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Deutschunterricht

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16.06.2006
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Deutschunterricht

Deutschunterricht

Verdammt.

Es ist Deutschunterricht. Schon wieder. Nicht so, dass es irgendwie
körperlich oder seelisch bleibende Schäden hinterließe. Da ist nur
diese entsetzliche Langeweile, der man sich nicht verschließen kann. Macht
man die Augen zu, ist einem langweilig. Spielt man 'Vier Gewinnt', ist einem
langweilig. Folgt man dem Unterricht, ist einem sogar noch langweiliger.

Irgendwie hat jeder seine eigene Strategie gefunden, damit umzugehen.
Manche lesen ein gutes Buch, andere hauen ihren Kopf so lang auf den Tisch,
bis die Stunde zu Ende ist oder sie rausgeschickt werden. Ich für meinen Teil
versuche immer die Blätter an dem Baum vor den Fenstern unseres
Klassenzimmers zu zählen, weswegen ich im Winter auch immer komplett
aufgeschmissen bin. Zum Glück haben wir Sommer.
„Habt ihr auch alle euer Buch weiter gelesen?“ Als sich mit ‚alle’ niemand
angesprochen fühlt, fragt sie nach;
„Daniel?“ Natürlich nicht, daher antworte ich nahezu wahrheitsgemäß,
„Ja.“

Nein, heute kann mir nicht mal das Blätterzählen mehr den Kick geben, den ich
für den Deutschunterricht brauche, obwohl ich schon bei erstaunlichen 109
Blättern bin.

„Na, was hast du denn ’rausgefunden?“
Ich überprüfe jeden Gegenstand im Raum auf seine Interaktionsmöglichkeiten,
die Tür sieht dabei mit Abstand am verlockendsten aus. Ich schaue meine
Lehrerin an und er sieht so aus, als hätte er mich gerade etwas gefragt, also
versuche aus den mannigfaltigen Antworten, die mir zugeflüstert werden, die
beste herauszusuchen. Ich habe die Wahl zwischen ‚Ja’, ‚Tja…’ und ‚die Rolle
der Dame wird auf eine andere Art definiert’. Weil mir letzteres zu viele Worte
hat, entscheide ich mich für ‚Tja…’.

Ich versuche nun die Tür zu erblicken, ohne dass mir die Lehrerin durch’s
Blickfeld hüpft.

Ja… Wie schön muss Freiheit sein.

 

Ich wollte eigentlich mal eine kleine Satire über einige der schlechtesten
Konzepte der Schule. Dabei ist das hier rausgekommen und vielleicht klingt ja
etwas Kritisches durch.
Ich bin nicht hundertprozentig zufrieden, aber meine Stammhörerschaft (meine
Schullasse ^^) hat mich dann doch dazu gebracht, das mal zu posten.

 

Hi torteloni,
recht amüsant erzählt, aber die Formatierung: Igitt-igitt-bäh! Ändern, bidde :)

„Daniel?“ Natürlich nicht, daher antworte ich nahezu wahrheitsgemäß,
„Ja.“
:D ich glaub, das kann man nur lustig finden, wenn mans von sichs elbst kennt :Pfeif:

Manko (was is die Mehrzahl von Manko??): Zu kurz, zu wenig Handlung, um wirklich eine Geschichte zu sein, finde ich. Es ist nicht mehr als ein sehr kurzer Ausschnitt aus einer Deutschstunde. (ich bin trotzdemg egen eine Löschung, falls es sich hier anders rausliest!)

Das Ende ist irgendwie schon fast zu philosopphisch für Humor. Da fällt dir bestimmt noch ne Hammerpointe ein :)

Hau rein

Tserk

EDIT:

Ich wollte eigentlich mal eine kleine Satire über einige der schlechtesten
Konzepte der Schule.
abgesehen davon, dass da ein "schreiben" steht ;) Wenn es Satire sein soll, wieso dann in Humor posten? :confused:

 

Hello tortel,

eine zwar nicht neue, aber amüsante Idee, 109 Blätter finde ich, sind eine gute Leistung. An der Form aber müßtest Du noch feilen - die vielen Wiederholungen sind nicht originell, sondern ermüdend:

'Es ist Deutschunterricht. Schon wieder. Es ist ja nicht so, dass es irgendwie
körperlich oder seelisch bleibende Schäden hinterlassen würde. Es ist...'

'der man sich nicht verschließen kann. Macht
man die Augen zu, ist einem langweilig. Spielt man Vier Gewinnt, ist einem
langweilig. Folgt man dem Unterricht ist einem...'

Viele Grüße vom gox

 

Hi torteloni!

Nun, der Text ist sicherlich als eigenständige Geschichte kaum ernstzunehmen. Er ist eher eine Schreibübung in Form einer Momentaufnahme. Als solche aber, und noch dazu von einem Fünfzehnjährigen, finde ich sie nicht schlecht. Deine Rechtschreibung ist fast fehlerfrei, der Stil flüssig.
Das wäre dann aber schon alles. Wenn du tatsächlich eine Satire schreiben wolltest, dann frage ich mich, wo die sein soll. Wenn sich ein Schüler im Unterricht langweilt, heißt das noch lange nicht, dass der Unterricht schlecht ist. ;)

Die Kritiken der anderen kann ich übrigens nur unterschreiben. Ändere dringend die Formatierung. Zumindest die "Es ist"-Wiederholungen solltest du lassen, die passen auch als Stilmittel nicht, denn es gibt keine Parallelen in den jeweils darauffolgenden Aussagen.

Anmerkungen:

Spielt man Vier Gewinnt,

Titel und Eigennamen bitte entweder in Anführungsstrichen oder kursiv.

Folgt man dem Unterricht, ist einem sogar noch langweiliger.

weswegen ich im Winter auch immer komplett
aufgeschmissen bin, zum Glück haben wir Sommer.

Das Komma würde ich durch einen Punkt ersetzen, da der gedankliche Sprung zu groß ist.

„Daniel?“ Natürlich nicht, daher antworte ich nahezu wahrheitsgemäß,
„Ja.“

Äh, wahrheitsgemäß? Ist das ein neuer Schülerinsider oder sowas? :confused:

Nein, heute kann mir nicht mal das Blätterzählen mehr den Kick geben, den ich
für den Deutschunterricht brauche, obwohl ich schon bei erstaunlichen 109
Blättern war.

Bin. Und wie steht der fehlende Kick in Zusammenhang mit der Tatsache, dass er bei 109 Blättern ist?

„Na, was hast du denn rausgefunden?“

Deppenapostroph. Weg damit.

Ich schaue meinen
Lehrer an

Moment mal:

Als sich mit ‚alle’ niemand
angesprochen fühlt, fragt sie nach;

Hat der ne Geschlechtsumwandlung gemacht, oder was? ;)

Weil mir Letzteres zu viele Worte
hat, entscheide ich mich für ‚Tja…’.

Übrigens die witzigste Stelle. :D

Ich versuche nun die Tür zu erblicken,

Besser wäre "einen Blick auf die Tür zu erhaschen". Erblicken ist eher etwas Zufälliges.

Ja… Wie schön muss Freiheit sein.

Bei Ellipsen ( so nennt man die drei Punkte ) immer ein Leerzeichen lassen. Wird sehr oft falsch gemacht.

Ciao, Megabjörnie

 

Moin torteloni,

Eine Satire ist das nicht, ne Geschichte gerade so eben noch, würd ich sagen.
Dein Schreibstil gefällt mir, ein paar schöne Formulierungen hast du hier auch wieder drin (Kopf auf Tisch kloppen) - aber gefallen hat mir dieser leider Text trotzdem nicht. Zu kurz, zu Handlungsarm für meinen Geschmack. Und das Ende ist irgendwie keines. Ich bin mir sehr sicher, daß du da mehr draus machen könntest.

Satire über Schule ist gut, aber dafür bräuchte es noch mehr. Spontan würde mir einfallen, daß du hier beschreiben könntest, wie der Lehrer ein völlig sinnleeres Buch in Grund und Boden deutet oder sich mit dem Schüler streitet, weil dessen interpretation aus dem Stehgreif (weil er das Buch nicht gelesen hat,denkt er sich fix was aus) nicht mit seiner übereinstimmt. Wäre zwar ne alte Idee, aber vielleicht ein Ansatz, mehr aus diesem Text zu machen.

Als sich mit ‚alle’ niemand
angesprochen fühlt, fragt sie nach;
Ich schaue meinen Lehrer an und er sieht so aus,
Was denn jetzt? Lehrer oder Lehrerin? ;)
die Tür sieht dabei mit Abstand am verlockendsten aus. Ich schaue meinen Lehrer an und er sieht so aus
Wortwiederholung: zweimal "sieht aus". Vorschlag: "Die Tür wirkt am verlockendsten".

PS:
@megabjörnie:

Äh, wahrheitsgemäß? Ist das ein neuer Schülerinsider oder sowas?
Hehe... er antwortet ja auch nur nahezu wahrheitsgemäß ;)
Was ich dich aber eigentlich fragen wollte:
Deppenapostroph.
Den Begriff hab ich in letzter Zeit öfter im Forum gelesen. Was ist das?

 

torteloni schrieb:
hinterlassen würde.

Ach, schreib doch bitte Konjunktiv ... ("hinterließe")


torteloni schrieb:
Ich habe die Wahl zwischen ‚Ja’, ‚Tja…’ und ‚die Rolle
der Dame wird auf eine andere Art definiert’. Weil mir letzteres zu viele Worte
hat, entscheide ich mich für ‚Tja…’.

:D

 

Deppenapostroph.

Den Begriff hab ich in letzter Zeit öfter im Forum gelesen. Was ist das?


Das musst du dann im entsprechenden Autorenthread nachfragen. :teach:
Ich verstehe darunter ein Auslassungszeichen, das an der betreffenden Stelle nicht nötig wäre ( ist leider auch 'ne dumme Angewohnheit von mir ;) ).

 

Puh, danke erstmal für die zahlreichen Kommentare. Werde mich gleich erstmal
ans Korrigieren der kleineren Rechtschreib- und Grammatikfehler machen.

Aber zu zwei eurer Kritikpunkte muss ich doch eben etwas loswerden;

Mit 'Lehrer' und 'sie' ist das in etwa wie: 'Ich lasse heute meine Katze
kastrieren.' Obwohl die Katze männlich ist, benutzt man die weibliche Form. Ich
habe Lehrer auch immer als Überbegriff für Lehrer und Lehrerinnen aufgefasst.
Genauso wie bei Busfahrern und so weiter und so weiter...

Und zum Deppenapostroph; ja, das höre ich nicht zum ersten Mal (wenn auch
nicht zu diesem speziellen Fall). Allerdings finde ich es hier Fall angebracht,
weil man ja das 'he-' bei 'herausgefunden' weglässt.

 

Ach ja, der Deppenapostroph. Müsste vielleicht genauer erklärt werden. Auf jeden Fall ist
´rausgefunden nicht das gleiche wie
'rausgefunden.
Das erste ist ein Akzent und das zweite ein Apostroph. Auch das ist ein Deppenapostroh, aber hier ist er wirlich überflüssig. Alles weitere gibts bei Wikipedia - Apostrophitis

 

Allerdings finde ich es hier Fall angebracht,
weil man ja das 'he-' bei 'herausgefunden' weglässt.

Apostrophe bei Wortverkürzungen sind dann unüblich, wenn sich die Verkürzung fest eingebürgert hat. Man kann ( und das weiß ich auch erst seit relativ kurzer Zeit ) sogar hab statt habe schreiben, ohne den Strich zu benutzen. Und kürzlich hat ein Lektor mir viele Apostrophe rausgestrichen, die ich vor nes ( in wörtlicher Rede für "eine" ) gesetzt habe.
Faustregel: Diese Striche lieber nur benutzen, wenn zwei Wörter zusammengezogen werden. Beispiel: "Was gibt's zum Essen?" Hat der Lektor nicht so viel Arbeit. ;)

Die Erhebung geschlechtsspezifischer zu übergeschlechtlichen Bezeichnungen ist nur dann zulässig, wenn das Geschlecht der Person nicht bekannt ist. Wird vom "Lehrer" als abstrakter Person gesprochen, wie "Dieses Jahr kriegt ihr einen neuen Klassenlehrer", dann wird die männliche Bezeichnung oft auch verwendet, wenn bereits eine weibliche Person dafür feststeht - den Schülern sollte sie nur unbekannt sein.
Steht die Lehrerin aber im Klassenzimmer, wirst du sie wohl kaum mit "Frau Lehrer" ansprechen können, ohne von dieser komisch angeguckt zu werden. ;)
Faustregel: Ist das Geschlecht der Person Sprecher und Angesprochenem bekannt, auch die geschlechtsspezifische Bezeichnung verwenden.

 

Hi torteloni,
tja, kann dich sehr gut verstehen. Mein Beileid. Du hast eine gute Schreibweise, die Geschichte hätte ich mir etwas länger gewünscht. Wenn du mal wissen willst, was bei uns so in Chemie abgeht, schau mal in meine Geschichte "PISA-Studie lässt grüßen - eine kleine Chemiestunde" rein.

Gruß
Roland

 

„Habt ihr auch alle euer Buch weiter gelesen?“ Als sich mit ‚alle’ niemand
angesprochen fühlt, fragt sie nach;
„Daniel?“ Natürlich nicht, daher antworte ich nahezu wahrheitsgemäß,
„Ja.“

Dafür müsstest du nen Orden verliehen bekommen :D

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi torteloni,
da hier anscheinend keiner außer uns beiden der Gattung Schüler angehört, muss ich es dir sagen: Ich weiß was du in solchen Stunden fühlst, diese Verzweiflung, dass der Tod wieder 45 Minuten näher gerückt ist.

PS: Hier zwei Tipps um in Zukunft das Blätterzählen umgehen zu können:
1. Geschichten während des Unterrichts schreiben (ziemlich dreist und funktioniert nur bei unmotivierten Lehrern)
2. Gib einen Zettel durch die Klasse, auf dem steht: "Wem gehört die Semmel an der Decke". Damit landest du einen absoluten Spaßgaranten.

 

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