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Der Troggelbog

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12.06.2019
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Anmerkungen zum Text

Dies ist eine Geschichte von der ich nicht ganz genau weiß in welches Genre ich sie einordnen soll.

Der Troggelbog

Jeder Mensch hat schon mal etwas von Zwergen gehört. Selbst wenn man noch nie einen echten zu Gesicht bekommen hat, weiß man auf alle Fälle wie zum Beispiel ein Gartenzwerg aussieht. Aber einen Troggelbog, tja, den hat bestimmt nur selten jemand kennengelernt, oder wenigstens gesehen. Einen Eintrag über Troggelbogs wird man selbst bei Google nicht finden. Ich muss es ja wissen, denn ich hab es ausprobiert. Dabei wäre jedwede Auskunft über besagte Wesen sehr wichtig für mich gewesen, denn immerhin hatte ich ja einen in meinem Garten entdeckt. Und das kam so ...

Es war an einem wundervoll warmen Sommertag und ich saß auf meinem bequemsten Gartenstuhl im Schatten. Dazu ein großes Glas leckerer Zitronenlimonade mit Eiswürfeln in der Hand.

Mit der anderen blätterte ich dabei in einer bekannten Frauenzeitschrift herum und las den sehr wichtigen journalistischen Artikel: - warum trägt Brad Pitt noch immer einen Bart - .
Bis ich eine Bewegung in meinem Kräuterbeet bemerkte.
Etwas irritiert hefteten sich meine Blicke auf die Kräuter, die ich dort angepflanzt hatte. Erst raschelte etwas bei der krausen Petersilie, anschließend beim Schnittlauch und danach beim Koriander. War es vielleicht eine Maus? Oder eine Amsel? Es wurde still.
Als ich eben wieder anfangen wollte zu lesen, hörte ich plötzlich laut und deutlich einen ... Pups.

Ja, ihr habt richtig gelesen. In meinem Kräuterbeet hatte jemand deutlich gepupst. Ich schnupperte. Eine Welle eigenartigen Geruches zog an mir vorbei. Etwa wie gegorene Kräuter. Ich fand das zwar seltsam, aber nun auch nicht besonders auffällig.

Also zuckte ich mit den Achseln und las weiter.

„brooooffft“.... Da! Schon wieder! Und diesmal auch wesentlich lauter.

Das Dumme war, dass ich keine Ahnung hatte wer oder was da im Garten noch pupsen konnte (außer mir selber natürlich! Und ich sag es gleich ... ich war’s nicht!!!) Soweit ich wusste, war ich hier im Garten alleine.

Meine Hündin Biggi, eine kleine, dreifarbige Beagledame, konnte es nicht gewesen sein. Die lag nämlich im Wohnzimmer und hörte leise Vivaldi.
Die vier Jahreszeiten. Sie liebt klassische Musik an warmen Sommernachmittagen.

Außerdem hätte ich Biggis Pups sofort wiedererkannt, denn ich kann mit absoluter Sicherheit behaupten, dass er bestimmt nicht nach gegorenen Kräutern riecht, sondern nach ... Nun, ähm ... Lassen wir das!
Ich machte also, was man so macht, wenn man jemanden im eigenen Garten pupsen hört. Ich stieß einen kleinen Schrei aus und fragte ein wenig ängstlich:
„Hallo? Ist da wer?!“ Und bekam auch prompt eine Antwort.
„Ich bitte vielmals um Entschuldigung, aber es ist dieser elendige Geruch von Stinkekraut! Er verursacht bei mir einen sofortigen Grummelbauch!“ Die knarzige Stimme kam direkt aus meinem Beet. Ich starrte in die Richtung der Stimme und sah, tja, wie soll ich das am besten beschreiben? Zunächst dachte ich, es wäre ein Stein. Aber Steine haben ja normalerweise keine Köpfe, es sei denn sie stehen auf den Osterinseln. Vor allen Dingen: Steine sprechen nicht!
Was ich sah, war ein kleines, graubraunes, steinähnliches Wesen, mit etwas zu kurz geratenen krummen Beinen, muskulösen Armen und zu großen Händen. Sein runzeliger Kopf hatte zwei große Kulleraugen, einen knollenartigen Auswuchs, der wohl die Nase war, abstehende Ohren die aussahen wie zusammengeknüllte, braune Herbstblätter und einen Schmollmund, aus dem kleine spitze Zähne hervorlugten. Der kleine Kerl sah mich etwas unglücklich an, während er nervös seine Finger knetete. Man konnte ihm ansehen, wie peinlich ihm das Ganze war. Ich musste mich erst mal fassen.
Dann fragte ich, „Wer, oder besser WAS bist Du denn für einer? Und was ist Stinkekraut??“
Unter anderen Umständen hätte ich vielleicht auch was Klügeres oder Interessanteres gefragt, wenn ich nicht so verdattert gewesen wäre.
„Ich bin ein Troggelbog.“ Erwiderte er.
„Ein was??“
„Ein Troggelbog!“
„Tut mir leid, ich habe nicht die geringste Ahnung, was das sein soll.“
Er rollte mit den Augen, als hätte er diese Frage schon hundertmal beantwortet und sprach seufzend,
„Ihr Menschlinge nennt uns manchmal Trolle, oder Kobolde und auch gerne mal Wichtel, aber das sind wir nicht! Ich und die meinen, wir sind ur-echte Troggelbogs, mit Verlaub!“ Das kleine Wesen, wollte gerade noch etwas hinzufügen, als sein Bauch wieder anfing, kräftig zu grollen.

„Oh je!“ Sprach es und pupste noch einmal. Der Geruch von gegorenem Koriander erfüllte jetzt den gesamten Garten und es stank ungemein. Mir tränten die Augen. Das also meinte er mit Stinkekraut. Koriander!!

Normalerweise mochte ich dieses Kraut auch nicht besonders und auch diesmal hatte ich ihn nur angepflanzt, weil mein Mann das falsche Samentütchen gekauft hatte. Statt glatter Petersilie hatte ich nun dieses pupserzeugende Zeug im Kräuterbeet stehen.
Nach diesem Gestank mochte ich es sogar noch weniger als vorher.
„Was um Himmelswillen ....“
„Es tut mir wirklich fürchterlich leid“, erklärte der Troggelbog, „Aber deswegen bin ich ja doch hier!“
„Ernst jetzt?“
„Es ist so, wir Troggelbogs bekommen Grummelbäuche, wenn wir dieses Stinkekraut auch nur riechen. Hier in unserem Garten gab es vorher nie welches und wir lebten sehr zufrieden in unserer Wurzelhöhle unter dem Beet. Aber dann habt ihr Menschlinge das Stinkekraut angepflanzt und die Wurzeln hängen jetzt bei uns durch die Höhlendecke! Es ist schröcklich! Unsere kleinen Troggelbogs pupsen die ganze Nacht hindurch! Es ist nicht zum Aushalten!“

„Ich bitte um Entschuldigung, aber ... Äh, soll das heißen, du bist nicht der einzige Troggelbog sondern ihr seid eine ganze Familie und lebt unter meinem Beet in einer Höhle?“

„Ja, meine Toggelbogdame und ich haben zehn Nachwuchslinge!“ Erklärte er mir stolz.
„Unsere kleinen Troggelbogs sind so sehr wundervolligst!“
Das Wesen hatte eine sehr eigene Art sich auszudrücken. Es klang drollig.
„Und wie genau kann ich euch denn jetzt helfen?“ Fragte ich.
„Werdet bitte das Stinkekraut los!“ Stöhnte der kleine Kerl und rieb sich den Bauch, der weiterhin laut vor sich hin blubberte und gluggerte.
„Ich wollte das Zeugs gerade daselbst herauszupfen, aber ihr habt ja gemerkt was dann passiert!“
Oh ja, das hatte ich und wollte auf keinen Fall, dass es so weiter ging.
„Gut“, erklärte ich, „wird sofort erledigt. Aber vielleicht solltet ihr solange aus eurer Höhle wegbleiben. Ihr könntet ja eine Weile auf meinem Gartenstuhl Platz nehmen.“

Der Troggelbog sah mich erfreut an.
„Ja, ich hole alle meine kleinen Troggelbogs und meine Troggelbogdame, dann setzen wir uns auf das Stuhlding und warten bis ihr das Stinkekraut ganz weggemacht habt!“
Ich ging in den Keller und holte mir meine Gartenhandschuhe und einen Korb. Ich würde den geernteten Koriander meinen Nachbarn schenken, die liebten Kräuter jeder Art.
Noch während ich meine Gartenutensilien zusammensuchte, hörte ich aus dem Garten lautes Gekreisch und, oh Schreck, lautes Hundegebell. Biggi war also doch noch in den Garten gekommen. Laut rufend lief ich in Richtung Stuhl. Auf ihm stand die gesamte Troggelbogfamilie an die Lehne gepresst, während Vater Troggelbog an dessen Rand stand und versuchte Biggis feuchtkalte Hundenase mithilfe eines Stockes fernzuhalten.
Er fuchtelte wild vor ihrer Nase herum und das regte sie natürlich noch mehr auf. Die kleinen Troggelbogs hatten sich alle um ihre Mutter gescharrt und hielten sich jammernd an ihr fest. Mit einem schnellen Griff hielt ich Biggi am Halsband fest.
„Ganz ruhig, ganz ruhig! Biggi tut nichts, die ist nur neugierig!“ Probierte ich allen zu erklären. Doch Vater Troggelbog drehte jetzt den Stock um und deutete damit drohend auf Biggis Kopf.
„Oh, oh, oh“, sagte er. „Dieser Hundling, ist eine Gefahr für meine Kleinen!“
Dies war nicht nur ein einfacher Holzstock, bemerkte ich plötzlich. Er hatte eine Gabelung, in deren Mitte ein runder honigfarbener Bernstein eingelassen war, der im Sonnenlicht glitzerte und kleine Blitze zu sprühen schien. Er hielt ihn weiterhin in Biggis Richtung und dabei brummte er:

„Troggelidum, troggelida - Tereggel, taraggel - Kadumm!“ Und noch bevor ich es verhindern konnte, war aus Biggi ein aufgeregt flatterndes, dreifarbiges Huhn geworden.

„Hey!“ Rief ich empört. “Verwandele gefälligst meinen Hund, äh, Huhn wieder zurück in einen Hund!“
Das Biggi-Huhn rannte flügelschlagend und laut gackernd in Richtung Haus und ich rannte händeringend und laut schimpfend hinterher. Es dauerte eine ganze Weile, bis ich es eingefangen hatte. Erst nachdem ich es einige Runden um den Tisch gejagt hatte, verkroch es sich in den hintersten Winkel unter der Küchenbank und gluckste nur hin und wieder leise. Damit Biggi mir nicht noch mal entwischte, sperrte ich es ins Schlafzimmer, inbrünstig hoffend, sie würde dort nicht allzu viel Dreck machen. Bevor ich wieder in den Garten zurückging, beschloss ich das Wort -Troggelbog-, noch schnell zu googeln, doch ich konnte absolut nichts zu diesem Thema finden.
Ich hatte vor, es mir vorzuknöpfen. Schließlich wollte ich ja unbedingt meinen Hund wieder haben. Andererseits war ich auch etwas beunruhigt.
Was geschähe wenn der Troggelbog wütend auf mich würde? Immerhin konnte er mich ja vielleicht auch in ein Huhn verwandeln. Oder in sonst ein Tier. Und wie könnte ich das dann meinem Mann und der restlichen Familie erklären?!
Familie Troggelbog stand immer noch auf meinem Gartenstuhl. Es war wohl die seltsamste Gruppe, die ich je in meinem Leben gesehen hatte. Die Kleinen sahen aus wie eine Handvoll hüpfender, grauer Kartoffeln, die ganz ungemein laut quietschten. Mama Troggelbog war in etwa doppelt so breit und rund wie ihr Mann. Sie wogte hin und her und beruhigte ihren Nachwuchs, soweit es ging. Vater Troggelbog stand mit verschränkten Armen am Rande des Stuhls. Sein Stock war spurlos verschwunden.
„Das wäre wirklich nicht nötig gewesen! Biggi hätte euch nichts getan!“ Erklärte ich wütend.
„Hundlinge und Katzlinge sind unsere größten Feinde. Große Mäuler, scharfe Zähne!“ Knurrte er grimmig.
„Viele Troggelbogs wandeln für immer in den ewigen Baumgärten, nur wegen ihnen!“ Erklärte er und machte eine bedauernde Geste in die Richtung meines Apfelbaumes.
Sollte es dort etwa einen Troggelbog-Friedhof geben, von dem ich nichts wusste??
„Das tut mir natürlich sehr leid!“ Erklärte ich versöhnlich. Was hätte ich auch sonst dazu sagen sollen?!
„Aber wenn ich jetzt den Koriander verschwinden lasse, werdet ihr dann meine Biggi wieder zurückverwandeln? Sie wird euch auch ganz bestimmt nichts tun!“
„Hundlingen kann man nicht vertrauen!“
„Meiner Biggi schon. Außerdem müsst ihr ja nicht ihr vertrauen, sondern mir, denn ich kann sie doch festhalten.“
„Ich werde überlegen,“ brummelte der Troggelbog und sah mich herausfordernd an.
Ich begab mich zu meinem Kräuterbeet und rupfte alles, was an Koriander angepflanzt war, heraus. Alles kam in das Körbchen und ich trug es in die Küche. Den Nachbarn würde ich das Zeug dann später bringen.
Als ich wieder zurückging, war der Gartenstuhl leer. Die Familie Troggelbog war nirgendwo mehr zu entdecken. Ich ging zum Beet und suchte nach irgendeinem Hinweis. Oder einem Loch. Denn er hatte ja von einer Höhle unter meinem Beet gesprochen. Trotzdem ich äußerst gründlich suchte und sogar ein bisschen in der Erde herum buddelte, fand ich nichts, was auf eine Höhle auch nur im Geringsten hinwies. Ich kratzte an meinem Kopf.
Hatte ich mir das Ganze etwa nur eingebildet oder träumte ich? Ich kniff mir selber in den Arm. Autsch! Nein, ich war bestimmt wach.
Dreck von meiner Jeans klopfend, ging ich ins Haus zurück und in mein Schlafzimmer. Als ich die Tür öffnete, starrte mich meine Beagle-Biggi mit ihren treuen braunen Augen fragend an und gähnte.
„Hey, meine süße Kleine!!“ Rief ich entzückt aus. „Der Troggelbog hat dich doch wieder zurückverwandelt!“

Biggi lief hechelnd an mir vorbei in Richtung Fressnapf und machte sich glücklich über ihr Futter her. Erfreut ging ich in die Küche. Ich schüttelte meinen Kopf und sah zum Küchenfenster hinaus zum Beet. Da! Eine Bewegung im Schnittlauch. Ich guckte genauer hin, aber was auch immer dort gewesen sein mochte, es war verschwunden. Ich nahm den Korb voller geernteten Koriander, um ihn vorerst in den Keller zu bringen.

Das Kraut roch nämlich wirklich schrecklich, auch ohne Troggelbog-Gepupse.

 

Hallo @Ninamy67,
und ein herzliches Willkommen bei uns. Du schreibst, du wüsstest nicht recht, welchem Genre du die Geschichte zuordnen solltest und hast sie mit Humor, Seltsam und Märchen
getagged. Ich würde dir Kinder vorschlagen, denn da ließe sich der Text am ehesten unterbringen. Du solltest dann allerdings sehr viel kürzere und einfachere Sätze schreiben, denn Form&Inhalt beißen sich hier für mich. Der Anfang klingt wie der Beginn eines Frauenromans, witzig und locker geschrieben, liest sich wirklich gut. Aber dann kommt der Pups und ich hab nochmal hochgescrollt, um zu sehen, ob ich mich in der Rubrik geirrt hab. Leider bleibt es nämlich auf dem Niveau, und das fand ich dann doch einigermaßen verwirrend, da hätte ich - falls es eine Geschichte für Erwachsene sein soll - dann doch ein bisschen mehr erwartet. Oder es ist eben eine Kindergeschichte, aber dann solltest du, wie gesagt, sehr viel einfacher formulieren.

Auch den Schlagabtausch zwischen Prota&Troggelbog könntest du authentischer gestalten, denn:

Ich fragte empört
„Na! Also was sollte das denn?!“
ist für mich keine authentische Reaktion auf die Situation. Schließlich hat sie das nicht jeden Tag. Vielleicht könnte sie erstmal schreien oder zumindest entsetzt sein, sich fragen, ob sie noch richtig tickt, etc. Damit bringst du auch ein wenig mehr Spannung in die Geschichte.

Kam eine knarzige Stimme direkt aus meinem Beet.
Das würde ich weglassen, denn du sagst ja schon vorher, dass die Antwort kommt. Falls du es drinlässt, müsstest du ein Komma hinter die " setzen und klein weiterschreiben, also: ... Grummelbauch !", kam eine knarzige Stimme ...

Also wie gesagt, ich würde mir an deiner Stelle überlegen, für wen du schreiben willst und dann Form&Inhalt angleichen.

Viele Grüße,
Chai

 

Hey, vielen Dank für dein Feedback.Ich habe genau aus diesem Grunde diese Geschichte hier reingestellt. Ich war mir mit dem taggen nicht sehr sicher...eigentlich ist sie eine von mehreren Kindergeschichten an denen ich schreibe, und ich muss sie noch überarbeiten...oder eben auf ein anderes Publikum umschreiben.

 
Zuletzt bearbeitet:

Was haben Ullifürze spaß an natürlichen Geräuschen und vor allem den lautmalerisch begleitenden, sie bezeichnenden Worte, die schließlich von den „Erwachsenen“ Vorbildern bewahrt und weitergereicht werden. Dass dabei Gerüch(t)e entstehen, wie die Verse „Warum furzet nicht und kacket, / hat Euch ein Mahl nicht geschmacket?“ (vemeintlich aus den „Tischreden“ Luthers), ist zum einen ein ganz natürlicher und zum andern ein ganz normaler, vor allem aber allzu menschlicher Vorgang, der den feinen Pinkel wahrscheinlich daran erinnert, dass er doch die Krone der Schöpfung wäre und erkennen lässt, dass jede Krone der Schöpfung und selbst das höchste Thrönchen immer auch mit schlichtem und trivialem Stuhlgang verbunden ist.
Und damit erst einmal herzlich willkommen hierorts,

liebe Ninamy67 -

schöne Kombination des Pseudonyms aus dem Geburtsjahr (wenn ich richtig liege, bistu so jung wie Sgt. Pepper‘s auf immer bleiben wird), einer Nina und einer Freundin (l‘amie) mit einem abgebrochenen x-Chromosom – oder so. Und Kinder – und für die ist die Geschichte ja gedacht – haben Spaß an der Lautmalerei und ich hieß als Wölfling nicht umsonst „Muck“ (weniger nach der Hauffschen Märchenfigur als nach den Geräuschen, die aus zwo Öffnungen – eine vorne oben, eine ziemlich in der Mitte hinten – aus mir hervorquollen. Alter Furzknoten, der ich bin.)

Jeder Mensch hat schon mal etwas von Zwergen gehört.

Ein schöner Anfang, wie ich finde – aber im weiteren Verlauf zeigt sich der Unterschied zwischen dem vorgetragenen und dem niedergeschriebenen Wort auf radikalste Weise.

Nicht, dass ich die Idee dahinter misslungen finde, aber das gesprochene Wort ist flüchtig, kaum ausgesprochen flieht/fliegt es durch die Gehörgänge des Zuhörers – ob klein oder groß, Jacke wie Hose, um an der andern Seite davonzufliegen. Niedergeschrieben offenbart sich jede kleinste Schwäche – und da ist reichlich hier zu finden von der nachlassenden Konzentration oder bestehender Unsicherheiten (wie unterschiedlichen Darstellung gleicher/vergleichbarer Fälle und – wahrscheinlich – einer Rechtschreibreform, die noch nicht bis zu Dir vorgedrungen ist, was kein Vorwurf ist – ich werd auch keinem vorwerfen, wenn er keine Ahnung vom Steuerrecht – die Steuerberater müssen ja auch leben können …) Also beginnen wir sinniger- und faiererweise von vorne.

Selbst wenn man noch nie einen echten zu Gesicht bekommen hat, weiß man auf alle FälleKOMMA wie zum Beispiel ein Gartenzwerg aussieht.
Komma, weil die vergleichende Konjunktion „wie“ einen vollständigen Satz [wie sieht zum Beispiel ein Gartenzwerg aus?] einleitet (gilt dann übrigens auch für "als", wenn es mal auftaucht)

Dafür kann hier

Aber einen Troggelbog, tjaKomma[...]....[...]den hat bestimmt nur selten jemand kennengelernt[...] oder wenigstens gesehen.
das Komma vor dem ausschließenden, vergleichenden „oder“ weg und nach vorne – statt der Auslassungspunkte, gesetzt werden, denn es folgt ein schlichter Relativsatz „den hat ...“, was uns gleich zumindest die Probleme mit den Auslassungspunkten beschert: Die sind IMMER nur drei, selbst wenn sie einen Satz abschließen – es sei denn, der Satz endete mit Fragezeichen oder Ausrufezeichen ...

Mit den Auslassungszeichen musstu ab jetzt selber schauen …
Und sie haben – wie nachher auch Gedankenstriche (erstmals beim Stichwort Pitt‘s Bart) – immer eine Leerstelle zwischen Wort zuvor und Wort danach (die Ausnahme sind wieder Ausrufe- und Fragezeichen, die direkt angefügt werden, aber im Falle der Gedankenstriche den zwoten quasi verschlingen.)

Es war an einem wirklich warmen Sommertag und ich saß auf meinem bequemsten Gartenstuhl im Schatten und hatte ein großes Glas leckerer Zitronenlimonade mit Eiswürfeln in meiner Hand.
Nicht falsch, aber im Falle eines inflationären Gebrauchs warn ich schon mal vor Attributen wie dem Adjektiv „wirklich“ und dem Possessivpronomen, denn je häufiger ein Adjektiv (echt, ehrlich, eigentlich … wahr, wichtig – an dem Du es ja gleich selbst belegst - verwendet wird, desto unglaubwürdiger wird es (wie auch das jetzt von mir gegeben „kannstu mir glauben!“) und wessen Hand sollte denn da das Glas halten?

Etwas irritiert hefteten sich meine Blicke auf die KräuterKOMMA die ich dort angepflanzt hatte.
(Relativsatz, s. o.
Relativsätze solltestu alle noch mal abklopfen – da hat sich übrigens durch die Reform nix geändert, immer noch alte Schule.)

"Brrooorrpppfffffffft”....
Hier ist etwa, was ich hasse. Schreib das mal in Lautschrift auf – was bleibt da übrig? Und Du liest es doch vor – ooooder? Hier, ich mach schon [‘bro:rpft] Erinnert mich sehr an unbetonte Sprechübungen von Theaterpädagogen ... einmal überbetont, dann unbetont, nahezu stimmlos

Es folgt der erste Relativsatz, den Du selbst bewältigen solltest – wie auch die Gedankenstriche, aber auch etwas, was mich zunächst verblüfft hat, nämlich die korrekte Schreibweise des „soweit“

Soweit ich wusste, war ich hier im Garten alleine.
Warum erwähn ich das? Weil mir weiter unten an der auseinander zu schreibenden unbestimmten Orts/Zeitangabe die alte Schreibung vorherrscht – hier nämlich
Sie wogte hin und her und beruhigte ihren NachwuchsKOMMA so[...]weit es ging.

Sie liebt klassische Musik an warmen Sommer-Nachmittagen.
Ja, da komm ich mal mit dem alten Mark Twain (der übrigens unseren westgermanistischen Dialekt gut beherrschte) und sich über die deutschen Wortungeheuer mockierte. Denn den Sommernachmittag kannstu getrost zusammenschreiben. Auch pluralistisch.
Große Freude löst übrigens (zumindest als ich es das erste Mal als Jungpfadfinder hörte) ein Gemisch aus Niederländisch und Deutsch aus, das zu Twains Zeiten wohl in einem deutschen Tageblatt geschaffen wurde und den wir als Pfadfinder (s. o.) mehr als 40 Jahre später verlängerten und an dem selbst heute noch Erwachsene Spaß haben (gerade erst in der Theatertruppe passiert, obwohl es alle Vorurteile und üblen Scherze auf den Gipfel treibt und selbst Patriarchen und Rassisten die Röte ins Gesicht): Hottentottentittentantentortenattentäter (fett das Wort der Buren für San und Herero, das gerne im Kaiserreich aufgenommen wurde.

Vorsicht, es folgen wieder Sätze, denen Kommas beigefügt werden müssen – also auf „was“ und „mit den + der“ achten!).

Weite mit anderem als Kommasetzung!

Aber Steine haben ja bekanntlich keine Köpfe.
Stimmt so nicht – im Extremfall sind sie wie Köpfe – wie auf den Osterinseln

HIer

Was ich sahKOMMA war ein kleines, graubraunes, steinähnliches Wesen[...] mit etwas zu kurz geratenen krummen Beinen, muskulösen Armen und zu großen Händen.
leitet das „mit“ überhaupt keinen Satz oder gleichrangigen Satzteil ein, aber das Komma kann vorne verwendet werden.

Den nächsten Relativsatz, besser Plural, die zeig ich jetzt mit an – aus einem ganz anderen Grund

Sein runzeliger Kopf hatte zwei große Kulleraugen, einen knollenartigen AuswuchsKOMMA der wohl die Nase war, abstehende OhrenKOMMA die aussahen wie zusammengeknüllte, braune HerbstblätterKOMMA und einen Schmollmund aus dem kleine spitze Zähne hervorlugten.
Das „und“ nämlich verbindet den nachfolgenden Satz nicht mit den Herbstblättern, sondern mit Ohren (und selbstverständlich, beinahe hätte ich natürlich geschrieben, aber was ist an Grammatik natürlich?, außer der Sprache ...)

Der kleine Kerl sah mich etwas unglücklich anKOMMA während er nervös seine Finger knetete. Man konnte ihm ansehenKOMMA wie peinlich ihm das Ganze war.
Er rollte mit den AugenKOMMA als hätte er diese Frage schon hundertmal beantwortetKOMMA und sprach seufzend,
“Ihr Menschlinge nennt uns manchmal Trolle[...] oder Kobolde und auch gerne mal Wichtel, aber das sind wir nicht! Ich und die meinen, wir sind ur-echte Troggelbogs, mit Verlaub!” Das kleine Wesen[..] wollte gerade noch etwas hinzufügen, als sein Bauch wieder anfing kräftig zu grollen.
“Oh je!”KOMMA sprach es und pupste noch einmal.

Geholfen wird Dir hierorts von allen und allemal, im besonderen aber bei der Zeichensetzung empfehl ich immer Duden.de, „Komma“ eingegeben und dann das Suchwort, denn bis vor kurzem hatt ich noch bei Infinitiven empfohlen, Komma zu setzen, sei ja nicht veboten, aber vor einigen Monaten kam dann ein Verbot – sehr sinnvoll, weil komplexe Prädikate (z. B. zu laufen anfangen) durch Kommasetzung auseinandergerissen werden können). Natürlich ist es auch praktisch, Wörter nachzufragen. Liefert der Duden doch gleichzeitig eine kleine Geschichte und die Bedeutung des Wortes mit und – für die schreibende Zunft alles andere als nebensächlich – Synonyme, gelegentlich auch Antonyme.

Versuch mal selbst! Wird schon gelingen.

Aber noch‘n paar Flusen, die nicht schon in anderer Weise besprochen sind

... dieses Pups-erzeugende Zeug im Kräuterbeet stehen.
Kannstu zusammenfassen, wird ein Adjektiv „pupserzeugende“

“Mitnichtens!
Ha, der alte Scherz, mit Neffen und Nichten, nee – aber warum das Genitiv-s?
Mal ohne Komm

“Ja, meine Toggelbogdame und ich haben zehn Nachwuchslinge!”KOMMA erklärte er mir stolz.
Oder „Erklärte er mir stolz“

Das Wesen hatte eine sehr eigene ArtKOMMA sich auszudrücken.
Da ist das Komma zu setzen, weil die Infinitivgruppe von einem Substantiv abhängig ist. Ist nicht so leicht zu erkennen, aber das Pronomen verweist, wie der Fachbegriff schon behauptet, auf ein Nomen/Substantiv

..., hörte ich aus dem Garten lautes Gekreisch...und Oh Schreck....lautes Hundegebell.
Warum die Majuskel für ein oh? Jetzt ohne Wort
“Oh,[...]oh,[...]oh”, sagte er. “dieser Hundeling, ist eine Gefahr für meine Kleinen!”
Er hatte eine Gabelung in deren Mitte ein runderKOMMA honigfarbener Bernstein eingelassen war, …

Flüchtigkeit, nehm ich mal an
Ich kratz[t]e an meinem Kopf.
Oder sollt‘ ich einen Gezeitenwechsel schon übersehen haben?

“Ohhhh! Meine süsse Kleine!!”KOMMA rief ich entzückt aus.
Du hast das ß auf der Tastatur!

Wie dem auch sei, wird schon werden, aber dass es Arbeit bedeutet und nicht nur Vergnügen, hastu sicherlich schon erkannt. Aber aller Anfang ist schwer (wat bin ich heut widda kluch!) und

Hoppela - gut dass ich um 13:06 SMEZ noch mal reingeschaut hab - wo is'n das Ende hin?

Also noch mal:

Aller Anfang ist bekanntermaßen schwer und es ist noch kein Meister oder auch seine Frau vom Himmel gefallen. Was hätte der/die jenige auch davon außer einem gebrochenen Genick.

Bis bald, halt die Ohren steif und ein schönes Wochenende wünscht der

Friedel

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo @Friedrichard ,
Hahaha...das hab ich nun davon, dass ich den verflixten Text nicht noch mal durch mein Arbeitsprogramm hab laufen lassen. Das sind ja derartig dämliche Fehler...Mannomann! Ich werde se alle sorgfältigst austilgen. Ich danke dir für dein Feedback.

Du hast das ß auf der Tastatur!

Nein...hab ich eben nicht. Mein Laptop ist aus Brasilien!!! Ich musste mir das runterladen und komme erst jetzt besser damit klar.
Das Schreibprogramm von OpenOffice hat mir übrigens gewisse Schreibweisen empfohlen (bei den langen Worten wie Sommernachmittage...)
Hätte ich das Ganze noch einmal durch mein neu installiertes Schreibprogramm gejagt, wären zumindest die Kommafehler ( das war schon in der Schule eine meiner großen Schwächen) weg gewesen.

Nun ja...es kann ja nur noch besser werden!

Ach übrigens...mein Name steht für Nina MYriam...;)

LG und schönes Wochenende


Hi @AWM ,

Danke für dein Feedback. Da sind wirklich noch jede Menge Dinge die ich unbedingt verbessern werde. Ich hab diese Manie des öfteren doppeltgemoppelt zu schreiben. Ich kriege es aber noch hin!

LG und schönes Wochenende
Nina

So, ich hab probiert jetzt alle Fehler auszumerzen und habe deine Osterinsel Steinskulpturen auch gleich noch mit eingebaut :D


So....ich glaub jetzt sind alle Fehler weg...Adjektive auch nochmal überarbeitet...


Hallo @Chai , einige deiner Anmerkungen habe ich jetzt noch einmal überarbeitet. Das mit dem Pups werde ich aber lassen, denn es soll tatsächlich kein spritziger Frauenroman sein, sonder eine spritzige Kindergeschichte.
Ich hatte natürlich den Fehler gemacht den Text vorher nicht noch einmal durch mein Bearbeitungsprogramm laufen zu lassen, daher die vielen Fehler...aber jetzt müssten sie weg sein.
LG und schönes WE
Nina

 

Hallo @Ninamy67

nochmals willkommen bei den Wortkriegern.

Schau mal bitte in deinen Nachrichteneingang. Ich sage es dir aber gerne hier ein drittes Mal: ;)
Bitte füge deine zeitnahen Antworten zu Kommentaren in eine Antwort zusammen, sonst wird das alles zu unübersichtlich. Außerdem auch bitte nicht die komplette Antwort des Kommentators zitieren. Es reicht, wenn du nur den Teil zitierst, auf den du dich in deiner Antwort speziell beziehen möchtest.
Am besten, du fügst vor den Namen jeweils ein @ ein (siehe ganz oben), dann enthalten die Kommentatoren eine Benachrichtigung über eine Antwort von dir in ihren Nachrichteneingängen.

Viel Spaß noch und bei Fragen kannst du mir oder den anderen Moderatoren gerne eine persönliche Nachricht schreiben.

Liebe Grüße, GoMusic

 

Hallo @GoMusic Ich habe eigentlich gar niemanden zitieren wollen. Wenn man auf "Antworten" klickt, passiert das automatisch. Auch jetzt gerade und ich habe erst mal alles löschen müssen.

 
Zuletzt bearbeitet:

Ich noch ma', wenn ich darf,

liebe @Ninamy67 ,

ich behauptete

Du hast das ß auf der Tastatur!
, dem Du entgegenest
Nein...hab ich eben nicht. Mein Laptop ist aus Brasilien!!! Ich musste mir das runterladen und komme erst jetzt besser damit klar.
und ich kam schon allein zu meiner Behauptung wegen des ersten Satzes
Jeder Mensch hat schon mal etwas von Zwergen gehört. Selbst wenn man noch nie einen echten zu Gesicht bekommen hat, weiß man auf alle Fälle wie zum Beispiel ein Gartenzwerg aussieht.

Also keine Aufregung, kann schon mal vorkommen.

Tschüss und bis bald

Friedel

Nachrtag:

Verlass Dich mal nicht so sehr auf Schreibprogramme, Rechtschreibprüfungen (oder auch Schreibratgebern oder google und Wikipedia. Gute Ideen, aber Du weißt nie so genau, welche Interessen dahinterstecken. Wohltäter der Menschheit werden die Betreiber nicht sein.). Der eigene Kopf ist immer noch der beste Ratgeber, sofern man nur will.

 

@Friedrichard

Ja, ich hatte schon das ß rausgefunden, war aber gewohnt es nicht zu benutzen. Daher hatte sich das doppelte s noch einmal rein geschlichen.
Ich brauche diese blöden Rechtschreibprogramme, denn die letzten Rechtschreibreformen bekomme ich nicht mehr in den Kopf. Sie verunsichern mich und lassen mich Fehler machen, die ich früher niemals gemacht hätte. Schließlich war Deutsch mal mein bestes Fach. Die einzige 1 im Zeugnis:read:

LG
Nina

 

Oh frau -

"man" wär ja ziemlich daneben -

Du wirst doch noch wenisgtens so viel unter den Schädel kriegen wie ich in meine 69-jährige Nussschale - und das mit doppel-s und ß - das übrigens abgeschafft werden sollte, wegen statistischem Schwund, ein Schande an sich! - ist das einfachste überhaupt und vor allem sinnvoll: Kurze Silbe, doppel-s, lange, betonte Silbe ß. Standardbeispiel Fuß und Fluss oder für mich itzo vorm Zubettgehn: Fussel und Fluse.

Dass der Rat der dt. Rechtschreibung auch zu Satire neigt, zeigt die letztjährige Einführung der Majuskel ß.
Richtig gedacht - es gibt kein Wort, das mit ß anfängt, aber einige Firmen, in deren Werbungen Namen nur in Majuskel geschrieben werden - wie eine Altbier-Brauerei in der Steigerung des alten Schlosses (Schloß), die ihre Leuchtreklame gerne mittig mit dem alten Schriftzug zeigen, jetzt also

"Schloss - Schlößer - am schlössten", obwohl sie nunmehr [‘ʃlœ:zɐ] - gedehnt ausgesprochen werden müssten.

Ich hoffe, Du hast eine ruhige Nacht!

Friedel


Bis bald

Friedel

 

Oh frau -

"man" wär ja ziemlich daneben -


Ooooooooooo.....bitte nicht frau, sondern man...denn man hat ja bekanntlich mit dem Mann rein gar nix zu tun und diese bekloppte Gendermode macht mich irre:bonk:


Du wirst doch noch wenisgtens so viel unter den Schädel kriegen wie ich in meine 69-jährige Nussschale

Hahaha...nö....einfach nur nö! Ich will das auch gar nicht...nur alleine diese reformierte Nussschale z.B., ich weigere mich 3x s in ein Wort unterzubringen!:eek:

Ich hoffe, Du hast eine ruhige Nacht!

Ich werd mir mal Mühe geben :sleep:

LG
Nina

 

... bitte nicht frau, sondern man...denn man hat ja bekanntlich mit dem Mann rein gar nix zu tun

Da irrstu,

liebe Nina,

"man" ist von seinem Ursprung her - bevor es also zu Pronomen und Adverb wurde - tatsächlich der Mann, sein Plural freilich wurde nicht umgelautet zu "männer" sondern "mannen" und folgerichtig heißen die Allemannen ins nhd. übersetzt eigentlich "Allemänner" ...

Bis bald und noch einen schönen Sonntag vom

Friedel

 

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