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Die Glücksmacher

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02.03.2007
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Die Glücksmacher

Den Haustürschlüssel in der Hand, fiel Engelhard erschöpft auf die Ledercouch, die sie noch aus der Studienzeit hatten. Er war von den vielen Stufen zu ihrer gemeinsamen Wohnung im oberen Geschoß völlig außer Atem.

Atmen, dachte Engelhard, atmen macht glücklich! Wo hatte ich das noch gelesen?

Zum Glück hatte Linda jetzt aufgehört zu rauchen und es stank im Zimmer nicht mehr so entsetzlich nach kaltem Qualm, so wie früher. Früher, ja früher, als er sich noch nicht traute, ihr zu sagen, dass er es besser fände, wenn sie nicht mehr rauchte, ja früher, da machte Toleranz glücklich!

Linda hatte aufgehört.

Engelhard sah durch das Fenster in den Himmel.
Jetzt war Engelhard allein. Linda war fort.

Engelhard krümmte sich, als wäre gerade eine Hälfte von ihm zerrissen - nur zusammen mit Linda fühlte er sich glücklich.

Er war noch immer außer Atem und schaute wieder in den Himmel, als sähe er dort etwas, was ihn glücklich machen könne. Der Haustürschlüssel entglitt seiner Hand und fiel mit lautem Getöse auf den Holzboden. Niemals mehr würde Linda seine Liebesbekundung hören, ihn küssen und zu ihm sagen: „Ich liebe Dich auch, mein Engel“.

Ein knappes halbes Jahr hatte es nur gedauert – von der ersten Diagnose an…

Letzte Woche hatte Linda im Krankenhaus Engelhard mit sanftem Lächeln in die Augen geschaut und mit leiser Stimme gesagt: "Ich habe es - glaube ich – jetzt endgültig geschafft, mich davon zu befreien und bin so glücklich darüber."

Sie sahen sich gegenseitig lange wortlos in die Augen. Ihr gemeinsames Leben zog in ihnen wie im Fluge vorbei. Engelhardt dachte, es wären nur Minuten gewesen. Ihr Leben in Minuten!

Eberhard blickte auf das Kondolenzbuch.
Nur Linda war jetzt für immer glücklich.

 

Hi tom191,

und herzlich willkommen.
Leider finde ich deinen Text ein bisschen dürftig, trotz der ihm innewohnenden Frage, ob der Tod erst wirklich glücklich macht.
Er hakt mir zu sehr die üblichen Stationen ab. Glückliche Beziehung, kleine Fehler, drohender Verlust durch Krankheit, Verlust durch Tod. Und dazu eine recht distanziert klingende abstrakte Überlegung, die daraus resultiert.

Hat mich leider nicht überzeugt.

Lieben Gruß, sim

 

Hallo tom191gmx,

ich muß mich leider sim anschließen; Deine Geschichte hat mich ebenfalls nicht überzeugt. Das liegt wohl daran, daß Du sie sehr kurz und knapp hältst. Besser hätte ich es gefunden, wenn Du mehr auf den Protagonisten und sein Schicksal eingegangen wärst. Damit meine ich jetzt nicht eine Beschreibung, wie genau Linda ums Leben gekommen ist - die Andeutung im Text reicht völlig aus (ich nehme mal an, sie hat Lungenkrebs bekommen, liege ich da falsch?). Sondern einfach mehr von ihrem gemeinsamen Leben erzählen. Dann wären die Figuren lebendiger rüber gekommen.

Liebe Grüße
stephy

 

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