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Des Wunda (Wienerisch)

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24.11.2003
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Des Wunda (Wienerisch)

G`schichtn aus da Vuastodt 1

Damit I net vagiß zum dazöhn. Bei uns in da Vuastodt woas.
Do woan zwa klane Madln. De ane, so a liabe, zoate, gaunz zabrechliche, strohblonde, mit ana gaunz feinan Stimm, des woa de Ulrike. De aundare, kugelrund, robust, dunklhaarich des woa de Brigitte.
Se san mitanaund auf da Schuibaunk ghokt, bei`m oidn Lehra Wundalich.
Wia zwa blaue Foita sans durch`n Summawind gflattert. Se san z`saumman draußn im Hiddldurfa Grobn g`legn, tiaf ins Gros einekuschlt, dawäu da liabe Gott an sübanan Knopf in sein saumtanan Obendhimmel zaubat hod.

„De Zwa“, sogt da oide Wundalich nua. De zwa, muamelt da Schuasta Lämmle. De zwa, summte es duarch olle Gossn unsara Vuastodt.

G`mant oba woan damit..... de blonde aus`m Aumtshaus und de dunkle vom Stodtmülla und a klane, a afoche Kindaliab dazua.

Und so is blieb`n. Durch a hortes, hungriges Leb`n haum de zwa a Kindaliab trogn.

Späda amoi. Zwa miade, oide Weibasleit woarn`s daumois scho. Se san z`saumgsessn auf da Goatnbaunk im Oitasheim.—A leisa, vawahta Klaung aus an Oamanleitliadl, zabrechlich, schneeweiß, des woa de oide Rike. De aundare, imma no dickstämmig, dunklhaarich, behäbich, des woa de Brigitt. Und daumois, haum de zwa eanare siebz`g Joahr hergnumma und haum drin bladlt wia in an oidn zafleddad`n G`schichtsbuach.

„Waßt no, daumois?“.....haum do imma wida de sötsauman, miadn Kapit`ln augfaungt. Und imma wida moilt a oide, sölige Liab vuarndrau a wundaliche, vaschlungane Initiale.

Aus und vabei. D`raußt auf`n Hiddldurfa Friedhof san jetzt zwa zafollane Higl z`finden.

De zwa.....

Auf den an bliaht a Kenigskerz`n ihre göb`n zoarten Blumanköch. Des Grob da Rike is des.
A Ros`nstock treibt aus dem aundan. Dunkle, derbe Bauernros`n trogt da. Und drunt`n liegt de Brigitt.

Oba wia a Wunda is des.
Iba den schmoin Weg zwisch`n de zwa Gräba raunkt nun da Brigittnstrauch seine Zweigln und legt se drüb`n wia Händ` um den göb`n Zaubastob. Wia a blirades zuanaundatasten üba Zeit und Ewigkeit hinweg schaut des aus. Und grod so, ois woilltn zwa miade, oide Herz`n no im vawahn beinaunda sei......

 

Hallo poopsy!

Oiss Guade zum Geburtstog! :)

Dei Gschicht is zwoa ned bsundas aufregend, mehr nua melancholisch, oba da Schluß gfoit ma trotzdem. :)

Wos i no gern wissat, is, wo denn da Hiddldurfa Grobn sei soi - manst es Wientoi? :shy:

"De zwa, summte es duarch olle Gossn unsara Vuastodt."
- i man, des miaßat haßn: is´ durch olle Gossn unsara Vuastodt g´summt, weu "summte es" sogt doch kana auf Wienarisch...;)

An schen Tog no, pfiati,
Susi :)

 

Hallo poopsy!

Ich habe Deine Geschichte gut verstanden, obwohl nicht aus Wien. ;)

Häferl hat es schon gesagt - kein aufregender Plott, und dennoch, einfach eine nette Geschichte von Freundschaft.
Sie gewinnt wehr durch den Dialekt, finde ich. Irgendwie bekommen die beiden so etwas individuelleres.
Gerne gelesen. :)

schöne Grüße
Anne

 

Hallo Susi!
Hallo Anne!

Lieben Dank für`s lesen, danke für die Geburtstagswünsche.
Es soll eigentlich nur aufzeigen das es Freundschaften über den Tod hinaus giebt mit allen Höhen und Tiefen.

Der Hütteldorfer Graben ist der Graben durch den der Halterbach fließt.

Zitat:
„De Zwa“, sogt da oide Wundalich nua. De zwa, muamelt da Schuasta Lämmle. De zwa, summte es duarch olle Gossn unsara Vuastodt.

Da es die fiktive Jetztzeit ist summte es

Alles Liebe
Polly
;)

 

Ich hab des a liab gfundn. So eine Freundschaft mecht i a amoi hobn. Der Schluss hot mi an Tristan und Isolde erinnert mit die Bäumchen die ineinanderwachsen. Schöne Melancholie.

 

Hallo Poopsy,

Ist mir jetzt gerade egal, dass Du hier wahrscheinlich schon lange nicht mehr aufgekreuzt bist, vielleicht schaust ja wieder mal rein.

Du hast ganz schönes Gänsehautpotential. Deine Geschichte reißt mich echt vom Hocker, vor allem der letzte Absatz.

Zwei Details erschienen mir zu “hochdeutsch”

De zwa, summte es duarch olle Gossn unsara Vuastodt”

würde:” hot’s/hod’s .duach olle Gossn unsara Vuastodt g’summt” schreiben

und

"dunklhaarich" - dunklhaarig/dunklhorig, "behäblich" - behäblig

"Damit i net vagiß zum dazöhn. Bei uns in da Vuastodt woas."

Schätze, das ist Absicht, dass Du das bei mehreren Geschichten wiederholst. Ist auch ein super Anfang. Wenn Du die Geschichten irgedwo zusammen präsentieren willst, würd’ ich es aber nicht wiederholen.

Wieder mal: “Gratuliere.” Hoffe, Du kreuzt hier wieder mal auf, denn ich würde mich auf mehr freuen

Liebe Grüße

Elisabeth

 

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