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Des Kaisers Macht.

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04.10.2008
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Des Kaisers Macht.

"Und wenn ihr euer Dorf nicht hingeben wollt, werdet ihr das Schicksal herausfordern. Es wird euch nicht zu Gute kommen, gegen den Willen des Kaisers zu handeln. Also entscheidet euch für euer Leben und überlasst dieses Dorf dem Kaiser."
Diese Worte hallten über den Marktplatz, an dem sich viele Bürger des Dorfes Kignum eingefunden hatten. Unter ihnen befand sich ein großer,schlanker junger Mann. Sein Haupt war mit blondem Haar geschmückt und seine blauen Augen blickten stur zu dem Hauptmann hinauf, welcher auf einem weißem Schlachtross saß. Dieser hatte die Worte verkündet, welche den Untergang des Dorfes besiegelten. Kein einziger in diesem kleinen Dorf hätte auch nur im Traum daran gedacht, es kampflos an den Kaiser zu übergeben. Es war allemal besser im Kampf zu sterben, als sich vom einem Kaiser befehlen zu lassen, kleine Kinder und Frauen zu töten. Der junge Mann ging langsam, sich bedächtig umblickend, über den Marktplatz zu einem der Stände, die etwas abseits standen.
"Hallo Korney. Na, was hälst du von der Rede dieses eleganten Schmarotzers?", empfing ihn Brang, der Kettenverkäufer. Er nickte mit angewidertem Blick zu dem Hauptmann, welcher nun im Galopp davon ritt, nicht ohne vorher noch einen Stand zu demolieren.
"Ich weiß nicht so recht. Er wirkte irgendwie bedrohlich. Aber andererseits wüsste ich zu gern, was er denkt, wenn er diese Drohungen auf Marktplätzen verbreitet. Dort, wo ihn Kinder und Jugendliche hören können. Naja, aber ich weiß genau, dass niemand in diesem Dorf einfach so aufgeben wird. Dafür sind wir alle zu stolz auf das, was wir aufgebaut haben. Wofür wir so lange gearbeitet haben. Aber es war klar, dass er uns irgendwann einnehmen wollen würde. Wir wären das Goldstück in seiner Dorfsammlung aus Männern. Wo keine einzige Frau lebt, kein Kind.", erwiderte Korney. Er blickte hasserfüllt hinter dem weißen Ross nach und wünschte sich insgeheim, das Pferd möge stürzen und den Reiter unter sich begraben. Nun blickte er ruhig über das Geschehen auf dem Platz, wo die Leute sich in kleinen Gruppen über das eben gehörte unterhielten.
"Wetten er denkt gar nicht darüber nach? Oder unser geehrter Herr Kaiser hat sie alle so gut unter Kontrolle, dass sie ihm ohne weitere Erklärung gehorchen. Ich werde auf jeden Fall für mein Dorf kämpfen und wenn es das Letzte ist, was ich tue.", erklärte Brang schon etwas ruhiger und weniger aufgebracht als vorher. Auch er blickte auf die Menschenmenge, die sich nun langsam dem normalen Ablauf hingab und die Besitzer der Marktstände gingen nun auch wieder hinter ihre Stände und riefen ihre Angebote aus, immer darauf bedacht, das Angebot ihres Nachbarn zu übertönen.
"Nun, ich muss auch wieder los Brang. Wir sehen uns ja bald wieder.", bemerkte Korney leise, um Brang nicht wieder aufzuregen.
Ohne eine Antwort zu bekommen, schritt er bedächtig durch die Menge. Er schnappte hier und dort ein paar Wortfetzen auf, die allesamt mit dem Hauptmann und der bevorstehenden Übernahme des Dorfes zu tun hatten.
Er schlug den Weg zu einem Gasthof ein, der südlich des Marktplatzes lag. Die Tür aufstoßend trat er in den verqualmten Raum ein. Er ging zum Tresen, begrüßte den Wirt und bestellte ein Glas Wasser.
„Haben wir hier nicht. Wir haben hier nur harte Sachen, wenn du verstehst was ich meine. Solche Sachen wie Wasser sind was für Weicheier. Und du, mein Bürschchen,bist bestimmt keins.“
„Ihr werdet doch wohl ein Glas haben, in das ihr aus dem Wasserhahn Wasser füllen könnt!“,erwiderte er, in das verhunzelte Gesicht des Wirts blickend.
„Okay. Dann halt nicht. Auch du wirst irgendwann harte Sachen trinken.“,sprach der Wirt mit verbitterter Stimme. Er füllte mit gewissem Gram ein Glas ab und reichte es Korney über den Tresen, der es dankend annahm.
Korney blickte langsam durch den Raum. An einem runden Tisch saßen zwei Männer, beide ziemlich alt und spielten Karten. Sie waren schon ziemlich angetrunken und lallten rum.
Der Boden des Wirtshauses war ziemlich verdreckt, man erkannte nur noch teilweise den Boden.
Überall lagen Scherben zerbrochener Gläser und Flaschen herum. Er ging an mehreren Gästen vorbei, die eine Zigarre nach der anderen rauchten. Allerdings schienen sie im Gegensatz zu Korney an den Qualm gewöhnt zu sein.
Er steuerte auf einen Tisch in der hinteren Ecke zu und besetze diesen auch. Die Leute beobachtend, trank er sein Glas langsam aus und dachte über die derzeitige Situation nach.
„Es muss doch einen Weg geben, wie man dieses Dorf retten könnte. Man, wir können es doch nicht einfach so kampflos übergeben. Kann man nicht irgendwie mit dem Kaiser reden?“,dachte er verbittert. Sein Blick wurde immer glasiger und nach einiger Zeit sah er auch nicht mehr, so sehr war er in Gedanken versunken.
„Hey! Hörst du mich?“,rief eine Stimme ihn in die Realität zurück.
„Oh, entschuldige Morn. Ich war gerade in Gedanken.“,entschuldigte er sich bei seinem Bruder. Morn war ihm wie aus dem Gesicht geschnitten. Blonde Haare, blaue Augen sehr maskuline Züge und, das war das Einzige, was sie unterschied, eine Narbe auf der Linken Wange, welche von einem Kampf stammte.
„Das habe ich bemerkt. Dieser Reiter heute. Hast du ihn auch gehört? Er war so, ja, er war...ein Hohlkopf. Unser werter Kaiser will doch tatsächlich unser Dorf angreifen. Ich wusste, irgendwann würde es soweit sein. Aber die Zeit verging so schnell seit der letzten Drohung. Wenn man mal überlegt, wie viele Frauen und Kinder schon ihr Leben lassen mussten, nur weil er sie verabscheut. Weil er nicht will, dass irgendwer ihn irgendwann von seinem Thron holt. Er hat schon so viele Dörfer eingenommen und wir sehen ihn alle schon als Kaiser an, aber es scheint ihm nicht zu reichen. Die ganzen Männer, die ihm blind gehorchen, sich seinen Befehlen hingeben und sich ihm unterwerfen, ohne auch nur ein Wort des Widerstandes ertönen zu lassen. Ich frag mich langsam, wie viel Macht er noch erringen will. Und unser Dorf ist das Einzige, dass sich ihm je widersetzt hat. Er wird wohl keinen von uns so einfach davon lassen kommen“,bestätigte Morn Korneys Gedanken. Korney erwiderte darauf:
„Ich weiß es auch nicht. Aber scheinbar hat er noch nicht genug. Er will wohl alles an......“
Die restlichen Worte gingen in dem Lärm unter, der plötzlich in die Stille des Gasthauses drang und sich verbreitete. Sie hörten Menschen schreien, hauptsächlich Frauen und Kinder. Laute Schüsse fielen und die Schreie wurden weniger. Die beiden jungen Männer sprangen von ihren Stühlen und rannten hinaus. Als sie die Tür zur Seite stießen, war ihnen, als befänden sie sich noch immer im Wirtsgebäude, so verqualmt war alles. Sie gingen langsam Seite an Seite in den Rauch, verloren sich nach einiger Zeit jedoch. Korney stackste weiter und achtete darauf, nicht auf die am Boden liegenden Leichen zu treten.
Mit einem Mal lichtete sich der Qualm und er stand in der Mitte des Platzes. Er hörte einen Reiter in seiner Nähe rufen:“Wir sind hier fertig! Nur noch die Bomben fallen lassen, dann ziehen wir ab.“
Er hörte nur noch einzelne verzweifelte Schreie, dann ein Klicken, danach gleich rote Rauchschwaden, die aufstiegen. Er schloss sofort den Mund, um nicht zu viel davon ein zu atmen, denn das wäre sein Todesurteil gewesen.
Er hielt krampfhaft die Luft an, wollte nicht einatmen, doch schon nach kurzer Zeit war der Sauerstoff verbraucht. Er öffnete verzweifelt den Mund, um Luft zu bekommen. Dach anstatt der erfrischenden Luft drang der Rote Rauch in seine Lungen, die sich ruckartig zusammen zogen. Er schloss ihn augenblicklich wieder, doch er hatte zu viel von dem Rauch eingeatmet. Er sank schlaff zu Boden, allerdings noch nicht bewusstlos, sondern noch knapp bei Verstand.
Er kroch langsam über den Sand, doch er war nicht schnell genug um zu den Toren zu kommen, hinter denen er klare Luft vermutet hatte. Alles drehte sich immer schneller und mit der Zeit wurde alles unscharf. Der Qualm verzog sich wieder und er erkannte die verzerrten Tore, die sich knapp einen Meter vor ihm befanden. Nach weiteren elenden Minuten, in denen er um sein Leben kämpfte, lies er auch seinen Oberkörper fallen. Wusste, dass sein Leben vorbei war und schloss seine Augen. Das letzte was er sah, war das Gesicht seines Bruders, den er über alles liebte und dessen Gesicht er sich das letzte Mal in Erinnerung rief.
Der Kaiser hatte somit ein weiteres Dorf eingenommen, in dem es jedoch keine Überlebenden gab und somit auch keine Auständischen Bürger, die ihm den Thronplatz rauben konnten.
Sein Machtbereich vergrößerte sich um ein Gebiet.

 
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Hallo Cinderella,
ich weiß noch nicht so recht, was ich von deiner Geschichte halten soll
Am Anfang reden alle darüber, sie wollen sich wehren und so weiter
und dann läst du sie alle mit einem Mal auslöschen.
Es irritiert mich auch, wie die es schaffen ein ganzes Dorf so schnell zu überwältigen und diese nicht einmal den Hauch einer Chance haben.

Dort, wo ihn Kinder und Jugendliche hören können ... Wo keine einzige Frau lebt, kein Kind.", erwiderte Korney

erst Kinder dann keine Kinder?

begrüßte den Wirt und bestellte ein Glas Wasser.
„Haben wir hier nicht. Wir haben hier nur harte Sachen, wenn du verstehst was ich meine. Solche Sachen wie Wasser sind was für Weicheier. Und du, mein Bürschchen,bist bestimmt keins.“
„Ihr werdet doch wohl ein Glas haben, in das ihr aus dem Wasserhahn Wasser füllen könnt!“,erwiderte er, in das verhunzelte Gesicht des Wirts blickend.

In nem Dorf sollten die sich doch alle kennen-sprich nicht “ihr” und wissen, dass er Wasser trinkt, bzw der Wirt ihm das nicht geben möchte.
Vielleicht solltest du darauf ausweichen, dass der Wirt ihn wieder auf den Arm nimmt, weil er sich als so gestandener Mann nur Wasser bestellt und der dann nur so gelangweilt auf das Gelächter reagiert, weil das ja immer vorkommt, wenn er sich das Wasser dort bestellt-oder so ;)

Morn war ihm wie aus dem Gesicht geschnitten.
Ich muss sagen, dass klingt, als sei Morn sein Sohn, das habe ich noch nie bei Brüdern gehört.

Das habe ich bemerkt. Dieser Reiter heute. Hast du ihn auch gehört?...
Wieso lässt du ihn in so kurzen Sätzen sprechen?

Weil er nicht will, dass irgendwer ihn irgendwann von seinem Thron holt.
Hat er Angst, dass Frauen und Kinde ihn irgendwann stürzen?

Sie hörten Menschen schreien, hauptsächlich Frauen und Kinder
jetzt sind im Dorf doch wieder Frauen un Kinder?

Er schloss sofort den Mund, um nicht zu viel davon ein zu atmen
Wieso blieb ihm der mund offen stehen?
Und ich frage mich, wieso sich kein Stoff vors Gesicht hält, hülfe vielleicht

Auständischen
meinst du aufständigen?

LG
Frenchy

 

Hallo Cinderella und Willkommen auf kurzgeschichten.de.

Also, die Geschichte ist nicht schlecht geschrieben - hat aber das Problem, dass nicht so recht klar ist, auf was du hier eigentlich hinaus willst. Was ist die Erzählabsicht?
Soll der Leser sich mit dem Schicksal der Dörfler identifizieren können? Dafür werden diese zu knapp vorgestellt, auch von dem Dorf selbst hat man nur eine sehr ungefähre Vorstellung. Da sich auch eine Epoche nicht zuordnen lässt, fällt es zusätzlich schwer, sich die Szenerie, einschließlich Gebäude und Aussehen der Figuren, vorzustellen.
Wenn es dir mehr um das Szenario an sich ging, liegen die Probleme ähnlich. Man erhält keinen geschlossenen Eindruck der Welt, in der die Erzählung spielt.
Und spannungstechnisch gesehen ist die Geschichte auch etwas ungünstig aufgebaut: Die diversen Gespräche nehmen überproportional viel Raum ein, die Einnahme des Dorfes hingegen vollzieht sich innerhalb weniger Zeilen - und auch sonst allzu schnell: Die beiden hören im Wirtshaus die ersten Schreie und Schüsse, rennen auf die Straße - und da ist schon alles gelaufen? Das haut nicht hin.

Ein paar Zeichenfehler sind auch drin:

Wir wären das Goldstück in seiner Dorfsammlung aus Männern. Wo keine einzige Frau lebt, kein Kind.", erwiderte Korney.
Geht der Satz nach der wörtlichen Rede weiter, wird kein Punkt gesetzt. Und nach Kommas immer ein Leerzeichen, die fehlen mitunter.

Viel Spaß noch hier!


Gruß,
Abdul

 

Hallo!
Danke für die Tipps

Zu den Frauen und Kindern:
In den Dörfern, die der Kaiser bisher eingenommen hatte, leben keine Frauen und Kinder mehr, in Kignum aber schon noch.
Und die Frauen und Kinder werden nicht umgebracht, weil er Angst hat, SIE könnten ihn stürzen, sondern weil sie (die Frauen) ja wieder Kinder bekommen können, die sich irgendwann auflehnen könnten. Denn die jetzigen Bürger hat er ja bestens unter Kontrolle.
Ich kannte es aus Büchern, dass Leute sich trotzdem gesietzt haben, auch wenn sie sich kannten.
ja, dann meine ich wohl aufständigen!=)
Danke dür die ganzen Tipps noch einmal! Ich werde es nocheinmal überarbeiten.
Liebe Gruß

 

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