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„Warum vergeht die Zeit immer so verdammt schnell? Kaum ist es Hell, wird es auch schon wieder dunkel.“ Anna steht auf einem Berg und stellt sich unzählige Fragen.
Eine Amsel singt im Hintergrund ihr Lied. Ein Klang von Hoffnungslosigkeit. Es ist viel zu kalt um sich fortzupflanzen. Menschen haben warme Häuser in denen sie sich jederzeit nackt präsentieren können. Sich dem anderen hingeben. Sich seinen Trieben hingeben. Doch die Amsel sitzt in der Kälte. Allein. Einsam.
Es wird windig auf dem Berg, doch Anna möchte nicht weg, möchte der Amsel Gesellschaft leisten. Sie wartet auf … Sie weiß es nicht. Vielleicht auf einen Prinzen. Nein, darauf warten alle. Einfach gerettet werden. Da sollte man sich mal in die Lage des Prinzen versetzen. Er muss schließlich die ganze Arbeit machen. Den Drachen töten, das wehrlose Einhorn fangen…
Nein, ein Prinz soll es nicht sein, aber vielleicht eine Zeitmaschine, mit der man einfach alles still stehen lassen kann. Nichts bewegt sich. Nur man selbst. Anna tanzt den kleinen Weg entlang den Berg hinunter. Um sie herum stehen vereinzelt Tannen. Sie sind ihr Publikum. Anna tanzt und tanzt und tanzt sich in einen Trancezustand. Um sie herum sind nur die Bäume. Kein kalter Wind, kein Gestank, keine Zeit die vergeht. Ein wahrlich einzigartiges Gefühl. Keine Probleme, kein Gestank, keine Menschen…
Anna spürt ihre Füße nicht mehr. Dieses kribbeln lässt sie aus der Trance erwachen…
Es ist schon dunkel. Sie muss stunden lang getanzt haben.
Plötzlich wird sie müde, Bewegungslosigkeit plagt sie. Das Mädchen fällt zu Boden und weint. „Warum vergeht die Zeit immer so verdammt schnell?“ Sie wollte doch nur noch „Auf Wiedersehen!“ sagen. Sie wollte nur noch einmal den Geruch wahrnehmen. Er roch so wundervoll. Nach Zimt und Tannen. Doch die Zeit hat ihn ihr genommen und wird ihn ihr niemals wieder geben. Nie.
Am Boden ist es kalt, doch Anna hat keine Kraft mehr aufzustehen. Die Amsel hat die suche aufgegeben. Ihre Triebe muss sie wohl vorerst unterdrücken.
Anna hat ihn tot geliebt. Der Gürtel war zu fest. Die Luft hatte zu wenig Platz und dann hat die Zeit sie ihm genommen.
Blaues Licht, es scheint ein Traum zu sein. „ Sind sie Anna Weber?“. Keine Antwort. Keine Kraft. Die Zeit nimmt nun auch Annas Leben.
„ Das Mädchen ist tot. Sie ist erfroren.“ Ein Polizist protokolliert: „ nach langer Suche haben wir nun die wahrscheinliche Täterin gefunden. Todeszeitpunkt circa 21.30. Wir schicken sie zur Identifizierung zum Patologen.“
Hm...ich finde die Geschichte gar nicht so schlecht, aber irgend etwas hat mich nicht vom Hocker gerissen. Liegt vielleicht an meiner Stimmung gerade...
Eigentlich richtig gut...die Tannen, tanzend erfroren, Freund umgebracht (oder so)...Das Ende ist auch gelungen.
Danke erstmal fürs Lesen.
Ja sie hat ihren Freund umgebracht.Man solte auch drauf kommen wie, na ja vielleicht hab ichs doch zu sehr versteckt.
Die Geschichte soll nicht das typische Mörder Klischee unterstützen und hat dich wohl deswegen
Wird meiner Meinung nach schon klar, wie sie ihren Prinzen umgebracht hat. Jaja, immer diese Sexspielchen.
Ich hab nur ein kleines Problemchen mit dem Polizisten am Ende. Kann nicht mal genau sagen, was. Vielleicht sollte er noch "kälter" wirken? Dann sollte die Frage „ Sind sie Anna Weber?“ raus. Nur so ne Überlegung.
mir hat gefallen, wie Du Deiner Geschichte ohne viele Worte diese blau-schwarze Stimmung verleihst. Ich finde, sie hätte gerne noch etwas länger sein können.
Dass eine Amsel in der Dunkelheit und bei Kälte singt, hat mich etwas irritiert. Ist für mich ein Sommergeräusch, eher Abenddämmerung als Nacht. Und hoffnungslos?
Was mir noch auffiel:
"Kaum ist es Hell"
hell
"Kein kalter Wind, kein Gestank . . . "
Gestank benutzt Du zwei Sätze weiter im genau so, vielleicht kannst Du es weg lassen oder was anderes finden.
Jaja, ich weiß schon wie sie ihn umgebracht hat...und gerade das untypische Mörderverhalten fand ich so interessant...darum gehts ja hauptsächlich.
Ich kann mich bloß irgendwie nicht in die Lage der Protagonistin versetzen und sie auch nicht verstehen (wäre ja auch kriminell, würde ich), aber das brauche ich. Sympathie und Einfühlungsvermögen sind mir wichtig. Aber diesmal bleibt es mir verwehrt.
@Nothila
Danke für dein Lob. Ja klar, genau diese Sexspielchen hab ich gemeint.Anna hats einfach zu weit getrieben...
Der Polizist soll realistisch wirken. Polizisten sind ja auch nur Menschen. Ich hab ihn mit Absicht nicht so kalt worken lassen.
@Ane
Das ist ja gerade das Paradoxe eine Amsel zu kalter Jahreszeit. Sie sucht vergeblich nach Liebe, aber kein Artgenosse ist in Sicht.
Das der Gestank wiederholt wird ist Absicht. Ihr Prinz hat ja gestunken, nachdem sie ihn umgebracht hatte.
Ja und kurz ist die Geschichte, das stimmt, aber das ist eben meine Art.
mfg Julia
Mir hat die Geschichte ziemlich gut gefallen. Die Stimmung baust du sehr gekonnt auf.
Das einzige was mich gestört hat, war die Frage des Polizisten "Sind sie Anna Weber?"
Ich finds halt komisch, dass jemand eine am Boden liegende, regungslose Person nach ihrem Namen fragt.
Na, aba ma logisch betrachtet: wenn ein Polizist im Winter oder zumindest ner kalten Jahreszeit zu ner Frau kommt, die regungslos am Boden liegt, dann wird der erste Satz wohl nicht "Sind Sie Anna Weber?" lauten.
Ich find, des könntet noch umändern.
Wie gesagt, das war der Punkt, der mich gestört hat. Ansonsten ging mir die Geschichte runter wie Öl.
gute Beschreibung des Innenlebens von Anna - was sie sich für Gedanken macht, da kommt der Charakter gut rüber und die Figur wird irgendwie sympathisch, wenn auch nicht ganz greifbar. Richtig "warm" soll man ja auch nicht mit ihr werden, angesichts der Hintergründe.
Dann das dramatische Ende...okay, wieder mal ein Mord und eine Tote - aber Du hast es sehr gut umgesetzt, ohne Knalleffekt die bittere Wahrheit aufgedeckt. Gecheckt hab ich es schon, dass sie ihren Freund umgebracht hat, und ich check in manchen KGs hier die Pointen nicht, wenn sie versteckt sind. Das passt also m.E.
Ein Tipp, weil ich oft das selbe Problem habe:
Vor allem im ersten Drittel find ich könntest Du den Text ganz einfach verbessern, indem Du - mit Bedacht - bestimmte kurze Sätze verbindest, dann wird es flüssiger. Dabei die wichtigeren Aussagen im Hauptsatz und die weniger wichtigen im Nebensatz.
Ansonsten hast Du ziemlich gut Atmosphäre geschaffen, wenn man bedenkt, dass Du nicht viele Sätze dazu verwendet hast.
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