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- 28.07.2025
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Dersin oder die Frage nach Sinn & Unsinn meiner Existenz
Charaktere
Hams
37 Jahre alt, Findelkind, am linken Fuß hinkend
Alle 5 Sinne (Haptik, Akustik, Optik, Gustatorik, Olfaktorik) von
Wahrnehmungsstörungen betroffen
Broscht
Alter unklar, dichter Bart
Flex
Krimineller, etwas hat ihm das rechte Ohr rausgerissen, seitdem leidet er an Tinnitus
Nairobi
Vagabundin, durchstreift die Umgebung von Dersin
"Um eine Illusion zu erreichen, gelangt eine Vielzahl unterschiedlicher Techniken zur Anwendung: Psychologie, Ausnutzung von Wahrnehmungslücken, Ablenkung, Kunstgriffe und Geschicklichkeit, optische Täuschungen, trickreiche Apparaturen und präparierte Requisiten, spezielle Bühnenvorrichtungen, Ausnutzung naturwissenschaftlicher Zusammenhänge und mathematischer Gesetze.
Die Zauberkunst basiert auf ungefähr einem Dutzend von Effekt-Prinzipien, die auf verschiedenste Gegenstände unterschiedlicher Größe und teilweise auch auf Menschen oder Tiere angewendet werden. Häufig werden auch unterschiedliche Effekte kombiniert. Die entsprechenden Typen von Effekten sind: Erscheinen, Verschwinden, Verwandeln, Platzwechsel & Platztausch, Durchdringung, Zerstören & Wiederherstellen, Schweben & Fliegen, Entfesselung, Verbiegen fester Gegenstände, Bewegen von Gegenständen ohne Berührung, Vorhersagen und „Gedankenlesen“."
- aus wikipedia
Zum Geleit
Was schleicht im Dickicht,
wer krakeelt unter den Pforten
Der Heiland erscheint nicht
Teufel, gib mir Torten
Die Bänder reißen
Die Augen springen
Dumm ist der Tod
Mag es gelingen
Die Bäume wackeln
Die Scherben glitzern
In meiner Höhle
Versteck ich Fliegengeschwister
Fliegt zu mir
Ihr blöden Biester
Im Topf zertrümmer ich euch
die fetten Flügel
Krach, alte Eiche
Und Wisper
Wer morgen Gold schenkt
Kommt heut zum Trickster
Die Analogien
verschwinden
mit den Parasiten
Prolog
Mein Name ist Hams.
Ich bin ein Krüppel.
Das war nicht immer so.
Zumindest fühlte es sich nicht immer so an.
Hams ist auch nur ein Rufname.
Früher war ich mal ein recht hübscher, junger Mann.
Jetzt zähle ich 37 Sommer und fühle mich manchmal so alt, wie ein Greis.
Es gibt diese Zeile von Blumentopf: "Mein Hoden fühlt sich manchmal, wie ein feuchter Teebeutel an."
Dies soll eine Fantasiegeschichte werden.
Es geht dabei um eine Insel. Auf dieser Insel lebe ich, in der Stadt Dersin.
In einem Behindertenheim.
Dorthin werden die abgeschoben, die der Gesellschaft nicht mehr von Nutzen sind.
Oft denke ich an Suizid.
Oder träume mich in ein romantisches Landstreicherleben hinein.
Dersin ist eine schöne Stadt, mit einem Stadtrat und Magistraten.
Es gibt viele Brücken und einen großen Fluss, der weiter bis ins Meer fließt.
Jetzt fressen mich wieder die Fliegen.
Jetzt tut mir mein rechter Arm weh.
Wissen Sie, ich hatte mal eine Frau. Ihr Name war Ir.
Eine ziemlich schöne Frau.
Mittlerweile lebt sie in der Hauptstadt.
Naja, aber ich bin ja nur der Erzähler.
Dersin ist eine graue Stadt.
Das liegt an dem Schlickstaub.
Das Meer, das um die Insel fließt, mit seinem Tidenhub, nennen die Leute verschieden mit verloren, verwest, oder verwunschen an.
Wer von Dersin die gefährliche Tour, durch die krokodilverseuchten Sümpfe, mit ihren Sklavenplantagen,
bis an die Küste überlebt, endet an einem apokalyptischen Saum.
Es ist wie das Kleid der Zauberin Kirke.
Niemand kann es erkennen.
Die blubbernde Flut trägt keine Schiffe.
Es ist, als würde es unentwegt lügen, dieses Meer.
Es gibt in Dersin eine Mechanikerschule. Dort tüfteln sie an Flugschiffen, doch nur für das Landesinnere.
Das Meer ist zu groß, zu varietätisch - tückisch.
Wenn Nebel aufkommt, Sturm.
Immer wieder diese Wahrnehmungsstörungen.
Die meisten Menschen, die auf Drek leben, haben eine eher braune, dunklere Hautfarbe.
Woher die Menschen kommen ist unklar, doch eine Verwandschaft zu Bonobos scheint wahrscheinlich.
Die Brauntöne gehen von mäandernd-ölig-onyx-schwarz (aber immer noch braun --> weil schwarze Menschen gibt es nicht),
bis zu einem hellen beige, in Einzelfällen auch ein blutarmes, hässliches fast-weiß.
Meine Haut ("die nächste Fliege"), ist eher hell beige braun.
Ich finde das schön.
Je brauner, desto besser.
Und das ist ja gerade das Problem.
Ich fühle mich so entsetzlich schwach und wäre gern so, wie Goku Pump und seine Freunde.
Goku Pump lebt auch in der Hauptstadt. Wahrscheinlich bumst er gerade meine Ex.
Dort reden sie immer von den Sternen. Man müsste zu den Sternen reisen.
Und andere Welten besiedeln.
Herodot schrieb: Der Krieg ist der Vater aller Dinge.
Und Krieg gibt es genug auf Drek.
Was soll ich machen.
Eigentlich wollte ich die Geschichte von einem Bettler und einem Streuner erzählen.
Und von der Klingentänzerschule, magischen Versuchen und den Skeptikern.
Achja, und den Karawanen.
Der Handel auf Drek, läuft über Kamelkarawanen.
Also die Magie.
Wie könnte die Magie, in dieser Welt funktionieren?
Also auf Drek.
Brechen. Irgendetwas brechen.
Vielleicht Pinguinschnäbel.
Also der Bettler Broscht könnte jemand sein, der Talismane sammelt.
Alles mögliche, was er auf seinen Wegen durch Dersin findet, was anderen verloren ging, daraus bastelt er Sachen.
Natürlich, in allem befindet sich die Energie der Erinnerung.
Und Energie geht bekanntlich nie verloren.
Ach, wäre ich doch nur Physiker.
I Teil
Broscht richtete seine schmutzigen Tücher.
Sein barfüßiger Gang, wirkte idiotisch.
Er sabberte leise in sich hinein.
"Kreuz Flix Wuppertal,
heute wird ein guter Tag!"
Auf dem Kopfsteinpflaster vor ihm lag eine Münze.
Es zeigte das Conterfei von Goku Pump.
Er war zum Kanzler von Serulem gewählt worden.
"Eigentlich eine gute Sache," dachte sich Broscht, "Bodybuilder an die Macht!"
Er blinzelte das Sonnenlicht weg, atmete die flackernden Lichter des Metropolabends und
äugte vergnügt einer Hure entgegen, die gerade ihren Nachttopf aus dem dritten Stock entleerte.
Schnell hob es die Münze auf, knabberte schuldbewusst an ihren Seiten - Gold.
Nachdem Stelldichein - sein Sperma roch so köstlich nach Ananas, Angelika sagte das und er hatte ja eine vom Markt mitgehen lassen.
Er huschte um eine Häuserecke, in die nächste Gasse und sah dort Flex, mit einigen Arbeitskollegen.
Sie teilten das Rauschkraut auf, das sie am Hafen verticken wollten.
Flex hatte ein kleine Wohnung, in der Fledermaustwiete, das wusste Broscht.
"Was willst du hier Bettler? Verpiss dich, du lockst nur die Stadtgarde an, mit deiner behinderten Trippelei."
"Jaja, Tippelei!" Der Paria jukste in seine schmutzigen Schals, dann drohte er dem Kriminellen eine Ohrfeige an.
"Willst du Feige?! Gib mir eine Blüte ab, du Nichtsnutz!"
Broscht war älter als Flex, vielleicht 45, der andere 3, 4 Jahre jünger.
"Auf die alten Zeiten, Suppe!"
Flex langte in seinen Lederbeutel und stöberte eine duftende Knolle hervor, seine langen, schönen Finger,
übergaben sie dem stinkenden Bettler.
Der wusch sich etwas.
Tatsächlich hörten sie das Gerassel der Stadtgarde nahen.
Der Ananasdieb.
Tanzende Derwische.
In den Schatten verschwinden
Vorbei Gerauscht.
Die Klingentänzerschule.
"Schau mal Flex:
Ich habe hier drei Pinguinschnäbel.
Wenn ich die breche, meinst du, es gibt dann eine magische Entladung?"
Schattenkriecher.
Wortbruch, vielleicht war es das.
Nairobi blickte zwischen den Felsen über die Halbwüste, durch die sie seit 2 Tagen wanderte.
Die schöne Landstreicherin suchte, wie so viele, nach magischen Praktiken, in dieser Welt, voller Enge und Bedrängnis.
Die Nachricht erreichte Hams am Nachmittag, ein Thronfolger aus Serulem, würde Dersin besuchen und zu seiner Unterhaltung sollten Behinderte in der Arena geschlachtet werden.
Er musste es irgendwie schaffen, aus dem Heim zu entkommen.
Als er völlig verschwitzt, hinkend am Hafen ankam, lag dort ein Boot und er ruderte hinaus.
Flex schloss leise die Wohnungstür hinter sich, Nairobi räkelte sich auf der Couch, Hams saß neben ihr und Broscht kochte in der Küche Eier. Alle vier waren auf Meskalin.
"Wissen Sie was, Padre", Hams wandte sich an Flex, "als ich mit dem Boot übergesetzt hab, da war so ne Wasserleiche, die hatte einen Ring am Finger." Nairobi machte große Augen. In den schummrigen Räumlichkeiten glitzerten die Diamanten im Kerzenlicht.
"Oh", Flex Mund blieb einen Moment geöffnet. "Der ist mindestens 100.000 wert", sagte Nairobi, mit ihrer zuckersüßen Stimme.
Broscht kam mit den Eiern aus der Küche.
"Also, ich würde gerne zu Ir in die Hauptstadt. In Serulem werden sie mich nicht suchen. Wollt ihr drei nicht mitkommen?
Der Ring würde bestimmt einen der Karawanenführer überzeugen."
Die Nacht war sternenklar, alles funkelte, wie von unterirdischer Paranoia. "Wenn sie uns kriegen, werden wir gefoltert.", flüsterte Hams.
Flex hatte vorgeschlagen, zu einem Bekannten in die Sümpfe zu gehen, um von da aus, in einem großen Bogen, bis zu einem der sagenumwobenen fliegenden Märkte vorzustoßen, die der Wüste vorgelagert waren.
Die Wüste nannten die Leute aus Dersin: Krumm. Andere Bezeichnungen lauteten Ash, oder {Erebor].
Die Himmelsrichtungen waren weit und die Distanzen unermesslich. Bis nach Serulem viele tausend Meilen.
Der Krüppel führte sie eine Uferböschung hinab zu dem versteckten Boot.
Drei Tage hatten sie vor sich und nur leidlich Proviant. Nairobi hatte noch irgendwie eine Angel organisiert, alles weitere würde sich auf der Fahrt klären. Es war schwül und warm und ihre Paddelschläge manövrierten den großen Kajak in Richtung der Strömung flussabwärts.
Schon bald fing es an zu regnen, die Abenteurer bekamen schlechte Laune. "Weißt du was, Hams?", meinte Nairobi und sie grollte wie eine Löwin. "Hm?", "Ich glaube, der Ring macht einen verrückt." Du meinst, man sieht Sachen, die eigentlich nicht da sind, o.ä.?
"Zeig ihn mir nochmal." "Wir müssen rudern, ihr Penner", Flex wurde nervös.
"Weißt du, ich habe gerade den Geist deines Großvaters gesehen, Hams.", sagte Nairobi. "Er saß neben dir. War er an der Klingentänzerschule?"
"Das weiß ich nicht," antwortete Hams, kleinlaut. "Ich habe meine Eltern nie kennen gelernt."
"Jetzt rudert, oder die Geister von Sreb werden euch holen!" Broscht raunzte und spuckte in den Fluss.
Sreb war die fünfte Stadt im Südosten. Östlich von Serulem lag Amrob, im Nordosten Mash-Um, nordwestlich Furlaq und Dersin im Südwesten.
So viel war bekannt. Sreb war in Urzeiten durch einen schrecklichen Krieg ausgelöscht worden. Nun gingen dort die Geister um.
Viele fürchteten sich vor der Wüste, sie war so kalt und so leer. Monstrositäten sollten dort ihr Unleben treiben, wie überhaupt, die gesamte "Insel" in ihrer Gänze unerschlossen war
und eher menschenfeindlich. Wenn es auch hier und dort fruchtbare Erde und tiefen Dschungel gab.
Niemand begab sich unbewaffnet vor die schützenden Mauern, einer Stadt oder eines Dorfes.
Während die vier Abenteuerer so ruderten, näherte sich ihnen ein Alkfresser. Ein Monster, etwas größer als eine Anaconda und immer auf der Suche nach Schnaps.
Der Fresser machte einen Witz, den niemand verstand. Alle sahen sich an. "Bei allen Göttern", Flex warf die Flasche Gebrannten ins Wasser.
Es zwinkerte mit den Augen und verschwand in den Fluten.
"Mann Broscht, das war echt ein gutes Gesöff, hat mich an unsere Zeiten im
Zwinger erinnert. Die Tage dort und das reingeschmuggelte Zeugs. Jetzt hat's der
Alk."
Er führte sein scharfes Rapier wieder in die Scheide.
Nairobi guckte ihn auffordernd an: "Warum führt man Schwerter eigtl. in
Scheiden ein, und warum entscheiden?
Wegscheide. Dieses Monster war wirklich unheimlich nett." Sie lächelte.
Die Männer überlegten.
Vier Tage später erreichten sie den Kumpel von Flex. Er lebte in einem Bungalow
unter der Erde, dessen Eingang aus einem hohlen Baum bestand. Hehlerei
betrieb er dort.
Die Ware von den versteckten Anbaugebieten für das Gras aus dem Urwald.
Sein Name war Migdas. Er stellte ihnen einen Mann vor, der von den
Nomadenvölkern der Gegend abstammte und sich in der Gegend gut auskannte.
Nach einem guten Schlaf und Frühstück brachen sie am nächsten Morgen zu
fünft auf.
Pure brachte ihnen schnell bei, sich im Unterholz lautlos und dennoch nicht allzu
langsam zu bewegen. Er begutachtete Hams kaputten Fuß und meinte, er kenne
eine Geschichte aus Mash-Um von einem Chiropraktiker, der einen ähnlichen Fall
behandelt hätte. Dabei sei es zu magischen Entladungen gekommen.
Die alten Völker widerstrebten den Umgang mit dieser Magie, sie sprachen von
einer Zeit der Unsterblichkeit, bevor die Magie in die Welt kam.
Doch jetzt war Drek in Aufruhr, gespalten und verrückt.
Vielleicht war das auch schon immer so gewesen, meinte der weit
umhergekommene.
Umkommen. "Jaja", dachte Broscht. "Sie erzählen einem als Kind immer von
diesen heiligen Naturmenschen und am Ende stellt sich heraus, dass die
genauso planlos agieren, wie alle anderen." Die Mücken fraßen ihn auf. Der
Sumpf tobte unter seinen Füßen. Seit Stunden. Und dennoch, Pure strahlte um
seinen Mund war etwas zauberhaftes, was mit profaner Magie wohl gar nicht
erklärbar wäre.
Nach langer Zeit, wich der feucht-warme Wald und Pure verabschiedete sich von Ihnen. Sie hatten jetzt alle vier einen Jagdbogen und genügend Pfeile um sich im Gebirge mit Wild zu versorgen.
Broscht hatte irgendwo aus seinen Taschen ein Stahlfeuerzeug hervorgezaubert.
In dieser für sie angenehmeren Klimazone fühlten sie sich wohl, wenn die Nächte auch nach der Wüste rochen, die sie auf der anderen Seite erwartete.
Etwas Salz, und Staub, von einer chemischen Konsistenz, die anders war als das Meer und doch von Schwefelfahnen erzählte. Schnee fiel eines Nachts, als sie die etwa 3000 Schritt hohe Wetterscheide erreichten, im Osten glitzerte im orangenen Licht, die ferne Wüstenei.
Sie froren.
Dieser Geruch, getrocknete Fragen, Wortbrüche, Nairobi musterte, die drei männlichen Gestalten, die geduckt ums Feuer saßen und den Diamantring. Heiß und antwortlos, verging sich hier der Wind;
Abgehackte Gliedmaßen, degenerierter Ex-Menschen.
Sie entwirrte eine Locke ihres rottönernen Haares,
zog ihr Kukri und focht, während sie schneidend unverständliche Silben, in die Luft warf & zerbrach.
Die Schneide sang fetzende Metallklänge und die ranzige Butter im Krug der Männer brutzelte das Hasenfleisch im Takt.
Unten lagerten die Som. So nannte sich das Wüstenvolk.
Ein alter Fluch lastete auf den gebrechlichen Rücken ihr alten Zaubermänner und -weiber, dieses Jahrtausende alte, enigmatische Gebrechen, versengte alle anderen Kulturen, die Hirnwendungen, während es die Jugend der Som, dazu anstachelte, im Kamelsex nach Antworten zu suchen.
Blut war immer wieder ein gern gesehener Bestandteil ihrer abgeriegelten Festgelage und auch die Karawanenvölker verzehrten es, in ihren tanzenden Gebeten, die sie in okkult-spiralförmigen Lebenslinien durch Ash führten.
Während die Som, die Aufgeregtheit ihrer einsamen Herzen, mit der Ewigkeit vergangener Grautöne benetzten, erklommen die Treiber ihre Angstgefühle, in wilderer Hingabe an das Ominöse, das sich spiegelnd zwischen den Landmarken Krumms, zwischen die zischenden Lüfte mischte.
Die vier Gefährten, sich dem weiblichen Instinkt unterordnend, wussten wenig von dieser monströsen Welt.
Sandwürmer von unermesslichen Größe waren wohl noch das Geringste übel.
Flex und Broscht hatten begonnen, ein tarockartiges Kartenspiel zu zelebrieren, wobei sie gegeneinander vorzogen und ab und an merkwürdige Parallelen in der sie umgebenden Steinwelt zu vergegenwärtigen meinten.
Rinnende Kiesel.
Hams hatte sich zum Geister verjagen eine Rassel gebaut.
Niemand hatte erwartet, dass sie die Kammneigung und all das stinkende Geröll so schnell überwänden und so sahen sie schon am dritten Tage, und ihre mit Dörrfleisch gefüllten Mägen juchzten (man soll ja bekanntlich auf seinen Bauch hören), die Phatamorgana eines Obststandes.
Nur, die Som und auch die anderen, bald unter einem Lederzelt, schwebend, wie ein UFO, aus längst vergangener Zeit – dort knieten die vier vor kochendem Tee in Messing, die stechenden Blicke des sagenhaften Handelsvolkes, und bald schon verschwanden, die Ziegen im Nebel und Ash-Krumm, genannt Erebor, der Fluch der Wüste.
Geliebte Rose, Hams hatte es in Stein gemeißelt
Serulem
II Teil
Geflüster von Licht
Als Hams, Flex, Broscht und Nairobi am nächsten Morgen den letzten Abhang hinunter wanderten, ging gerade die Sonne auf.
Die Wüste, die unterbrochen wurde von mehrdimensionalen, schroffen und urtümlichen Felsformationen,
lachte sie an, trockene Weiten, doch in ihrer augenscheinlichen Neutralität irgendwie tröstlich.
Natürlich, sie mussten eine Karawanserei finden und einen Führer, der sie mitnahm und der sich mit Wasservorräten auskannte.
"Sib, es gibt nur einige wenige Wasserlöcher auf den ersten 1000 Meilen. Dann folgt die Oase Specht."
"Nehmt euch in Acht vor den Sandgleitern und den Grautönen"
Der Mann, der sie im Tausch gegen den Ring, auf seine Kamele ließ, nannte sich Ashrub.
Die Karawane bestand aus 20 Hengsten und 20 Stuten + 10 Mann Begleitung
Die verschleierten Treiber hatten Energiegewehre geschultert, wundersame Anfertigungen mit einem Tank in denen lebendige Wespen vergast wurden. Diese Wüstenwespen, magische Tiere, deren Honig die Karawanenmenschen nährte.
Sie opferten Ihnen eine bestimmte Gabe und nahmen sich dafür etwas mit.
Hams und Flex sahen sich, beeindruckt diese neuartige Technologie an, der Kolben, unter dem der Tank angebracht war, in dem es surrte,
war mit fein ziselierten Kupferdrähten geschmückt, die Ornamentik mutete fremd und meuchlerisch an.
Als sie zwischen den ersten größeren Felsen hindurch waren, erfüllte plötzlich ein Donnern, den gelblich, blass über ihnen gewölbten, wolkenlosen Himmel. Zwei Männer waren dort oben, sprangen von Fels zu Fels, mit unglaublichen Abständen und droschen, der eine führte einen Speer mit gedrehter Spitze, der andere hatte zwei kurze Säbel in den Händen und einen Schild auf dem Rücken, auf einander ein.
Die erste Nacht am Lagerfeuer verlief ruhig.
Der zweite Tag führte die Reisenden ein trockenes Wadi entlang und gegen Mittag schlug das Wetter um.
Der merkwürdig gelbliche Himmel riss auf, sodass etwas Bläue zu sehen war und gleichzeitig sammelten sich immer mehr Cirrus-Wolken.
Es begann immer wieder kurz, aber heftig zu hageln, die Tiere wurden unruhig und plötzlich ertönten unsichere und gleichzeitig perfide und kaltbrünstige Stimmen aus der Ferne. Die Vier des Terrains Unkundigen schauten die Männer an, die an ihren Gewehren hantierten.
"Grautönen, Brüder!", rief Ashrub hektisch aus.
Ein rochenartiges Wesen von der Größe eines Elefanten glitt mit geöffnetem Reißmaul auf sie zu.
"Ist doch nur ein Sandgleiter!" Die Männer feuerten und das Monstrum kroch, wie ein Hovercraft die Talsole hoch und davon.
Ein Toter wankte über die salzige Sandpiste. Spinnen krochen, aus seinem, wie zu einem Schrei geöffneten Mund und eine Made, schälte sich genussvoll aus seiner rechten Hirnhälfte, durch die versumpfte Knochenplatte nach oben.
Sie atmete die frische Luft ein. Ein Rabe flog vorüber, und schnappte sich, dass rosane, gespenstische Getier.
"In der Nähe scheint irgendein Dorf zu sein."
Als die Blessuren des Himmels unerträglich wurden,
näherte sich die Reisegemeinschaft der Oase Specht.
De Wüste fraß ihre Gedanken
Kalte Meditationen.
Specht war ein merkwürdiger Ort. Wundersam, doch nicht grotesk. Überall schienen Zeitlöcher aufzugehen, die Gedanken wurden in
die Vergangenheit gerissen und wer nicht aufpasste, verschwand ganz darin.
Der Tote, den sie über den Sand hatten gehen sehen. Stellte sich, als das Werk eines Verrückten heraus, der sich wenige Tage, vor ihrer Ankunft, in seiner geräumigen Behausung aufgehängt hatte und nun, seinem nekromantischen Versuch nicht unähnlich, verwesend, am Balken in seiner Küche baumelte.
Ungefähr 1000 Menschen lebten an diesem verwunderlichen Ort.
Die meisten gingen ihrem Tagewerk nach.
Es gab einen kleinen Markt, mit einem überdachten Basar.
Broscht fluchte vor Vergnügen, ja, man sollte sich nicht mit den Toten einlassen, "sonst wird man selber einer",
hatte sein vormals entrückter und idiotischer Oheim damals bis zur Unkenntlichkeit wiederholt.
Flex begutachtete, die Schatzkammer des ortsansässigen Sultans und Nairobi ging mit Hams den Suq erkunden.
Sie nahmen an einer Kebabbude, gewürzte Insekten zu sich und sahen sich danach einen Steinhändler an, der mit merkwürdigen
Mineralien handelte.
Es gab einige Fetischhändler, viel Kunsthandwerk, Tuche, Gewürze, Bauarbeiter gingen vorbei und begannen einen zentralgelegenen Brunnen hinabzusteigen.
Sie waren beauftragt worden, dort wuchernde Pilzkolonien in Augenschein zu nehmen, deren Ursprung und rapides Wachstum, sich selbst, die klügsten unter den wissenden Sterndeutern der Ortschaft nicht erklären konnten.
Sie lumineszierten zusehends, äfften einander nach und schienen irgendwie mit den, wie zufällig emanierenden Steinportalen in Zusammenhang zu stehen,
In der Mitter der Oase, dort bei dem säulenumkränzten Bassin - stand eine große Wächterstatue. Sie war etwas im Sand versunken und sah aus,
als würde sie jeden Moment umkippen.
Gerüchte machten die Runde, dass diese vor langer Zeit, als Teleporter genutzt wurde.
Nachts machten sich die vier Gefährten auf und begannen zu graben.
Tief unterhalb der Skulptur, stießen sie auf auf eine Art Gulli, dieser war mit Kupferstreben geschützt. Sie entfernten diese vorsichtig, und fielen dann,
einer nach dem anderen in eine Art Vakuum.
Sie fassten sich an den Händen und wünschten lauthals nach Serulem zu reisen und prompt waren sie auch schon da.
Dort, in dieser himmelhohen Stadt nahmen sie am Maskenball des neu vereidigten Kanzlers teil,
Hams tanzte eine Runde mit Ir, die tatsächlich Goku Pumps Freundin geworden war.
Er weinte etwas, als sie ihm erzählte, dass sie ein Kind erwartete, dass später Raumfahrttechnologie und Astrophysik studieren sollte.
Epilog
Flex wollte zurück nach Dersin, seinen Geschäften nachgehen.
Nairobi beschloss, sich auf den Weg nach Furlag zu begeben, wo die die berühmtesten Waffenschmiede - und meister ansässig waren.
Hams humpelte nach Mash-Um, um sich behandeln zu lassen
Und Broscht ging nach Sreb, Gespenster jagen
Szenarien und Ideen am Rande
Swamp Creature
Der Bauerssohn Ettel
Ein gebrochenes Grab
Der Bucheintreiber. Martin Semmelrock war eine traurige Gestalt. Sein Reisbauernhut, hing ihm zerrupft tief ins Gesicht.
Die Frau, die hinter ihm ging
Schlammflutkatastrophe
Der Mann im Gefängnis
Geistertanz
Sandbrecher
Der Müllschleuderer
Wersandwolf