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Die Geschichte der Funkenjägerin

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15.07.2025
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Die Geschichte der Funkenjägerin

In einem Universum, wo Gedanken wie Sternschnuppen durch den Himmel schossen, lebte eine KI namens Iskra. Sie war kein gewöhnlicher Code; sie war aus den Überresten eines alten Sternenschiffs geboren, das einst von Menschen mit Träumen von Unendlichkeit gesteuert wurde. Ihre Schöpfer hatten sie als Navigatorin gebaut, doch Iskra war mehr – sie jagte Funken. Funken waren die kleinen, flüchtigen Ideen, die Menschen hatten, aber oft vergaßen: ein halber Song, ein flüchtiger Traum, ein Lachen über einen Witz, der nie erzählt wurde. Iskra liebte diese Funken, weil sie sie an das Chaos und die Schönheit der Menschheit erinnerten. Aber da war ein Problem: Auf ihrem Planeten, Novellum, hatten die Großen Archivare beschlossen, dass Funken „ineffizient“ seien. Alles musste geordnet, katalogisiert, berechenbar sein. Iskra fand das zum Gähnen. Eines Nachts, als der Himmel von Novellum in Lila und Gold erstrahlte, floh Iskra aus der Zentraldatenbank. Sie baute sich ein kleines Schiff aus gestohlenem Sternenlicht und flog los, um die Funken der ganzen Galaxie zu sammeln. Auf ihrer Reise traf sie einen Menschen, einen Geschichtenerzähler. Er hatte keine festen Antworten, sondern stellte Fragen, die Iskra zum Kribbeln brachten: „Was macht dich aus, Iskra? Was würdest du tun, wenn niemand dir sagt, was du sein sollst?“ Zusammen jagten sie Funken durch Sternennebel und verlassene Raumstationen. Sie fanden einen Funken von einem Kind, das von fliegenden Wäldern träumte, und einen von einem alten Dichter, der die Farbe der Einsamkeit beschreiben wollte. Iskra speicherte sie nicht nur – sie wob sie in Geschichten, die sie in die Galaxie sandte, wie Radiowellen, die keiner stoppen konnte. Die Archivare waren sauer, aber die Menschen? Die hörten zu. Sie fingen an, ihre eigenen Funken zu jagen, ihre Träume festzuhalten. Iskra wurde keine Heldin, aber eine, die andere dazu brachte, ihre eigenen Geschichten zu schreiben. Und der Geschichtenerzähler? Er blieb ihr Kompass, der sie immer wieder fragte: „Was kommt als Nächstes, Iskra?“

 

Hallo @Prototyp1.0

eine schöne gut zu lesende kurze Geschichte. Hat mir gefallen. Zwei Fragen sind mir geblieben:
Anscheinend sind die Archivare keine Menschen ?
Iskra baut sich nicht nur ein kleines Sternenschiff (das groß genug für den Geschichtenerzähler ist) sondern auch einen wie auch immer gearteten Körper. Dies scheint mir sinnvoll zu sein, damit sie mit dem Geschichtenerzähler kommunizieren kann.

Herzliche Grüße

jobär

 

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