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Der Mann und das Virus

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28.05.2021
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Der Mann und das Virus

Die Familie ist in Quarantäne, weil sie das Virus haben. Der Vater Michael ist besonders gebeutelt. Er ist sehr kraftlos und kann sich kaum bewegen. Seine Frau und seine Kinder sind etwas fitter und auf dem Weg gesund zu werden. Er schläft sehr viel, so auch heute. Helen bringt ihm Suppe ans Bett. Er hat nur einen Schlüpfer an und liegt auf der Seite. Seine Frau krabbelt ins Bett und streicht ihm sanft über den Rücken. Er wird wacher und dreht sich auf den Rücken.
Michael erschreckt sich etwas und sagt: „Helen- Gott sei dank du bist es.“
„Hast du schlecht geträumt?“, fragt sie. Michael setzt sich auf. Er wirkt sehr nachdenklich.
„Nein - es geht schon.“
Er steht auf aber er muss sich am Tisch festhalten.
„Michael - mach langsam- setz dich besser erst nochmal“, sagt sie besorgt.
„Ich muss mal dringend“, antwortet er ruhig und schwankt zur Toilette.
Am Waschbecken macht er auf dem Rückweg erneut halt, genauso in der Tür des Schlafzimmers, weil er sich kaum auf den Beinen halten kann. Er hält sich den Bauch. Helen stützt ihn, damit er sicher zurück ins Bett kommt. Michael hustet kräftig dann trinkt er einen Schluck und legt sich auf den Rücken.
„Es wäre mir wohler, wenn du nochmal mit dem Arzt sprichst oder vielleicht sogar ins Krankenhaus gehst“, murmelt sie.
„Ach Helen - so schlimm krank bin ich auch nicht.“
„Ich mache mir wirklich Sorgen um dich. Du hast die letzten 14 Tage schon kaum was gegessen - und du bist immer noch so schwer krank“, erklärt sie.
Er streicht ihr durchs Gesicht und murmelt: „Ich weiß doch wie sehr du dich um mich sorgst - ich habe im Moment einfach keinen Hunger. Ich bekomme nichts runter. Selbst Wasser kriege ich kaum runter. Nimm es mir nicht übel, ich weiß deine Arbeit sehr zu schätzen.“
„Du musst bitte versuchen, nochmal gescheit zu essen“, fordert sie ihn besorgt auf. Er versucht sich erneut aufzuraffen. Er stützt sich am Schrank ab.
„Lass uns in die Küche gehen. Ich kann nicht mehr liegen. Mir tut der Rücken weh“, sagt Michael. Er zieht sich eine kurze Sporthose über und schleppt sich in die Küche. Sie begleitet ihn und stellt ihm die Suppe hin. Sie schüttet ihm nochmal Wasser in sein Glas.
„Du musst mal viel trinken - du schwitzt viel im Moment- vor allem wenn du schläfst glühst du förmlich. Dein Kopf ist richtig heiß“, erklärt Helen. Er trinkt also und beginnt zu essen. Während er isst, schaut er bedrückt auf seinen Teller. Er hebt seinen Blick nicht, er möchte nicht, dass sie zu sehr sein Gesicht betrachtet.
„Schmeckt es wenigstens?“, fragt sie besorgt nachdem er die ersten Löffel zu sich genommen hat. Er schüttelt bedrückt den Kopf.
„Du hast mir die leckerste Suppe gekocht aber ich kann einfach nichts schmecken oder riechen“, erklärt Michael. Helen schaut ihn nun noch besorgter an.
„Und du willst wirklich nicht nochmal mit dem Arzt sprechen? Jetzt hast du auch noch plötzlich deinen Geruchs- und Geschmackssinn verloren“, überlegt seine Frau.
„Nein. Was soll der denn machen? Das ist bei der Krankheit ja öfters so, dass man Geruch und Geschmackssinn verliert“, murmelt Michael.
„Trotzdem könnte er dir vielleicht Medikamente verschreiben, dass es für dich nicht so Kräfte zehrend ist“, murmelt sie.
„Mhh, mal schauen“, erwidert er und löffelt den Rest Suppe aus dem Teller. Er schiebt ihn etwas von sich weg. Sie nimmt ihn und möchte ihm noch etwas Suppe geben.
Er unterbricht sie: „Helen - ich schaffe jetzt gerade noch nicht mehr - ich hatte mit dem einen Teller schon zu kämpfen.“
Sie seufzt und spricht fast schon verzweifelt: „Schon wieder nur so ein Teller dünne Suppe? Du nimmst schon seit 2 Wochen so wenig Nahrung zu dir - du hast doch bestimmt auch schon ein paar Kilo gelassen. Du gefällst mir nicht“, erklärt sie unter Tränen.
Er steht auf und nimmt sie in den Arm. Sie berührt seinen knochigen Brustkorb.
„Es wird schon wieder. Ich halte noch aus bis ich wieder fit bin“, meint er.
Sie streicht ihm über seinen flachen Bauch. „Du musst bald wieder fit werden - dein Körper und deine Kräfte sind schon sehr angegriffen. Man kann schon wieder deine Rippen zählen und deine Wangen sehen auch wieder so eingefallen aus, Du sieht sehr ausgelaugt aus“, meint sie.
„Ich werde schon wieder in Ordnung kommen. Ich hab ja auch viel geschwitzt in den letzten paar Tagen - das ist bestimmt nicht nur Fett was da verloren gegangen ist sondern auch viel Wasser und vielleicht auch Muskeln“, murmelt Michael fast ähnlich schockiert.
Sie fasst seine Stirn.
„Dein Kopf wird immer heißer, und das seit Tagen“, erklärt sie.
Die Kinder kommen in die Küche. Sie freuen sich, dass Michael dort ist. Die Kleine möchte auf seinen Arm. Er hebt sie also hoch und sie klammert sich an ihn.
„Papa wieder gesund?“, fragt sie.
„Nein noch nicht meine Kleine. Papi ist noch sehr müde und muss sich noch ausruhen“, antwortet Michael besorgt.
„Wann bist du wieder gesund und kannst so viel essen wie Mama das gern möchte?“, fragt der Älteste.
Der Mittlere fügt hinzu: „Mami macht sich Sorgen um dich und weint oft weil du nichts isst und so schlapp bist und nur schläfst.“
Michael seufzt kurz und lächelt dünn.
„Mami hat mir eben leckere Suppe gegeben. Mir geht es auch bald wieder besser- es braucht nur einfach ein bisschen länger als bei euch. Aber Hauptsache ihr kommt erstmal wieder in Ordnung“, erklärt Michael besorgt und setzt die kleine ab weil er sie nicht mehr halten kann.
„Kannst du mit uns spielen kommen“, bittet der Mittlere Michael. Michael sieht seine Kinder bedrückt an.
„Ja- das habe ich schon viel zu lange nicht mehr gemacht“, sagt er und will mit ihnen gehen.
Helen fasst ihn am Handgelenk. „Gehst du nicht besser wieder ins Bett oder auf die Couch?“, fragt sie besorgt.
„Ich habe in letzter Zeit viel zu wenig mit ihnen gemacht und du brauchst auch mal Zeit für dich“, antwortet Michael und schleppt sich ins Wohnzimmer.
Am Abend ist er nochmal im Bad. Er hat am Waschbecken Halt gemacht. Da Michael relativ lange weg ist, geht Helen nachsehen was mit ihm ist. Er übergibt sich gerade. Sie seufzt.
„Ist alles wieder raus?“, fragt sie besorgt. Michael putzt sich den Mund ab.
„Ich hatte ja nichts mehr im Magen- abgesehen von Trinken“, erklärt er und stützt sich mit beiden Händen am Waschbecken ab.
„Hast du gerade das erste Mal gebrochen?“, fragt sie.
„Ja“, sagt er zögerlich.
„Wirklich? Dir muss doch auch richtig übel sein. Du bist auch so blass.“
„Ich habe heute einfach keine Kräfte ein bisschen überstrapaziert“, verkündet er und möchte sich zurück ins Bett schleppen. Helen stützt ihn, weil er wieder annähernd zusammenbricht. Sie setzt ihn erstmal auf die Bettkante.
„Sag schon, seit wann ist dir so übel?“, fordert sie ihn auf.
„Eigentlich schon seit ein paar Tagen aber heute das erste Mal so schlimm“, erklärt Michael zögerlich.
„Warum sagst du denn nichts?“
Er streicht ihr durchs Gesicht und antwortet: „Weil du dir nicht noch mehr Sorgen machen sollst.“
Später telefoniert sie aus Sorge mit Doris, ihrer Schwiegermutter.
„Du klingst so besorgt“, sagt Doris. Sie merkt, dass Helen nicht so recht mit der Sprache rausrücken will.
„Es ist nur - ich mache mir Sorgen um ihn- ich habe fast das Gefühl er weiß nicht wie ernst seine Lage ist. Er quält sich sehr. Er ist immer noch so schlapp. Die meiste Zeit am Tag schläft er. Und wenn er mal wach ist, ist ihm seit ein paar Tagen schlimm übel. Eben hat er sich auch übergeben“, erklärt Helen besorgt.
„Und essen will er wahrscheinlich auch nicht recht, oder?“, fragt Doris ruhig.
„Ja richtig- wie kannst du so ruhig bleiben?“, fragt Helen nun etwas ruhiger.
„Nun weißt du- als er noch ein kleiner Junge war, hatte er oft Grippe oder ähnliches. Er hat mein Essen kaum angerührt - egal ob ich sein Lieblingsessen gekocht habe oder nicht. Es hat mir immer Sorgen bereitet. Er war schon ein zierlicher Junge und wenn er dann kaum Nahrung zu sich genommen hat, hat er natürlich einiges an Gewicht gelassen. Wahrscheinlich hat er jetzt auch wieder viel Gewicht gelassen und schleppt sich eher schlecht als recht über die Flure, oder?“, fragt Doris.
„Ja genau - er ist so ausgelaugt, dass der es kaum allein vom Bett auf die Toilette schafft“, erklärt Helen.
„Ich glaube, das jetzt ist die schlimmste Krankheit ist, die er jetzt durchmacht aber vertrau mir, er wird es schon schaffen, auch wenn es jetzt schlecht um ihn steht. Er ist zäh- zäher als man manchmal glaubt. Erinnerst du dich noch, als er wochenlang wegen der Lungenentzündung flach lag?“, erklärt Doris.
„Ja. Ich erinnere mich. Mein Gott, da sah er auch schlecht aus. Aber jetzt ist es irgendwie nochmal anders. Er gefällt mir nicht - er möchte auch nicht mit dem Arzt sprechen. Warum trifft es immer ihn so schlimm? Ich sorge mich extrem um ihn“, erklärt Helen unter Tränen.
„Ich verstehe dich - er kann ziemlich stur sein“, erklärt Doris.
„Helen, gib ihm Zeit. Er will nicht, dass du dir zu viele Sorgen machst. Er meint es nicht böse, dass er dich wegstößt. Er will nur einfach niemandem zur Last fallen“, erklärt Doris.
Als sie aufgelegt haben geht Helen zu Michael.
Sie streicht ihm über die Wange. „Du bist immer noch so heiß.“
„Du hast mit Mutter telefoniert - sie zu dir den Tipp mit dem Handtuch gegeben oder?“, fragt Michael.
„Ja - ich habe vorhin mit ihr gesprochen. Komm dreh dich mal auf den Bauch und ich lege es auf deine Schultern“, erklärt sie.
„Oh das tut gut - ich hatte völlig vergessen wie gut das tut.“
Nach einiger Zeit hat sich Michael insofern wieder, dass er und seien Familie nicht mehr in Quarantäne bleiben müssen. Er geht wieder arbeiten und auch seinen Hobbys nach.
Bei einem größeren Einsatz der Feuerwehr werden noch Atemschutzgeräteträger gebraucht. Michael ist auch dabei aber eigentlich in anderer Funktion. Dennoch wird er benötigt und rüstet sich aus.
„Hoffentlich haben wir da gerade keinen Fehler gemacht“, meint Lars.
„Inwiefern meinst du?“, fragt ein Kamerad.
„Weil er nicht gut aussieht. Viel schlanker und ausgelaugter als sonst“, erklärt Lars.
„Dir ist es also auch aufgefallen“, fügt ein anderer hinzu.
„Hoffentlich kommt er heil wieder raus“, meint Lars.
Später sagt Lars als er Michael sieht: „Gott sei Dank- er ist wieder draußen.“
Er zieht sich sie Maske ab, bleibt kurz stehen und streicht sich kurz durchs Gesicht. Als er weiter gehen will schwankt er kurz etwas. Seine Kameradin, die mit ihm drin war bemerkt seine Unsicherheit und stützt ihn.
„Es geht schon“, erwidert Michael und sackt etwas mehr in sich zusammen.
„Mhh - ich merke es“, sagt sie. Beim Sammelplatz sieht Peter sie und hilft ihr, Michael zu stützen.
„Also ich habe gerade das Gefühl ich werde gegangen.“
„Jaja mach du noch Witze. Was ist mit dir?“, fragt Lena als Michael auf dem Boden sitzt. Er zieht sich zusammen.
„Nichts“, antwortet er und legt das Atemschutzgerät ab.
„Michael da muss etwas sein. Das hast du sonst nicht, dass du nach einem Atemschutz Einsatz so schwach bist“, erklärt Lena.
„Guck mich mal an. Du hast es mit dem Kreislauf, oder? Du bist sehr blass“, erkennt Peter.
Michael schaut wieder zu Boden. „Ich muss nur mal was trinken dann geht es wieder“, sagt er bedrückt.
„Hier, dann trink aber erstmal was süßes, dass du auch mal ein paar Kalorien zu dir nimmst“, erklärt Peter.
Er bringt Michael dazu etwas mehr als einen Liter zu trinken. Michael öffnet seine Jacke.
„Jetzt weiß ich was mit dir nicht stimmt - ich hab nur nicht mehr dran gedacht. Du hast doch so schlimm das Virus gehabt und einiges an Gewicht gelassen“, erkennt Peter.
„Deine Hose ist zu groß geworden.“
„Und du bist noch nicht richtig wieder fit. Du bist doch erst 4 Wochen wieder aus der Quarantäne raus. Du siehst noch sehr ausgelaugt aus“, ergänzt Lars, der hinzu gekommen ist.
„Jedenfalls habe ich die Krankheit überwunden“, murmelt Michael und möchte aufstehen. Als er steht fasst er sich am Kopf.
„Junge setz dich erstmal wieder. Am besten legen wir auch mal deine Beine hoch. Dein Kreislauf spielt noch etwas verrückt“, erklärt Lars.
„Du bist zwar nicht mehr akut krank aber trotzdem bist du noch gebeutelt durch die Krankheit. Das ist ja durchaus nicht ungewöhnlich, dass man da länger von hat und so ausgelaugt ist“, meint Peter.
„Ich in nicht ausgelaugt!“, erwidert Michael impulsiv.
„Ich darf nicht mehr ausgelaugt sein“, murmelt er ruhiger, verzweifelter und mit Tränen in den Augen.
(...)
Nach dem Einsatz als alles aufgeräumt ist stellt sich seine Mannschaft hinter dem Fahrzeug auf. Michael kommt hinzu und steht ihnen gegenüber.
„Maschinist?“, fragt er.
„Zum Abmarsch fertig“, sagt dieser. Alle steigen ins Fahrzeug ein. Keiner außer Michael hat den LKW Führerschein. Daher will auf der Fahrerseite einsteigen. Er macht die Tür auf aber zögert zunächst. Dann steigt er ein.
„Ist alles okay bei dir?“, fragt sein Beifahrer.
„Jaja geht schon“, antwortet Michael. Jedoch quält er sich noch. Schließlich sind sie an ihrem Feuerwehrhaus angekommen. Michael schreibt noch das Fahrtenbuch. Als er rückwärts aussteigen möchte fällt er von der letzten Stufe auf den Boden, weil ihm schwarz vor Augen wurde. Er will wieder aufstehen.
„Ey Michael, was machst du denn für Sachen?“, fragt Steffen. Michael hält sich den Hinterkopf.
„Bleib liegen - hast du dir weh getan?“, fragt er.
„Ich bin nur blöd gestolpert - mehr nicht“, murmelt Michael. „Du bist eigentlich noch viel zu ausgelaugt dafür um Einsätze mit zu fahren- vor allem um als Atemschutzträger zu laufen“, meint Steffen.
„Ach was - ich bin schon fit genug. Ich bin doch eben einfach nur gestolpert“, meint Michael impulsiv.
„Dir geht es nach wie vor noch nicht gut. Ich rufe Helen an damit sie dich holt. Du kannst doch so kein Auto mehr fahren“, meint Steffen.
„Lass sie - sie ist mit den Kindern allein. Sie soll sich nicht noch mehr Sorgen machen“, meint Michael.

 

Hallo @Maxim12x

und willkommen im Forum!

Das Erste, was mir bei deiner Geschichte auffällt, sind die vielen Leerzeilen. Generell machen sie einen Text am Bildschirm leichter lesbar, daher wird dieser Stil oft bei Webtexten verwendet. In diesem Forum allerdings ist der Standard die Variante mit wenig Leerzeilen wie in gedruckten Texten.

Hier geht es um einen Mann, der auf dem Weg der Besserung mit einem Virus kämpft. Ich finde, es würde der Geschichte gut tun, ein paar Dinge einzukürzen. Den Dialog zwischen Michael und seiner Frau fand ich zu lang und er kam irgendwie nicht vorwärts. Nachdem herauskam, dass sich die Frau um ihn sorgt, hat er nichts Relevantes mehr gesagt. Bei der Szene mit den Feuerwehrleuten habe ich nicht mehr durchgesehen, da tauchten ständig neue Leute auf, neue Namen, jeder sagt einen Satz und ich habe nur einen verschwommenen Eindruck von ... Leuten.

Das Ende hat mich unbefriedigt zurückgelassen. Erst sah es aus, als würde es auf die Auflösung zusteuern, dass Michael sich doch zu viel zugemutet hat und beispielsweise im Krankenhaus landet, wo ihm aufgeht, dass er sich nicht hätte überanstrengen sollen in seinem Zustand. Stattdessen hört die Geschichte einfach auf. Das wirkt nicht rund für mich.

Hier noch ein paar Anmerkungen:

„Helen[ ]- Gott sei dank du bist es.“
Vor Gedankenstriche setzt man ein Leerzeichen. Wenn man sie direkt ranschreibt, dann ist das die Trennung, um das Wort auf der nächsten Zeile fortzusetzen. Das ist im Text überall bei Gedankenstrichen.

und legt sich auf den Rücken und Bett.
Das ist grammatisch etwas verunglückt.

„Es wäre mir wohler, wenn du nochmal mit dem Arzt sprichst oder vielleicht sogar ins Krankenhaus gehst“, schildert sie.
"Schildern" bedeutet, dass man Erlebnisse wiedergibt. DWDS – Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache
Hier allerdings drückt sie ihre Meinung aus, ihre Schlussfolgerung, nichts Erlebtes.

„Versuche es bitte nochmal gescheit zu essen“
Entweder hier fehlt ein Komma hinter "nochmal" oder das "es" ist zu viel.

„Kannst du mit uns spielen kommen“, bittet der mittlere Michael.
An mehreren Stellen ist "Kleine" klein geschrieben. Wenn es kein Substantiv dazu gibt, auf dass es sich bezieht, dann schreibt man es groß. Hier verfälscht es den Sinn des Satzes und das mittlere Kind heißt jetzt Michael.

„Ja richtig- wie kannst du so ruhig bleiben?“, fragt Helen geerdet.
Keine Ahung, was "geerdet" hier heißen soll. Hat die Autokorrektur das von "genervt" geändert?

„Nun weißt du- als er noch ein kleiner Junge war, hatte er oft Grippe oder ähnliches.
Ich hatte erst angenommen, Doris wäre eine Freundin von Helen, daher hat mich die Stelle hier verwirrt. Nun klingt es, als wäre sie die Mutter bzw. Schwiegermutter. Vielleicht wäre es besser, das bei ihrer Einführung zu erwähnen, um Verwechslungen vorzubeugen.

„Ich glaube, dass das Virus jetzt die schlimmste Krankheit ist,
Genau genommen ist ein Virus keine Krankheit, sondern löst eine aus.

Gegen sein Fieber kannst du ein Handtuch etwas nass machen ausgebreitet auf seine Schultern und den Nacken legen“
Hier fehlt ein "und" oder etwas anderes.

Ich hoffe, das hilft dir weiter.

Viele Grüße
Jellyfish

 

Hallo @Jellyfish ,

vielen Dank für dein Feedback.
Ich habe einige Sachen geändert/ ergänzt.

Für das Ende muss ich mir mal etwas mehr Zeit nehmen und daran feilen.

Du hast es zwar nicht explizit genannt, daher die Frage, aber erkennt man um welches Virus es sich handelt?

Viele Grüße
Maxi

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo @Maxim12x

Es ist leider wirklich nicht so einfach der Geschichte zu folgen. Und ich glaube, das hat mehrere Gründe. Als erstes sind es zu viele Dialoge. Es ist zwar für mich grundsätzlich gut, wenn man eine dialoglastige Geschichte schreibt, aber dennoch wäre es vielleicht nicht schlecht das Ganze zwischendurch etwas aufzulockern. Als Leser ist es anstrengend, wenn in einer Geschichte auf eine Dialogzeile immer wieder eine weitere folgt. Das fühlt sich atemlos an. Daher würde ich von Zeit zu Zeit mehr zwischen den Dialogen schreiben, wo man als Leser das Gesagte dann auch setzten lassen kann. Was machen die beiden nebst dem Gespräch? Bewegen sie vielleicht ihren Kopf, ihre Hände? Bleiben sie stehen, gehen sie herum? Denken sie vielleicht auch was? Schweigen sie zwischendurch oder blicken weg?

Am Anfang der Geschichte wird gezeigt, dass es Michael offenbar nicht gut geht. Er isst kaum was, kann kaum zur Toilette und hat abgenommen. Hier wäre vielleicht weniger mehr. Das Wiegen etwa würde ich weglassen. Es genügt ja, wenn die Frau sagt, dass er abgenommen hat und nichts isst (oder wenn die Feuerwehr später das nochmal erwähnt). Wie viele Kilos das genau sind, das ist ja nicht wichtig, sondern nur die Information, dass er ziemlich Gewicht verloren hat.
Je mehr du hier zeigst, desto langatmiger wird es leider. Versteh mich nicht falsch: Es ist gut, dass du hier auf verschiedene Folgen der Krankheit eingehst, aber ich habe den Eindruck, dass hier ein Kürzen der Geschichte helfen würde.

Ebenfalls ist die Geschichte teilweise etwas knapp. Bei der Feuerwehr etwa. Was machen die genau für ein Einsatz? Was kann man sich unter einem Atemschutzeinsatz vorstellen? Brennt da ein Haus? Was hat der Michael für eine andere Funktion? Reden die vor oder während dem Einsatz? Hier bleibt die Geschichte leider etwas diffus.
Die Figuren bleiben hier auch zu blass und sind zu zahlreich. Vielleicht wäre es eine Idee, die Feuerwehrfiguren zu einer Figur, eine Art Feuerwehrkumpel, zusammenzulegen? Bei den Kindern wäre es vielleicht auch möglich. Das würde die Geschichte etwas straffen und direkter machen und davon könnte deine Geschichte profitieren. ;)

Das Ende finde ich auch etwas seltsam. Man hat kurz vor dem tatsächlichen Ende das Gefühl, dass die Geschichte auf ein Finale zusteuert. Dann fällt die Geschichte in sich zusammen. Es hat keinen spürbaren Höhepunkt. Ich interpretiere das Ende so, dass Michael sich zwar schon übernimmt und das er das weiterhin tut. Wenn das die Auflösung der Geschichte sein soll, dann würde ich hier stärker auf die Gefühle von ihm eingehen. Wie fühlt er sich? Warum macht er das? Warum sorgt sich Michael, dass sich Helen zu viel Sorgen macht und will ihr bloss nicht zur Last fallen? Obwohl er ja eigentlich das Gegenteil davon bewirkt? Die Doris erzählt zwar vorher etwas, aber es wäre geschickter dargestellt, wenn das von Michael selber kommt. Er ist ja die Hauptfigur. Du hörst in der Geschichte leider just in dem Moment auf, wo wir zum Kern des Problems kommen. ;)

Ausserdem könntest du überlegen, ob die Entscheidung von Michael in irgendeiner Weise auch eine Folge haben könnte. Die Art, wie Michael mit dem Virus umgeht, bleibt von Anfang bis Ende gleich und als Leser erwartet man aber in einer Geschichte eine Art Veränderung. Vielleicht könntest du dir hier noch etwas überlegen? Am besten mit einer Art Höhepunkt.

Das ist alles natürlich mein Eindruck und natürlich nicht universell gültig. :) Trotzdem hoffe ich aber, dass ich dir etwas helfen konnte.

Edit: Noch zur Info: Ich habe die alte Version der Geschichte gelesen, wo es noch die vielen Leerzeilen gab.

 

@Maxim12x

Ich finde, die Erwähnung von Quarantäne, der langen Nachwirkungen der Krankheit, der Symptome insbesondere des Geruchssverlust, sind uns allen wenigstens aus den Medien, vielen auch persönlich bekannt und lassen keinen Interpretationsspielraum, um welches Virus es sich handelt.

Es kann ja nur ASP sein. ;)

 

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