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Der neue Job

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13.03.2018
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Der neue Job

Der neue Job​


Die Einstellung

Aufgeregt sitzt Elfriede im Büro von Alois Vordermaier. Sie hatte sich erfolgreich bei Herrn Vordermaier beworben und jetzt war der Termin, den Arbeitsvertrag zu unterschreiben. Alois ist in der bayrischen Gemeinde Obertal sozusagen der Wirtschaftsboss. Er hat eine Schreinerei mit 3 Mitarbeitern und ist somit der größte Arbeitgeber Obertals. Er ist Geschäftsmann durch und durch und denkt stets an das Wohlergehen seiner Belegschaft. Selbst der Metzger des Ortes, ein Jugendfreund von Alois und der Bäcker kommen mit weniger Personal zurecht und können sehr gut leben. Selbst der Tante Emma Laden kommt mit nur einer Person, der Besitzerin Roswita, der Jugendliebe von Alois, ohne zusätzlichem Personal aus. Die Wirtschaft gleich neben der Kirche ist ein reiner Familienbetrieb. Der Opa arbeitet nicht mehr, er hält nur noch die Fäden in der Hand und kommandiert den Rest der Familie. Die Tochter steht in der Küche und schneidet den ganzen Tag Gemüse und schält Kartoffeln, Der Schwiegersohn kocht, die Enkelin deckt die Tische und bringt den Gästen Bier oder Essen und der Enkelsohn steht kurz vor dem Abitur und erklärte sich bereit, den Papierkram zu erledigen. Er hat einen Computer, deshalb erledigt er den Schriftverkehr und die Finanzen.

Alois jedoch hat keine Familie mehr, die ihm in seinem Geschäft behilflich sein könnten. Seine liebe Frau verstarb vor 5 Jahren und die beiden Kinder sind schon lange aus dem Haus und leben mit ihren Familien verstreut in Deutschland. Der Papierkram war es, der Alois gezwungen hat, sich Hilfe zu suchen. Zu unverständlich die Forderungen des Finanzamts, “Zahlen“ einzureichen. Wie kommt man an diese Zahlen, was bedeuten sie und was passiert, wenn sie nicht stimmen. Wie schön wär's gewesen, über Finanzbuchhaltung Bescheid zu wissen. Aber jetzt hat er sie gefunden, Elfriede Gutmann.
Vor 8 Jahren zog sie mit ihrem Mann von irgendwo aus dem Norden Deutschlands zu. Sofort verliebte sie sich in das schöne Bayern und für sie stand fest: Hier werde ich alt, hier werde ich sterben. Auch ihr Mann dachte so, allerdings nur so lange, bis er in der Kreisstadt, seiner Arbeitsstätte, die den beiden ein komfortables Leben beschert hatte, Monika kennenlernte. Es kam wie es kommen musste, er entschied sich, mit Monika einen neuen Abschnitt seines Lebens zu beginnen, zog aus Obertal weg, Scheidung.
Jetzt stand Elfriede da, kein Mann, kein Ernährer, Auszug aus der komfortablen 100 m² Wohnung, kein Einkommen. Umso größer die Freude, in ihrem erlernten Beruf als Buchhalterin und mit der Erfahrung als Sekretärin bei Alois endlich wieder eine Anstellung gefunden zu haben.

„Es freut mich sehr, Frau Gutmann, sie als neue Mitarbeiterin begrüßen zu dürfen. Ein paar Formalitäten wären aber noch zu erledigen. Sie verstehen, sie kennen das – deutsche Bürokratie, aber genau deswegen hab ich mich ja auch für sie entschieden. Ich glaube – nein – ich weiß, sie sind die Richtige. Zunächst mal bitte die wichtigste Unterschrift im Arbeitsvertrag, einmal hier in meinem Exemplar und hier in ihrer Ausfertigung. Dann benötigen wir noch ihre Bankverbindung, wenn sie dafür bitte diesen Zettel ausfüllen. Ja, damit sind wir eigentlich schon am Ende. Ich bedanke mich aufs herzlichste und freue mich auf ihren ersten Arbeitstag. Wir sehen uns also am 1. um 8 Uhr.
Haben sie noch irgendwelche Fragen, Sorgen, Probleme? Haben sie keine Scheu, wir können alles lösen.“
Es ist vollbracht. Elfriede hat den Job jetzt sicher, alles ist unter Dach und Fach. Sie verdient gutes Geld und muss nicht mehr auf den Cent achten. Tausend Dinge gehen ihr durch den Kopf, was sie ab sofort ändern kann, aber auch muss. Der Wecker wird wieder gestellt werden müssen. Vorbei ist es mit dem Aufstehen, wenn man ausgeschlafen hat, jetzt beginnt das Leben in einer geordneten Bahn zu laufen.
Wecker – aufstehen – duschen – anziehen – frühstücken – zur Arbeit (welche Freude) – Feierabend – doch HALT: Frühstück um 7, Feierabend um 5, da fehlt noch das Mittagessen.

„Ja, eine Frage hab ich noch, Herr Vordermaier. Das Mittagessen, gibt es hier eine Möglichkeit, sich in der Mittagspause etwas zu kaufen?“

„Entschuldigen sie, Frau Gutmann, das hab ich noch gar nicht erwähnt. Als der Top-Arbeitgeber hier im Ort, lass ich ich es mir selbstverständlich nicht nehmen, auch bei den Sozialleistungen an der Spitze zu stehen. Wir haben hier in der Firma einen Speisesaal, in dem sich alle Mitarbeiter in der Mittagspause treffen und gemeinsam zu Mittag essen. Täglich kommt ein gelernter Koch, der die Speisen zubereitet. Jeder Mitarbeiter kauft sich Essensmarken um 2 € pro Tag für ein komplettes Menü. Sie wissen selbst, für diesen Preis bekommen sie nicht mal eine Leberkässemmel. Die Differenz übernehme ich als Firmenchef. Ich finde, das bin ich meinen Angestellten schuldig.“

„2 €? Das klingt sehr gut, wär' es auch möglich, vegetarisches Essen zu bekommen? Ich bin nämlich Vegetarierin“

Auweh! Alois stockt der Atem. Tief hört er in sich, ob sein Herz noch schlägt. Darauf ist er nicht vorbereitet. Ihm ist nicht bewusst, dass es möglich ist, dass es Menschen gibt, die sich nicht artgerecht ernähren wollen oder können. Was soll er machen, er braucht diese Frau, nicht unbedingt diese Person, aber ihr Wissen, ihre Erfahrung, ihre Arbeitskraft. Eine andere hat sich auf die Stellenausschreibung nie gemeldet. Er muss sie halten. Aber was soll's, der Arbeitsvertrag ist unterschrieben, sie kann nicht mehr aus. Oje, gibt’s da nicht die Klausel mit der Probezeit? 4 Wochen hat er ausgemacht und schriftlich bestätigt, jederzeit kann sie weg bleiben und das wars dann.
Jetzt gilt es, schnell eine Lösung zu finden.

„Ups – Frau Gutmann, jetzt haben sie mich überrascht. Nein, mein Koch, der Herr Schreiber ist zwar gelernter Koch, aber doch eher nur für die herkömmliche, bodenständige, gesunde Kost geeignet und auch zuständig. Aber ich mach ihnen folgendes Angebot: Ich schick ihn auf meine Kosten auf einen Lehrgang zum Diätkoch, damit er speziell für sie kochen kann und sie zufrieden sind. Es wird nicht sofort von heute auf morgen der Fall sein, aber ich verspreche ihnen, dass es nur eine Frage von wenigen Tagen sein wird, dass sie auch kulinarisch hier bei uns zuhause sein werden. Können sie damit leben?“

Elfriede versteht. Koch – Lehrgang – speziell für mich. Das ist wie ein Sechser im Lotto.
„Das freut mich außerordentlich, ich habe keine weiteren Fragen und freue mich auf die Arbeit hier bei ihnen.“

Der erste Arbeitstag

Laut schrillt der Wecker. Wie lange war es her, dass sie ihn brauchte? Jahre waren es mittlerweile. Damals ging es in Urlaub. Es war kurz nach der Scheidung, die Verhältnisse waren geklärt, der Hausrat geteilt, das gemeinsame Konto aufgelöst und der Inhalt gerecht halbiert. Ein paar kleinere Anschaffungen für die neue kleine Wohnung waren notwendig gewesen, aber ein paar Euro blieben übrig, so leistete sich Elfriede eine Woche Urlaub, um die Trennung zu „feiern“. Der Flug ging schon um 6 und der Bringdienst zum Flughafen wollte um 3 Uhr vor der Tür stehen. Das war das letzte Mal, dass sie den Wecker benötigte.
Urlaub war seitdem nicht mehr möglich. Kein Geld. Aber ab heute wird alles anders. Genau mit diesem Gedanken erwacht Elfriede gleichzeitig mit dem Gejaule des Weckers.

Jetzt schnell die üblichen Handgriffe. Küche, Kaffee aufsetzen – Badezimmer, duschen – Schlafzimmer, anziehen – Küche, frühstücken – Badezimmer, schminken – Flur, Schuhe. Moment wie war das noch mit dem Mittagessen? Soll sie sich noch schnell eine Gurke und eine Tomate zurechtschneiden. Ach nein, sie bekommt ja von einem speziell ausgebildeten Koch ein eigenes Mittagessen. Was für ein Job, und Geld gibt’s dafür auch noch, kein Umdrehen der Cent-Stücke mehr, endlich wieder was tolles zu essen, ist für Vegetarier nicht selbstverständlich und vielleicht ist in 4 Monaten wieder ein Urlaub drin.

Zusammen mit dem Chef sitzt sie am eigenen Schreibtisch im gleichen Zimmer. Sehr geduldig zeigt er ihr alle Orte, an denen die unterschiedlichsten Papiere und Ordner zu finden sind, die sie benötigt, um ihre Arbeit zu erledigen. Es wird viel erklärt und eigentlich noch nichts gearbeitet an diesem ersten Vormittag. Und schon nach kurzer Zeit sagt Alois:
„So, das verschieben wir auf Nachmittag, jetzt ist erst mal Mittag. Wir hier in Bayern mögen es ein wenig gemütlicher, es kommt nicht auf die Minute an, kommen sie später, bleiben sie einfach entsprechend länger, kein Problem. Jedoch wär es ein Problem, wenn sie früher in die Pause gehen wollen, da ist das Essen noch nicht fertig. Irgendwie muß der Koch ja auch vorplanen können. Hier in dieser Firma wird nicht am Arbeitsplatz gegessen. Alle Mitarbeiter treffen sich zur Mittagspause im Aufenthaltsraum, in dem auch gegessen wird. Kommen sie, gehen wir.“

Elfriede und Alois betreten den Aufenthaltsraum. Die anderen 3 Mitarbeiter aus der Produktionshalle sitzen am Tisch und der ist voll mit Plastikdosen, Butterbrotpapier, Brotzeitbrettern, Bierflaschen, Tellern, Besteck.
Elfriede fühlt ein Unbehagen in ihrem Magen, als sie all die Lebensmittel sieht. Der eine hat einen mächtigen Klotz Leberkäs vor sich, der andere belegt gerade 3 Semmeln mit fettem Schinken und der 3. schaufelt aus seiner Dose Kartoffelsalat mit Speck auf den Teller, und hat in einer weiteren Dose 8 Fleischpflanzl bereit liegen. Sie hat es garnicht mitbekommen, dass Alois beim Hinausgehen in seine Aktentasche gegriffen und eine Papiertüte mitgenommen hat. Diese stellte er vor sich auf den Tisch, nahm einen Teller aus dem Schrank und öffnete sie. Darin waren 2 halbe knusprig gerillte Hendl.
„Wie blöd bin ich denn,“ denkt sich Elfriede „nichts Essbares mitzunehmen.“
„Ist der Koch heute nicht da?“ sagt sie aber laut.

„Ui, ui, ui,“ entschuldigt sofort der Chef, „hab ichs ihnen nicht gesagt? Der ist noch auf Lehrgang für das Diplom zum Diätkoch, damit sie in Zukunft auch was anständiges in den Bauch bekommen. Sie wissen ja, Essen und Trinken hält Leib und Seele z'samm. Diese Woche noch, da sollten sie sich was mitbringen, wenn sie was essen wollen, ab Montag ist er dann wieder da, und keiner braucht mehr seine Familie bemühen, damit er hier bei mir nicht verhungert.“

Das erste Essen

Gurken mit Tomaten, Tomaten mit Gurken, am Donnerstag eine halbe Schote Paprika dazu und am Freitag zur Feier des Tages, weil es der letzte Tag war, an dem sich Elfriede mittags selbst versorgen musste, ein Becher Naturjoghurt.

Doch heute ist Montag, „endlich, ein speziell für mich und meine Essgewohnheiten eigener Koch.“ denkt sich Elfriede, als sie auf die Uhr schaut. Eine Minute noch und sie kann es kaum erwarten. Dann springt endlich der Zeiger auf die richtige Position. „Mahlzeit“ ruft sie Alois noch beim rausgehen zu.
Sie betritt den Aufenthaltsraum, das „Kammerl“, wie die Mitarbeiter das Zimmerchen nennen. Sie ist allein und geht zu der Durchreiche, die zum nebenliegenden Zimmer führt, das als Küche eingerichtet ist. Sie sieht auch sofort Klaus Schreiber, den Koch. Ein Mann mittleren Alters, nicht unbedingt als Schönheit zu bezeichnen, sieht nicht gut, aber auch nicht schlecht aus. „Egal, Hauptsache, er kann kochen,“ denkt Elfriede.

„Ich bin die Elfriede, ich freu mich, dass du jetzt endlich da bist, so bekomm ich auch mal was Vernünftiges zu essen. Du warst ja extra wegen mir auf Lehrgang, sagte mir der Herr Vordermaier. Was hast du denn schönes für mich?“

„Oh, ich glaub, da haben wir jetzt ein Problem. Wir haben hier Essensmarken, die im Voraus gekauft werden, und so weiß ich dann, für wieviel Essen ich einkaufen muss. Von dir hab ich noch keine, drum hab ich für dich auch leider für heute nichts vorbereitet. Setz dich hin, vielleicht gibt dir jemand von den Kollegen was ab. Heut gibt’s Rinderkraftbrühe, danach Hackbraten mit in Gänseschmalz geschwenkten Speckkartoffeln“

„Danke“
Für mehr Worte hat Elfriede keine Kraft vor lauter Hunger.

Endlich kommt der Chef zu Mittag und setzt sich an den einzigen Tisch.

„Herr Vordermaier, ich hab da eine Frage zum Mittagessen und den Essensmarken, wie läuft das denn hier?“

„Liebe Frau Gutmann, hier im Kammerl wird grundsätzlich nicht über Vorgänge in der Firma gesprochen, ich will, dass meine Leut die Zeit als Freizeit sehen, deshalb wird hier nur Privates geredet. Kommens nach der Mittagspause zu mir, dann reden wir drüber und ich erklär ihnen alles.“

Mit knurrendem Magen sitzt Elfriede die ganze Stunde am Tisch. Die Gerüche der Suppe, des Fleisches und des Specks steigen ihr in die Nase, sie sieht lachende Gesichter, die gleichzeitig all das, was sie so abstoßend empfindet, mit Genuss verzehren und sehnt sich das Ende der Pause herbei. Alle haben aufgegessen und unterhalten sich mittlerweile über belanglose private Banalitäten. Sie versteht kein Wort, hört nur den Magen vor Hunger knurren, oder ists doch das Geräusch, das der Magen fabriziert, während er sich umdreht und sich zum Entleeren bereit macht?

„Ich muss mich entschuldigen, haben wir noch nicht darüber gesprochen? Also das mit dem Essen läuft hier folgendermaßen ab. Jeder Mitarbeiter kauft für jeden Arbeitstag eine Essensmarke. Ich hab ihnen schon gesagt, die kostet 2 € pro Tag. Damit das mit der Planung auch richtig funktionieren kann, bekommt jeder Mitarbeiter für jeden Tag eine Essensmarke und bezahlt nur pauschal 40 € im Monat, egal, wieviel Arbeitstage der Monat hat. So kann der Koch bei seinen Einkäufen planen und auch die Mengen beim Kochen richtig dosieren.
Eins noch Frau Gutmann, ich musste den Koch allein wegen ihnen auf einen teuren Lehrgang schicken, damit er für sie alleine eine spezielle Diät kocht. Sie verstehen, dass das nicht zum Preis von 2 € zu machen ist. Ihre Essensmarken sind deshalb ein wenig teurer, weil es ja auch eine ganz spezielle Art der Zubereitung für sie persönlich ist. Verstehen sie das?
Ich hab mir das mal durchgerechnet und komm auf einen Preis von 8 € pro Marke. Sagen sie nichts, ja, es scheint ihnen teuer, aber glauben sie mir, ich muss da noch etliches drauf legen, die Lehrgangskosten will ich garnicht erwähnen.
Aber ich mach ihnen ein Angebot: Sie bekommen die Marke um 5 €, wenn sie für 2 Jahre im Voraus bezahlen. Das macht in der Summe 100 € im Monat und wenn sie die ganzen 2 Jahre addieren, haben sie insgesamt 1440 € gespart. Geben sie zu, um dieses Geld können sie locker jedes Jahr kostenlos All-inklusiv in Urlaub fliegen.“

Was war das denn? Halb betäubt vom leeren Magen versteht Elfriede von alldem eigentlich überhaupt nichts. Wortfetzen bleiben hängen:

funktionieren – Essensmarke – Preis von 2 € - Zubereitung für sie persönlich – Angebot - 1440 € gespart – jedes Jahr kostenlos All-inklusiv – Urlaub.

„Vielen lieben Dank, Herr Vordermaier, ich werde ihnen sofort das Geld überweisen, ich freu mich so, dass sie so großzügig sind. Wann bekomme ich die Marken, wann werde ich das erste mal hier speisen dürfen?“

„Das geht schnell, meine Liebe, sofort nach Geldeingang werde ich alles Nötige in Bewegung setzen, auch den Herrn Schreiber informieren, ich denk mal, ab nächster Woche wird vegetarisches Essen zur Verfügung stehen. Die Marken kann ich ihnen schon sofort geben, einlösen können sie die natürlich erst nächste Woche, wenn der Koch vorbereitet ist. Sagen sie ihm einfach nur, ob sie normales, gutes Essen wollen oder das vegetarische Spezial.“

„Darf ich den Computer schnell mal für 2 Minuten privat nutzen?“

„Meinen sie, um das Essensgeld von ihrem Privatkonto zu überweisen? Ach, sie Dummerchen, ich bin doch kein Unmensch und warte natürlich nach Feierabend mit dem Absperren auf sie, bis sie die Zeit wieder eingeholt haben, machen sie nur. Sie wissen ja selbst – Zeit ist Geld.“


Die nächste Woche

Der Wecker klingelt nicht. Elfriede hat ihn in der Nacht abgestellt. Sie konnte nicht schlafen, hat kein Auge zugetan vor lauter Aufregung. Es ist Montag und der Chef hat versprochen, dass es ab heute in der Firma das eigens für sie gekochte vegetarische Menü gibt. Wegen der Überweisung für die Essensmarken musste sie ihr Konto überziehen und um die Folgen möglichst moderat zu halten, hat sie in der vergangenen Woche nichts zum Mittagessen in die Firma mitgenommen. Doch heute beginnt das Leben, ein Leben in Saus und Braus, wie sie sich das ausmalt.
Aber was ist da heute los, die Zeit am Vormittag vergeht überhaupt nicht. Der Sekundenzeiger bleibt auf jedem Teilstrich gefühlt eine Minute stehen. Es wird und wird nicht Mittag. Doch jetzt endlich springt er um.
Schnell der Griff zum Handy, Handy in die Handtasche, Handtasche in den Arm, aufstehen und …
„Ach Frau, Gutmann, weil sie gerade stehen, holen sie mir doch bitte schnell mal den Ordner mit den Einkäufen aus dem Jahr 89 aus dem Keller. Da ist ein Stapel, da müßte der zu finden sein. Die Mittagszeit können sie natürlich in vollem Umfang in Anspruch nehmen. Aber das wär dringend. Ich danke ihnen.“

Ein Stapel, der ist gut. Zahllose Ordner liegen kreuz und quer in sämtlichen Ecken. Ist das gut oder schlecht? 12 Minuten hat es gedauert. Elfriede schnappt sich den Ordner, hoch ins Büro, schnell auf den Tisch knallen und ab ins Kammerl, der Hunger verdoppelt das Tempo.

Schnell in der Handtasche kramen, wo ist diese scheiß Essensmarke, hier im Geldbeutel. Klaus steht schon bereit, meine Bestellung entgegen zu nehmen.

„Bitte das vegetarische Menü.“

„Das tut mir aber leid, das ist heute schon weg.“

„Wieso das denn, das wird doch extra für mich gekocht“

„Da musst mal mit dem Chef reden, ich hab nur die Anweisung, für heute ein vegetarisches Essen zu machen. Das ist schon weg. Das normale, das gute Essen hab ich noch da, es gibt Räucherlachs mit Kaviar als Vorspeise und Muscheln in Knoblauchsoße als Hauptgang.“

Was ist das für ein Gefühl, das da in Elfriede hochkommt. Ist es der Beginn eines Weinkrampfes oder der aufkommende Drang, Selbstmord zu begehen? Eine Chance gibt es ja noch, das klärende Gespräch mit dem Chef.

„Ich bin total sauer, jetzt endlich gibt es vegetarisches Essen, aber ich habe nichts bekommen, es gab nur ein Essen und das war schon weg. Kann man das nicht anders regeln?“

„Ich bin untröstlich, liebe Frau Gutmann, aber wie es aussieht, muß ich ihnen ein paar Dinge dazu erklären.
Sie sind die einzige hier im Haus, die ganz besondere Ansprüche an das Essen stellt. Sie verstehen, dass ich diese teure Art der Verpflegung nicht jedem zur Verfügung stellen kann, also kann es nur einmal zu haben sein. Ich nehme mich jetzt mal aus, dann sind sie insgesamt 4 Angestellte, die diese Sozialleistung des fast kostenlosen Mittagsessens in Anspruch nehmen. Das heißt 25% meiner Leistung für jeden. Nun hab ich mich schlau gemacht und dabei erfahren, dass hier in Deutschland 10% Vegetarier leben. Bei 20 Essen, die ich pro Woche für sie fast zur Gänze bezahle, sind damit 2 Essen pro Woche für Vegetarier möglich. Da heute der erste Tag dieses großzügigen Angebots ist, hab ich mir erlaubt, für heute ein vegetarisches Essen vorzubestellen. Für die kommenden Tage machen sie das bitte selbst, aber denken sie daran, 2 Essen pro Woche. dass jetzt heut jemand anderer das Essen genommen hat, ist Schicksal, ich will nicht und darf auch gar nicht bei der Essensausgabe Unterschiede nach dem Geschlecht machen, das wär strafbar und eine Geldstrafe für meine Firma nützt niemanden hier. Entlassungen wären die Folge. Das wollen sie sicher auch nicht.“

Tränenüberströmt geht Elfriede zu ihrem Schreibtisch. Den ganzen Rest des Tages denkt sie eigentlich nur noch an den Film, den sie mal im Fernsehen gesehen hatte: Wie bring ich meinen Chef um?
Endlich Feierabend und dann fällt es ihr doch noch ein, Das Essen muss vorbestellt werden. Also schnell noch an der Küche vorbei und Klaus Bescheid geben. Alles abgeschlossen. Natürlich, Essen ist vorbei, Geschirr gespült, was soll er hier auch noch. Dann gibt’s halt morgen auch nichts, aber wenigstens hat die Woche noch mehr Tage.

Am Folgetag geht Elfriede zu allererst zur Küche und siehe da, Klaus ist da und schon am Vorbereiten für das Mittagessen.
„Klaus, ich hätte das vegetarische Menü gerne am Freitag, da hast dann noch genügend Zeit mit den Vorbereitungen und Einkäufen.“

„Mach ich doch gerne. Und versteh bitte, wenn da was schief läuft, ich hab da meine Anweisungen und darf denen nicht zuwider handeln.“

„Ich weiß, kein Problem, ich versteh das, ich bin dir auch nicht böse. Ich hab gestern alles geklärt und es wird da wohl nie mehr wieder Unstimmigkeiten geben. Du machst einen tollen Job.“


Endlich Freitag

Wie Eintönigkeit doch den Tagesablauf beeinflussen kann. 2 Wochen arbeitet sie schon in ihrem neuen Job. Nicht einmal hat sie was zu essen bekommen. Mal schneidet sie eine Gurke, mal eine Tomate, mal beides, mal nichts. Heute ist der Hunger wieder besonders groß und sie ertappt sich, das Messer in die Hand zu nehmen, um eine Tomate mit einer halben Zwiebel zu schneiden, zur Feier des Tages, weil das Wochenende vor der Tür steht. Da fällt es ihr wie Schuppen von den Augen, sie hat ja für heute ihr vegetarisches Menü vorbestellt. Und heute wird es auch funktionieren, keine Ausreden von Herrn Vordermaier, nein, der Koch hat ihr in die Hand versprochen, dass heute vegetarisches Essen verfügbar sein wird. Eigentlich kann man ausnahmsweise auf das Frühstück verzichten, denn im laufe der Zeit hat sie mitbekommen, dass immer alles, was es in der Firma gab so reichlich vorhanden war, dass jeder so viel Nachschlag holen konnte, wie er wollte. Sie erinnert sich an den Tag, als es Weißwürste gab, als erste Ausgabe bekam jeder 3 Stück mit 3 Brezn, aber 2 Kollegen holten sich Nachschlag, der eine weitere 3, der andere zuerst 3, dann nochmal 2 Stück. Damit steht der Entschluss fest, heute gibt's kein Frühstück und Elfriede wird so viel essen, dass sie bis Sonntag nichts mehr essen kann.

11:30 Uhr, noch 30 Minuten. Wie war das nochmal, es macht keinen Sinn vor der Zeit zur Küche zu gehen, der Koch ist noch nicht so weit. Egal, der Hunger treibt Elfriede 5 vor 12 vom Hocker und in Richtung Kammerl. Oha, die Türe ist noch abgeschlossen und ein Kollege wartet davor.

„Mahlzeit Heinz, hast du auch solch einen Hunger?“

„Nein, eigentlich gar nicht, mir geht’s heute ein wenig dreckig. Wir hatten gestern Grillerei im Garten, da hab ich wohl zu viel von den Würschtln gegessen, oder die waren nicht mehr so einwandfrei. Jedenfalls rumort es in meinem Bauch ganz schön. Ich brauch halt nur jetzt schnell eine Kleinigkeit, um den Magen zu beruhigen.“

„Bei mir ists umgekehrt, mein Magen rebelliert, weil nichts drin ist. 3 Minuten noch, dann dürfen wir endlich.“

Und pünktlich bis 12 Uhr kommen auch die restlichen beiden Kollegen, sie stehen brav in der Reihe hinter Elfriede und Klaus sperrt die Türe auf. Heinz, der erste in der Reihe beklagt seinen Zustand:

„Mensch Klaus, heut geht’s mir verdammt dreckig, was hast denn heut schönes zu essen?“

„Als Vorspeis gibt’s Pfannkuchen bestrichen mit Schinken-Sahnesoße, und als Hauptgericht eine halbe Schweinshaxe mit Knödl in einer Bratensoß mit Bier und einem deftigen Specksauerkrautsalat“

„I woaß ned, kann ich vielleicht a halberte Haxn haben?“

„Du bist lustig, das ist eh nur eine halberte, die kann ich nimmer auseinander schneiden. Aber ich kann dir den Vorschlag machen, heut hab ich ein vegetarisches Gericht, das ist besonders leicht, ganz ohne Fett, ohne Kalorien, ohne Gluten, ohne Zucker, ohne Laktose, ohne Zimt, ohne Nüsse, ohne Schokolade, ohne Konservierungsstoffe, keine Farbstoffe und ohne Geschmack. Alles genau so, wie ich es in meinem Lehrgang gelernt hab. Wenn dir ein Kollege was von seinem Fleisch, seiner Soße und von dem Krautsalat abgibt, hast ein super leichtes, gesundes und bekömmliches Mittagessen.“

„Des klingt gut, was ist des genau?“

„Die Knödl halt, soviel wies'd magst“

„Das ist ideal, also gibst mir das vegetarische Essen, mach aber den Teller richtig voll.“ Und er ruft nach hinten:
„Sepp, lass dir 2 Haxn geben, doppelte Portion Soß und einen anständigen Schlag Krautsalat.“

Und er richtet seine Stimme zu Elfriede:

„Magst vielleicht meine Vorspeis? Die Verbindung von Schinken mit Sahne ist nicht so das meine.“

 

„Das freut mich außerordentlich, ich habe keine weiteren Fragen und freue mich auf die Arbeit hier bei ihnen.“

Hallo, Blacky153

Und willkommen bei den Wortkriegern. Also, im Gegensatz zu Elfriede habe ich eine Menge Fragen.

Selbst der Metzger des Ortes, ein Jugendfreund von Alois und der Bäcker kommen mit weniger Personal zurecht und können sehr gut leben. Selbst der Tante Emma Laden kommt mit nur einer Person, der Besitzerin Roswita, der Jugendliebe von Alois, ohne zusätzlichem Personal aus. Die Wirtschaft gleich neben der Kirche ist ein reiner Familienbetrieb. Der Opa arbeitet nicht mehr, er hält nur noch die Fäden in der Hand und kommandiert den Rest der Familie. Die Tochter steht in der Küche und schneidet den ganzen Tag Gemüse und schält Kartoffeln, Der Schwiegersohn kocht, die Enkelin deckt die Tische und bringt den Gästen Bier oder Essen und der Enkelsohn steht kurz vor dem Abitur und erklärte sich bereit, den Papierkram zu erledigen. Er hat einen Computer, deshalb erledigt er den Schriftverkehr und die Finanzen.

Wieso erzählst Du mir das alles? Erst dachte ich, das seien alles Alois‘ Geschäfte. Dann dachte ich, ich solle daraus die Lehre ziehen, dass er es eben im Gegensatz zu allen anderen alleine nicht schafft. Aber nein. Er hat ja drei Mitarbeiter. Weißt du, das ist ein Problem Deines Textes: Du schreibst wahnsinnig viele Dinge, die mit der Geschichte nichts zu tun haben und den Plot in keinster Weise voranbringen. Das hier oben sind 131 Wörter, die nichts mit dem Plot zu tun haben. Manche Leute machen daraus eine eigene Geschichte.

Bitte prüfe sorgfältig bei jeder Szene und eigentlich jedem Satz, ob Du ihn wirklich brauchst. Mir wird erst spät klar, worum es eigentlich geht, und da hast Du mich schon fast wieder vergrault mit Deiner Liebe fürs Detail.

Zu unverständlich die Forderungen des Finanzamts, “Zahlen“ einzureichen.

Was ist das für ein Finanzamt? Fordern die das wirklich? Wörtlich genauso? Kann ich mir nicht vorstellen.

Es kam wie es kommen musste,

Was ist das für eine schreckliche Einstellung? Jeder Mann muss nach einem Umzug zwangsläufig seine Frau verlassen?

Von dir hab ich noch keine, drum hab ich für dich auch leider für heute nichts vorbereitet.

Wie doof ist der denn? Er war extra auf Lehrgang, um ein vegetarisches Menü für die neue Mitarbeiterin kochen zu lernen (Warum kann er das eigentlich nicht sowieso?), es ging die ganze letzte Woche für ihn nur darum. Und dann: Huch, es wurde gar kein vegetarisches Menü bestellt? Na ja, die Neue ist jetzt wohl doch Fleisch. Wobei, sind ja doch wieder nur vier Menüs. Na ja. Was für ein Hohlkopf! Nein, das nehme ich Dir nicht ab. Der Koch hätte ja mal nachfragen können.

Mit knurrendem Magen sitzt Elfriede die ganze Stunde am Tisch. Die Gerüche der Suppe, des Fleisches und des Specks steigen ihr in die Nase, sie sieht lachende Gesichter, die gleichzeitig all das, was sie so abstoßend empfindet, mit Genuss verzehren und sehnt sich das Ende der Pause herbei.

Ich verstehe ja, dass Elfriede am Anfang nicht mit der Tradition brechen will, mit den Kollegen zusammen zu essen. Aber nach einer Woche und wenn man nichts zu essen hat, dann wird man sich doch wohl trauen, sich woanders was zu essen zu holen.

„Vielen lieben Dank, Herr Vordermaier, ich werde ihnen sofort das Geld überweisen, ich freu mich so, dass sie so großzügig sind. Wann bekomme ich die Marken, wann werde ich das erste mal hier speisen dürfen?“

Warum lässt sie sich darauf ein?

Also, hier stimmt für mich so einiges nicht. Den überlädst Deinen Text mit sinnlosen Details, und Deine Charaktere treffen Entscheidungen, die ich nicht nachvollziehen kann.

Tatsächlich aber finde ich die Stimmung sehr gelungen. Ich war am Ende richtig wütend, und einige Stellen wiederum waren wirklich sehr gelungen. Wie der Chef sich taub stellt, wie der Koch einfach das Essen weggibt, die bescheuerten Argumente … Ich bin selbst Vegetarierin und hatte so ein Problem nie, weil jede Kantine (zumindest bei uns in Niedersachsen und Hamburg) vegetarisches Essen bereitstellt, aber ich habe Vorurteile gegenüber Bayern, deshalb rede ich Dir da nicht rein.

Kommen wir zum Formalen. Da gibt es ein paar Problemchen.

Er hat eine Schreinerei mit 3 Mitarbeitern und ist somit der größte Arbeitgeber Obertals.

Zahlen werden in Geschichten ausgeschrieben. 1440 kannst Du in meinen Augen als Zahl schreiben, aber die anderen Zahlen in Deiner Geschichte sind durchaus vertretbar ausgeschrieben. Das Gleiche gilt für „Euro“ und „Quadratmeter“.

Wecker – aufstehen – duschen – anziehen – frühstücken – zur Arbeit (welche Freude) – Feierabend – doch HALT: Frühstück um 7, Feierabend um 5, da fehlt noch das Mittagessen.

Die Kunst des Schreibens besteht darin, Dinge durchs Schreiben hervorzuheben. Fettgedrucktes, Klammern und Zahlen haben da nichts zu suchen. Versuche, das, was Du sagen willst, durch Sprache auszudrücken, nicht durch Shift+Str+F.

„Wie blöd bin ich denn,“ denkt sich Elfriede „nichts Essbares mitzunehmen.“

Deine Zeichensetzung in der wörtlichen Rede ist Murks. Bitte überprüfe jede einzelne wörtliche Rede auf die Einhaltung der folgenden Regeln:
1. Das Komma kommt nach, nicht vor dem Anführungszeichen oben (das ist in der englischen Sprache anders).
2. Wenn der Begleitsatz nachgestellt wird, kommen keine Punkte in die wörtliche Rede.
3. Wenn der Begleitsatz vorangestellt wird, kommen keine Punkte nach den Anführungszeichen.
4. Wenn Du den Begleitsatz einschiebst, wie oben, dann kommt nach dem Begleitsatz noch ein Komma.

Und, wie gesagt, prüfe jede einzelne Szene auf ihre Relevanz für die Geschichte, die Du eigentlich erzählen möchtest. Verlier Dich nicht in Details. Frage Dich an jeder Stelle: „Wofür brauche ich das, um meinen Plot weiterzuentwickeln?“ Wenn Du keine Antwort weißt: Weg damit.

Außerdem finde ich noch sehr viele Flüchtigkeitsfehler, also bitte nochmal genauestens prüfen.

Make it work!

Viele Grüße,
Maria

 

Vielen dank, Maria. Über 60 Aufrufe hats gedauert, bis jemand einen Kommentar abgegeben hat. Ich bin kein Schriftsteller, sondern ein Mann von der Straße. Vielleicht hätt ich das Stichwort "Alltag" weglassen sollen und stattdessen noch "Lustiges, Irres, Wahnsinngies" oder sowas hinzufügen sollen. Ich wollte eigentlich nur die Leser zum Schmunzeln bringen. Da muss man schon ein wenig übertreiben und den Pfad der Logik verlassen, so wollte ich, daß das gesehen wird.
Und so unlogisch sind die Beschreibungen des Umfelds dieses Dorflebens sicher nicht. Ein Metzger, ein Bäcker, eine Wirtschaft und der größte Arbeitgeber im Ort, ein Schreiner der so gut arbeitet, daß er 3 Mitarbeiter benötigt, um seine Kundschaft zufrieden zu stellen. Fahr hier mal übers Land, was glaubst du, wieviel solcher Ortschaften du hier findest.

aber ich habe Vorurteile gegenüber Bayern

das ist schade.
Mir ist auch klar, daß sofort alle Vegeatrier laut aufschreien und mich am liebsten in der Luft zerreißen würden.
Wenn mal ein Verlag kommt uns sagt, er wolle meine Geschichte drucken, gibts da sicher Leute, die das mit den Zahlen richtig korrigieren, da mach ich mir keine Gedanken. Wie gesagt, bin ich weder Germanist, noch Deuschlehrer noch Schriftsteller.

Ich dank dir trotzdem für deine Aufmerksamkeit und hab eine Bitte, bevor ich das nächste Mal etwas veröffentliche, darf ich es dir schicken, damit du mir vorher meine Unzulänglichkeiten zeigst?

Liebe Grüße aus dem Bayernland
Blacky

 

Hallo, Blacky153

Und so unlogisch sind die Beschreibungen des Umfelds dieses Dorflebens sicher nicht.

Dass das unlogisch wäre, habe ich nie behauptet. Ich sage, es ist überflüssig und bringt Deine Geschichte ins Stocken. Unlogisch fand ich ein paar andere Dinge, aber das nicht, nein. Habe mir auch meinen Kommentar nochmal durchgelesen und bin mir sicher, das nie geschrieben zu haben. Du brauchst das aber nicht. Wie gesagt, 131 Worte, um etwas zu beschreiben, was nichts mit der Handlung zu tun hat: mindestens kürzen! Am besten weg damit.

Über 60 Aufrufe hats gedauert, bis jemand einen Kommentar abgegeben hat.

Die Kommentarrate wird sich automatisch vergrößern, wenn Du hier im Forum selbst aktiv bist. Lies anderer Leute Geschichten, lass Kommentare da. Das darf jeder sofort machen, auch wenn er neu ist. Es ist sogar sehr gerne gesehen. Geben und Nehmen, das ist die Philosophie. Und man lernt beim Lesen auch eine Menge übers Schreiben.

Wenn mal ein Verlag kommt uns sagt, er wolle meine Geschichte drucken, gibts da sicher Leute, die das mit den Zahlen richtig korrigieren, da mach ich mir keine Gedanken.

Urgs. Lieber Blacky, wir machen hier Textarbeit. Wenn Du also nichts verbessern willst, dann würde ich Dir dazu raten, keine Texte hier zu posten. Und diese Formalitäten sind ja wirklich leicht zu korrigieren. Mit dem Inhalt wirst Du viel mehr Arbeit haben. Ich habe mir mit meinem Kommentar sehr viel Arbeit gemacht, und das stößt mir gerade ein wenig sauer auf.

Ich dank dir trotzdem für deine Aufmerksamkeit und hab eine Bitte, bevor ich das nächste Mal etwas veröffentliche, darf ich es dir schicken, damit du mir vorher meine Unzulänglichkeiten zeigst?

Das mache ich tatsächlich manchmal für Leute hier, aber nur für solche, die auch Lust haben, sich zu bemühen und zu verbessern. Warum sollte ich mir die Arbeit mit etwas machen, auf das Du selbst keine Lust hast? Ganz schön prinzessinnenhaft von Dir. Zahlen auszuschreiben und flüssig zu formulieren, sowie die Zeichensetzung bei wörtlicher Rede zu lernen, sind ja nun wirklich keine großen Aufgaben. Das kann man alles lernen. Das darf man mal von Leuten verlangen, die schreiben wollen, selbst wenn sie keine Germanisten sind. Wenn Du da keine Lust drauf hast, solltest Du vielleicht lieber ... weiß nicht ... Filme drehen, Bilder malen? Auch ich bin keine Germanistin, trotzdem mache ich das auch. Das trifft auf die meisten Leute hier so zu.

Tatsächlich ist es aber eine gute Idee, den Text vor der Veröffentlichung jemandem zum Korrekturlesen zu geben, da man ja selbst oft ein schlechtes Auge für die eigenen Fehler hat. Ich persönlich habe nur keine Lust, Fehler auszumerzen, die Du selbst sehen könntest. Gibt es in Deinem Umfeld niemanden, der das machen kann?

Viele Grüße,
Maria

 

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