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Der Verfall
"Keine Weltherrschaft ohne manisches Gelächter...."
Keine Weltherrschaft ohne Unterdrückung. Das war der Plan. Vor langer Zeit erdacht. Und gestern durchgeführt und abgeschlossen. Eine neue Zeit ist es, die nun anbricht. Doch zu welchem Preis? Der Preis war und ist der Tod vieler. Je länger er darüber nachdachte, umso mehr verformte sich seine Seele, rasant, unaufhaltsam und abgrundtief schwarz. Wohin würde ihn sein Weg noch führen? Die Weltherrschaft war eingenommen, doch was sollte danach kommen? Dafür gab es keinen Plan, denn die Weltherrschaft schien Utopie zu sein, und so musste ein neues Ziel gefunden werden, um die Herrschaft nicht wieder zu verlieren. Gedankenfetzen zuckten durch sein Gehirn, aus dem Nichts in das Nichts, und die Frage, welche sich sein Rest Mensch fragte war,wieviel Blut noch fließen sollte, und über was er dann herrschen sollte. Vielleicht sollte er sich dem Wahnsinn ergeben, denn die Welt war nur noch ein surreal verzerrtes Abbild ihrer selbst. Nein, war sie nicht! Stimmt, die Welt war normal, sie war halt nur so, wie er sie sich erdacht hatte. Endlich registrierte er die zweischneidige Klinge der Macht: Nicht das Blut, sondern seine Seele war der Preis, die er geradewegs dem Teufel vor die Füße warf und schrie: "Nimm!". Tja, alles hatte seinen Preis, stellt sich nur die Frage, ob wir gewillt sind diesen zu zahlen. Und dafür hatte er sogar seinen besten Freund verraten, der ihm bis zuletzt folgte, egal wie zuwider ihm seine Handlungen waren. Der wahre Preis, den er zahlte, war nicht seine Seele, sondern die Leere und Einsamkeit, die ihn nun umfuhr. Alles eine Folge seines größenwahnsinnigen Egoismus. Dessen Opfer er langsam wurde, denn wenn es nichts mehr zu beherrschen gab, so blieb nur noch er zum beherrscht-werden übrig. Doch genau das galt es zu vermeiden, denn sein innerer Zustand sollte nicht zur Gesamtsituation mutieren. Doch wie etwas stabilisieren, wo es nichts zum Festhalten gab. Diese Aufgabe war unmöglich zu erfüllen. So wie die Welt dem Untergang geweiht war, so war auch er dem Untergang geweiht. "Nyjaharhar hyahar!" Wenn ich die Weltherrschaft nicht bekomme, so soll sie niemand haben! So begann er die Welt zu verbrennen durch atomares und vulkanisches Feuer, die Hölle wollte er übertreffen. Und das tat er auch, der kleine psychotische Nero der Neuzeit. Die Macht liege bei den Massen, hieß es. Falsch! Die Macht liegt bei dem, der die Masse beherrscht.
Aber dieser Gedanke war egal, denn er war bereits tot. Und das letzte, was man auf dieser Welt hörte war: "Muaharkyiaharhu!"
Und so bewahrheitete sich seine Lebensweisheit: "Keine Weltherrschaft ohne manisches Gelächter..."
The End
Keizunakatame & Blandon