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Der Traum...

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07.02.2021
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Der Traum...

Ich hatte Angst, jeden Abend vor dem Einschlafen, die ganze Nacht und den ganzen Tag. Morgens jedoch war es am schlimmsten, immer wenn meine Mum in mein Zimmer kam um mich zu wecken, wollte ich mich am aller liebsten gleich wieder in meinem Bett verkriechen. Doch es brachte nichts, jeden Morgen versuchte meine ganze Familie mich aufzubauen, immer und immer wieder. „Alles wird gut!“, „Das wird schon wieder.“, all diese Sätze hatte ich oft gehört, doch was wussten sie schon. Natürlich fand ich es echt lieb, dass sie sich so gut um mich kümmerten, doch letztendlich musste ich ja doch jeden Morgen raus aus dem Bett.

Aufstehen geschafft, mit wackeligen Beinen stand ich neben meinen Bett, nahm mir meine Schuluniform und zog sie an, ich sah meine Mum mit besorgtem Blick in der Tür stehen, doch ich ging die Treppe runter und setzte mich an den Tisch. Unwillig würgte ich ein paar aufgeweichte, fade Cornflakes runter und dann musste ich los. Vorsichtig öffnete ich die Tür, meine Mum umarmte mich und flüsterte mir zum Abschied noch ein: „Du schaffst das schon, Süße!“. Innerlich schnaubte ich auf, doch ich lief weiter. Der Bus, da war er. Ich spürte die abwertenden, neugierigen Blicke, die auf mir lagen. Sie machten mich taub, gefühllos und blind. Sie bewarfen mich mit Beleidigungen, bis ich taub dafür wurde, mit Papierkugeln, bis ich nichts mehr spürte, ich wurde blind für die hässlichen Nachrichten die immer wieder auf deinem Display auftauchten. Ich weinte, verzweifelte, und dann, dann kam der Punkt an dem mir auf einmal alles volkommen egal wurde. Es war als hätte sich um mich eine Hülle gebildet die alles dämpfte, den Schmerz, die Sprüche, die Blicke.

Das soll er sein? Der Sinn des Lebens?

Ich denke nicht, doch was soll man tun? Es waren so viele, und ich war alleine. Ich hatte das Gefühl das alle gegen mich waren, keiner für mich. Niemand traute sich die Seite zu wechseln, sich gegen das Etwas zu stellen von dem sie alle quasi gesteuert wurden. Wer das war, ich weiß es bis heute nicht. Aber im Grunde genommen haben wir doch alle immer Angst. Es besteht doch immer die Gefahr, dass man etwas Falsches sagst, etwas falsches tut, ein falsches Bild postet oder, wie bei mir, einfach eines Morgens alle verändert sind.
Immer noch spürte ich die Blicke, sie lagen auf mir, betrachteten mich spöttisch, ich hörte das Tuscheln, das Flüstern, es machte mir nichts aus, so tat ich zumindest. In Wirklichkeit hörte ich natürlich alles, ich las alles, und trotzdem musste ich damit leben. Meine Eltern hatten schon oft mit der Schule geredet, doch was sollte man tun. Ich hoffte die ganze Zeit das sie mich irgendwann einfach vergessen würden, bis jetzt war es noch nicht so gekommen. Wir waren da, ich stand auf, ging zur Tür, alle anderen folgten mir mit ihren Blicken, alle hielten Abstand. Draußen war es kalt, doch das war egal, ich richtete den Blick starr auf das graue Betongebäude. Das Gebäude das mir jeden Morgen aufs neue Angst machte. Der Schrecken, die Hölle. Als kleines Mädchen war ich immer gerne zur Schule gegangen. Dann wartete meine Freundin Julia immer am Eingang auf mich und wir gingen zusammen rein. Doch jetzt, jetzt konnte ich nicht mehr. Ich ging los, immer auf den grauen Klotz am Horizont fixiert, jedes Moment darauf gefasst das irgendjemand mich von hinten mit irgendetwas bewarf. Das hier war lang kein Spaß mehr, das wusste ich, und das wussten sie auch. Doch niemand konnte etwas dagegen tun, ich war ja nicht mal böse auf sie. Es war diese Macht, dieses Wesen das irgendwo ganz weit oben ist und alles in der Hand hat.

Ich stand vor der roten, ausladenden Tür. Dahinter war ein bunter, leuchtender Weihnachtsbaum aufgestellt. Mein Blick verfinsterte sich, ich hasste Weihnachten. Es war einer der schlimmsten Tage des Jahres. Alle feierten mit der Familie, auch wir hatten das früher so getan. Ich erinnerte mich verschwommen wie ich mit meinen 7 Jahren stolz das neue Prinzessinenkleid das ich geschenkt gekriegt hatte präsentierte. Meine Schwester war 10 und hatte nur am Rand gestanden. Meine Eltern hatten in die letzten Jahren immer wieder versucht mich an Weihnachten aufzumuntern, doch letztes Jahr hatten sie es aufgegeben...

Der Schultag dauerte lang, die Stunden vergingen langsam, die Papierkügelchen wurden mehr und mehr und fingen an den ganzen Boden unter meinem Tisch zu füllen. Als ich Mittags wieder in den Bus stieg, empfing mich das gewohnte. Diese dösende Stille die langsam so laut wurde das ich mir am liebsten die Ohren zuhalten würde.

Als ich zuhause ankam, empfing mein Vater mich an der Tür und zeigte in Richtung Wohnzimmer, dann flüsterte er theatralisch: „Deine Aunt Aurora is da, she will you sehen!“, er sprach bewusst halb deutsch halb englisch wie meine Tante es auch tat, wenn sie irgendwelche Typen traf. Dann verdrehte er die Augen und lachte. Als er merkte das ich nicht mitlachte, schaute er auf den Boden und ging zurück ins Wohnzimmer. Ich zog meine Jacke aus, wusch mir die Hände und wollte gerade unbemerkt die Treppe hoch schleichen, als ich meine Tante auch schon durch die Tür trug. Sie war jung und trug ein kurzes, bauchfreies Top. „Ronja! Wie schön dich zu sehen!“, sie kam auf mich zu und drückte mich fest an sich, ich roch ihr viel zu starkes Parfum, und spürte ihre blonden langen Haare meinem Gesicht. Als sie mich wieder los ließ nahm sie meine Hand und zog mich ins Wohnzimmer, Dort setzte sie sich hin und drückte mich neben sich auf das Sofa. Misstrauisch blickte ich mich um und sah wie Aurora einen pinken Flyer aus ihrer schwarzen Tasche holte. Dann gab sie ihn mir und sah mich erwartungsvoll an. Unsicher schaute ich meinen Vater an, er lächelte mir aufmunternd zu und sagte lautlos: „Ich hab dich gewarnt!“, dann zog er die Augenbrauen hoch und wackelte mit ihnen. Ich musste lächeln, ich hatte schon so lange nicht mehr gelächelt. Doch schon kurz darauf sah ich nur noch ein schwarzes etwas vor meinem Kopf, es war Aurora Handy auf dem in pink „I need your love!“ stand. „Kitschig“, dachte ich und schaute schnell auf den Flyer. „Modeln, wie die Coole? Singen, wie die Krasse? Schreiben wie im Traum?“, las ich. Fragend sah ich Aurora an. „Das sind so coole Kurse, du musst Modeln gehen! Bildhübsch!“, verzückt hielt sie mir ihr Handy mit einem ziemlich hässlichen und verschwommen Bild hin. Ich schüttelte den Kopf, stand auf und ging in mein Zimmer. Gedämpft hörte ich die besorgten Stimmen meiner Eltern und meiner Tante. Als ich gehört hatte wie die Tür zu gegangen war schaute ich mir den Flyer genauer an. Ich las alles und blieb erst bei dem Schreiben stecken. „Sende uns jetzt deine Story ein, wir machen dich bekannt!“ „Naja, Also so wirklich bekannt wollte ich ja eigentlich nicht werden, aber ich könnte es ja mal ausprobieren“, dachte ich. Schon am nächsten Abend setzte ich mich an den Computer und fing an, ich schrieb und schrieb....ich schrieb immer weiter und als meine Mum schließlich kam und fragte was ich da tun würde, sah ich das es schon 20 Uhr war. Schnell speicherte ich ab und ging mit ihr nach unten. Auf ihre Frage hatte ich nur ein: "Nix, nix...", genuschelt. Es war der erste Abend an dem ich mich mal wieder wirklich mit meiner Familie unterhielt. Ich erzählte ihnen mehr von der Schule und natürlich auch vom Wettbewerb, es wurde spät, und als ich am nächsten Morgen aufwachte und merkte das Wochenende war, setzte ich mich gleich wieder an den Laptop.

Man kann es glauben oder nicht aber für mein erstes Buch braucht ich tatsächlich drei Wochen. Es war nur dünn, aber es war ein Buch, mein erstes. Das erste von novh viel mehreren und als ich am letzten Tag auch noch ein Titelbild machte wurde es vollkommen. In geschwungener Schrift steht dort:

Der Traum“

Natürlich wurde das Buch später vom Verlag noch einmal gedruckt, das Cover mit dem Computer verbessert, aber es ist trotzdem noch mein erstes Buch. Und jetzt, ganze 15 Jahre später, bin ich immer noch genau so stolz darauf wie früher. Und bald, werde ich es meiner ältesten Tochter Josie geben., damit sie es mit ihren 7 Jahren vielleicht schon ganz bald lesen kann.

 

Hallo,
deine Geschichte beginnt interessant und man möchte wissen, was es mit der Angst deiner Protagonistin auf sich hat. Leider verlierst du dich anschließend aber etwas im Leid des Mädchens, ohne das Ganze wirklich aufzulösen. Der Wechsel zur Schriftstellerin kommt dann auch etwas plötzlich und ohne Zusammenhang. Vielleicht solltest du versuchen eine erkennbarere Linie in deine Geschichte zu bekommen. Spannung und Interesse wecken kannst du in jedem Fall.
Gruß Thomas
PS. Schau auch noch mal auf die Rechtschreibung, und ein paar Tippfehler haben sich auch eingeschlichen.

 

Hallo @Jxjx und willkommen hier.

Wegen der hohen Fehlerquote, wollte ich deine Geschichte eigentlich ins Korrekturcenter verschieben. Weil es aber überwiegend Flüchtigkeitsfehler sind, möchte ich dich bitten, den Text nochmal durchzugehen und unnötige Fehler zu beheben. Das scheint mir sehr schnell runtergetippt und gepostet, ohne nochmal drüberzulesen.

Es wäre nett, wenn du den Text innerhalb der nächsten zwei Tage nochmal überarbeitest. Sollte dem nicht so sein, muss ich ihn leider ins KC verschieben.

Gruß,

Chai

 
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Ich habe nochmal durchgelesen, es waren tatsächlich noch ziemlich viele Fehler drin. Ich habe, soweit ich sie bemerkt habe, alle verbessert...

 

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