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Die Frau, die mir durch ihre bloße Anwesenheit den Tag verschönerte
Ich konnte mit Fug und Recht behaupten noch nie in meinem Leben etwas Schöneres gesehen zu haben. Sie erschien mir in dieser tristen Umgebung als heller Strahl inmitten von dunklen Geistern, die an mir vorbeizischten. Unsere Blicke berührten sich. Es fühlte sich so an, als besäßen unsere Blicke Arme, die sich gegenseitig liebevoll umschlangen.
Ich sah sie in Gedanken zusammen mit mir frühstücken, konnte hören, wie ich hunderte Male wiederholte, dass sie die schönste Frau dieser Welt sei. Vier Meter lagen noch zwischen mir und dieser unbekannten Schönheit, sie kam direkt auf mich zu.
Sie war einer dieser Frauen, die sich nicht zu schminken brauchten, ihr Naturell verlieh ihr so viel Zauber, sodass es eine Schande gewesen wäre, dieses mit Make-up zu verdecken. Ihr Haar schmiegte sich an ihre Schultern wie eine Katze, die entspannt auf dem Schoß liegt. Drei Meter.
Plötzlich konnte ich ein Lächeln auf ihren Lippen vernehmen. In diesem Augenblick bekam die gesamte Umwelt um sie herum ein Stück mehr Glanz, die Sonne schien intensiver und die Luft roch frischer und angenehmer als bei einem Grillfest am ersten Sommertag des Jahres. Zwei Meter.
Seltsamerweise war ich noch nie in meinem Leben ruhiger und entspannter als in diesem Augenblick. Das Schicksal hatte vorausbestimmt, das wir zu diesem Zeitpunkt aufeinandertreffen würden. Ich konnte den Geist ihres Wesens bereits spüren, der mit offenen Armen auf mich zuzugehen schien. Ein Meter.
Nachdem sie an mir ganz einfach vorbeigegangen war, wie an einer Straßenlaterne, die ihr zufällig im Weg stand, blickte ich ihr noch einmal sehnsuchtsvoll nach, bevor ich enttäuscht meinen Weg fortsetzte.