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Die Daimon

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22.01.2021
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Anmerkungen zum Text

Ich bin mir sehr unsicher, was hier meinen Schreibstil anbelangt und ob dieses Thema überhaupt unterhält

Die Daimon

Captain Collingwood spähte angespannt über die Reling auf die ruhige See im Vollmondschein, als er einen Streifen am Horizont bemerkte, der ein wenig heller zu sein schien als der Nachthimmel. Er rieb sich die Augen und schaute noch einmal, um sicher zu gehen. Es war schon die dritte schlaflose Nacht auf der „Diomedes“, es wäre also kein Wunder, wenn ihm seine Augen einen Streich spielen würden.

„Siehst du auch, was ich sehe?“

Neben Collingwood stand sein erster Offizier, der nun ebenfalls angestrengt in die Dunkelheit blinzelte.

„Das sieht aus, wie eine Nebelbank.“

Collingwood hatte sich doch nicht geirrt. Am Horizont zeichnete sich tatsächlich ein größer werdender Streifen ab. Bei gegebener Wetterlage konnte es nur eins bedeuten.

„Es ist so weit!“

Sein erster Maat nahm ihm die Arbeit ab, seine Gedanken laut zu äußern. Collingwoods letzte Zweifel wurden durch ein im Nebel erscheinendes grünliches Leuchten beseitigt.

„Weck den Rest der Mannschaft!“

Der Offizier blieb wie angewurzelt stehen und starrte angsterfüllt noch immer in die Ferne.

„Ich hab gesagt du sollst den Rest der Mannschaft wecken!“

Wie aus einer Trance erwacht schaute der Mann Collingwood erst leicht verwirrt an, nickte dann entschlossen und entfernte sich. Collingwood selbst blieb an der Reling zurück und beobachtete das Spektakel. Er beobachtete angespannt, wie der Dunst nach und nach den Himmel verdeckte und näherkam. Es dauerte nur wenige Minuten, bis die ersten Nebelschleier die „Diomedes“ erreichten und sie schließlich komplett einhüllten. Die Sicht verschlechterte sich so stark, dass Collingwood weder die Sterne noch die Wasseroberfläche sehen konnte. Das einzige, was übrigblieb, waren die wenigen Laternen an Deck und der fahle Schein des Vollmonds, der so gedämpft war, dass er mehr einer Tischlampe glich. Die geisterhafte Stille wurde bald durch aufgeregte Schritte gebrochen. Die Mannschaft hatte sich an Deck eingefunden. Collingwood begab sich vom erhöhten Heckbereich über die Verbindungstreppe zu ihnen. Der milchig weiße Dunst verwandelte seine Mannschaft in gesichtslose Schatten.

„Meine Herren, es ist soweit! Wir alle wussten, dass dieser Tag kommen würde!“

Collingwood versuchte eine feste, zuversichtliche Stimme beizubehalten, doch seine Anspannung machte dies beinahe unmöglich.

„Männer, es geht mir nicht anders als euch! Auch mir ist klar, dass da der Tod auf uns zukommt, doch wir sind vorbereitet. Wenn ihr die Nerven behaltet versichere ich euch, kommen wir hier wieder lebend raus und jetzt geht auf eure Positionen!“

„Aye!“, riefen die Männer zu Collingwoods Erleichterung. Die Wenigsten von ihnen waren freiwillig hier, doch jetzt waren sie alle im gemeinsamen Todeskampf geeint. Während Collingwood sich zur Reling begab, zerstreuten sich die Seeleute und stürmten unter Deck, wo sie Fässer und Kisten holen sollten.

Eine gefühlte Ewigkeit spähte Collingwood in den undurchdringlichen Dunst, der wegen der Schiffsbeleuchtung wie eine Wand aussah. Am Anfang hatte das laute Poltern der Mannschaft den Anschein von Kontrolle vermittelt, doch als jeder seine Aufgabe erledigt hatte und still wartete, fühlte man die bedrückende Atmosphäre. Es legte sich eine beklemmende Totenstille über das Schiff. Abgesehen von einem gelegentlichen Knarzen der Balken war nichts zuhören. Auch der Wellengang war verstummt, als würde das Meer selbst seinen Atem anhalten. Collingwood stand wie versteinert an der Reling, immer noch mit dem Blick in die geisterhaften Nebelschwaden gerichtet. Er war so angespannt, dass er vergaß zu blinzeln, sodass seine Augen brannten. Dann sah er es, dasselbe grünliche glühen, dass er zuvor am Horizont gesehen hatte.

Erst so schwach, dass Collingwood nicht sicher war, ob es auch echt war, doch es wurde schnell heller. Zu schnell!

„Achtung!“

Mehr konnte einer der Seemänner nicht herausbringen, bevor ein gewaltiges Schiff aus dem Nebel hervorbrach und das Bug der Diomedes rammte. Collingwood und die meisten seiner Leute wurden zu Boden gerissen. Die Wucht des Aufpralls schleuderte die Diomedes so weit herum, dass die beiden Schiffe nun einen parallelen Kursfuhren.

Die Daimon war eine große dreimastige Galeone, welche die Diomedes bei weitem überragte. Das ganze Schiff war von einer grünen Aura umgeben, die den Nebel giftgrün färbte.

Man sah ihr an, dass sie vor über hundert Jahren gesunken war. Ihre Segel waren zerrissen und durch Algenbewuchs verfärbt, auf ihrem Bauch wuchsen eine Vielzahl Korallen und an mehreren Stellen entblößten große Löcher das ebenfalls zugewucherte Innere des Schiffes.

Collingwood spürte, wie sein Herzschlag beschleunigte und seine Hände verkrampften.

Die Stille war ängstlichem Stöhnen gewichen. Die Daimon hielt ihren Kurs einige Meter von der Diomedes, sodass der glühende Nebel um sie wirbelte. Zu Collingwoods entsetzen sah er in den leuchtenden Dämpfen dämonische Schatten, dich sich an Deck der Daimon bewegten.

Er schüttelte den Kopf. Er musste sich zusammenreißen, wenn er hier wieder lebend rauskommen wollte.

„Auf die Beine Männer!“

Schrie er sie an und kämpfte sich währenddessen selbst wieder vom Boden hoch. Die Daimon verminderte ihren Abstand und passte ihre Geschwindigkeit an. Doch auch die Mannschaft der Diomedes war nicht mehr untätig. Die Männer riefen sich Kommandos zu, transportierten Kisten und verteilten Waffen. Collingwood sah seinen Männern zufrieden dabei zu. In ihren Gesichtern war keine Spur Angst zu sehen. Nur Konzentration und Anspannung.

Als Collingwood in seinem Augenwinkel eine schnelle Bewegung wahrnahm, fuhr er herum. Von der Daimon aus durchschnitt eine Planke den Nebel und prallte laut auf das Deck der Diomedes. Collingwood starrte das ebenso von Korallen zugewucherte Holzstück an und wanderte mit seinem Blick an dessen Ende am anderen Schiff. Dort hatte sich eine ganze Gruppe Schatten versammelt, die mit Säbeln und Äxten bewaffnet waren.

Der groteske Anblick wurde noch dadurch verschlimmert, dass absolute Stille herrschte. Kein Kampfgeschrei und kein chaotisches Getrampel, wie es sonst beim Entern üblich war.

Schwere Stiefel traten auf morsches Holz. Die Schatten setzten sich in Bewegung. Als sie den Nebel verließen verwandelten sie sich in menschliche Gestalten, zumindest in etwas Ähnliches. Jeder von ihnen sah aus, wie eine frische Wasserleiche. Ihre Haut war aufgedunsen und voller offener Wunden, die nicht bluteten. Stattdessen quoll aus ihnen eine Mischung aus Schleim und braunem Dampf hervor. Ihre Kleidung reichte von verschlissenen Lumpen, bis hin zu edlen Uniformen, die zu den unterschiedlichsten Rängen gehörten. Einer von ihnen schritt an der Spitze voran, mit den Armen hinter dem Rücken verschränkt, und beäugte neugierig Collingwood und seine Mannschaft. Er sprang von der Planke aufs Deck und blieb dort einen Augenblick stehen. Sein Blick war kalt und prüfend, doch einen Hauch Überraschung konnte er nicht verstecken. Collingwoods Männer standen wie eingefroren hinter ihren Kisten verbarrikadiert und starrten die Geister ausdruckslos an.

„Was ist denn hier los?“

Die Stimme des Toten war fest, doch sie hörte sich an, wie die eines alten Mannes, der sich verschluckt hatte und kaum Luft bekam.

„Auf welchem Schiff sind wir denn hier gelandet? Welch eine Disziplin!“

Nachdem er fertig gesprochen hatte, fiel sein Blick auf Collingwood.

„Ich nehme an, dass Sie der Captain sind, dem ich dieses vorbildliche Verhalten zu verdanken habe.“

Er ging langsam auf Collingwood zu, wobei jeder Schritt, den er tat, dem Holz unter ihm ein quälendes Quietschen entlockte. Als er stehen blieb, war sein Gesicht nur noch eine handbreit von Collingwoods entfernt, sodass er direkt in die milchig-grauen Augen des Toten sehen konnte.

„Sie wissen doch jetzt was passieren muss, oder?“

In seiner Stimme schwang ein Hauch Mitleid mit, der jedoch von einem teuflischen Grinsen begleitet wurde. Für einen kurzen Augenblick fühlte Collingwood sich, als würde er einen tiefen Graben herunterfallen. Er blickte hier sprichwörtlich dem Tod in die Augen. Er nahm einen tiefen Atemzug, bevor er antwortete.

„Wenn Sie erlauben, würde ich gerne vorher ein paar Worte mit Ihnen wechseln, Captain Roberts. In meiner Kajüte.“

Collingwood bemühte sich um eine feste Stimme und ruhige Hände, während er auf die Tür zu seiner Kabine zeigte. Der Geisterkapitän verzog überrascht die Reste seiner Augenbrauen. Einen Moment lang glaubte Collingwood Misstrauen in seinem Blick erkennen zu können, doch es war so flüchtig, dass er nicht sicher war.

„Ein paar Worte wechseln? Warum nicht? Ich hab schon lange nicht mehr mit einem Lebenden gesprochen.“

An seine Männer gewandt ergänzte er.

„Ihr wartet hier!“

Collingwood hoffte, dass dieser Befehl auch bedeutete, dass seine eigenen Männer solange sicher waren. Es kostete ihm einige Überwindung dem Geist seinen Rücken zuzudrehen, doch schließlich führte er ihn in sein Quartier.

Collingwoods Kajüte war äußerst geräumig. Ein Großteil wurde von seinem massigen Schreibtisch eingenommen, auf dem allerlei Schriftwerk und Kerzen standen. Die Heckgerichtete Wand besaß großzügige Buntglasfenster, sodass der Raum tagsüber gut beleuchtet war. Collingwood setzte sich auf seinen Stuhl und bot dem Toten ebenfalls einen gegenüber an. Sobald Collingwood sich gesetzt hatte, wanderte sein Blick auf eine der Schubladen unter der Tischplatte.

„Wie darf ich Sie ansprechen?“

Der Geisterkapitän beäugte interessiert den Raum, besonders die Regale, in denen Exponate der unzähligen Reiseziele ausgestellt waren, die Collingwood bereits besucht hatte.

„Meine Männer nennen mich nur Captain, ich bin mir nicht mehr sicher, wie ich heiße.“

Sagte er beiläufig, mit dem Blick auf einen einem ausgestopften Vogel, den Collingwood in der neuen Welt erworben hatte.

„Sie haben hier ja eine interessante Sammlung. Wirklich schade, dass das Alles auf den Meeresgrund muss.“

Collingwood ignorierte die Drohung.

„Ich muss Ihnen ein Geständnis machen. Ich hatte gehofft, Sie zu treffen.“

Der Tote hob die Reste seiner Augenbrauen und schaute überrascht zu Collingwood.

„Haben Sie Sehnsucht nach dem Tod?“

„Nein ich habe einen Auftrag der Britischen Krone.“

Der Tote schaute Ihn ungläubig an.

„Sie und Ihre Mannschaft sind haben schon ziemlich viele unserer Handelsschiffe versenkt. Langsam wird Ihre Anwesenheit in dieser Gegend zu kostspielig. Deshalb soll ich Ihnen den Vorschlag unterbreiten, für uns zu arbeiten. Wir wissen, dass Sie darauf angewiesen sind, Menschen zu töten. Die Abmachung beträfe daher nur Schiffe unter britischer Flagge. Mit den Anderen können Sie weiterhin verfahren, wie es Ihnen beliebt. Im Gegenzug würden Sie eine großzügige Gegenleistung vom Empire erhalten, über die ich autorisiert bin zu verhandeln. Wie klingt das für Sie?“

Einen Augenblick herrschte gespannte Stille, in der nur das leise Knarzen der Holzbalken zu hören war. In seinem Blick konnte Collingwood keine Regung erkennen. Er erwartete schon, dass er aufspringen und angreifen würde, doch stattdessen fing der Tote an laut loszulachen.

Er beugte sich vornüber und musste sich am Tisch festhalten. Mit jedem Lacher spuckte er eine kleine Fontäne Schmutzwasser auf den Boden. Nachdem er sich beruhigt hatte, wischte er sich eine schwarze Träne aus seinem Auge und starrte Collingwood belustigt an.

„Sie glauben ernsthaft, dass ich mich auf so einen Handel einlassen würde? Was können Sie mir schon geben? Geld, Speis und Trank, Frauen? Ich kann mit Nichts davon etwas anfangen! Ich muss Sie leider enttäuschen, wenn Sie denken, dass sie so lebend hier rauskommen.“

„Ich folge nur Befehlen, ich war verpflichtet, Sie zu fragen.“

„Tja, das haben Sie ja nun. Und ich lehne ihr Angebot höflichst ab. Wenn Sie also über nichts Anderes mehr reden wollen, dann…“

„Eine Sache hätte ich da noch!“

Der Tote war bereits aufgestanden, fror jedoch in der Bewegung ein und setzte sich wieder.

„Ich bin nicht umhingekommen ihr Interesse an meiner Sammlung zu bemerken.“

„Ich war auch mal ein Mann von Welt, aber Sie werden nichts finden, dass mich ihr lächerliches Angebot noch einmal überdenken lässt.“

„Nicht so voreilig.“

Collingwood öffnete die Schublade seines Schreibtischs und holte eine schwere Metallschatulle hervor. Dem Blick des Toten nach, hatte Collingwood seine Neugier geweckt und war somit vorerst sicher.

„Das hier ist etwas ganz Besonderes. Es wurde vor einigen Jahren das erste Mal in einer deutschen Mine entdeckt. Man nennt es Uranit.“

Collingwood öffnete die Schatulle und enthüllte einen darin liegenden schwarzen Stein. Er schob den Behälter über den Tisch und lehnte sich anschließend zurück. Jetzt entschied es sich, ob Collingwood leben oder sterben würde. Der Tote beugte sich skeptisch nach vorne und beäugte das Mineral kritisch.

„Und dieses Ding, soll mich überzeugen… Ah.“

Der Geist hatte nach dem Stein gegriffen, doch sobald er die Oberfläche berührt hatte, zog er seine Hand reflexartig wie von einer Flamme zurück. Sein überraschter Blick wanderte von seiner Hand zum Uranit.

„Ja, dieser Stoff besitzt über eindrucksvolle Eigenschaften, nicht wahr?“

Collingwoods Hand wanderte nun zu seiner Pistole.

„Wann war das Letzte Mal, dass Sie so etwas wie Schmerz gespürt haben?“, fragte Collingwood halb neugierig, halb schadenfroh und erhob sich dabei.

Der Tote starrte immer noch auf den Stein vor sich, kaum in der Lage zu antworten. Dann schaute er zu Collingwood, in seinen milchigen Augen sah dieser förmlich, wie die Erkenntnis langsam aufkam.

„Vielleicht überlege ich mir Ihr Angebot noch mal, was sagten sie noch würden Sie anbieten?“

Statt zu antworten drückte Collingwood dem Toten seine Pistole auf die Brust und drückte ab. Mit einem lauten Knall feuerte er ein Dutzend Uranitsplitter in den Toten, woraufhin dieser laut schreiend zu Boden fiel. Einen Augenblick später drangen von Deck ebenfalls Schüsse und Geschrei in die Kajüte. Für Collingwoods Männer war der Schuss das Signal den Kampf zu eröffnen. Man konnte deutlich mehrere Gewehrsalven und vereinzelte Pistolenschüsse hören. Doch im Augenblick hatte Collingwood nur Augen für den sich am Boden windenden Toten. Er zuckte unkontrolliert und stöhnte.

„Machen Sie, dass es aufhört, ich mach was auch immer Sie wollen!“

Der Tote keuchte die Worte gerade so verständlich hinaus, bevor er sein schmerzverzerrtes Gesicht gegen den Boden presste. Collingwood schaute teilnahmslos auf den Toten hinab. Dieser Mann oder was auch immer er jetzt war hatte keine Gnade verdient. Er hatte unzählige Schiffsbesatzungen auf dem Gewissen und hätte keine Sekunde gezögert Collingwood zu töten, wenn er auch nur einen Hauch von Gefahr wahrgenommen hätte. Doch selbst wenn Collingwood gewollt hätte, er wusste nicht, wie man sein Leiden hätte beenden können. Eigentlich hatte er gedacht, dass das Uranit den Geist direkt vernichten würde, doch offenbar war es ein schleichender Prozess.

Collingwood beobachtete interessiert die Wunden des Toten. Gelehrte meinten, der braune Dampf in ihnen sei die verdorbene Seele, die in den Kadavern von Meeresgeistern sichtbar wurde. Diese Vermutung schien bestätigt zu werden, denn der Dampf brodelte so, als jemand die Körpersäfte des Toten zum Kochen gebracht hätte. Da der Geisterkapitän sich mit der Zeit wieder zu erholen schien, lud Collingwood seine Pistole nach und feuerte einen weiteren Schuss ab, woraufhin der Tote erneut aufschrie. Er schüttelte sich, rollte sich hin und her und fluchte laut. Doch mit jeder Sekunde wurde er kraftloser. Nach und nach erschlafften seine einzelnen Glieder, bis er still auf seinem Rücken zum Liegen kam. Seine Augen bewegten sich noch, doch Sie schienen weit in die Ferne zu blicken.

Collingwood trat prüfend mit seinem Fuß gegen die Leiche. Es gab keine Reaktion mehr. Mit der akuten Gefahr aus dem Weg, wandte sich seine Aufmerksamkeit den Begebenheiten an Deck zu. Es waren keine Kampfgeräusche mehr zu hören, also entschied Collingwood sich dazu seine Kajüte zu verlassen. An Deck betrat Collingwood ein Schlachtfeld. An Deck lagen unzählige Leichen, von denen bis auf wenige Ausnahmen, alle Teil der Daimon-Besatzung gewesen waren. Ähnlich wie ihr Captain lallten einige von ihnen noch etwas oder starrten mit ehrfurchtsvollen Gesichtern Löcher in die Luft, doch die meisten sahen nur noch wie gewöhnliche Kadaver aus. Ein Mann berichtete Collingwood, welche Männer sie verloren hatten und wie viele verletzt waren.

„Das war also der Schrecken des Indischen Ozeans, die Daimon. Dem Empire hat jeder zu gehorchen, hoffentlich spricht sich das in der Hölle rum.“

Einige Männer jubelten zurückhaltend. Eigentlich hatte Collingwood die Daimon als Trophäe im Schlepptau nach Indien bringen wollen, doch im Laufe der Nacht, nachdem auch der letzte ihrer Besatzung vollständig entseelt war, versank sie im Ozean. Die Leichen warfen sie noch dieselbe Nacht über Bord, nur einige Uniformen und Säbel behielten sie als Beweis für ihre Heldentat. Darunter war auch der Hut des Kapitän, der nun einen angemessenen Platz in Collingwoods Sammlung erhielt.

 

Lieber @JohnHammond,

herzlich Willkommen hier bei uns.

Eine kleine Anmerkung vorweg zur Formatierung deiner Geschichte: Da sind recht viele Absätze und Leerzeilen drin, womöglich hat es beim Reinkopieren des Textes die Formatierung zerschossen. Du kannst das nachbessern, indem du unter deiner Geschichte auf "Bearbeiten" klickst, den Text entsprechend formatierst und im Anschluss alles speicherst.

Viel Spaß hier im Forum und liebe Grüße
RinaWu

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo @JohnHammond und willkommen bei den Wortkriegern!

Ich habe deine Geschichte gelesen und finde sie grundsätzlich in Ordnung. Recht klassisches Thema ohne viel Schnörkel umgesetzt. Nur vom Ende hätte ich mir mehr versprochen. Da fehlt ein wenig der Punch oder die Überraschung. Es läuft ja doch alles ziemlich glatt für Capitain Collingwood. Der Kampf ist schnell gewonnen und eigentlich besteht die gesamte Zeit (zumindest ist das mein Eindruck) keine wirkliche Gefahr für ihn oder die Mannschaft. Zumal die Bedrohung in Form längst verstorbener Seemänner ja recht klassisch daherkommt. Vielleicht bestände hier ja auch die Möglichkeit, den Widersachern von Capitain Collingwood irgendwas Besonderes zu verpassen. Etwas, dass sie eben abhebt und in Erinnerung bleiben lässt.

Ansonsten eine recht solide Seefahrergeisterstory :)

Ich habe weiter unten noch ein paar Fehler, Dopplungen und Formulierungen aufgeführt. Vielleicht hilft dir das ja. Allerdings bin ich keine Rechtschreibe- Zeichensetzungsprofi ;)

Ich wünsch dir noch einen schönen Abend und hoffe, dass du mit meinen Anregungen was anfangen kannst.
Grüße Habentus!


Es dauerte nur wenige Minuten, bis die ersten Nebelschleier die „Diomedes“ erreichten und schließlich sie schließlich komplett einhüllten.
Dopplung schließlich

Eine gefühlte Ewigkeit spähte Collingwood in den undurchdringlichen Dunst, der wegen der Schiffsbeleuchtung wie eine Wand aussah.
Finde die Formulierung etwas unrund.

dass die beiden Schiffe nun einen parallelen Kursfuhren
Kurs fuhren

Das ganze Schiff war von einer grünen Aura umgeben, die den Nebel giftgrün färbte.
Dopplung grün

Man sah ihr an, dass sie vor über hundert Jahren gesunken war.
Finde das könntest du schon etwas anders schreiben. Wie sieht den ein Schiff aus, dass vor über hundert Jahren gesunken ist? Und vielleicht kannst du hier ja auch noch ein wenig mehr zum Hintergrund dieses Geisterschiffs erklären?

Zu Collingwoods Entsetzen sah er in den leuchtenden Dämpfen dämonische Schatten, dich sich an Deck der Daimon bewegten.

„Auf die Beine Männer!“

Schrie er sie an und kämpfte sich währenddessen

Ich glaube richtig wäre so:
„Auf die Beine Männer!", schrie er sie an

In ihren Gesichtern war keine Spur Angst zu sehen.
Das glaube ich so nicht. Selbst die härtesten Frontkämpfer können ja Furcht verspüren. Von daher wäre es nicht nur nachvollziehbarer, sondern auch interessanter, wenn die Männer eben neben Konzentration und Verbissenheit auch Furcht verspüren würden. Immerhin ein Gefühl, dass maßgeblich zum Überleben der Menschheit beigetragen hat...

Jeder von ihnen sah aus, wie eine frische Wasserleiche.
Mmh. Schon klar was du sagen willst. Aber andererseits: WIE sehen frische Wasserleichen denn aus? Außerdem dachte ich, dass die da schon eine ganze Weile rumschippern und so frisch gar nicht sein können.

Als er stehen blieb, war sein Gesicht nur noch eine handbreit von Collingwoods entfernt, sodass er direkt in die milchig-grauen Augen des Toten sehen konnte.
Etwas unrund formuliert. Wer schaut wem in die Augen?
Vielleicht: sodass dieser direkt in die...
Ist aber auch nur ein Vorschlag. Vielleicht fällt dir ja auch was besseres ein.

„Meine Männer nennen mich nur Captain, ich bin mir nicht mehr sicher, wie ich heiße.“
Eigentlich ganz cool. Hier deutest du ja an, dass die schon lange unterwegs sind. Aber ich finde, du könntest das besser nutzen. Zum Beispiel wärs doch cool, die hätten dementsprechend veraltete Ausrüstung. Oder so was in der Art...

Der Tote war bereits aufgestanden, fror jedoch in der Bewegung ein und setzte sich wieder.
Dann friert er ja nicht wirklich ein. Er hält eher inne.

Machen Sie, dass es aufhört, ich mach was auch immer Sie wollen!“
Dopplung machen. Außerdem ist ich mach was auch immer Sie wollen eine unschöne Formulierung

Er hatte unzählige Schiffsbesatzungen auf dem Gewissen und hätte keine Sekunde gezögert Collingwood zu töten, wenn er auch nur einen Hauch von Gefahr wahrgenommen hätte. Doch selbst wenn Collingwood gewollt hätte, er wusste nicht, wie man sein Leiden hätte beenden können. Eigentlich hatte er gedacht,
Einige Dopplungen. Vielleicht kannst du die Sätze ja dementsprechend umformulieren, dass es nicht mehr so auffällt.

Es waren keine Kampfgeräusche mehr zu hören, also entschied Collingwood sich dazu, seine Kajüte zu verlassen.

An Deck betrat Collingwood ein Schlachtfeld. An Deck lagen
Dopplung

Ein Mann berichtete Collingwood, welche Männer sie verloren hatten und wie viele verletzt waren.
Dopplung

Laufe der Nacht, nachdem auch der letzte ihrer Besatzung vollständig entseelt war, versank sie im Ozean. Die Leichen warfen sie noch dieselbe Nacht über Bord
Dopplung

 

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