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Der Stachel

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04.12.2004
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Der Stachel

Der Stachel

„Also nein, das wird langsam zu viel“, stöhnte Katja, als sie den Wintergarten betrat und diese Vielzahl von Kakteen inspizierte. Fein säuberlich steckte in jedem dieser stachligen grünen
„Monstern“ ein Kärtchen mit dem Namen desselben. „Das ist ja schon kein Hobby mehr, das wird langsam zur Tortour“, dachte Katja. Lieber hätte sie hier eine schöne Sitzecke mit einem Schaukelstuhl zur Entspannung. Nun gut, ein paar dieser stachligen Pracht wäre ja nicht schlecht, aber der ganze Wintergarten? Unbedingt musste sie mit ihrem Mann darüber sprechen, so ging das nicht weiter. Aber wiederum, seitdem ihr Mann dieses Hobby betrieb, war er viel ausgeglichener und harmonischer. Ein leichter Seufzer entfuhr ihr, als sie den Entschluss fasste, die Kakteen zu belassen und nur dahingehend ihren Mann zu beeinflussen, keine weiteren mehr anzuschaffen. Also griff sie zur Gießkanne und fing an, seine „Lieblinge“ zu gießen, da er leider für zwei Wochen auf Dienstreise war und sie darum gebeten hatte.
„ Ich könnte ja den einen oder anderen tot gießen“, kam ihr dabei so die Idee, brachte es aber doch nicht übers Herz, drehte sich um und….
Nein – ein Aufschrei ! Die Hand versuchte zu fangen. Einer der „Lieblinge“ fiel hernieder, entglitt ihren Händen, hinterließ Stacheln.
Wie in Zeitlupe fiel das Prachtexemplar vom Hocker und lag, die Stacheln anklagend empor gerichtet, auf der Erde. In Katjas Händen klafften zwei Stacheln. Vor Schmerz und Wut aufschreiend gab Katja diesem „Etwas“ einen Tritt. Der Kaktus rollte ein Stück weiter und blieb eiskalt liegen. „Das wirst du mir büßen“, schrie sie den Kaktus an, nahm ein Tuch hob ihn auf und schmiss ihn in den Müll. Erst dann wurde sie sich ihrer schmerzenden Hand bewusst. Vorsichtig versuchte sie die Stacheln zu entfernen. Aber diese hatten es in sich.
Kleine Widerhaken verursachten eine tiefere blutende Wunde.
Dieser Tag war gelaufen. Keinen Schritt würde sie mehr in den Wintergarten tun.
So vergingen die Tage. Heute würde ihr Mann zurückkommen.
Sie musste noch einmal in den Wintergarten. Hoffentlich merkte er nicht, dass ein Kaktus fehlte. Mit Schaufel und Besen fegte sie die Reste des „Unglücksfalles“ weg.
Danach ein letzter Blick, ein kleines Verschieben einiger Kakteen und es fiel gar nicht auf, das einer fehlte. Schon wollte sie sich umdrehen und den Raum verlassen, als einer dieser noch auf dem Boden liegende Stachel ihr ins Augenlicht blitzte.
Ihre Augen musterten zusammengekniffen dieses noch zu entfernende Schmerz bringende Objekt. Schnell holte sie aus der Küche Papier, nahm den Stachel und wickelte ihn vorsichtig, fast liebevoll, als klitzekleines Päckchen ein und dann ab in den Mülleimer.
Ein Aufatmen - dann Klingeln.
Freude des Wiedersehens ließen das Kakteenabendteuer vergessen.
Gegen Mitternacht, Katja lag glücklich schlafend im Bett. Ein Aufschrei…
Sie schnellte empor. Ein Blick zur Seite - Mann war weg. „Oh Gott, er hat es gemerkt!“, waren die ersten Gedanken. Schnell in ihre Hausschuhe steigend, lief sie zur Küche.
Ihr Mann saß am Küchentisch, hielt die Hand empor und Blut tropfte aus einer kleinen Wunde. Daneben lag fein säuberlich ausgewickeltes Papier und ein kleiner Stachel mit Widerhaken.
Regina Kaute 06/05

 

Hallo gina,

irgendwie fehlt mir die Logik bei deiner Geschichte:
Nichts besseres als Kakteen!
Da kann der Mann vier Wochen in Urlaub, ohne dass die Frau sie einmal giessen muss.

Zum Schluß gibst du keine Erklärung ab, wieso der Mann nachts im Mülleimer wühlt.
Das ist ja kein Akt wie mal zum Kühlschrank zu laufen, sondern sollte schon nachvollziehbar sein.

Von daher kann ich deiner Geschichte nicht viel abgewinnen, auch wenn ich nun als Tipp mitnehmen könnte, meinem Mann einen Kaktus zu schenken, wenn er mal unausgeglichen ist ;).

Lieber Gruß
ber

 

Hallo Bernadette,
da hast du natürlich recht. Eigentlich wollte ich ein bisschen auf die Neugier der Männer anspielen, die alles untersuchen und begutachten müssen. Wie gelegen kommt da so ein kleines Päckchen im Mülleimer, wenn man etwas anderes wegwerfen möchte. Tja, vielleicht baue ich diese Szene noch einmal aus. Jedenfalls vielen Dank für den Hinweis.
Viele Grüße
Gina

 

Hallo gina und herzlich willkommen! :)

Mir hat die kleine Episode ganz gut gefallen, wenn ich mir auch gedacht habe, dass Kakteen eigentlich glücklich sind, wenn man sie nicht allzuoft gießt ... vielleicht könntest Du die Abwesenheit des Mannes verlängern, 4 Wochen oder so. Naja. Den Schluss habe ich so verstanden, dass er halt nicht schlafen konnte, in den Wintergarten gegangen ist, wegen seinen Kakteen, und dort eine vermisst hat. Deswegen könnte er dann zum Müll geganen sein, in böser Vorahnung ... Wie auch immer, Du könntest diese Szene schon noch etwas genauer einleiten und nachvollziehbarer machen, das sehe ich auch so.
Sprachlich hat mir die Geschichte ganz gut gefallen, auch wenn Du stellenweise noch viele Wortwiederholungen drinnen hast (Stachel z.B.), die sich evtl vermeiden lassen.

schöne Grüße
Anne

 

hallo regina,

ich habe deine geschichte gelesen und sie lässt mich etwas unzufrieden zurück. einerseits glänzt deine geschichte mit charmanten erzählmomenten:

Wie in Zeitlupe fiel das Prachtexemplar vom Hocker und lag, die Stacheln anklagend empor gerichtet, auf der Erde.

sehr schön *smile*!

andererseits verblasst deine geschichte mit bündelweise kurzen sätze, so wie ich geschichten von 6klässlern erwarten würde:

Kleine Widerhaken verursachten eine tiefere blutende Wunde.
Dieser Tag war gelaufen. Keinen Schritt würde sie mehr in den Wintergarten tun.
So vergingen die Tage. Heute würde ihr Mann zurückkommen.
Sie musste noch einmal in den Wintergarten.

leider überwiegen diese ungünstigen kurzen sätze, so dass die erzählung platt heruntererzählt wirkt.

"Kleine Widerhaken verursachten eine tiefere, blutende Wunde, und sie wünschte sich, dass sie keinen Schritt mehr in den Glasanbau mehr machen müsste. Dennoch war sie am übernächsten Tag dazu gezwungen, denn ihr Mann würde an jenem Abend zurückkommen."

die anzahl der sätze ist von 4 auf 2 geschrumpft.
der furchtbare und hoffnungslos abgegriffene satz: "Dieser Tag war gelaufen" ist weg.
der Widerspruch. "Keinen Schritt würde sie mehr in den Wintergarten tun. Sie musste noch einmal in den Wintergarten." ist weg.
Wintergartendoppelung ist auch weg.

das ende gefällt mir ziemlich gut. er hat es gemerkt, und er wurde gestochen - prima *smile*!

im einzelnen habe ich noch:

Fein säuberlich steckte in jedem dieser stachligen grünen
„Monstern“ ein Kärtchen mit dem Namen desselben.

hinter "stacheligen" ein komma oder "en" am ende wegnehmen
der absatz ist hier falsch

In Katjas Händen klafften zwei Stacheln.

besser: "... zwei von ihnen. die stacheln kommen einfach zu oft vor.

schrie sie den Kaktus an,

für kaktus und kakteen gildet das selbe. du bist in dieser geschichte arm mit synonymen. hier könntest du "kaktus" mit "pflanze" ersetzen.

nahm ein Tuch hob ihn auf und schmiss ihn in den Müll.

hinter "Tuch" kommt ein komma in die aufzählung

Vor Schmerz und Wut aufschreiend gab Katja diesem „Etwas“ einen Tritt. Der Kaktus rollte ein Stück weiter und blieb eiskalt liegen. „Das wirst du mir büßen“, schrie sie den Kaktus an, nahm ein Tuch hob ihn auf und schmiss ihn in den Müll. Erst dann wurde sie sich ihrer schmerzenden Hand bewusst.

das ist inhaltlich nicht stimmig. sie schreit den kaktus vor schmerz an, also ist der schmerz ihr ja schon bewusst. vielleicht nimmst du "Schmerz" raus.

dann Klingeln.

besser: Schlüssel dreht sich im Türschloss"

und es fiel gar nicht auf, das einer fehlte.

"das" >> "dass"

Schon wollte sie sich umdrehen und den Raum verlassen, als einer dieser noch auf dem Boden liegende Stachel ihr ins Augenlicht blitzte.
Ihre Augen musterten zusammengekniffen dieses noch zu entfernende Schmerz bringende Objekt.

"Augen" ist unangenehm doppelt. vielleicht kannst du anstatt "Ihre Augen musterten zusammengeniffen..." ersetzen mit: "Mit zusammengekniffenen Lidern musterte sie..."

fazit: idee ist ansprechend. der erzählstil hat gute ansätze ist aber weitgehenst nicht gut. der inhalt ist oberflächlich erzählt, zu viele doppelungen. das ende ist gelungen. an dieser geschichte muss noch viel gearbeitet werden, sie könnte gut werden.

bis dann

barde

 

Der Stachen

Hallo Leute,

vielen Dank für Eure Hinweise auf meine Geschichte. Da ich ein ziemlicher Neuling auf diesem Gebiet bin, habe vielleicht erst 10 Geschichten geschrieben, kann ich nur durch Euch lernen.
Ich werden alles noch einmal überarbeiten, ach versuchen die Wortwiederholungen zu vermeiden.
Liebe Grüße
Gina , freut sich von Euch zu lernen :read:

 

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