensicht - also, dein Wächter ist da nur noch Sprachrohr. Vielleicht fallen dir ja kleine Drehs ein, wie du die gleichen Thematiken behandelst, aber eben unter der Prämisse, dass kein Mensch erzählt. Das ist im Teil vor dem Zitierten besser gelöst als danach.

Wenn du mit dem Rückblick des Erzählers so beginnen würdest wie getan, dann aber eine Entwicklung, Twist, Bruch, Ausblick ... irgendwas Dynamischeres (es kann ja pessimistisch oder nihilistisch bleiben, es muss keine positive Entwicklung stattfinden).

Ich lese sowas sehr gern, da muss nicht immer massig passieren. Es darf halt nicht in einen rant ausarten, egal, ob ich dem nun zustimme (was ich tue) oder nicht. Und nach diesem Zitat wird es eben doch eher ein richtungsloser Rundumschlag - das verwässert das davor (was ja immerhin der Großteil des Textes ist).

Und es wäre gut, wenn dein Erzähler einen Konflikt hätte - also etwas, das nichts mit einer Ansammlung von Konflikten des Alltags zu tun hat (Klimawandel, Artensterben, Überbevölkerung ... etc), sondern etwas, das ihn ganz persönlich umtreibt. Was direkt mit ihm zu tun hat. Sei es seine Unsterblichkeit (wie lange kann auch ein paranormales Wesen ertragen, zuzusehen, letztlich hilflos?), sei es, dass ihn die Einsamkeit schmerzt (als letzter Überlebender, das hast du ja bereits angerissen) oder irgendwas, das beim Leser Spannung auslöst - die Frage, wie seine Lage dann zu lösen ist. Will er Suizid begehen? Kann er - von seiner paranormalen Wesenheit her - überhaupt sterben? Wie sind seine Co-Wächter gestorben? Hat er das durch diese Art Telepathie / Bewusstseinsnetz vllt. sogar miterlebt?

Das sind jetzt nur eingeworfene Ideen, keine wirklich konkreten Vorschläge - ich hab durchaus den Eindruck, du weißt, was du willst. Vllt. nochmal hinterklemmen mit etwas mehr Prämisse, persönlichem Konflikt. Plot ... weiß nicht. Das wäre ein Text, in dem ich keinen benötige - WENN das alles gut genug aufgezogen ist und einen individuellen Sog entwickelt.

Ich könnte mir vorstellen, dass dir die Prosa von Michael Perkampus gefallen könnte (da gibt es eine Sammlung bei WhiteTrain / Nighttrain. Und im Grunde hab ich grad etwas extrem Ähnliches von ihm in einem Phantastik-Fanzine herausgegeben: die stark mäandernde Stimme des Fährmanns der Naglfar, der ähnliche Überlegungen anstellt wie dein Erzähler, nur abstrakter und statt des starken Realitätsbezuges surrealistischer, persönlicher, poetischer).

Den ganzen langen ersten Teil kann man schon sehr gut gebrauchen, finde ich. Ich hab das sehr gern gelesen, auch wenn es stellenweise etwas News-Charakter hat. Du hast eine eigene Stimme, einen eigenen Tonfall. Sicher fällt dir mehr zu deiner Welt ein - das wäre spannend, wie eine Doppelung dessen, von dem wir wissen, dass wir es verloren haben (unberührte Natur, sehr platt gesagt).

Da liesse sich auch im Detail bissl frickeln, ping mich gern an, wenn du am Text arbeitest, näxte Woche schaue ich mit mehr Zeit noch mal rein.

Vorsicht übrigens: Neue archäologische Studien widerlegen wohl die Theorie mit den sich-selbst-auslöschenden Osterinselbewohnern. Ich hab vergessen, was nun angenommen wird, schau doch noch mal nach. Demnach würde das aber nicht mehr passen - denn der Wächter / Prota müsste ja wissen, wie es war.

Auf jeden Fall eine Stimme, der ich gern zugehört habe, egal, ob da mehr offensichtliche Handlung / Plot kommt oder du es in dem Monolog behälst und nur andere Themen / eine Entwicklung reinbringst. Massiv würde ich in den ersten 2/3 gar nicht eingreifen, nur schleifen.

p.s.

Wukodalak nannten sie uns, oder Vampire.
Hrhr, sehr cool. Ich schreib grad was Historisches über die - eigentlich sind es ja sogar Werwölfe, die sich nach einem gewaltsamen Tod in Vampire verwandeln und untot weiterexistieren.
Ich hatte so sehr gehofft, Franz von Assisi hätte sie erreichen können, Hildegard von Bingen, oder eine der namenlosen Heiligen und Hexen.
Vorsicht mit Hildegard von Bingen: Sie stellte sich auf den Marktplatz und rief zur Verfolgung und Verbrennung von "Ketzern" auf - aus eigenem Antrieb, ohne Not. Sie war keinefalls eine Revolutionärin, sondern hatte mächtige Förderer, war Teil des 'Etablissements' und im Hinblick auf die Massenmorde eine ideologische Mitschuldige. Das Bild, das v.a. Feministinnen seit den 90ern von ihr zeichnen, ist eher ein Wunschbild.

Herzliche Grüße,
Katla

 

Hallo Katla,

vielen Dank für Dein Feedback. Deine Ideen reizen mich sehr. Ich bin jetzt nur am Handy, deshalb antworte ich nur kurz.

Ja, die Idee der Wächter ist irgendwo in mir entstanden (world building). Aus der Anregung, etwas über Vampire zu schreiben. Ich hatte überhaupt keine Lust auf klassische Vampire und so sind die "Wächter" entstanden.

Einen Konflikt einzubauen und seine eventuelle Resignation, aus dem Schmerz heraus, noch offen zu lassen, finde ich gut.

Es gibt bislang zwei Geschichten, die nach diesem "Epilog" spielen, aber nur eine davon hat einen Konflikt, bzw. Plot.

Wenn Interesse besteht, stelle ich sie bei Gelegenheit auch hier zur Diskussion.

Wie gesagt, jetzt schon einmal Vielen Dank.

Liebe Grüße, Gerald

 

Moin @C. Gerald Gerdsen,

vielen Dank, dass du deine Geschichte mit uns teilst. Ich habe sie gerne gelesen, schließe mich jedoch @Katla und @wörtherr und @Billi darin an, dass es ihr an Spannung und Konfliktpotential fehlt.
Deinen Grundgedanken, dass es eine Jahrtausendealte vampirische Wächterkaste gibt, die die Ökologie der Menschen anprangert, da sie aus Erfahrung weiß, was am Ende geschehen wird, finde ich großartig.
Ich könnte mir den Text gut als Einstieg für einen Roman oder eine Novelle vorstellen, als KG funktioniert sie für mich bis zu der Stelle, ab der du weitere Aufzählungen der zerstörerischen Kraft der Menschen beschreibst. Ich würde ab folgendem Satz damit aufhören:

Oft sind es nur die Steinmetze, deren Werke überdauern.
Zu diesem Zeitpunkt haben deine Leser mMn bereits den Punkt des Protas verstanden und du kannst dich im Text auf andere Dinge konzentrieren.

Mir sind einige Wortwiederholungen aufgefallen, hier könntest du noch nachbessern, damit man als Leser nicht ins Stolpern kommt.

Aber, wie gesagt, gerne gelesen.

Beste Grüße
Seth

 

Hallo Seth Gecko,

Zu diesem Zeitpunkt haben deine Leser mMn bereits den Punkt des Protas verstanden und du kannst dich im Text auf andere Dinge konzentrieren.
Ja, das leuchtet mir inzwischen ein. Eventuell irgendwann in gekürzter Version als Prolog zu einem größeren Werk. Dann mit Konflikt, Story und so.

Danke für's Lesen.

Gruß, Gerald

 

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