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Die erste Zigarette

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02.11.2002
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Die erste Zigarette

Die erste Zigarette an einem kalten Morgen

Es ist kalt, mein Atem bildet kleine weiße Wölkchen. Wölkchen, die aussehen wie verirrte Schäfchen. Ich rauche die erste Zigarette heute Morgen, und ich weiß, dass es heute nicht die letzte bleiben wird.
Aber es ist eine besondere Zigarette, die erste, jungfräuliche an diesem kalten, frischen neuen Tag, der noch in zu großen Kinderschuhen steckt, als das er richtig voranschreiten könnte. Die Zeit scheint stillzustehen, um mich herum nichts als Stille, alles verschlingende Stille. Es schneit. Dicke, weiße, und wunderschöne zarte Flocken suchen sich gemächlich ihren weiten Weg vom Himmel auf die Erde, lassen sich auf meinem Mantel nieder, färben meine langen, zu kleinen Kringeln gefrorenen Haare weiß, glitzern noch ein letztes Mal im trüben Licht der Straßenlaterne und sterben.
Ich nehme einen letzten Zug von meiner Zigarette. Überall um mich herum ist Schnee, auf dem Gehweg geht er mir bis zu den Knien. Aber ich habe Stiefel an, und deshalb macht es mir nichts aus, hier zu stehen und die verschneite Straße zu betrachten. Da höre ich plötzlich in der mich umhüllenden Stille ein leises Geräusch. Es kommt immer näher, meine Knie fangen an zu zittern und ich kneife mir vor Freude in die kalten Hände.
Es wird lauter, und ein wohliger Schauer läuft mir den Rücken hinunter als ich deutlich das vertraute, brummende Motorengeräusch höre, das sich gemächlich und bestimmt durch die Straßen schiebt, bis es in meiner Straße angekommen ist und anhält. Da kommt er schon um die Ecke, majestätisch, mächtig und rettend. Er schiebt Schneemassen vor sich her, bahnt sich seinen Weg zu mir, bis er vor mir steht und die Straße erfüllt wird von seinem lauten, ratternden Motorengeräusch.
Es riecht nach Diesel. Oben, in der kleinen gelben Kabine trohnend, sitzt er, mein Freund der Schneeschieberfahrer. Bei seinem Anblick freue ich mich wie ein kleines Kind welches unheimlich stiolz auf seinen großen neuen, herlich flauschigen Teddybär ist. Schnell klettere ich zu ihm hinauf und bekomme einen Kuss, der mir voller unbeholfener Zärtlichkeit auf die Lippen gepresst wird. Ein warmer Kuss von rauhen kalten Männerlippen, suchend nach Wärme und Geborgenheit bei meinen. Ich setze mich neben ihn, wickle meine Wolldecke um uns beide und gebe ihm einen Schluck heißen Kaffee aus der Thermoskanne.
Dann fahren wir weiter. Gemütlich, donnernd, weißen Schnee vor uns herschiebend. Noch zwei Stunden bis die Hektik des Alltags beginnt. Zwei Stunden bis der Stress meines normalen Lebens weitergeht, bis ich mir wieder die Füße wund laufen darf als mies bezahlte Bedienung in einem kleinem Cafe. Doch in diesen zwei Stunden fahre ich durch die verschneiten Straßen unserer Stadt, trinke Kaffee aus der Thermoskanne, lausche dem brummenden Motor unter uns, denke an unsere gemeinsamen Jahre und an unsere gemeinsame Zukunft, spüre einen liebevollen Händedruck, betrachte die weiße Schöhnheit draußen, teile die zweite Zigarette mit meiner großen Liebe. Meinem Freund dem Schneeschieberfahrer.

 

Hallo mignon,


Der Text wäre ganz nett für zwischendurch, wenn er nur nicht so viele Fehler hätte:

Ich ziehe an meiner Zigarette, der ersten heute morgen, und ich weiß, dass es nicht die letzte bleiben wird, heute.
- groß
- kannst du streichen

Die Zeit scheint still zustehen, um mich herum nichts als Stille, alles verschlingende Stille.
zusammen

...lassen sich auf meinem Mantel nieder, glitzern noch ein letztes mal im trüben Licht der Straßenlaterne, und sterben.
- letztes Mal
- das Komma vor "und" kannst du streichen

Es wird lauter, und ein wohliger Schauer läuft mir den Rücken hinuter, als ich deutlich das vertraute, brummende Motorengeräusch höre, das sich gemächlich und betimmt durch die Straßen schiebt, bis es in meiner Straße angekommen ist und anhält.
Du meinst "bestimmt", oder?

sitzt er, mein Freund der Schneeschieber-fahrer.
Der Bindestrich hat in dem Wort nichts verloren

Schnell klettere ich zu ihm hinauf, bekomme einen Kuss, der mir voller unbeholfener Zärtlichkeit auf die Lippen gepresst wird.

Zwei Stunden, bis der Streß meines normalen Lebens weiter geht.
- Stress
- weitergeht

Meinem Freund dem Schneeschieber-fahrer.
weg mit dem Bindestrich


Die Geschichte benötigt dringend ein paar Absätze. In dieser Form ist das Lesen eine Qual.

Deine Geschichte hat mich nicht wirklich vom Hocker gerissen. Zuerst dachte ich, dass mit der "ersten Zigartte" die erste überhaupt gemeint war.
Jetzt bin ich schon beim Hauptkritikpunkt angelangt: Es ist über lange Strecken der Geschichte nicht ersichtlich, was der Prot sein soll: männlich, weiblich, pubertierendes Kind...
Das könntest du noch ausarbeiten.


Gruß,
131aine

 

Grüß dich mingnon,

Stellenweise hat mir deine Geschichte gut gefallen, ich war jedenfalls gespannt, wie es weitergeht und enden wird.
Über einige Stellen bin ich jedoch gestolpert, das werde ich noch detailliert an Zitaten zeigen.
Deine Überschrift ist für mich auch irritierend - wie Blaine dachte ich an die allererste Zigarette ;). Zudem denke ich auch, dass sie nicht den Kern der KG trifft, also ich hätte eher sowas wie: "Zwei Stunden Gemeinsamkeit", " Schnee am Morgen" genommen, weil die Zigarette keine zentrale Funktion hat (ausser, dass du mit dem Freund noch eine rauchst).

Der Freund war mir zu neutral beschrieben. Hätte die Prot ihn nicht auf den Mund geküsst, würde ich denken, ein junges Mädchen , was eigentlich noch nicht rauchen sollte, darf zwei Stunden mit einem Schneeschieber mitfahren. Du solltest ihn noch etwas mehr beschreiben, wie eine Liebende sieht.

Mal zum Text:

der noch in zu großen Kinderschuhen steckt, um richtig voranschreiten zu können.

Ideen können in Kinderschuhen stecken, irgendwelche Aktionen, ...aber ein Tag? Paßt für mich nicht.

Die Zeit scheint stillzustehen, um mich herum nichts als Stille, alles verschlingende Stille. Es schneit, dicke, weiße und wunderschöne zarte Flocken suchen sich gemächlich ihren weiten Weg vom Himmel auf die Erde, lassen sich auf meinem Mantel nieder, glitzern noch ein letztes Mal im trüben Licht der Straßenlaterne und sterben.

Schöner Absatz :) . Das "sterben" ist etwas unglücklich in meinen Augen.
vielleicht: .. glitzern noch ein letztes Mal im trüben Licht der Straßenlaterne, bevor sie der grobe Stoff in sich aufnimmt.

Es kommt immer näher, meine Knie fangen an zu zittern und ich kneife mir in die kalten Hände, um mich noch nicht zu sehr zu freuen.

Wieso unterdrückt dein Prot die Freude? Gibt es da einen erklärbaren Grund dafür?

Und da kommt er schon um die Ecke, majestätisch, mächtig und rettend. Er schiebt Schneemassen vor sich her, bahnt sich seinen Weg zu mir, bis er vor mir steht, die Straße erfüllt wird von seinem lauten, ratternden Motorengeräusch.

Das ist schön beschrieben. Das "Und" würde ich rausnehmen. Dafür sollte eines zwischen "mir steht und die Straße erfüllt"

Es riecht nach Benzin.

Ich würde mal behaupten, dass alle größeren Fahrzeuge wie dieser Schneeschieber mit Diesel fahren ;).


Und oben, in der kleinen gelben Kabine trohnend, sitzt er, mein Freund der Schneeschieberfahrer.

wieder und...
dieses "sitzt er, mein Freund, der Schneeschiebefahrer..." wirkt für mich, wie wenn ein Kind von seinem großen Freund erzählt

Schnell klettere ich zu ihm hinauf, bekomme einen Kuss der mir voller unbeholfener Zärtlichkeit auf die Lippen gepresst wird. Ein warmer Kuss von rauhen kalten Männerlippen, suchend nach Wärme und Geborgenheit bei meinen.

"hinauf und bekomme einen Kuss, der.."


Ich setze mich neben ihn, wickel meine Wolldecke um uns beide, gebe ihm einen Schluck heißen Kaffee aus der Thermoskanne.

Das ist wie der obere auch ein unvollständiger Satz. Wenn du mit Kommata etwas aufzählst, muss irgendwann noch ein "und" kommen. Lies den Satz mal laut, dann fällt es vielleicht eher auf.
Dann fahren wir weiter. Gemütlich, donnernd, weißen Schnee vor uns her.
herschiebend


Noch zwei Stunden bis die Hektik des Alltags beginnt. Zwei Stunden, bis der Stress meines normalen Lebens weitergeht.
Komma


Doch in diesen zwei Stunden fahre ich durch die verschneiten Straßen unserer Stadt, trinke Kaffee aus der Thermoskanne, lausche dem brummenden Motor unter uns, betrachte die weiße Schöhnheit draußen, teile die zweite Zigarette mit meiner großen Liebe. Meinem Freund dem Schneeschieberfahrer.

An dieser Stelle fände ich es schön, wenn du etwas über die Beziehung der beiden einbaust. Du trinkst Kaffee, hörst Motorgeräusche und teilst die zweite Zigarette mit deinem Freund. Wenn man nun spitzfindig wäre, könnte man behaupten - auch aufgrund deines Titels - dass die wichtigste Gemeinsamkeit das Rauchen wäre ;).

Da könnte doch ein Satz wie: "Ab und zu findet er die Zeit, mir in die Augen zu sehen...oder: Auf einer Geraden kann er mir kurz die Hand halten...

Arbeite diese Beziehung noch etwas mehr heraus, dann gewinnt die Geschichte :).

Lieber Gruß
bernadette

 

Hallo Mignon,

eine nette, kleine Geschichte für zwischendurch.

Was den Titel angeht, gebe ich den anderen Recht: Die Zigarette ist nicht soooo wichtig, dass sie in der Überschrift auftauchen sollte.

Den Mann bzw. die Beziehung zwischen dem Prot. und dem Schneefahrer würde ich noch ein klein wenig genauer ausleuchten. Du brauchst deine Geschichte damit ja nicht großartig zu verlängern. Zwei oder drei Sätze würden hier total reichen.

LG
Bella

 

Hallo Mingnon,
Ok Schwachstellen hat man Dir ja schon genug um die Ohren gehauen,
aber die Idee fand ich sehr süss. Ich seh die beiden richtig vor mir in aller Herrgottsfrüh durch die Stadt tuckern. :) Auch wenn nicht klar definiert,
sind es für mich zwei erwachsene Personen und es kommt viel Liebe durch.
Wer macht sowas auch sonst. Die sterbende Schneeflocke ist zwar nicht neu,
aber ich mag dieses Bild trotzdem.
Mein Lieblingssatz:

bekomme einen Kuss der mir voller unbeholfener Zärtlichkeit auf die Lippen gepresst wird.

Überarbeite sie doch gemäß den Kritiken und ich finde sie hat das Zeug,
zwischen Reißern, tiefschürfenden Gedanken und Banalem, zu einer
kleinen, aber feinen und rührenden Perle.

Lieben Gruß
Micha

 

hallo mingnon,

vielleicht kennst du mich noch als verfechter der nicht-formalen kritik, deshalb mach ich auch so weiter.

die geschichte gefällt mir. sie ist ein kleines juwel, das sich selbst nicht allzu wichtig nimmt. zu bernadette's kritik ein bisschen: in meinen augen kann auch ein tag in kinderschuhen stecken. warum nicht mal eine redewendung aus ihrer ursprünglichen verwendung herausnehmen und einen tag zur idee machen? solche sachen machen texte doch erst zu etwas besonderem.

was ich an dieser geschichte besonders finde ist das bild, das sie entwirft. ein mädel, das mit ihrem freund auf dem schneeschieber zwei stunden durch die gegend fährt und dem nach allen seiten davonspritzenden schnee zuschaut, bevor für sie der tag anfängt.

find ich schön.

 

Hallo alle zusammen!
Vielen Dank für die zahlreichen Beiträge zu meinem kleinen Versuch eine ähnlich erlebte Situation in eine kompakte Geschichte zu verpacken...
Danke für die Kritik, meine Rechtschreibung läßt mal wieder zu wünschen übrig, habe hoffentlich alles korrigiert und werde das nächste mal wieder besser aufpassen, da ist schon mein Deutschlehrer immer am verzweifeln gewesen, immerhin habe ich mich wenigstens bei meiner Prüfung zusammengerissen.
Also, wie gesagt, danke für Kritik, habe ein bisschen verändert und gebastelt, hoffe die Story liest sich jetzt angenehmer. Aber den Satz mit den Kinderschuhen will ich behalten, den halte ich für einen besonderen Geistesblitz und finde die Situation irgendwie passend beschrieben. Ein früher Morgen, der sich noch nicht entscheiden kann ein guter oder ein mieser Tag zu werden....

Danke und liebe Grüße, Mingnon

 

Oh lala, mein Deutschlehrer war stolz auf mich, immerhin habe ich eine 1 in der Prüfung geschrieben... aber da ging es auch um Galileo von Brecht und nicht um irgendwelche Früh-morgens-aktionen... Und zum Hände kneifen, was ist so blöd dran? Manche Menschen kneifen sich wenn sie denken sie träumen, andere weil sie sich freuen und nicht vor Freude laut schreien möchten... :-)
lieben gruß und muchas gracias, mingnon

 

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