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Die Entdeckung der Freiheit

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16.09.2007
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Die Entdeckung der Freiheit

Es ist ein heißer Sommertag, Sonnenstrahlen drücken die Hitze auf meinen schon nassgeschwitzten Nacken. Ich stehe hier in mitten einer Masse von Menschen. Alle laufen hastig hin und her, zielstrebig kämpfen sie sich durch die Flut aus Menschen, die wie Wellen im Sekundentakt aufeinander prallen. Verschwitzt und angespannte Gesichter, kein Lächeln zu finden in diesem Meer. Ich sehe nur zu, ich bewege mich nicht, ich beobachte nur wie die diese „Menschen“ sich schubsen, stoßen und sich gegenseitig angewiderte Blicke zuwerfen.

Ich kann es einfach nicht begreifen, warum leben diese „Menschen“? Welchen Zweck erfüllen sie? Sie geben nur etwas, um etwas zu nehmen, sie leihen sich etwas und geben nur die Rückstände zurück. Die Vergöttlichung der Materie, das Geld als Held, eine Perversion im Auge derer, die um zu sehen nicht nur die Augen öffnen.

Ich stehe hier immer noch regungslos auf diesem tobenden Platz und fühle mich auf einmal, als hätte sich eine Insel gebildet in diesem Meer aus Menschen. Die Wellen schlagen sehr hoch, doch ich bleibe zum größten Teil trocken. Jetzt fühle ich mich leichter, die anderen, sie kommen und gehen, doch ich bleibe, ich stehe hier. Ich bin kein Fels in der Brandung, nein, nur ein Stück Holz, das sich verharkt hat.

Aus einer Laune des Himmels heraus, bilden sich plötzlich Gewitterwolken am Horizont. Es fängt an zu regnen, ich strecke meine Zunge so weit heraus wie möglich und breite meine Arme aus. Auch wenn mich die Außenwelt für einen Verrückten hält, mir ist in diesem Moment alles gleichgültig. Auch wenn es nur für einen kurzen Augenblick ist, kann ich diese Welt endlich vergessen. Also lasse ich es mir auch nicht nehmen, hier mit weit geöffnetem Mund zu stehen und zu fühlen, was ich schon lange vergessen hatte. Es ist so wundervoll, diese Stille im Regen zu genießen.

Doch überraschenderweise wird es auf einmal wieder laut, die Außenwelt scheint wieder in mich einzudringen. Erst ein stumpfes Geräusch welches sich dann wiederholt. Ich spüre Schmerzen und schmecke Blut, es ist auf einmal überall, es vermischt sich mit dem Wasser auf den Pflastersteinen. Ich öffne ein aller letztes Mal meine Lider und das was ich sehe bringt mich dazu, in Verwunderung meinerseits, mit einem Lächeln im Gesicht sterben zu dürfen.

 

Hallo Nikolai Wi,

wie es scheint bin ich der Erste, der hier einen Kommentar abgibt.

Erst einmal ein kompliment für deinen schönen Schreibstil, bei dem mich vorallem die Metapher mit dem strömenden Meer begeistert!

Mit dem Inhalt komme ich nicht ganz klar (verzeihe, wahrscheinlich liegt das Problem bei mir und nicht beim Text :)), zum Einen erscheint es mir komisch, du das Wort Menschen unter Anführungszeichen zu setzt. Das sah für mich zunächst so aus, als würde der Text von einem nicht menschlichen Wesen stammen (naja zugegeben, das würde wohl unter Sci-Fi gepostet) der das geschehen wie ein Fremder betrachtet. Allerdings wurde das dann durch den plötzlichen Tod des Prots von selbst für negativ erklärt.
Womit wir auch schon am zweiten Punkt wären: Das Ende kommt für mich aus völlig heiterem Himmel und weil ich überhaupt nicht darauf vorbereitet war, hinterließ das bei mir nicht wirklich einen nachdenklichen Eindruck. Für mich persönlich würde es besser wirken, wenn du den Umstand des Todes erwähnst und vielleicht ein bisschen beschreibst, damit das Ganze nicht so plötzlich kommt.

Nur so eine blöde Idee,
LG Moritz

 

hi moritz,

ich muss zugeben ich bin schon hellauf begeistert, dass sich jemand solche gedanken zu meinem kleinen text macht und vielen dank für das kompliment :)

also zum ersten was du erwähnt hast. das mit dem inhalt. da muss ich zugeben, es ist etwas schwer verständlich besonders beim ersten mal lesen, doch das ist wohl ein sozusagen "laster" von mir, dass ich einfach immer etwas offen schreibe. ich hatte den text auch schon mehrmals überarbeitet um mehr details einzubringen aber mal sehen ob ich dort noch etwas einbringe.

die sache mit dem "Menschen", begründet sich darauf, dass es eigentlich mehr ausdruck geben sollte inbezug auf die sichtweise des progatonisten auf seine mittmenschen, da er sich nur wenig mit ihnen identifizieren kann. deine bemerkung mit "der das geschähen wie ein fremder betrachtet" ist daher richtig da es wirklich ein fremder ist in dieser welt.

um zu deinem zweiten punkt zu kommen. ich hätte natürlich den letzten absatz komplett weglassen können. jetzt kommen wir zu meinem zweiten "laster", meine neigung für ein dramatisches ende, indem immer etwas offen bleibt. auch hätte ich schreiben können, dass z.B ihn ein ellenbogen, ein stein oder einfach ein schlag am kopf getroffen hat aber das weis er ja selber nicht. ich bekomm jetzt etwas bauschmerzen das ich hier so ein bissl in meine eigene geschichte interpretiere aber die vergänglichkeit eines menschen, der selber nicht viel versteht von leben und tod und wie mir gerade auffällt auch ein bissl autistisch ist ist schon etwas ironisch vielleicht (nur zu info daran hab nicht gedacht als ich diese geschichte geschrieben habe).

entschuldige bitte, dass ich jetzt net so gut auf deine anmerkungen eingegangen bin, doch bin ich gerade ziemlich kaputt werde also am wochenende mal etwas edditieren. wollte aber schonmal was schreiben ;)

mfg niko

 

hallo udo,

erstmal schön das dir meine geschichte/text (persönlich kann ich es nicht beurteilen was es nun ist) gefallen hat.

um auf dein kommentar einzugehen, hatte ich auch nicht vor das jemand mitleid heben soll mit dem prot., da er ja eigentlich auch weder gut noch böse ist. er bleibt neutral und alleine und es wird ihn auch keiner vermissen. sein einzigster "zweck" im sinne seines schicksals ist mit seinem tode....

was ich auch noch sagen muss ich bin wirklich sehr dankbar für eure beiträge, da ich ja neu hier bin und dies auch meine erste KG ist die ich hier veröffentliche und auch überhaupt für solch einen zweck geschrieben habe und dies mir hilft in diesem gebiet etwas stile zu entwickeln.

hallo lea victoria,

vielen dank für die überprüfung. ich bin, wie du sicher gesehen hast nicht allzu sicher auf diesem gebiet. werde sofort überarbeiten :thumbsup:

 

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