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Der Träumer

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14.12.2002
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Der Träumer

Es ist ein Montag. Ich gehöre nicht zu den Menschen die den Montag hassen, für mich hat jeder Montag etwas von einem Neuanfang, eine neue Geschichte beginnt. Der Tag scheint tausend kleine Geheimnisse zu verstecken, die mich schon am Morgen aufgeregt kribbelig machen.
Die Montagnachmittage verbringe ich immer in meinem Lieblingscafe. Ein hübsches Eckchen mit der besten heißen Schokolade der Stadt.
Es gibt kein Problem das sich nicht mit einer Tasse heißen Schokolade lösen lässt, und so genieße ich und gucke über den Rand einer Zeitung zu den anderen um mich herum. Die, die auch Kaffee trinken oder die, die sich verliebten Unsinn in das Ohr flüstern. Es ist wie eine kleine Insel mitten in München, mit Inseleinwohnern die sich kennen aber nie miteinander reden, wie in einem Geheimbund.
Montags bin ich am liebsten hier, denn jeden Montag sitzt er an dem Tisch, auf dem immer die Sonne strahlt: Der Träumer.
Er ist unanzweifelbar ein charmanter, gutaussehender Mann, aber darum geht es nicht. Er ist Abenteurer, reist durch die ganze Welt, ihm passieren Dinge die noch niemanden vorher passiert sind. Pablo heißt her, wie Pablo Picasso.
Doch all diese Abenteuer sind für ihn vergessen sobald er an seinem Lieblingstisch sitzt, den Kopf in die Höhe reckt und sich mit halbgeschlossenen Augen vorstellt er wäre am Meer, das Geplätscher der Leute wären die Wellen, der Geruch des penetranten Parfums der Kellnerin wäre Sonnencreme.
Er hat Glück, für einen Juni ist es heute ziemlich warm. Ich verstecke mich halb hinter dem Magazin. Er kommt angeschlendert, bleibt vor dem Cafè stehen, wundernd, als hätte er diese Ecke noch nie vorher gesehen. Er guckt mit vorgehaltener Hand in die Sonne und blinzelt. Mein Herz tanzt und hüpft. Dann schlendert er weiter, als würde er nach etwa Ausschau halten, kommt zu seinem Tisch, lächelt und setzt sich.
Als hätte er nicht schon tausendmal an diesem Tisch gesessen. Er scheint sich jeden Montag aufs Neue zu freuen. Nervös streiche ich mir eine Strähne aus dem Gesicht. Er seufzt leise und zufrieden, begrüßt freundlich die hübsche Kellnerin und bestellt einen Kaffee. Mit Sojamilch selbstverständlich, er hat mal einer Kuh versprochen, die ihm aus einem Teich gezogen und somit das Leben gerettet hat, nie wieder Milch zu trinken. Mit dem Kaffe etwas später lässt er sich wieder an das Meer verzaubern, manchmal auch auf eine Wiese.
Nun, sein Vater war der Prinz von Dornrösschen, der fremd gegangen ist. Deswegen wurde er auch die ersten 2 Jahre im Schloss versteckt, wo doch das Dornrösschen so eifersüchtig ist und nie von ihm erfahren sollte.
Die blonden Locken zum Beispiel hat er von seinem Vater.
Wieder einmal verbrenne ich mir die Lippen an der zu heißen Schokolade, das passiert mir immer, wenn ich den Pablo so vertieft beobachte.
Er ist etwas müde, natürlich.
Wo er doch gerade erst aus Frankreich zurückgekommen ist. Paris, die Stadt der Liebe und so suchte er sie, die einzig Wahre und Richtige. Er schlenderte durch die Straßen, saß in Cafès und träumte von der großen Liebe- bis er sie sah.
Sie hatte braune lange Haare, war wunderschön. Ein Blitz schlug direkt in sein Herz und die zeit blieb einfach stehen, so dass sich nichts außer das Hämmern in seiner Brust rührte. Auch sie erstarrte und so hatte er etwas Zeit sie zu betrachten, die Augen klar und in Wünsche versunken. Die Haare unachtsam und doch so wunderschön hochgesteckt. Er liebte sie, von diesem Augenblick an. Er war wie in Trance vor Liebe, doch als er wieder zu sich kam, war sie verschwunden. Erschrocken rannte er auf die Straße, blickte aufgeregt in alle Richtungen. Er rannte einen willkürlichen Weg, doch es schein beinahe Hoffnungslos.
Doch dann kam der Augenblick: Sie kam aus einem Bücherladen, den Kopf in einem Buch und jemand von hinten kam und umarmte sie. Sie blickte auf und küsste den Mann, lachte.
Pablo starrte die beiden an. Der gleiche Blitz schlug in sein Herz noch einmal ein und diesmal schaffte er es, das Herz in zwei Stücke zu teilen. Eine Träne löste sich aus seinem Auge, doch eine sehr alte Frau mit grauen, langen Haaren und tiefblauen Augen tippte ihn an. „Wird schon wieder, Junge. Man hat sieben große Lieben im Leben.“ Er nickte und weinte noch ein wenig weil ihm eine der großen Liebe verloren gegangen war und er sie nicht einmal berühren konnte. Dann packte er seine Sachen und fuhr zurück nach München um sich in seinem Lieblingscafè zu entspannen.

Ich lächle zu ihm herüber und widme mich wieder meiner heißen Schokolade. Die verschüttet ich fast, als Pablo plötzlich neben mir steht. Mein Herz macht einen Hüpfer. „Hallo“ begrüßt er mich freundlich. „Darf ich sie vielleicht zu einem Kaffe einladen?“ Er lächelt und ich nicke. „Ich heiße übrigens Sebastian!“ fügt er hinzu.
„Macht nichts!“ flüstere ich lächelnd und lasse ihn neben mich setzen.
Sebastian also.

 

Hallo Fanny,
Die Idee deiner Geschichte hatte mir gut gefallen, allerdings koennte meiner Meinung nach die Gedanken der Erzaehlerin noch ein bisschen ausgeschmueckter und interessanter geschrieben sein ( beispielsweise seine Verwandtschaft mit Dornroesschen oder seine unerfuellte Liebe- vielleicht auch beschreiben, warum er die andere Frau fuer seine wahre Liebe haelt..)

Ausserdem sollest du deine Geschichte nochmal auf Tipp- bzw. Rechtschreibfehler durchlesen. Ein paar hab ich herausgeschrieben:

an dem Tisch, auf DEN immer die Sonne strahlt

Pablo heißt her, wie Pablo Picasso

heisst ER

passieren Dinge die noch niemanden
nach Dinge ein Komma

für einen Juni ist es heute ziemlich warm
ich wuerde fuer einen Junitag schreiben oder EINEN einfach weglassen

doch es schein beinahe Hoffnungslos
es schien

Du wiederholst oft "Montag"- vielleicht kannst du das ein paarmal weglassen- denn so wichtig ist es fuer die Geschichte ja nicht.

Lieben Gruss
Rona

 

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