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Der Winter und ein toter Hund, der dann doch nicht starb

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19.03.2003
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Der Winter und ein toter Hund, der dann doch nicht starb

Strahlend weiß klirrte der Januarfrost, als sie die Tür des Krankenhausgebäudes hinter sich schloss. Sie trippelte auf dem vereisten Fußweg zu ihrem Auto, darauf bedacht, nicht auszurutschen. Kaum saß sie hinter dem Steuer, beschlugen die Scheiben und nahmen ihr die Sicht. Trotzdem fuhr sie langsam an, Blinker links, die Lüftung auf stärkste Stufe gestellt, fädelte sie sich vorsichtig über die verharschte Schneedecke in die gespurten Eisrillen ein. Wie auf Schienen glitt der Wagen dahin. Mirella gähnte. Ein Blick in den Rückspiegel. Die Heckscheibe heizte sich langsam auf, aber die Frontscheibe blieb milchig, bis auf ein klares Loch knapp über der Höhe des Lenkrades, etwa so groß wie ein menschlicher Kopf.

Ein gebückter Schatten flog Mirella seitlich entgegen und ein lauter Schlag folgte. Mirella erschrak. Blickte in den Rückspiegel und fixierte den grauen Fleck am Straßenrand. Hatte sie einen Hund angefahren? Doch dann hätte der Stoß dumpfer sein müssen, beruhigte sie sich. Es hatte viel heller geklungen. Wahrscheinlich hatte sie nur ein herabfallender Eisklotz getroffen. Gott sei Dank war ihr nicht mehr passiert. Es hätte sie schlimmer, zum Beispiel die Scheibe durchgeschlagend, treffen können. Ihr klopfte das Herz in die Schläfen.

Erstarrte Zweige glitzerten im Sonnenlicht, doch Mirella hatte keinen Blick für die weiße Pracht. Die Helligkeit des Tages schmerzte nach der langen Nachtschicht. Ausschlafen, ein warmes Bad und zwei Kerzen anzünden. Vielleicht noch den Pikkolo aus dem Kühlschrank und eine Pizza. Morgen wieder Frühschicht. Sie parkte in der Tiefgarage des Hauses, in dem sie wohnte und nahm den Aufzug in die dritte Etage. Sie begegnete niemanden.
Sie mochte ihr Appartement. Seit vier Jahren lebte sie darin. Alleine, weil kein Mann so richtig zu passen schien. Sie zog die schweren Vorhänge im Schlafzimmer zu, sperrte die Sonne und den Tag aus und ließ sich auf ihr Bett fallen. Ein französisches - dass es breit genug für zwei war, sollte es einmal so sein, hatte sie zu dessen Kauf bewogen. Ihre Schuhe zog sie noch aus, bevor sie in einen unschuldigen Schlaf fiel.

Stunden später erwachte Mirella. Irgendwas hatte sie geweckt. Mit schweren Lidern stellte sie fest, dass sie in ihrer Schwesternkluft eingeschlafen war. Sie schüttelte den Kopf, sodass die Haare und die Müdigkeit flogen und sprang aus dem Bett. Auf dem Weg ins Badezimmer zog sie sich aus, hörte im Hausflur eine Tür knallen, blieb stehen, horchte. Aufgeregte Stimmen. Überlegte, ob das junge Paar von nebenan sich gestritten hatte. Malte sich aus, nachher würde es sich versöhnen, und sie würde beider Lust durch die Wand anhören müssen und würde diese wie ein Kriechtier in ihrem Schoß spüren. Sie wollte zwar nicht lauschen, doch der Gedanke erregte und beschämte sie, als sie im Bad nackt vor dem Spiegel stand und sich betrachtete. Ihre Brüste prall, die Warzen aufgerichtet, wollten liebkost und berührt werden, der Mund, tiefrote Lippen, wollten salzige Haut schmecken. Schmerzlich wurde ihr bewusst, dass ihr Körper ebenso fordernd wie vergänglich war.
Ganz in diesen Gedanken versunken, ließ sie das Badewasser einlaufen, zündete zwei Kerzen an, ging in die Küche, köpfte den Pikkolo, goss das Getränk in eine Sektschale, nippte daran.
Warum, dachte sie, fühlte sie diese Zerrissenheit, das Leben war doch schön eingerichtet, wie in diesen vier Wänden. Weit fort. Von Mutter und Vater.
Als die Eltern bei einem Unfall starben, fühlte sie nichts als Erleichterung. Warum also, dachte sie gerade in diesem Moment, als sie in das warme Wasser tauchte, an die toten Eltern. Ärgerte sich, dass diese ihr noch im Tod zuschauten wie sie badete. Sie zwang sich, in den Kerzenschein zu blicken, beschwor andere Erinnerungen hervor.
Erinnerungen, die niemals stattgefunden hatten, und doch so fest in ihrem Gedächtnis verankert waren, weil sie diese stets erträumen musste, um entfliehen zu können.
Als der fremde Mann vor ihr stand, war sie nicht verwundert. Verletzlich und lieb sah er aus. Dunkle Augenringe im blassen Gesicht. Mundwinkel nach unten verzogen, die Unterlippe vorgeschoben, eine steile Falte in die Stirn gemeißelt. Warum das Blut? Auf seinem Hemd war Blut. Viel Blut. Es tropfte auf den Badewannenrand, lief weiter herab und vermischte sich mit dem Badewasser.
Mirella hörte wie aus weiter Ferne eine Haustür abermals zuschlagen. Dann weinte sie, einfach so. Befahl sich, die Tränen zu trocknen und den Champagner zu trinken. Sie prostete sich zu, leerte mit geschlossenen Augen das Glas in einem Zug und zerschlug es am Badewannenrand. Das Glas zersplitterte und einige Scherben fielen in die Wanne, andere auf die Bodenfliesen. Plötzlich erschien ihr der Tod als ein geliebter Vertrauter, der sie vorsichtig mit seinen Händen berührte. Seine Fingerspitzen waren es, die das Wasser nach Glasscherben absuchten. Berührten zärtlich. Wonne und zugleich Schmerz, als eine Scherbe tief in ihre Haut schnitt. Sie glaubte, sich nun aufzulösen, döste, fröstelte, schlug die Augen auf. Das Wasser war inzwischen kalt geworden.

Mirella stieg aus der Wanne, trocknete sich sorgfältig ab, auch zwischen den Zehen rubbelte sie ihre Haut trocken. Dann zog sie den Stöpsel aus der Wanne, sah zu, wie das Wasser durch den Abfluss strudelte, folgte ihm gedanklich in die verborgenen Leitungen des Hauses, in die Kanalisation. Ihr wurde schwindlig, als sich ihr Badewasser mit Anderem vermischte. Tropfen um Tropfen berührten sich, vermengten, trieben dahin, bis ins Meer, in alle Ewigkeit dazu verdammt, sich wieder trennen zu müssen. Loslassen. Aufsteigen. Fallenlassen. Nur das eine Ziel vor Augen. Aneinander berühren. Vermengen. Verschmelzen
Einen tiefen Atemzug lang wünschte Mirella, sie könnte die Zeit anhalten. Dann blies sie die Kerzen aus.

Am nächsten Morgen trippelte sie wieder freundlich lächelnd zu ihrem Auto. Die Fahrbahn war frei und so konnte sie schneller fahren als am Tag zuvor. Sie freute sich, dass alles so reibungslos verlief. Kein Stau sie aufhielt, eine grüne Welle sie wie schwerelos davon trug.

Flink parkte sie ihr Auto ein. Als sie um ihren Wagen herumging, bemerkte sie eingetrocknetes Blut und eine große Delle an dem rechten Kotflügel. Dachte augenblicklich an den Eisklotz und den Hund auf der Straße. Biss sich kurz auf die Lippen, grübelte über die Höhe des Schadens. Nervös griff sie sich an den Hals. Klopfen. Hämmern. Klopfen. Pochen. Ihr Puls ging immer schneller. Sprang. Schnürte. Sprang. Sie würgte das Bild des sterbenden Tiers hinunter. Zwang es in die Verbannung. Dorthin, wo auch ihre Eltern hausten.
Auf Station begrüßte sie die Patienten, die Kollegen und die Ärzte. Alles war wie immer. Die Haut auf ihrer Stirn glänzte doch nur, weil es zu warm im Krankenhaus war.
Ein toter Hund hatte keine Wünsche, die kranken Menschen aber um so mehr. Alte und junge Hände griffen nach ihr, zogen sie zu sich, dünne und dicke Lippen formten Worte, die sie mit ihrem Lächeln erstickte.

Ein Neuzugang lag schwer verletzt in Zimmer 103. Mirella sollte seine Temperatur messen und den Tropf umhängen. Erschöpft und von Schmerz gezeichnet war der junge Mann, das sah sie an den dunklen Augenringen im blassen Gesicht. Die Mundwinkel waren nach unten verzogen, die Nase und Unterlippe geschwollen und eine steile Falte war in die Stirn gemeißelt. Ein Auto hatte ihn tags zuvor erfasst und der Fahrer war geflüchtet. Sein Glück, dass das Krankenhaus in der Nähe war, als man ihn fand. Mirella fiel in Ohnmacht.

 

Hi fiz

Danke nochmal für deine ausführlichen Hinweise. Sorry dass dich es srtört, wenn meine Zeichensetzung konfus ist. Ich bin fast 50 und als ich zur Schule ging, war alles anders als heute. Außerdem habe ich Schwierigkeiten mit den Augen. Einiges kann ich schon nicht mehr erkennen. Dafür habe ich meinen Lektor :D, wenn er Zeit hat. ;)

Dass du manches umformulieren oder streichen möchtest, kann ich verstehen, aber meine Geschichte schreibe ich ich in dem Stil den ich auch gerne lese. Dazu gehören eben auch Scheuheussliche Partizipialkonstruktion, weil sie zu meiner Sprache gehören und ich möchte, dass sie nicht aussterben.
Deine Vorschläge finde ich z. B sprachlich langweilig. Ich mag sprachliche Schnörkel, weil sie nostalgisch sind und diese Geschichte Wehmut erzählen soll.
Außerdem habe ich bereits erwähnt, dass ich selbst noch umformulieren möchte. Dazu bedarf es Zeit.

Hi andersson,

die Protagonistin hat sich gefühlsmäßig abgespalten und der Leser soll merken, dass es nicht normal ist. Wenn es dich daher störte ist es genau richtig. Danke, dass dir die Sprache gefallen hat.

Danke Euch fürs Lesen

LG
GD

 

Wie konnte diese Geschichte empfohlen werden? Schaut sich niemand die Geschichte an und prüft, ob sie reif für eine Empfehlung ist? Ich meine, vom Inhalt her könnte sie empfohlen werden, aber sie ist noch voller Kommafehler, trotz einiger Reparaturversuche, die seit der Empfehlung durchgeführt worden sind. Wenn ich ein zufälliger Besucher der Seite wäre, würde ich auch zuerst eine der empfohlenen Geschichte lesen und dabei sicher erwarten, dass sie zumindest formal ohne Fehler ist.

Ich bin sicher kein Experte für Rechtschreibung, doch folgende Dinge sind mir aufgefallen - zunächst ein paar Beispiele für fehlende Kommata:

Auto, darauf
Steuer, beschlugen
des Hauses, indem sie wohnte, und nahm
noch aus, bevor
Bewusstsein, wie
wollend, hatte
Wasser tauchte, an
zuschauten, wie sie
Erinnerungen, die niemals

Dann gibt es ein paar Ungereimtheiten oder unglückliche Formulierungen:

Die Heckscheibenheizung begann sich aufzuheizen. -> Besser: schien zu funktionieren.

Hatte auch keinen Blick für die weiße Pracht draußen. Erstarrte Zweige glitzerten im Sonnenlicht. Die Helligkeit des Tages schmerzte Mirella nach ihrer Nachtschicht. -> Entweder hat sie einen Blick für die weiße Pracht, oder sie hat keinen. So wie jetzt, widerspricht der zweite Satz dem ersten.

Wahrscheinlich nur ein Eisklotz von der Straße, dachte sie und fuhr träumerisch weiter. Eine halbe Minute später hatte sie den Vorfall vergessen. -> Vor dem zweiten Satz würde ich einen Satz einfügen – z.B.: Oder war da doch ein Schatten? Egal, eine halbe Minute …

Das würde genügen, sich später an den Mann mit der tiefen Furche zu erinnern, d.h. sie hatte ihn gesehen, aber weil sie ihn nicht sehen wollte, ins Unterbewusstsein verdrängt. Das würde die Geschichte glaubwürdiger machen. So wie die Geschichte jetzt ist, kann der Leser sich den Fantasiemann im Badezimmer nicht erklären – könnte ja aus ihrer längst vergangenen Vergangenheit oder von sonst wo stammen.

Ansonsten finde ich die Geschichte okay: Eine sexuell unerfüllte Frau träumt sich alles Mögliche zusammen – soll öfters geben. :D

 

Die Geschichte an sich finde ich recht gelungen, aber wie schon von anderen angedeutet, die Stelle mit dem Hund ist mir ein wenig zu unlogisch, was ihre Reaktion betrifft.

lg RPGamer

 
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Hallo Dion

Wie konnte diese Geschichte empfohlen werden? Schaut sich niemand die Geschichte an und prüft, ob sie reif für eine Empfehlung ist? Ich meine, vom Inhalt her könnte sie empfohlen werden, aber sie ist noch voller Kommafehler, trotz einiger Reparaturversuche, die seit der Empfehlung durchgeführt worden sind. Wenn ich ein zufälliger Besucher der Seite wäre, würde ich auch zuerst eine der empfohlenen Geschichte lesen und dabei sicher erwarten, dass sie zumindest formal ohne Fehler ist.

Ich finde das nicht Ok, wenn Regeln zur Kommasetzung als ein Gefängnisgitter angesehen werden. Die Interpunktion hat sich mannigfaltig geändert und ich halte Kommas hauptsächlich dafür wichtig, um die Aufmerksamkeit des Lesers zu lenken. Wenn ich also ein überflüssiges Komma gestreut habe oder eins vergessen haben sollte, steinigt mich, wenn Euch das nie passiert.

In der Schule meiner Tochter wurde mir gesagt, dass den Kindern, wenn sie sich zu sehr auf Interpunktion und Rechtschreibung einlassen, die Kreativität verloren geht. Das kann ich nur unterstreichen. Das Festhalten an Strukturen -wie die unendliche Geschichte der Kommasetzung- darf nicht zur Messlatte werden, da vorgegebene Strukturen, ob sinnvoll oder nicht, die Kreativität ersticken. Struktur muss automatisiert und verinnerlicht sein, wenn sie die Kreativität nicht abtöten soll. Und ich habe nunmal diese Verinnerlichung der neuen Rechtschreibung und Interpunktion nicht erfahren und mich nervt es, wenn man mich damit pikt, weil ich nicht die Zeit habe, diese zu automatisieren. Außerdem könnte ich tricksen und mir entsprechende Software anschaffen. Ich bin ein Amateur, kein Profi. Ich schreibe, weil ich Lust dazu habe und weil ich kein Schreibautomat bin. Wenn also Kg.de sich deiner Meinung, Dion, zu schade sein sollte, "Interpunktionslegastheniker" als Empfehlung zu listen, bitte, von mir aus. Mir ist es egal, ob meine Geschichte es wert ist oder nicht. Ich habe auch schon bei anderen Geschichten mit dem Kopf geschüttelt, weil sie empfohlen wurden. Auch bei Geschichten meiner Kritiker, die meinen, besonders harsch mit mir als Autorin ins Gericht gehen zu müssen. Wenn die Geschichte nicht empfohlen wurde, hätten sie sich die Mühe gemacht, überhaupt etwas dazu zu schreiben? Welchen Antrieb haben sie gehabt, meine Geschichte zu kritisieren? Soll noch weniger empfohlen werden, als es ohnehin schon getan wird? Muss Kg.de "Controller" einsetzen, damit die "Din Iso Interpunktion" eingehalten wird, um das Leistungsprofil der Site profimäßig zu halten? Oder werden persönliche Belange ausgetragen? Ich habe keine Lust, auf harsche Kritiken besonders und rechtfertigend zu reagieren, nur weil die Geschichte empfohlen wurde.
Die Kritiker haben doch deutlich gemacht, dass ich ein Kommasetzungslooser bin. Ich habe auch keine Lust, mir deswegen meinen Spass am Schreiben nehmen zu lassen, weil ich ein Kommasetzungslooser bin. Aber der Spass vergeht mir, wenn ich solche Kritiken und Senf- drauf- gaben wie jene von Makita lese. Wenn Makita nicht wusste, wie was heißt und ein anderer schiebt es nach? Was soll ich denn von Makitas Kritik halten? Jedenfalls wusste ich, was sie meinte und ich meinte, mich mit ihr darüber auseinanderzusetzten, dass ich es liebe, abscheulichschreibend und hoffnungslos kommasetzungsloosend zu sein, wäre eher destruktiv.

Makitas Senf Draufgabe hat meine Meinung bestätigt und dein Kommentar verfestigt sie. :D ;)

Danke jedenfalls fürs Lesen und deinen Vorschlag Eine halbe Minute später hatte sie den Vorfall vergessen. -> Vor dem zweiten Satz würde ich einen Satz einfügen – z.B.: Oder war da doch ein Schatten? Egal, eine halbe Minute war im Gegensatz zu den Vorschlägen deiner Vorkritiker, den Schreibautomaten, einer, der mir gefallen hat.

Beste Grüße
GD

Hallo RP Gamer

Danke für deinen Kommentar. Ich habe die Geschichte inzwischen geändert gepostet und hoffentlich inhaltliche Ungereimtheiten beseitigt.

LG
GD

 

Vielleicht, Goldene Dame, habe ich das nicht deutlich genug gemacht: Ich habe nichts gegen eine Empfehlung deiner Geschichte: Sie wäre es wert, wenn sie interpunktionsmäßig in Ordnung gebracht würde. Aber das ist auch nach Hinweisen, die Geschichte sei schlampig geschrieben und enthalte zu viele Fehler, nicht geschehen.

Ich habe mir sagen lassen, Empfehlungen werden nicht kritiklos übernommen, sondern zunächst von mehreren Moderatoren besprochen. Davon kann hier wohl nicht die Rede sein, denn so offensichtliche Fehler kann man eigentlich nicht übersehen. Meine Kritik, Goldene Dame, richtet sich nicht gegen dich – du hast getan, was du konntest -, sondern gegen diejenigen, die diese Geschichte trotz Formfehler empfohlen bzw. diese Empfehlung zugelassen haben.

Noch ein Wort zur Form: Auch ich schreibe einfach drauflos und kümmere mich zunächst nicht sehr um Rechtsschreibung und Interpunktion. Will sagen, im Kreationsprozess empfinde auch ich die Form eher als hinderlich. Aber danach muss das unbedingt in Ordnung gebracht werden, wenn man dazu nicht selbst in der Lage ist, was man übrigens mit einigen großen Schriftelleren gemeinsam hat, dann muss man sich Hilfe holen – von wem auch immer.

 

hallo Goldene Dame,
ich habe die Geschichte vor langem gelesen und nun nochmal; es ist ja schon viel dazu gesagt worden. Den Faden der Handlung finde ich beeindruckend, der Erzählstil geht im Prinzip auch; er bringt eine sehr regressive Stimmung in den Text. Mit etwas Lebendigkeit im Stil ließe sich hier eine Spannung zum Inhalt aufbauen.
Fast alles, was passiert und imaginiert wird, ist mir zu drastisch dargestellt, bis zum Schluß. Mit etwas Zurückhaltung und Arbeit mit Andeutungen könnte ich die Geschichte noch viel spannender finden, weil das, was Du vermittelst, noch stärker ankommt, wenn ich es ahne, als wenn Du es mir auftischst.
Ich möchte nur ein Beispiel geben; es ist ja schon fast alles kommentiert worden: wenn sie am Schluß einen Mann pflegt, der einen Verkehrsunfall gehabt hat und sich dabei mulmig fühlt, reicht es völlig; sie muß nicht alles erzählt bekommen und in Ohnmacht fallen (daß mit dem mulmigen Gefühl darfst Du natürlich nicht benennen; Du mußt es zeigen, Selbstgänger).
Es gibt hier im Forum eine Autorin, die solche Themen perfekt beherrscht und den Leser größten Teil des Inhaltes nur ahnen läßt; viele Ahnungslose können dem nicht folgen. Risiko.

Schöne Idee.

Gruß Set

 

Hallo Set,

Ich freue mich, dass du meine Geschichte gelesen hast, auch wenn sie dir nicht ganz so gefällig ist. Es ist grundsätzlich so, dass ich auch lieber mit Andeutungen arbeite und ich meine auch hier auf der Metaebene mir treu geblieben zu sein. Darum nenne mir doch die andere Autorin per PN. Ich bin gespannt.

LG
GD

 

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