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Der Sprung

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12.11.2008
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Der Sprung

Die Taube...

Die Glocken des Kirchturms schlagen. Die weißen Tauben fliegen vom Dach hoch. Ich denke daran, wie es gewesen wäre, wenn sie bei meiner Hochzeit in die Luft gestiegen wären. So graziös und anmutig; symbolisch. Zwei schöne weiße Tauben, die gemeinsam wegfliegen.
Ich stelle mir, vor so eine Taube zu sein. Keine Taube, die im Dreck scharrt und im Müll nach Essen sucht. Eine weißgefiederte, schöne Taube mit stolzerhobenem Kopf und anmutigen, weichen Schwingen, die sie empor heben in die unglaubliche Welt der Lüfte.
Frei.
Frei von allen Sorgen und Ängsten. Nur die Taube und die Welt.

Es wäre schön, wenn ich so eine Taube sein würde. Vielleicht würde ich mir noch ein paar Weggefährten suchen. Vielleicht eine Amsel oder eine Drossel. Vielleicht.

Meine Gedanken kehren zurück in diese Zeit, in diese Realität.
Ich blicke mich um. Die Menschen unter mir sehen aus wie Ameisen. So klein und unbedeutend.
Ich lächele. Meine Hand fährt zu meinen Lippen. Sie sind rau und rissig. Früher waren sie schön und sanft. Es war eines der Dinge, die er an mir so schön fand, genauso wie mein langes glänzendes kastanienbraunes Haar, das im Moment wild um mein Gesicht peitscht.

Ich lasse meine Hand sinken. Wieder sehe ich zu der Taube.
Vielleicht werde ich mich ja in meinem nächsten Leben zu ihr gesellen können.

Ich denke an ihn, wie er mich mit dieser so falschen Antwort gedemütigt hat. Ich denke an all die Gesichter, die mich angestarrt haben. Ich denke an alles und an nichts.

Wolken schweben in meinem Kopf. Alles ist ruhig und sorglos. Es ist an der Zeit. Ich spüre ein letztes Mal wie der Wind an mir zieht und reißt, ein letztes Mal die Sonnenstrahlen, die mich in der Nase kitzeln. Es hätte alles so schön sein können. Ich spüre kein Bedauern. Ich weiß es wird alles so kommen wie es kommen soll. Ich breite meine Arme aus und lasse mich vom Wind, der nun zu einem gewaltigen Sturm herangewachsen ist, mitnehmen. Vielleicht werde ich ja eine weiße Taube sein. Vielleicht. Zeit es heraus zu finden. Ich lächele.

 

Hallo Jeni, ich zitiere mich mal selbst ;-)

Also sehen wir jetzt mal davon ab, dass es eine von vielen, nervigen Suizidgeschichten ist, die nie im Leben die Gefühle eines Lebensmüden wiederspiegeln, sondern das Ganze eher ins Romantische ziehen, sodass die Story lächerlich wirkt.

Mir gefällt Dein Schreibstil und Du verstehst es, die richtigen Wörter an der richtigen Stelle einzusetzen. Liest sich wirklich gut und gefällt mir.
Auch die Idee mit den Tauben finde ich sehr gut.

Den Rest weißt du ja schon. Beim nächsten Mal am besten einfach ein anderes Thema ;-)

Es grüßt

Eine wie Alaska

 

Hallo,... ;)

@sim:
was meinst du genau mit NAMEN umdenken?

@Eine wie Alaska:
schön, dass dir mein schreibstil gefällt :)

"Beim nächsten Mal am besten einfach ein anderes Thema ;-)"

werd ich machen :)

LG
Jeni

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Jeni,

Fehlerhaftes:

Ich stelle mir vor so eine Taube zu sein.
vorKOMMA

schöne Taube mit stolzerhobenen Kopf
erhobenem

die sie empor heben in die unglaublich Welt
unglaubliche

Ja, also erst mal muss ich sim voll und ganz zustimmen. (Mit "Namen und Titel umdenken" meint er, du sollst die Antwort, zu der er verlinkt, und die er zu einer anderen Geschichte schrieb, gleichermaßen als Antwort auf deine Geschichte nehmen - nur eben mit deinem Namen und dem Titel deiner Geschichte darin.)
Du bewegst dich hier leider zwischen Gemeinplätzen über Selbstmord hin und her und das unter Benutzung ausgelutschter Bilder: Die Tauben, der Kirchturm, etc.
Der Geschichte geht das Individuelle ab, das sie bräuchte, um zu gefallen. Die einzige Stelle, die der Charakterisierung dient, dreht sich um Äußerlichkeiten:

genauso wie mein langes glänzendes kastanienbraunes Haar, das im Moment wild um mein Gesicht peitscht.
Die Adjektivballung ist übrigens ungünstig.
Der ganze Hintergrund wird kaum angedeutet, was wir darüber erfahren trifft wohl auf 5000 der 10000 Selbstmorde jährlich in Deutschland zu.
Aber da dies deine erste Geschichte hier ist, bliebt ja zu hoffen, dass du deinen eigenen Stil findest und damit auch zu etwas innovativeren Inhalten gelangst. ;)

Warum eigentlich "Gesellschaft"? Wäre die Geschichte nicht eher was für "Alltag"? (Solltest du eine Verschiebung wünschen, schick mir eine Nachricht - will dich da aber zu nichts zwingen ...;))


Gruß,
Abdul

Nachtrag: Verschoben aus "Gesellschaft" nach "Alltag".

 

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