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Der Sandsack

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01.07.2022
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Der Sandsack



Der Tag, an dem die Flut kam, war auch der Tag an dem der Port gelegt werden sollte. Die Ärzte hatten mir direkt gesagt, dass meine Venen zu zart seien und es einfacher ist, die Chemo über den Port zu geben. Auch diese Information nahm ich hin, wie alle anderen, die ich seit der Diagnosestellung drei Wochen zuvor, hinnahm. Es rauschte alles nur noch an mir vorbei, so wie die Unmengen von Wasser, die an diesen zwei Sommertagen unsere Städte und Dörfer fluten sollten. Am Vortag hatte es stundenlangen Starkregen gegeben und die Lage war durch die bereits überlaufenden Talsperren, Bäche, Rückhaltebecken und eben unseren namensgebenden Fluss, sehr angespannt. All das nahm ich auf, aber meine Gedanken waren auch bei meiner ersten OP am Folgetag. Der Termin für den Eingriff war auf 8h30 im nächsten Kreiskrankenhaus angesetzt. Der Taxifahrer war mir gleich auf Anhieb unsympathisch. Er stank am frühen Morgen nach Nikotin und fuhr zu schnell durch unsere Kleinstadt. Beides für mich ein No-Go! Smalltalk brauchte ich mit dem Typ definitiv nicht. Nach kurzer Zeit meldete sich die Zentrale per Funk. Wir sollen auf keinen Fall die übliche Strecke nehmen, da sei alles dicht, stattdessen eine andere über die Autobahn. Daraufhin tickte der Fahrer zum ersten Mal richtig aus und meinte: „Wegen so ein bisschen Wasser und überhaupt..was für eine Scheiße!“ Wir fuhren also Richtung Autobahn und standen schnell im Stau. Der Fahrer hatte sich mittlerweile in einen rot angelaufenen Choleriker entwickelt, der nur noch fluchte oder das Taxi verließ, um eine weitere Zigarette zu rauchen. Stinkend kam er nach einer Weile wieder zurück und ignorierte mich komplett. Ich bat ihn, sich zu beruhigen. Immerhin sei ich sein Krankentransport mit Krebs, auf dem Weg zu seiner OP und dass er nicht wirklich zu meiner Ruhefindung beitragen würde. War ihm natürlich egal! Nach ca. einer Stunde kam dann ein Polizist, um uns mitzuteilen, dass alle Zufahrtsstraßen blockiert seien und wir umdrehen müssten. Bei mir Erleichterung ( auch dass meine Blase bis dahin gehalten hatte) , bei ihm natürlich ein weiterer Grund auszuflippen. Auf dem Weg zur Ausfahrt, nahm er dann noch einem LKW Fahrer die Vorfahrt. Die Krönung dieser Horrorfahrt war aber, als er sich spuckend und geifernd zu mir umdrehte und den LKW Fahrer laut brüllend mit allen möglichen Schimpftiraden titulierte. Für mich Anlass, ihm mitzuteilen, dass er das Taxifahren besser sein lassen sollte und ich nie wieder mit ihm fahren werde. Er setzte mich nach weiteren fünfzehn Minuten zu Hause ab und ich verließ wortlos und erleichtert das Taxi.

Am nächsten Tag kamen immer mehr Nachrichten über das Wasser. Einige Ortsteile waren schon überflutet und es wurde dringend Hilfe benötigt. Ich schickte also meinen starken, hilfsbereiten Sohn auf den Marktplatz, wo er mit Freunden und vielen anderen Freiwilligen Sand in Sandsäcke füllte. RTL und sogar ein Korrespondent der New York Times waren zugegen und berichteten unter anderem auch von dieser Hilfsaktion. Ein Foto von einer vollgelaufenen Kiesgrube, in der man Häuser, Autos und Teile der Autobahn sah, war viral gegangen. Mein Sohn war abends in den Nachrichten und ich, an der das ganze Leben nur noch vorbeischwamm, war trotz der schlimmen Ereignisse, stolz auf ihren zupackenden Sohn.

Am Folgetag tauchten andere Bilder auf, die erst das ganze Ausmaß der Katastrophe zeigten. Bilder aus Hubschraubern, Drohnen und von Brücken. Die Brücke, die über die Bundesstraße führt, die ich zwei Tage zuvor auf dem normalen Weg ins Krankenhaus genommen hätte. Das DHL Auto , dessen gelbes Dach aus dem braunen Wasser rausschaut. Ein LKW plus Auflader, dessen Fahrerhaus überflutet ist, der weiße Kurierfahrer und ein Taxischild, dass noch soeben aus den Wassermassen herausschaut .Dieses Bild einer überfluteten Bundesstraße mit Autos, die eventuell noch komplett unter Wasser stehen, kann ich in diesem Moment noch nicht greifen. Immer noch bin ich einer Seifenblase, im luftleeren Raum, nicht fassen könnend, was wenige Wochen zuvor, mein ganzes Leben und das meiner Angehörigen verändert hatte.
Vier Tage später ist mein neuer Termin, für die Verlegung meines Ports. Ich wurde erstmal in einem Zimmer auf der Geburtsstation vorbereitet und musste dann noch aufgrund eines Kaiserschnitts auf meinen Eingriff warten. Die Schreie der Gebärenden ging mir durch Mark und Bein und ich dachte auch wieder an die Flut, und hoffte, dass die werdenden Mütter noch ein intaktes zu Hause hatten. Irgendwann wurde ich dann incl. Bett von zwei Schwestern abgeholt und in den OP gebracht. Auf dem Weg sagte dann die eine Schwester zur anderen auf einmal, ob sie auch den Sandsack dabei habe. Geprägt von den Ereignissen der letzten Tage, ging bei mir sofort das Kopfkino los. Sandsack ??? Was wollen die jetzt mit einem Sandsack? Dringt irgendwo Wasser ins Krankenhaus und sie müssen noch schnell was dicht machen? Alles war möglich, aber irgendwie auch seltsam und völlig absurd. Tausend Fragen begleiteten meinen Weg in den OP Saal. Dort angekommen wurde ich aber durch die Routinehandlungen der Pfleger und Ärzte abgelenkt und alles ging seinen Gang. Eine sehr kompetente Chirurgin setzte mir meinen wunderbaren Port. Ich wurde zum Wachwerden wieder in das Zimmer gebracht und irgendwann kam ein netter junger Pfleger: „Hier ist noch der Sandsack, legen Sie ihn bitte auf den Port, damit die Stelle nicht anschwillt“, verließ er den Raum. Ich betrachtete das kleine braune Ledersäckchen und musste erstmal laut lachen!

 

Hallo @Pela1412 =)

herzlich Willkommen hier im Forum.

Du schreibst, dass du mit dem Schreiben verarbeiten möchtest. Ich kenne dich nicht, alles, was ich von dir weiß ist dieser Text und dein Profil. Schreiben ermächtigt, gibt eine Form von Kontrolle und Einordnung über eine schwierige Situation, der man ausgeliefert ist. Das, glaube ich, erklärt die machtvolle Kraft des rohen "Aufschreibens". Hier im Forum geht es aber natürlich um "Text", wie er wirkt, seine sprachlichen Mittel, was man verbessern und verändern kann, was sehr gut funktioniert. Das rückt die Motivation des Autors in den Hintergrund und löst sie von Inhalt und Sprache. Oft wird Kritik am Text mit Kritik am Menschen verwechselt. Vielleicht, weil Worte aus jenem dunklen Inneren gefördert werden, das man als das einzig Eigene empfindet. Ohne zu wissen, nach welchen Gesetzen und in welchen Grenzen dieses einzig Eigene lebt. Was es frisst und was es begehrt. Man ist sich selbst am fremdsten. Jetzt philosophiere ich hier ein bisschen herum, sorry. Also, Kritik am Text ist keine Kritik gegen dich als Mensch.

Zu deinem Text:

Du schreibst, du möchtest einen humorvollen Text schreiben. Das habe ich anfangs nicht erkannt. Ich empfand diese Zeile -

Beides für mich ein No-Go!
- als Bruch. Du beginnst ja ruhig und erwähnst zwei Ereignisse von großer Tragik, einer Chemotherapie und einer Flutkatastrophe, wahrscheinlich die Flut im Ahrtal. Da stellte sich für mich die Frage, wie beides miteinander in Beziehung steht. Du beschreibst einen KH-Termin, du erklärst dem Leser einiges, ich merke: Hier ist ein Erzähler, der ruhig und mit einer gewissen Distanz auf diese zwei Ereignisse blickt und verarbeitet, verarbeitet hat. Du verwendest oft das Verb "wahrnehmen". "Wahrnehmen" ist vielleicht die passivste Form des Sehens und Hörens. Wahrnehmen bedeutet, ich sitze im Wald und lasse den Wald Wald sein, ich will nicht nach vorn, ich will nicht zurück, ich will nicht in die Zukunft, ich simuliere nichts, ich lasse den Wald durch mich rauschen. Für mich war dein Anfang ein Grund, im Text zu bleiben.
Der Tag, an dem die Flut kam, war auch der Tag an dem der Port gelegt werden sollte.
So einen Satz kannst du zum Beispiel kürzen: Am Tag der Flut wurde mein Port gelegt, man legte mir am Tag der Flut den Port, sie legten den Port am Tag der Flut ....

Mit dem No-Go ändert sich die Emotion, der Stil und die Haltung. Der Text gewinnt an Tempo, jetzt beschreibst du sehr viel, sehr, sehr viel und sehr viel banales:

Wir sollen auf keinen Fall die übliche Strecke nehmen, da sei alles dicht, stattdessen eine andere über die Autobahn. Daraufhin tickte der Fahrer zum ersten Mal richtig aus und meinte: „Wegen so ein bisschen Wasser und überhaupt..was für eine Scheiße!“ Wir fuhren also Richtung Autobahn und standen schnell im Stau. Der Fahrer hatte sich mittlerweile in einen rot angelaufenen Choleriker entwickelt, der nur noch fluchte oder das Taxi verließ, um eine weitere Zigarette zu rauchen.
Eine Krebsdiagnose, eine Flutkatastrophe, eine paranoide Wahnvorstellung, ein Suizid, Kindersoldaten in Sierra Leone: Ich glaube, dass niemals die Sache allein Wirkung erzielen kann. Es gibt keine Tragik in der Gewalt für den, der sie nicht erlebt, nur in der Darstellung von Gewalt. Es gibt keine Tragikomik einer Chemotherapie während einer Hochwasserkatastrophe für den, der sie nicht erlebt, sondern nur in der Darstellung. Tja, letzteres ist eben Schreiben. Beim humorvollen Schreiben ist es vielleicht die Absurdität. Also, die Absurdität der Situation, in der sich ein "normaler Krebspatient" befindet. Aber so, wie du es derzeit schreibst, erkenne ich bemerkenswert wenig absurdes. Du erwähnst zwar an einer Stelle, dass er die Situation als absurd empfindet, aber das ist klassisches Beschreiben, nicht Zeigen und Ausschöpfen. Hier hast du, glaube ich, ganz viel Potential für eine absurde Situation:
Hier Tage später ist mein neuer Termin, für die Verlegung meines Ports. Ich wurde erstmal in einem Zimmer auf der Geburtsstation vorbereitet und musste dann noch aufgrund eines Kaiserschnitts auf meinen Eingriff warten.
Ich kann dieses humorvoll-absurde auch nicht, aber ganz schnell hatte ich folgende Assoziationen: Hier liegt der Krebspatient vielleicht im Warteraum vorm Kreißsaal, wo Verwandte oder Väter sitzen. Am besten taucht jetzt eine Krankenschwester auf, blättert in den Unterlagen: "Ach, sie sind doch der, moment ... Epileptiker?" "Nein, ich bin der Lungenkrebs". "Lunge? Nicht, moment ..." (sie blättert herum) "ach nee, Bauchspeicheldrüse, der ist auf der Sechs ...tschuldigen Sie, Sie wissen ja, allgemeiner Notstand", jetzt blickt der Krebspatient in die Augen der Väter oder Verwandten oder wem auch immer, dieser Menschen, die nervös und kreidebleich auf Hartplasteschalen ausharren. Vielleicht raucht auch einer der Verwandten unter dem Abzusschacht und der Krebspatient sagt mit Kehlkopfstimme sowas wie: Habe ich auch getan. Gauloises. Wegen Gott in Frankreich und so.

Keine Ahnung, ob das lustig ist, aber das wäre vielleicht eine Idee oder ein Ansatz. Es gibt übrigens ein ganz gutes Buch zum humorvollen Schreiben (nicht, dass ich das je angewendet hätte, aber ich habe es trotzdem gerne gelesen): John Vorhaus, Handwerk Humor.

Ich wünsche dir alles Gute und beteilige dich am Forum,

lg aus Leipzig
kiroly

 

Hallo Kiroly, vielen Dank für Deinen Kommentar. Wow damit hatte ich ehrlich gesagt gar nicht gerechnet und bin vielleicht jetzt schon mit der Antwort etwas überfordert.

Ich beschreibe hier tatsächlich die Flutkatastrophe in Erftstadt. Wenn du die Bilder der Kiesgrube und der Bundesstraße siehst, verstehst du vielleicht besser meine Geschichte. Das kann ich natürlich von keinem Leser verlangen. Deshalb hätte meine sehr persönliche Geschichte vielleicht eher zu einer regionalen Zeitung gepasst...
Zur Kritik im einzelnen...
"an dem der Port gelegt werden sollte...er wurde ja auch nicht verlegt, deshalb ist es eigentlich korrekt.

"Meine Beschreibung der Autofahrt ist definitiv zu lang...sie kam mir unendlich lange vor, vielleicht habe ich es deshalb so langatmig erzählt.."

"Die Situation auf der Geburtsstation hätte ich ausschmücken können , aber dann wäre es nicht mehr meine Geschichte gewesen. "

Was meinst du mit " er empfindet die Situation als absurd
das ist doch eigentlich ein ganz wichtiger Punkt der Geschichte, dass ICH die Situation als empfinde...die Bilder der Sandsäcke, die das Wasser aufhalten sollen...das Gedankenkarussel durch die Frage nach dem Sandsack...

Ich habe versucht, mein Gefühl zu beschreiben. Die Flutkatastrophe passierte genau 3 Wochen nach meiner Krebsdiagnose. Zu der Zeit konnte ich alles noch nicht fassen und noch nicht mal das K Wort aussprechen. Ich nahm alles nur wahr. Ich hatte das Gefühl, es betrifft mich nicht....

Also nochmal vielen Dank für Deine Anregungen und auch Danke für Deine Genesungswünsche!

 
Zuletzt bearbeitet:

Ich betrachtete das kleine[,] braune Ledersäckchen und musste erst[...]mal laut lachen!

Lachen ist immer gut (man muss, oder besser: sollte sich ja nicht gleich totlachen) und tut es auch allseits, sofern nicht ein anderer ausgelacht und somit aus dem fröhlichen Kreis ausgeschlossen wird.
Und weil Dir gelingt, das persönliche, also individuelle – eine Krebserkrankung – mit der allgemeinen Katastrophe – dem Hochwasser im August vorigen Jahres – zu verknüpfen – hastu auf einfache Weise und eher zufällig den Mythos von der zwoten Schöpfung (alle alten Völker kennen zwei Gründungsmythen, wobei der zwote oft mit einem allesverschlingenden Hochwasser verbunden ist und mit Namen wie etwa den des Noah'.

Das erste mir in Erinnerung gebliebene in unserer schönen Republik war das 1962 [Elbe, Nordsee] - mit dem der Name des „Ärmel aufkrempelnden“ und von mir verehrten Helmut Schmidt’ weltweit verbunden ist.

Nun erzähl ich keine Geschichte hierorts nach – sie sollen doch nicht nacherzählt, sondern gelesen werden – dass ich @kiroly 's schönen Komm um ein paar (notwendig zu nennende) Flusen erweitere

Warum die Ungleichbehandlung für den Tag, an dem ...

Der Tag, an dem die Flut kam, war auch der TagKOMMA an dem der Port gelegt werden sollte.

Hier
Die Ärzte hatten mir direkt gesagt, dass meine Venen zu zart seien und es einfacher ist, die Chemo über den Port zu geben.
traustu Dich an das, was wohl hierorts das schwierigste überhaupt zu sein scheint: Den Konjunktiv, die Möglichkeitsform (und hast schon allein deswegen „‘n Stein in meinem Brett“.

Gleichwohl brauchtestu es gar nicht, dieses Risiko (das übrigens schief läuft) einzugehen, denn allein schon das „dass“ ermöglicht Dir, alles im Indikativ zu verfassen: „Die Ärzte hatten mir direkt gesagt, dass meine Venen zu zart sind und es einfacher ist, die Chemo über den Port zu geben.“

Sollte Dear gleichwohl nach Konjunktiefen sein, sag Bescheid!

Hier

Auch diese Information nahm ich hin, wie alle anderen, die ich seit der Diagnosestellung drei Wochen zuvor, hinnahm.
muss übrigens das Komma weg!, hinnehmen gehört noch zum Relativsatz (merkstu eigentlich selbst, behaupt ich mal)

Und hier

Der Termin für den Eingriff war auf 8h30 im nächsten Kreiskrankenhaus angesetzt.
Steht nicht so sehr ½ 9 als ein verkürztes achteinhalb Stunden. (8:30 MEZ [z. B.] wäre in einem literarischen Text schon denkwürdig, wenn auch nicht falsch)

„Wegen so ein bisschen Wasser und überhaupt..was für eine Scheiße!“
Was symbolisiert der umgekippte Doppelpunkt? Entweder „überhaupt was“ oder „überhaupt … was“
Immerhin sei ich sein Krankentransport mit Krebs, auf dem Weg zu seiner OP und …
Komma weg!

Nach ca. einer Stunde kam dann ein Polizist, um uns mitzuteilen, dass alle Zufahrtsstraßen blockiert seien und wir umdrehen müssten.
Warum der Mix aus Konjunktiefen, wenn der Konj. I (seien) seinen überlegenen „Kollegen“ an den zweifelhaften Konjunktiv II unnötigerweise verkauft?

Es ist an sich ein klassisch indikatiefer „Schluss“:
„Nach ca. einer Stunde kam dann ein Polizist, um uns mitzuteilen, dass alle Zufahrtsstraßen blockiert sind und wir umdrehen müssen.

Bei mir Erleichterung ( auchKOMMa dass meine Blase bis dahin gehalten hatte) , …

Auf dem Weg zur Ausfahrt, nahm er dann noch einem LKW Fahrer die Vorfahrt.
Komma weg!

Mein Sohn war abends in den Nachrichten und ich, an der das ganze Leben nur noch vorbeischwamm, war trotz der schlimmen Ereignisse, stolz auf ihren zupackenden Sohn.
Willstu ernstlich „Deinen“ Sohn n eine Fremde (ihren) abgegeben?

Vier Tage später ist mein neuer Termin, für die Verlegung meines Ports.
KOMMA weg!

Ich wurde erstmal in einem Zimmer auf der Geburtsstation vorbereitet …
„erst mal“ immer auseinander – weil ein verkürztes „erst einmal“

Die Schreie der Gebärenden ging mir durch Mark und Bein und ich dachte auch wieder an die Flut, und hoffte, dass die werdenden Mütter noch ein intaktes zu Hause hatten.
Plural „Schreie“, also „gingen“ und die intakten Häuser der „Mütter“!!!!!

Wie dem auch wird,
bin überzeugt,
wird was werden -
und damit

welcome to the pleasuredome!,

dear Pela 1412 -
was 1412 geschah weiß ich so in etwa, aber what's tehe meaning of "Pela"?

Freatle

 

Hallo Freatle, vielen Dank für Deine ausführliche Antwort. Sie hat mich, trotz der vielen Korrekturen, dazu ermuntert weiter zu schreiben. Ich werde die Form und Rechtschreibfehler korrigieren. Das hilft mir sehr für weitere Geschichten, die ich hoffentlich noch schreiben kann. Mein Chemo Hirn macht sich schon bemerkbar. Aber andererseits hält das Schreiben auch meinen Geist fit.
Der Name Pela ist ganz einfach mein Spitzname!
Liebe Grüße aus Erftstadt
Die Flutkatastrophe jährt sich übrigens am 14.7. zum ersten Mal!

 

Liebe @Pela1412
danke für deinen Text!
Er hat mich zum Nachdenken gebracht, darum schreibe ich erst jetzt.
Ob es für dich jetzt richtiger ist, diesen Text zu überarbeiten oder mehr Material für weitere Texte zu sammeln, weiß ich nicht, darum lasse ich jetzt Anmerkungen zur Textbearbeitung ganz beiseite. Sag einfach bescheid, wenn du dich an die Korrekturen machst, dann liefere ich gerne nach.
Abgesehen davon, dass ich sehr hoffe, dass du am Schreiben dran bleibst, drei allgemeine Kommentare:

Die Verbindung von Flutkatasrophe und Diagnose ist für mich ein toller und einladender Einstieg, schön fortgesetzt sowohl in der Handlung als auch in den Bildern (als mein Leben an mir vorbeischwamm etc.).
Du hat ein Händchen für die Situationen, die du wählst.
Besonders Kreißsaal und Taxifahrer haben ein großes Potential (hat Kiroly ja schon angemerkt). In beiden Fällen erleben wir, wie sich die Gesundheit gegen die Krankheit durchsetzt, die Macht der Normalität, der sich der Kranke letztlich unterordnet.
Natürlich schreien die Frauen im Kreißsaal, während die Patientin mit der Krebsdiagnose still dabeisitzt. Und natürlich wird der dringende Kaiserschnitt vorgezogen. Und am Ende steht die Person, die tatsächlich etwas hat, und Angst hat, im Hintergrund.
Noch stärker bei dem Taxifahrer, der einen Krankentransport fährt, bei dem sich alles um den Fahrer dreht! Für mich ist da ein Grundmuster, auf das du vielleicht zurückkommen magst.
Was mich aber auf der anderen Seite (und ich kann nicht ganz den Finger darauf legen, warum?) aus dem Fluss wirft, ist die abschließende Bewertung einer Nebenfigur im ersten Satz ihres Auftritts. Eine kompetente Chirurgin. Der Taxifahrer ein No-Go.
Vielleicht ist es so: Wenn die Protagonistin so weit in ihre Umgebung reinschaut, dass solche Urteile abschließend sind, dann gibt es keinen Abstand zwischen ihr und dem Autor, dann reise ich ja gar nicht mehr mit ihr, sondern mit einer besserwissenden Gewalt. Aber ich mag die Protagonistin! Ich möchte mit ihr erleben! Warum ist die Chirurgin kompetent? Oder: warum wirkt sie kompetent? Warum möchte die Protagonistin sagen: die ist kompetent? Ich glaube, mal ins Unreine gesagt, dass du mit den Nebenfiguren mehr Spaß haben kannst, wenn du dem Urteilsvermögen deiner Leser mehr Vertrauen schenkst.
Ich mag auch die Phantasie der Protagonistin (ups, das ist schon der vierte Punkt!), die sich schon eine Überschwemmung im Krankenhaus ausmalt (und vermutlich noch drastischer, noch detaillierter in ihrem Kopf als im Text). Von mir aus kann die Geschichte auch gern damit enden, dass sie erleichtert den kleinen Sandsack in Empfang nimmt und eine Sekunde später eine Flutwelle die Tür zum Behandlungszimmer eindrückt.
Aber ich verstehe gut, wenn du näher an den tatsächlichen Ereignissen bleiben möchtest.
Womöglich zu weit von der Wahrheit entfernt, könnte die Szene mit dem Taxifahrer auch damit beginnen, dass die Protagonistin den Taxifahrer gerne mögen möchte, sei es nur, weil sie ihn braucht. Wenn er ihr dann den OP-Termin vermasselt und sie im Streit mit dem LKW noch auf seine Seite ziehen will, wird's umso fieser.

In jedem Fall hab ich's sehr gern gelesen und freue mich auf den nächsten Teil!

Herzliche Grüße
Placidus

 

Lieber Placidus, vielen lieben Dank für Dein Feedback. Es hat mich natürlich sehr gefreut, dass Dir meine kleine Geschichte gefallen hat. Leider werde ich wohl nicht weiter schreiben können. Meine Prognose hat sich nochmal verschlechtert. Schulmedizinisch bin ich fertig und kann jetzt nur noch auf alternative Heilmethoden hoffen. Dafür brauche ich jetzt alle meine Energien!
Aber wer weiß, was ich da noch erreiche....
Liebe Grüße, Petra

 

Liebe Petra,

ich war ein paar Tage offline und habe deine Antwort eben erst gesehen. Dass sich deine Prognose noch verschlechtert hat, tut mir so leid. Ich wünsche dir erst einmal die Kraft, die du jetzt brauchst, und freue mich immer, von dir zu lesen.
Liebe Grüße
Placidus

 

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