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Die Bedeutung

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14.03.2002
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Die Bedeutung

Würden wir uns mal ein wenig bemühen deutsche Vokabeln zu lernen und koppelten wir dieses mit einem gründlichen Gebrauch unseres Verstandes, wäre ein Gespräch nicht mit so vielen, inhaltlich gesehen, Exkrementen durchsetzt. Die meisten Bürger zeigen keinerlei Ambitionen, ihren Wort- und Formulierungsschatz aufzuwerten und so kommen dann die täglichen Patzer so wohl stilistischen als auch inhaltlichen Typs zustande.
Viel Schindluder wird mit dem Wort „Intelligenz“ getrieben. Wissenschaftler streiten zwar seit langem leidenschaftlich um die klare Definition, etwa darum, ob man bestimmte z.B. musikalische Fertigkeiten ebenfalls als „intelligent“ werten soll. Intelligent ist grundsätzlich ja der, der eine hohe verstandesmäßige Aufnahme- und Verarbeitungsfähigkeit hat, der also komplex denken kann. Ob musikalisches Können nun dazu gehört oder nicht, ist eine Frage der Definition, die mir egal ist. Meinetwegen soll es in Zukunft „musikalische Intelligenz“ heißen, wenn manche das brauchen. Man nimmt ja beim Musizieren eine bestimmte Situation auf und verarbeitet diese dann in Noten, die bestimmte Gefühle hervorrufen, es wäre somit vielleicht gerechtfertigt. Aber ich weiß, was Intelligenz nicht ist: Bildung. Es ist das Wer- wird- Millionär- Syndrom: Der, der etwas weiß, der ist intelligent. Kennen diese Sprachignoranten einfach nicht den Unterschied zwischen Bildung und Intelligenz? Lachhaft, wäre dem so. Oder glauben sie, dass Intelligenz proportional zum Bildungsgrad ansteigt? Lachhaft, wäre dem so. Oder ist „intelligent“ das einzige Wort, das ihnen bei der Beschreibung von Personen mit bestimmten Kenntnissen oder Veranlagungen geläufig ist? Das finde ich dann ein bisschen dürftig. Sie peinigen dieses herrliche Wort, indem alles darunter geschmissen wird: Bildung, Geistreichtum, beeinflussende Rhetorik oder Fremdwortfetischismus. Wie der Zauberer aus einem leeren Hut ziehen sie aus all diesen Beschreibungen Intelligenz. Diese dilettantischen, mit ohrfeigender Selbstsicherheit herausgepusteten Analysen kursieren an allen Ecken, und es nervt.
Ich plädiere, wie so oft ohne einen ernsthaften Hoffnungsgedanken, auf Anstrengungen zur Besserung der Wortwahl. Wir müssen Wörter lernen und zwar mit deren Bedeutung, uns kurz rückbesinnen, bevor wir lossabbeln und noch mal Überprüfen, ob das was wir meinen auch mit dem übereinstimmt, was wir von uns gegeben haben. Danke schon mal im Voraus.

 

Ich denke, Sprache ist etwas lebendiges, was sich weiterentwickelt. Es kommen neue Wörter, alte verschwinden oder sie verändern ihre Bedeutung.
Bei Intelligenz muß man selber ein wenig Denkarbeit verrichten. Jemand mit einem IQ von 160 ist laut der Definition ein intelligenter Mensch. Aber das allein bringt ihn noch nicht weiter. Im Grunde ist Intelligenz in seiner strengen Bedeutung so unwichtig wie ein durchgestrichenes Wort. Wenn man diese Voraussetzungen nicht nutzt, um sich zu bilden und Menschenkenntnis zu erlangen, sich eigene Gedanken zu machen, so kann man ihn nicht als klug bezeichnen. Klugheit und Intelligenz sind jedoch eng miteinander verbunden, wenn nicht gar gleichbedeutend, somit muß die ursprüngliche Definition von Intelligenz erweitert werden.

 

Sprache ist lebendig und muss sich weiterentwickeln, richtig. zeig mir bitte die Stelle, an der ich dieses verneine. Ich möchte hauptsächlich auf den Unterschied zwischen Intelligenz und Bildung aufmerksam machen. Im Übrigen ist deine bemerkung zum IQ sehr interessant und richtig.

 

Sprache ist wichtig, ok. Aber nicht jeder, der seine Sprache beherrscht, ist "intelligent" oder "gebildet".
Das sind wirklich Begriffe, die rein subjektiv sind. Ich meine; in meinen Augen sind andere Menschen intelligent, als in (z.B.) Euren und daher ist es eigentlich wurschd, was wer unter "intelligent" und "gebildet" versteht.

Gruß
stephy

[Beitrag editiert von: stephy am 17.03.2002 um 14:15]

 

Hallo,

die Bedeutung des Wortes "Intelligenz" hängt sowieso in der Luft. Keiner kann mir einen rundum "intelligenten" Menschen zeigen. In diesem Zusammenhang wird oft auch "Vernunft" mit "Intelligenz" verwechselt. Ebenso sieht man einen sympathischen Menschen oft als scheinbar intelligenter an, als er objektiv sein mag.
Darum macht allein alles zu wissen noch lange nicht intelligent. Es ist so ein blödes, verallgemeinerndes Wort, dass man schlicht und einfach behaupten kann: Intelligenz ist ein so unendlich- umöglicher Zustand, dass er abgeschafft werden sollte.
Warum benutzen wir überhaupt nicht einfach wieder Worte wie "gut" oder "schlau"? - Oder hören die sich etwa nicht intelligent genug an?

Gruß,
(der ewig intellente) m-plan

 

Zitat: "...der eine hohe verstandesmäßige Aufnahme- und Verarbeitungsfähigkeit hat, der also komplex denken kann. Ob musikalisches Können nun dazu gehört oder nicht, ist eine Frage der Definition, die mir egal ist."

- Komplexes Denken heißt, die Zusammenhänge zu erkennen, d.h. etwa, zu erkennen, daß es keinen Sinn hat, wenn man für verbesserten Umweltschutz schreit und dann massenweise Bier aus Dosen trinkt.

Oder die Zusammenhänge zwischen dem, was man täglich einkauft und der Globalisierung zu sehen.

Das ist doch keine Frage, ob Musik dazugehört. - Musik macht intelligent. Es ist etwa erwiesen, daß Kinder, die ein Instrument lernen, auch in den anderen Lerngegenständen besser abschneiden.

Was jemand aus seiner Intelligenz macht/machen kann, hängt von vielen Faktoren ab.
So lernen Kinder leichter, die dabei Ruhe haben und z.B. ins Grüne sehen, wenn sie aus dem Fenster schauen, als solche, die in beengten Verhältnissen leben, der Verkehr vorm Fenster vorbeidröhnt und die Eltern vielleicht auch noch gestresst sind.

Es kann also durchaus sein, daß ein sehr intelligenter Mensch eine schlechte Bildung hat, weil die Umstände nicht die richtigen waren.
Allerdings wird es ein unintelligenter Mensch nur schwer zu einer hohen Bildung schaffen, selbst wenn die Verhältnisse passen.

Alles liebe
Susi

 

ich meinte, ob man dir großen musiker ebenfalls als intelligent bezeichnen kann, wie es immer mal diskutiert wird
und das ein mensch auch ohne bildung intelligent sein kann und anders herum, ist mir auch klar siehe meine streitschrift "Bildung"
tschüsschen 8ich hoffe man hört voneinander)

 

Hi Epikuros!

Ob man große Musiker als intelligent bezeichnen kann?

- Also ich würde sagen, prinzipiell sind wir Menschen ja von Grund auf intelligente Wesen, oder zumindest halten wir uns dafür, also sind es auch die großen Musiker.

Manche Menschen sind halt mehr und manche weniger intelligent und man kann Intelligenz durch musikalische Erziehung fördern, aber daß jemand großer Musiker ist, läßt den Schluß nicht zu, daß er deshalb auch besonders intelligent ist. Wer weiß, wie unintelligent er ohne die Musik geworden wäre? Großer Musiker zu sein bedeutet lediglich, auf dem Gebiet der Musik sehr begabt bzw. gut ausgebildet zu sein.

Habe ich Deine Frage jetzt beantwortet?

Liebe Grüße
Susi

 

naja, erst mal Hallo!

also: es wird diskutiert, ob die Fähigkeit, große Sinfonien zu komponieren, auch als intelliegtn bezeichnet werden kann. Weil sprache sich weiter entwickelt, kommt diese frage überhaupt auf. früher war mit intelliegnz nur Logik, räumliches vorstellungsvermögen und bischen sprachgeschick gemeint. mitlerweile gibt es den ansatz der multiplen intelligenz: dazu zählen eben auch die emotionale intelligenz wie evtl auch musikalisches Können
aber, egal, es kommt bei meinem artikel eh mehr auf den unterschied zwischen intelliegnz und bildung an
gruß epikur

 

Also Albert Einstein war intelligent. Sind wir uns da einig? Gut. War er denn auch gebildet?

Gruß
stephy

 

ich habe keine ahnung, ob er gebildet war
uch glaube, immanuel kant war es nich, bin mir aber nich sicher

 

Also ich bin immer noch der Meinung, dass alle Menschen durchschnittlich gleich intelligent sind.
Intelligenz fasse ich dabei weitläufig als "Fähigkeit zum Denken" auf.

Inwiefern diese Fähigkeit dann auch tatsächlich genutzt und erkannt wird und vor allem, was viel wichtiger ist, ob diese Fähigkeit zu einem bestimmten Zeitpunkt wirtschaftlich nützlich ist, ist eine ganz andere Frage.

 

ich glaube, immanuel kant war es nich, bin mir aber nich sicher

Kant war sehr gebildet. Immerhin war er Professor für Philosophie.

 

also ich glaube einstein war nicht eingebildet. er wurde ja immer wieder auf den boden der tatsachen zurückgeholt.
"einstein, sie werden die physik nie verstehen!"

jetzt gibt es nur eine hand voll leute die einstein verstehen!
:)

 

Was ist Bildung? Ist das nicht ein Begriff, den jeder auslegen kann, wie er will?

 

hie stephy!
zum teil hast du natürlich recht. Man den satz : das ghehört zur allgemeinbildung wirklich sau oft.
ich denke, dass unter bildung verstanden wird: geschichte, geographie, kunst (in jeder form), kultur ( fällt oft auch unter kunst)
spontan fällt mir nich mehr ein
gruß epikur

 

@Kritiker:

Also ich bin immer noch der Meinung, dass alle Menschen durchschnittlich gleich intelligent sind.
Geistig behinderte auch?

 

...na, versteht ihr jetzt was ich meine, wenn ich sage: "Intelligenz" ist ein Ausdruck, der nie hätte erfunden werden dürfen?
Es gibt einfach keine genaue Definition, geschweige denn ein Beispiel für "Intelligenz".
Die Mäuse meiner Schwester sind meinet wegen eine "intelligente Lebensform", die nach Nahrung Ausschau hält und versucht zu überleben.
Wenn ihr so wollt würde ich mich der Meinung des Kritikers anschließen: Wir sind alle intelligent.

Gruß,
masterplan

 

Geistig Behinderte sind auf ihre Art und Weise intelligent. Vielleicht kann man das so sagen.
Ich meine; jeder Mensch hat den gleichen ATP-Verbrauch und Bedarf, zumindest annähernd. Meine Chemielehrerin sagt, daß "Dumme" komplizierter denken als wir "Normaldenkende"... Oder so ;) ...
Intelligenz ist relativ. Ich weiß auch nicht, wie man das über einen Kamm scheren kann - ich meine, den Ausdruck; "intelligent sein" oder "gebildet sein"... Hat nicht jeder so seine Gebiete, auf denen er sich auskennt? Auf denen er intelligent ist???
Ich weiß ja nicht... ;)

Gruß
stephy

 

Hallo Leute!

Die Psychologen haben eine Defintion für Intelligenz: "Intelligenz ist das, was ein Intelligenztest misst." Super, nicht?

Generell unterscheidet man zwischen zwei Formen von Intelligenz. Fluide Intelligenz(=Fähigkeit neu aufgenommenes zu verarbeiten und mit altbekanntem in Beziehung zu setzen) und kristalline Intelligenz (=Summe aller bekannten Informationen, die zu Entscheidungsfindungen herangezogen werden können). Die Fluide würde damit Epikuros' Definition entsprechen, während die Kristalline der Bildung bzw. dem Wissen des jeweiligen Menschen gleich kommt. Beide zusammen bilden die eigentliche Intelligenz.

Persönlich verwende ich den Begriff "intelligent" für Leute, die wirklich denken und gute Entscheidungen treffen können; und den Begriff "klug" für Menschen mit großen Allgemeinwissen, wobei ich aber Kategorien wie z.B. "High-Society-Klatsch", Pop-Stars und Sportler nicht dazu rechne. Schön für diejenigen, die sich darin auskennen; dennoch wird man dadurch nicht klug... oder gar intelligent.

Grüße an alle,
Daniel

 

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