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Der ungebetene Gast

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18.03.2006
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Der ungebetene Gast

10 Uhr morgens klingelte es an der Tür. Ich war vom letzten Abend noch völlig verkatert und ging mit entsprechend freudiger Erwartung zum Öffnen. Auf einen Schlag war ich stocknüchtern. Oh mein Gott, es war meine Mutter! Sie lächelte mich strahlend an, in der Hand eine ihrer Tupperbehälter mit Blümchenmuster.
"Hallo mein Schatz, Überraschung!"
"Was machst du denn hier?"
"Ich dachte, ich komme einfach mal vorbei."
"Aus Rostock? Du kommst von Rostock bis nach Dessau, nur um mal schnell hallo zu sagen?"
Doch spätestens als sie wie durch Zauberhand einen großen Koffer zum Vorschein brachte, wußte ich, dass es nicht bei einem kurzen Hallo bleiben würde. Mum stellte den Koffer im Schlafzimmer ab und sah sich grimmig in meiner Wohnung um.
"Wie das wieder aussieht, wir müssen dringend putzen."
"Putzen?!"
In meinem Entsetzen ergriff ich den letzten Strohhalm.
"Wo hast du denn Papa gelassen?"
Der gute, alte Papa, er wird ihren Putzplan sicher bald durchkreuzen.
"In Rostock, ich habe ihn verlassen."
"Was?!"
Sie achtete nicht weiter auf meinen entsetzten Gesichtsausdruck und stapfte wie ein Feldwebel in die Küche. Nach ca. 0,5 Sekunden kam sie mit angeekeltem Gesichtsausdruck zurück. Sie schaute mich an und schüttelte den Kopf.
"Mädchen, dein Abwasch lebt ja schon."
"Klar, der hat ne eigene Demokratie gegründet", sagte ich verwirrt. So ein Schock noch mitten in der Nacht war einfach nicht fair!
"Naja, es wird dringend Zeit, dass ich dir mit dem Haushalt etwas helfe."
"Wie jetzt, helfen?"
Ihr Gesicht, begann wieder zu strahlen. Ich hatte Angst.
"Ich ziehe erstmal bei dir ein.
Peng, das hatte gesessen. Ich musste sie angeglotzt haben wie ein Wesen vom Mars, aber sie achtete nicht auf mich, sondern machte sich ans auspacken. Okay, dachte ich, keine Panik kriegen, ich muss die Frau aus meiner Wohnung rauskriegen, die Schlösser auswechseln, die Stadt verlassen, nein, besser gleich das Land, sicher ist sicher, ich muss..., ich muss..."Eine Rauchen", murmelte ich. Ich zündete mir eine Zigarette an und inhalierte tief.
"Schatz, rauchst du etwa?"
"Aber nein, natürlich nicht, davon bekommt man Krebs, falls dus nicht weißt."
Ich verdrehte leicht die Augen und zog mit meiner Zichte gen Küche.
"Ich rieche aber den Qualm".
Dann halt deinen Zinken eben in eine andere Richtung, dachte ich düster.
"Kann gar nicht sein", sagte ich stattdessen. Ich hatte bohrende Kopfschmerzen.
"Aber worüber habt du und Papa euch denn gestritten? Ihr kriegt das schon bald wieder hin." Sonst drehe ich hier nämlich durch, fügte ich in Gedanken hinzu.
"Dieser Mann hat mich zum letzten Mal beleidigt. Aber lassen wir das, und knöpfen uns lieber erstmal deine Wohnung vor."
Und das tat sie auch, die Gute kam über meine Wohnung wie der heilige Thor, der Putzlappen war ihr Hammer und der Eimer ihr Schild und nichts war vor ihr sicher. Die ersten Stunden versuchte ich, sie so gut es ging zurückzuhalten, ein Unterfangen, das ungefähr so aussichtsreich war, wie der Versuch, eine rollende Lawine durch starkes Pusten aufzuhalten.
"Du musst mehr Ordnung in deinem Schrank halten." "Ja, Mama."
"Die Fenster müssen einmal die Woche geputzt werden." "Ja, Mama."
"Die Komode müssen wir mal ausmisten." "Jaaaaaa, Mama."
Wie weh würde es wohl tun sich aufzuhängen?So ging es den ganzen Tag, ratatam, ratatam. Am Abend stand sie plötzlich mit einer Flasche von meinem Apfelschnaps vor mir. Ich rechnete mit einer längeren Standpauke über die bösen Schäden von Alkohol, stattdessen schnappte sie sich ein Glas und begann zu kippen. Ich konnte mal wieder nur staunen. Ich hatte sie nie etwas stärkeres als O-Saft trinken sehen.
"Mum, willst du villeicht mit mir über den Streit mit Papa reden?"
"Aber nein, es geht mir bestens. Ich hab jetzt Lust auszugehen."
"Du willst ausgehn?"
"Ja, ich hab so hart an deiner Wohnung gearbeitet, jetzt hab ichs mir auch verdient, ein bisschen zu chillen."
Ich zog die Augenbrauen hoch, hatte sie da eben chillen gesagt? Sie sah mich etwas unsicher an.
"Benutzt ihr diese Modewörter eigentlich noch?"
"Ja, aber ich hör jetzt damit auf."
"Also los, lass uns endlich gehen."
Sie warf mir meine Jacke zu und stürmte zur Tür.
Wir gingen in eine meiner Stammdiscos, ich wendete all meine Überredungskunst an, um sie davon abzubringen. Tja, viel kann ich davon nicht besitzen, denn sie dachte nicht daran, sich umstimmen zu lassen. Wir also rein in die Disco und sie war voll am abtanzen. Ich verzog mich erst mal und sah mir das Schauspiel von meinem Barhocker aus an. Zwischendurch kippte sie einen Schnaps nach dem anderen.
"Mama, hör auf so viel zu trinken, du kippst noch aus den Latschen."
Mein weiser Rat fand wenig Gehör, als sie sich neben mir wieder einen Fuchs bestellte.
"Ach hör auf zu zetern, ich weiß, wie viel ich vertrage."
Klar, davon war ich völlig überzeugt. Ich machte mich unterdessen auf den Weg zum Klo. Auf dem Rückweg begann ein Typ mich zu belöffeln.
"Hey Süße, willst du was trinken, du siehst ja wirklich klasse aus, du hast tolle Augen."
Jaja, du Möchtegernromeo für Arme und Bedürftige. Deine Blicke zielen aber nicht gerade auf meine Augen. Er dackelte hinter mir her und quatschte auf mich ein. Ich wurde immer genervter.
"Verzieh dich, du Spinner."
Er sa mich beleidigt an.
"Warum bist du denn so zickig?"
Mir platzte der Geduldsfaden.
"Okay pass auf, meine Mutter hat sich in meiner Wohnung eingenistet, sie auf den Kopf gestellt, meine Minibar ausgeräumt, ich hab Kopfschmerzen, bin auf Nikotinentzug und deshalb ist das Letzte, was ich brauchen kann ein notgeiler Möchtegernaufreißer, der mich zublubbert, also verschwinde einfach."
"Nur ein kleiner Drink, jetzt komm schon."
Oh Herr, nimm mich zu dir. Ich schob mich an ihm vorbei und erstarrte. Meine Mutter hatte die glorreiche Idee, auf die Theke zu hüpfen und jetzt zappelte sie da oben rum wie Rumpelstilzchen ums Lagerfeuer. Ich ging steif vor Wut zu ihr rüber.
"Mama, komm sofort von der Theke runter."
Sie hatte noch Zeit irgendwas unverständliches zu lallen, dann kippte sie um. Ein besorgter Gast kniete sich neben sie.
"Ist sie verletzt?"
"Quatsch", antwortete ich schroff, "die ist nur stockbesoffen."
Ich hiefte mein Mutterherz unter den erstaunten Blicken der anderen Discobesucher durch den Haupteingang.
"Mum, dafür stecke ich dich in ein staatliches Altersheim."
Ich schleppte sie zum nächsten Taxi und ließ mich erschöpft auf den Beifahrersitz fallen. Zu Hause packte ich sie, nachdem ich ihr zum x-ten Mal den Papst an den Hals gewünscht hatte, ins Bett.
Am nächsten Morgen weckte mich die Türklingel. Unter einem schrecklichen Gefühl von Déjà-vu ging ich an die Tür.
"Papa?!"
"Hi, mein Hübsche, ich und Mama haben Streß, kann ich ne Weile zu dir?"

Nun, nachdem ich geschrien, geweint und den beiden gedroht habe, sie wegen Belästigung anzuzeigen, haben wir doch noch eine Einigung getroffen. Mama und Papa bleiben erst mal bei mir und ich, ich suche mir gerade ein Hotel.

 

pina cola schrieb:
Doch spätestensKOMMA als sie wie durch Zauberhand einen großen Koffer zum Vorschein brachte(...)
"Wo hast du denn Papa gesallen (gelassen?!?)?"(...)
"In Rostock. Ich habe ihn verlassen." (...)
Ihr kriegt das schon bald wieder hin." (...)
ein Unterfangen, das ungefähr, das ungefähr (streichen) so aussichtsreich war, (...)
"Du musst merh (mehr) Ordnung in deinem Schrank halten."(...)
Wie weh würde es wohl tuhen (tun, unschönes Wort) sich aufzuhängen?(...)
"Mum, willst du villeicht (vielleicht) mit mir über den Streit mit Papa reden?"(...)
"Benutzt ihr diese Modewörter eigendlich (eigentlich: eigentlich) noch?"(...)
Tja, viel kann ich davon nicht besitzen, (...)
Deine Blicke ziehlen (zielen) aber nicht gerade (...)
Er sah mich beleidigt an.(...)
deshalb ist das Letzte, (...)
"Ist sie versetzt (verletzt, nehme ich an?!? Vom versetzt werden fällt man nicht auf den Tresen, also nicht immer, also ich nicht ;-) )?" (...)
und ließ mich erschöpft auf den Beifahrersitz fallen. (...)
Deja-vü (Auch im Deutschen und wenns sich nicht so anhört: Déjà-vu)(...)


Den Text könntest du vielleicht noch mal überarbeiten. Die vielen Flüchtigkeitsfehler strengen an. Die Pointe ist zwar auf Kishon-Niveau, aber der Rest ist zu sehr Lari-Fari... was willst du damit sagen? Lustig war nur die Schlusspointe (und der Papstgag, der war Top!!!).

Mfg, sim

 

Hallo pina colada,

hm, ich weiß auch nicht. War ganz nett und flüssig zu lesen (bis auf die Rechtschreibfehler, Liste s.u.), aber hat mich auch nicht wirklich umgehauen. Ab und an ein kleiner Schmunzler drin, mehr aber auch nicht. Irgendwie hatte ich während des Lesens auch die ganze Zeit das Gefühl eine (halb)wahre Geschichte zu lesen. Ein wenig Ausarbeitung und Aufmerksamkeit hätte ihr sicher auch gut getan. Sorry.

denn Papa gesallen?"
gelassen

kam sie mit angeekelten Gesicht
angeekeltem
Und vielleicht eher Gesichtsausdruck, sonst klingt es so als hätte sie in der Küche ein anderes Gesicht gefunden

"Klar, der hat ne eigene Demokratie gegründet", sagte ich verwirrt.
:D

So ein Schock noch mitten in der Nacht, jedenfalls nach meiner inneren Uhr,
Das wär ein guter Gag wenn du das "jedenfalls nach meiner inneren Uhr" wegließest. Du erwähnst die Uhrzeit ja schon ganz zu Anfang...nur ein Vorschlag

bei dir ein."j
-j

angeglotzt haben, wie ein Wesen
kein Komma

das ungefähr, das ungefähr so aussichtsreich
Einmal reicht

musst merh Ordnung in deinem
mehr

es wohl tuhen sich
tun

statt dessen, schnapte sie sich ein
stattdessen
kein Komma
schnappte

diese Modewörter eigendlich
eigentlich

vie kann ich davon nicht
viel

Auf dem Rückweg begann ein Typ mich zu belöffeln.
Belöffeln?! :susp: Sprecht ihr wirklich so komisch? :D

Er sa mich beleidigt
sah

Mir platzte der Geduldsfaden.
Ist der Satz so Absicht und als Gag gemeint? Denn verzeihe...ansonsten heißt es "Mir riß der Geduldsfaden" oder "Mir platzte der Kragen"

sie hatte noch Zeit irgendw
Sie (groß)

zu lallen, dann kippte sie um. Ein besorgter Gast kniete sich neben sie.
Der andere kniete sich neben sie auf den Tresen? Ein wenig unklar der Satz...

"Ist sie versetzt?"
Versetzt auch, aber du meinst vermutlich verletzt

Ich hiefte mein Mutterherz
Hier bin ich mir nicht sicher, aber ich denke hievte...jetzt wo ich es selbst sehe vielleicht doch hiefte...weiß ich auch nicht mehr...

mich erschöpft auch den Beifahrersitz
auf

ihr zum xten Mal
x-ten

Gruß
Lemmi

 

Hi pina colada!
Also für die Geschichte muss ich dich loben. Die Idee finde ich gut und den Stil auch. Die Metaphern mit dem Papst, Thor u.s.w finde ich sehr gelungen. Die Bemerkung mit dem Abwasch und der Demokratie ist wirklich gut. Ganz ehrlich die lustigste KG, die ich bisher gelesen habe. Ich fand auch den ganzen Verlauf lustig, nicht nur die Pointe. Also dickes Lob!!!
Inhaltlich ist also alles top, aber was die Rechtschreibung angeht... :-(
Da sind echt einige Fehler drin! Kopier den Text doch einfach mal ins Word oder ein anderes Programm mit Rechtschreibeprüfung. Die meisten Fehler kannst du so durch klicken korrigieren un den korrigierten Text danach wieder hier einfügen.

MFG Steeerie

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo ihr drei, vielen lieben Dank für eure Kritik. Das mit den vielen Rechtschreibfehlern tut mir sehr leid. Ich hab die Geschichte in einer Freistunde in der Schule eingetippt und hatte einfach keine Zeit mehr zum Korekturlesen. Wird aber so bald wie möglich nachgeholt! Das sich über Humor nicht streiten lässt, sieht man ja schon an den völlig unterschiedlichen Beurteilungen. Ich hab mich jedenfalls riesig über das letzte Lob gefreut!

mfg

pina colada

 

So, habs endlich geschafft die Rechtschreibfehler zu bearbeiten, ich hoffe ich hab nichts übersehen.

 

Hallo pina colada,

ich fand deine Story toll. Auch von mir ein dickes Lob. :thumbsup: Eigentlich kann ich mich nur Steeerie anschließen. "Mum, dafür stecke ich dich in ein staatliches Altersheim." Den fand ich am besten. Meine Mutter ist ähnlich drauf, wie die in deiner Geschichte. Nur, dass sie bereits geschieden ist und die Gefahr, dass sie mit ihren Koffern auf meiner Matte steht, eher gering ist.
Noch ein bisschen Textkram: "ein bischen zu chillen" - bisschen; "Sie warf mir meine Jacke hin und stürmte zur Tür." - ich glaube es müsste zuwerfen heißen;
Das war's von mir.

Ciao nach Dessau aus Leipzig

MiK

 

Hallo MiK,

so ein dickes Lob und dann noch von einem Landsmann, klasse! Freu mich, dass die Story doch ganz gut ankommt.
Ich dachte man kann sowohl hin- als auch zuwerfen schreiben, habs aber umgeändert, schaden kanns ja nichts.

Gruß nach Leipzig

pina colada

 

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