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Der Nachtclub

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05.09.2007
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Der Nachtclub

Der Nachtclub


Kurz vor halb elf an einem Donnerstagabend.
Ich mache mich auf den Weg zu meiner Arbeit.
Ich weiß, dass ich gehen muss, aber ich will nicht.
Wieso tue ich mir das an?
Was als Herausforderung begann, wurde zum scheitern verurteilt.
Doch wieso sehe mir selbst beim Sterben zu?
Vielleicht füge ich mir selbst gerne Schmerz zu, bin ein Masochist.
Warum kann ich nicht zu mir selbst stehen und einfach kündigen, es sollte mir egal sein, was meine Kollegen von mir denken.
Ich mag sie sowieso nicht leiden. Keinen Einzigen von ihnen.
Wahrscheinlich mögen sie mich auch nicht, finden mich seltsam, eigenartig und unbeholfen.
Ich passe dort nicht hin.
Aber weshalb fällt es mit dennoch so schwer mir selbst treu zu sein.
Bin ich mir überhaupt je treu geblieben?
Wer bin ich überhaupt?
Bin ich das, was ich denke, oder das, was ich tue, bin ich beides, oder bin ich gar nichts von allem?
Ich versuche mich zu entsinnen, doch mein Kopf scheint leer.

Schließlich trabe ich dahin, meine Füße tragen mich schwerfällig voran und mir graut die Vorstellung in wenigen Minuten angekommen zu sein.
Ich kratze das letzte Quäntchen Leben aus diesen Minuten und jede einzelne Sekunde wird wertvoll wie Gold, wenn ich daran denke, dass es die letzten freien Sekunden für die nächsten Stunden sein werden.

Wenn ich an dem Club ankomme, in dem man schon Donnerstagabends schick angezogen ist, schaltet sich mein Verstand aus.
Ich passiere eine menschliche Schlange, die vor dem pompösen Eingang darauf wartet, dass sich ihnen die Pforte zu meiner persönlichen Hölle öffnet, nicke dabei dem glatzköpfigen Türsteher zu, doch dieser gibt vor mich nicht zu sehen. Besser so, denke ich.

Ich klopfe wie vereinbart dreimal an die schwarze Metalltüre, die als Hintereingang dient und hoffe darauf, dass mich niemand hört. Ich klopfe zaghaft zum zweiten Male und spüre wie mein Herzschlag beschleunigt.
Vielleicht öffnet keiner und ich kann verschwinden, könnte zurück nach Hause. Doch ich wäre viel zu dankbar um nach Hause zu gehen, ich würde einen Umweg gehen und einen Segen gen Himmel ausrufen.
Ich lasse meine Gedanken schweifen, träume mich an einen schöneren Ort, ich spüre die Lebenslust in meinen Adern fließen, denke daran wie schön alles vorher war.

Die Türe öffnet sich und es starren zwei leere Augen aus einem hochmütigem Gesicht auf mich nieder und ohne, dass er etwas ausspricht, weiß ich, was er von mir denkt.
Ich setze mein höfliches Lächeln auf und versuche cool zu sein, doch ich weiß, genau so wie er, dass ich nicht erwünscht bin.

 

Hallo Maximiliano und Willkommen!

Zu deiner Geschichte kann ich sagen, dass sie mir recht gut gefällt. Sie zeigt einen Menschen, der mit seinem Leben nicht zufrieden ist, aber nicht die Kraft aufbringt, daran etwas zu verändern, ein häufiges Problem, wie ich denke. Man kann den Prot. verstehen und seine Gedanken nachvollziehen.

Allerdings habe ich auch den ersten Absatz zu bemängeln. Hier kommen die Gedanken zu schnell hintereinander und die meisten Fragen sind umformulierte Aussagen. Und für meinen Geschmack sind es auch zu viele Fragen.

Und hier noch ein Tipp, den du auf keinen Fall umsetzen brauchst, wenn du nicht willst: Ein überraschendes Ende würde die Geschichte ein wenig herausheben. So ist lediglich eine gewöhnliche Alltagssituation, fast schon zu gewöhnlich.

Ich würde mir an deiner Stelle auf jeden Fall den ersten Absatz nochmal anschauen. Und lass dich von meiner Kritik nicht entmutigen!

Viele Grüße von Jellyfish

 

Hallo Maximiliano!

Erstmal ein verspätetes Willkommen auf kg.de.

Es ist übrigens nicht nötig, dass du nach jedem Satz einen Zeilenumbruch machst. Dann sieht dein Text so zerfasert aus.

Gut, dein Protagonist hat keine Lust zur Arbeit zu gehen. Aber solche Sachen "Was als Herausforderung begann, wurde zum scheitern verurteilt." => kapierte ich in dem Zusammenhang nicht. Was ist das für eine Herausforderung?

"Ich passe dort nicht hin.
Aber weshalb fällt es mit dennoch so schwer mir selbst treu zu sein." => Auch hier. Wo ist der Zusammenhang?

"doch ich weiß, genau so wie er, dass ich nicht erwünscht bin." => Warum sollte er nicht erwünscht sein? Das kann ich als Leserin absolut nicht nachvollziehen.

Tja, tut mit leid. Ich sehe nur, dass da ein Typ lamentiert, wie scheiße sein Leben doch ist, aber ich sehe nichts von seinem Leben (Ausnahme: er arbeitet im Nachtclub). Wenn der Leser aber das Leben nicht selbst begutachten kann, hat er keine Möglichkeit zu überprüfen, ob das Lamentieren des Protagonisten gerechtfertigt ist. Und soviel sollte doch in einer Kurzgeschichte zu finden sein.

Grüße
Chris

 

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