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Der Schüler

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16.12.2004
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Der Schüler

Der Schüler

„Oh mein Gott“, waren die ersten Worte aus seinem Mund, als er das nackte Mädchen am Kreuz gefesselt sah. Sie hing schlaff und leblos in den Stricken, die um ihren Leib gebunden waren. Ihr Körper strahlte pure Wollust aus, würde er nur nicht so tot erscheinen.
Der Schüler starrte auf das bildhübsche Geschöpf. In der riesigen Halle gab es nur ein Licht. Und es fiel genau auf dieses Kreuz. Er trat einen Schritt näher und erkannte nun das schwache Atmen des Mädchens. Irgendwie beruhigte es ihn, sie lebend zu wissen.
Der Meister stand auf einmal neben ihm. Er hatte seinen Nachfolger aus einer Reihe Bewerbern ausgesucht und ihn hierher geführt. In diese Halle des Blutes und der Lust. Doch noch wusste der Schüler nicht, welche Gräueltaten hier unten vor sich gingen und wie seine Prüfung aussehen würde.
„Wie es scheint gefällt sie dir.“
Der Meister grinste verächtlich. Die leuchtenden blauen Lippen und gelben Zähne sahen in der fast marmorweißen Haut seltsam unecht aus. Der Schüler mochte den Anblick seines Lehrmeisters nicht besonders. Aber er hatte großen Respekt vor ihm. Und um diese außerordentlichen Fähigkeiten zu lernen würde er alles tun.
„Möchtest du sie denn nicht anfassen?“
Irritiert sah der Schüler in das hinterhältige Grinsen.
„Wie meinen?“
Der Meister schritt in seinem langen schwarzen Gewand an ihm vorbei und stellte sich vor das Mädchen.
„Willst du sie denn nicht berühren...“ Der Schüler konnte nicht sehen, wie des Meisters dürren Finger mit der Hüfte des Opfers spielten.
„Sie greifen...“ Er umfasste ihre Brüste und knetete sie. Sein Atem ging schneller.
„Sie spüren...“ Der Meister presste sich gegen sie und sein Zunge leckte ihren Hals.
„Ihrer Herr werden!“ Brutal rammte er seinen Unterleib an ihren, sodass das Kreuz ins Schwanken geriet. Ein Krächzen entfuhr ihm, dann war es vorbei.
Der Meister ließ von ihr ab. Er drehte sich um und streckte einen Arm aus.
„Komm herauf!“ Widerwillig folgte der Schüler der Forderung des Meisters. Er setzte einen Fuße langsam vor den anderen und stand nun auch vor dem Mädchen.
„Berühre sie genau hier!“ Die knochige Hand des Meisters lag auf ihrem Bauch, der sich sanft hob und senkte. Der Schüler hob vorsichtig den Arm. Behutsam streckte er die Finger nach ihr aus, und in dem Augenblick, wo er sie berührte, schreckte sie wie von einem Blitz getroffen auf. Alle Muskeln ihres Körpers spannten sich gleichzeitig. Sie bäumte sich auf und schrie aus Leibeskräften. In ihren Augen sah man nur noch das Weiße, Speichel troff ihr aus dem Mund. Sie ruckte vor und zurück und zerrte mit unbändiger Kraft an ihren Fesseln.
„Ja, jaah, gut so!“ Der Meister tat ein paar Schritte zurück und bestaunte das Spektakel mit vor Wahnsinn funkelnden Augen.
Sein Schüler hatte die Hand schleunigst wieder zurückgezogen und verfolgte den Todeskampf des Mädchen mit schreckgeweiteten Augen. Übelkeit keimte in ihm auf. Aber auch ein bestimmtes anderes Gefühl. Er konnte es sich nicht erklären, warum sich sein Penis versteifte. Machte ihn das wirklich an?
Das wehrlose Geschöpf zuckte noch immer.
„Und jetzt, töte sie!“ Der Meister zog einen langen Dolch aus seinem Gewand und hielt seinem Schüler den Griff entgegen.
Fassungslos blickte er in das Gesicht seines Mentors um irgendein Anzeichen für einen schlechten Witz zu erkennen. Leider fand er in der grotesken Grimasse nur den reinen Irrsinn.
„Tu es!“ Der Meister sprach ohne seinen Blick von der sich windenden Kreatur zu lösen. Der Schüler ergriff den Dolch.
„Töte sie!“
Das Mädchen versuchte sich wie besessen zu befreien. Ihre Versuche waren unkoordiniert, hilflos. Mitleid und Hass brodelten in ihm wie in einem Hexenkessel dessen Inhalte eine hochexplosive Mischung ergaben. Er fühlte sich wirklich, als würde er jeden Moment in die Luft gehen.
„Töte sie!“
Wieder hefteten sich die Augen des Schülers auf das verurteilte Wesen. Vor ihrem Mund hatte sich Schaum gebildet. Sie warf ihren Kopf hin und her wobei ihre Haare flogen und kleine Schweißtröpfchen in die Finsternis schleuderten. Eines traf den Schüler auf die Nase. Er erschrak.
„TÖTE SIE!“
Geistesabwesend tat er wie ihm geheißen. Die Hand mit dem Dolch schnellte nach oben, er sprang und zerschnitt ihr die Kehle. Sofort quoll dunkles Blut aus der Wunde und ergoss sich in einem sprudelnden Schauerregen über den auf die Knie fallenden Schüler. Er brach zusammen.
„Neeeeeiiiiinnnn!!!“ Heiße Tränen rannen ihm übers Gesicht. Er ließ den Dolch fallen und schlug die Hände über den Kopf.
„Was habe ich getan?“ Das Mädchen schüttelte sich, röchelte ihren letzten Lebensfunken aus. Ihre Zunge trat unnatürlich weit aus ihrem Mund. Die Augen waren glasig. Sie war tot.
Noch immer nieselten die Blutstropfen auf ihn herab. Sie durchtränkte sein Haare und Kleider. Es rann an seinem Gesicht herab und tropfte auf den Boden. Er kniete in einer riesigen Blutlache.
Langsam hob der Schüler den Kopf und sah das Mädchen mit seinen von Tränen und Blut verschmierten Augen an.
Sie hing wieder so schlaff und leblos in ihren Stricken, wie vorher. Nur das ihr Körper nun Rot gesprenkelt war.
Der Meister trat hinter ihn und legte eine Hand auf seine Schulter.
„Ich muss für ein paar Tage verreisen, geschäftlich. Fühlst du dich bereit über diesen Ort wachen zu können?“
Der Schüler überlegte nicht lange.
„Ja.“
„Gut. Dann erhebe dich, mein Schüler!“
Er biss sich auf die Unterlippe, schmeckte Blut und fasste einen Entschluss.
„Ja, mein Meister“, sagte er und stand auf.

 

Ola, Scharker.

Ich glaube, ich bemängelte bei einer deiner früheren Werke schon einmal die fehlende Ausarbeitung.
So denn auch hier. Der Text ist flüssig geschrieben, doch sagt er mir leider gar nichts. Will damit sagen, die Charaktere bleiben mir fremd. Ich kann den inneren Kampf des Schülers nicht nachvollziehen, er ist mir egal. Weißt du, was ich meine?
Gerade dieser Text will doch den inneren Konflikt darstellen, oder? Das heißt, du musst mir den Prot näher bringen. Wie kam er in diese Situation? Was macht er in seinem "normalen" Leben? Warum hat der Meister ausgerechnet ihn ausgewählt?
Bitte versteh mich jetzt nicht falsch, du sollst aus der Geschichte keinen Roman machen, aber so, wie sie hier steht, ist sie einfach ein nach Effekthaschrei schreiender Abschnitt (Blut, Sex ... sonst nex ... äh, nix!;) )

Aber vielleicht wolltest du ja auch was ganz anderes sagen ... Dann, nix für ungut.

Gruß! Salem

 

Hallo Sharker,

ich muß auch sagen, daß der Geschichte eindeutig das "Warum?" fehlt! (siehe bei Salem´s Kritik).

Weiterhin stört mich ein wenig das aprupte Ende. Gut, Dein Prot. übernimmt die Aufgabe, die ihm sein Meister zugedacht hatte, aber was passiert dann? Wobei das vielleicht nicht mal so tragisch wäre, wenn anfangs ein nachvollziehbarer Handlungshintergrund aufgebaut würde.

Allgemein finde ich die Geschichte flüssig und gut lesbar geschrieben, wenn sie also noch mehr Hintergrund in der gleichen Form und Schreibweise bekäme, gäb´s von mir den "Daumen hoch" (verd..., meine Smiley´s funktionieren immer noch nicht ... ;-)

Gruß
Leser1000

 

Tachchen salem und Leser1000!

Ihr habt recht mit euer Kritik. Die Story und Characktere sind eigentlich nur deshalb nicht ausgebaut, da diese Geschichte zu einer Reihe von solch Kurzgeschichten gehört, in der Meister und Schüler gewisse Dinge anstellen...
Aber vielleicht sollte ich mal alles zusammenschmeißen, zu einer Geschichte. Mal schauen.

Also dank für Eure Kritik.

Gruß, Scharker!

 

Hallo Scharkman,

Dein Stil ist flüssig und überwiegend modern, weshalb gewisse verbale Geschwollenheiten unangenehm weil unpassend herausstechen:

„Möchtest du sie denn nicht anfassen?“
Irritiert sah der Schüler in das hinterhältige Grinsen.
„Wie meinen?“

Diese Antwort klingt hier zudem noch sehr salopp. Als würde der Schüler den Meister auf den Arm nehmen, obwohl ich doch deiner restlichen Beschreibung entnehme, dass das Machtverhältnis zwischen den beiden ziemlich klar und einseitig gestrickt ist.

Der Schüler konnte nicht sehen, wie des Meisters dürren Finger mit der Hüfte des Opfers spielten.

'Des Meisters dürre Finger', wie gesagt, dass ist ja 'ne völlig o.ke Formulierung, aber sie passt nicht zum up-to-date-Ton des restlichen Textes.

Was den Inhalt angeht: Entschuldigung, ich bin bestimmt einer der letzten, die sich über Spläddar beschweren, aber ich fand die "Story" exploitativ bis zur Geschmacklosigkeit.

Zwei Typen foltern ein Mädchen, da gibt es Rotz, Blut, Titten und harte Schwänze... Na toll. :hmm:

Vielleicht werd' ich auch langsam alt.

Bitte nicht böse sein. :shy:

Grüße,

Jan-Christoph

 

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