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Die Bestrafung

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20.01.2009
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Die Bestrafung

"Komm rein!"
Der Mann erhob sich wieder aus seiner knienden Haltung und huschte durch die Tür in den Flur.
"Zieh dich aus!" Der herrschende Ton der Stimme lies den Mann gehorchen.
Die Domina, ganz in Leder mit einer Peitsche in der Hand, öffnete die Tür zum Keller. Mit gekonnten zackigen Griffen entkleidete sich der Mann und baute auf dem Boden aus seinen Sachen ein Päckchen. Seine Augen waren seit dem Klingeln an der Haustür stets auf den Boden gerichtet.
Der strenge Blick der Domina bohrte sich in die Augen des Mannes, welcher es jetzt wagte, der Frau ins Gesicht zuschauen. Nach einem Leichten Nicken der Domina verstand er genau, was er zutun hatte.

Hastig lief er mit seinen Sachen unterm Arm die kalte Steintreppe in den Keller hinunter.
Die Frau in Leder schritt langsam Stufe für Stufe die Treppe hinab. Der Griff der Peitsche klirrte am Geländer. Der Mann kniete vor der Domina nieder und schaute sie flehend von unten an.
"Warum bist du hier?", fragte die Frau in Leder, wobei die Antwort des Mannes Teil eines Rituals war, welches das Spiel der Schmerzen einleitete, welches der Mann nun schon seit einem Jahr mit der Frau spielte.
"Weil ich böse war Herrin", antwortete der Mann mit fester Stimme, wobei er weder aufmüpfig noch unterwürfig klang.
Die Domina nahm die Peitsche und holte weit aus. Die Lederknoten wühlten sich in das Fleisch des Gesichtes. Der Mann schloss kurz die Augen und genoss den Schmerz, dann wandte er sein Gesicht wieder der Domina zu und schaute sie dankend an.
Das Blut tropfte ihm am Kinn herunter. Das Brennen der Wunde läuterte seine Sinne. Die Gefühlsmauer war gebrochen, er fühlte wieder.

"Steh auf!", schnitt die erbarmungslose Stimme der Domina die Stille.
Hastig richtete der Mann sich auf und schaute wieder auf den Boden.
"Geh zum Kreuz!", befahl die Frau und deutete auf ein menschen großes Holzkreuz, welches an der steinigen Kellerwand hing.
Der Mann stieg auf einen Hocker, der vor dem Kreuz stand und lehnte seinen warmen Rücken gegen das kalte Holz.
Die Domina ging mit der Peitsche auf ihn zu und holte erneut aus. Ein langer blutiger Streifen zog sich über seine Brust. Ein leises Stöhnen entfuhr seinen Lippen.
"Mach deine Fresse auf!", befahl die Domina und rollte dabei die Peitsche auf.
Hastig riss der Mann seinen Kiefer weit auseinander und blickte die Domina erwartungsvoll an. Sie nahm die zusammen gerollte Peitsche und und presste sie quer in den Kiefer des Mannes.
"Wehe du besabberst sie!", raunte sie ihn an.

Sie schnallte die Lederriemen, welche am Kreuz befestigt waren, an die Fuß- und Handgelenke. Der Mann hing nun wie einst Jesus am Kreuze. Sein warmes Blut lief ihm aus der Brust über die Knie, auf den Boden. Er schluckte andauernd um nicht die Peitsche mit seinen Speichel zu nässen.
Der Geschmack des Leders paarte sich mit dem seines Blutes, welches ihm von seiner Backe in die Mundwinkel lief. Die Domina nahm die Peitsche wieder an sich und trat vor ihm.
"Warst du sehr böse?", fragte sie schmunzelnd.
"Ja Herrin", erwiederte er.

Er war wirklich böse gewesen. Sie hatten geschrien und gebettelt, doch die Gier nach Blut und Schmerzen hatte ihn taub gemacht. Er hatte sie zerstückelt, er hatte sie gefressen, er hatte sie verscharrt und wieder ausgegraben. Nacht für Nacht hatte er sich eine Neue geholt. Er hatte sie alle in den Wald gebracht und geschlachtet. Im Unterholz war er mit ihren Leibern alleine und schlief mit ihnen ein. Doch wenn er erwachte kam Sie wieder. Es kam die Angst, die er schon seit frühen Kinderjahren verspürte. Er hatte Angst vor dem Zorne Gottes.

Doch er bekam seine Strafe, dachte er. Nach jeder Bestrafung fühlte er sich wieder rein. Dann kam wieder die Gier und neues Blut floss aus frischen Frauenleibern. Ein neues Schlachtwerk eröffntete sich nach jedem Bußgang zur Domina. Doch diesmal würde es ein Ende haben. Der Zorn Gottes würde ihn heute ereilen, das wusste er.

Die Domina nahm einen Holzscheit und öffnete die verrußte Eisentür eines Kellerofens, welcher genau gegenüber des Kreuzes in der Kellerwand eingebracht war. Sie zündete das Feuer an und legte eine Eisenstange in die Glut.
Während das Metall sich erhitzte nahm sie wieder die Peitsche in die Hand und schlug dem Man mit aller Kraft auf die von Narben zerflickte Brust. Wärme stieg ihm von der Brust bis zur Stirn auf, doch kein Ton kam über seine Lippen. Und noch ein Schlag brachte sein Aderwerk zum kochen. Der Schmerz schnürte seine blutige Brust wie ein Korsett zusammen. Der Rhythmus der Lunge setzte beim Auftreffen des Lederriemens auf der Brust aus und stimmte sich mit dem rasenden Herz wieder ein.
Er schloss die Augen und genoss seine Buße.

Die nackten Leiber der Frauen überzogen die Bilder, welche sich als rasender Film durch seinen Kopf quälten. Das Peitschen hörte auf und der Schmerz klang ab.
Langsam öffnete er die Augen, als es plötzlich zischte. Das glühende Eisen fraß sich in seinen Unterschenkel. Dampf verbrannten Fleisches stieg ihm in die Nase.
Sein Schreien erfüllte ihn mit Glück und Genugtuung. Er war wieder rein. Nur rein konnte er den letzten Weg begehen und vor Gott stehen.

Der Schmerz verbreitete sich in alle Sinne. Er wusste was jetzt kam.
Wie jedes mal würde jetzt die Schlinge seinen Hals schmücken. Die Frau in Leder würde wie immer fest ziehen bis er die Luft brauchte um nicht zu ersticken. Doch diesmal würde er nicht mit den Füßen dreimal stampfen, nein das Ende war nah und ein Neuanfang in einer anderen Welt wartete auf ihn.

Die Domina streifte die Schlinge über seinen Kopf und lächelte ihn an. Sie wusste nicht, dass sie diesen Mann gleich töten würde. Mit straffer Hand zog sie den Knoten der Schlinge fest und zog mit aller Kraft an dem Strick, während sie mit ihrem Knie, fest an seinem Rücken gepresst, seinen Oberkörper nach vorne drückte.
Die Adern am Hals und Gesicht des Mannes traten pulsierend hervor. Er schloss die Augen und atmete ruhig aus. Er verlor sich in dem Gedanken des Himmels.

Nach zwei Minuten sank er zusammen und war tot.
Die Domina bekam Panik, sie wusste nicht, dass sie gerade eine Bestie getötet hatte.

Ende

 

hallo extistence,
ich danke dir für deine Mühe :).
nun mein stil ist noch nicht entwickelt und wie man wohl unschwer erkennen kann völlig ohne erfahrung.
ich hoffe das ich Diese bald erlange damit der stoff nicht in dieser unschönen dargebung untergeht.
die frage warum der killer religös ist habe ich mir auch gestellt.
auch wenn es eine abgedroschene nummer ist, war es mir wichtig diesen aspekt des gegensatzes mit einzubeziehen.
das er nicht zum beichtstuhl rennt , verdeutlicht nur seine für uns unlogische denkweise.er findet seine seelenreinigung nicht in der kirche und ihren dogmen,sonder in seiner eigenen interpretation des glaubens und dessen umsetzung.
ich glaube das erleiden der qualen seiner opfer ist seine religion um diese welt zuvertehen.

TA, TA M.WAGNER

 

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