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Die Insel
Ich kann mich nur daran erinnern, dass es einen Sturm gab und unser Schiff gesunken ist. Seitdem Megan und ich auf dieser kleinen, einsamen Inel, irendwo im Pazifik, gelandet sind, hat sich unser Leben völlig auf den Kopf gestellt. Zwar leben hier nur Mäuse, Schildkröten, Krabben und Vögel, aber doch ist das Leben auf einem so kleinen Fleck Erde, dass gerade mal so groß ist wie Kleinstadt, nicht einfach. Aber nach fünf Monaten hat man sich langsam daran gewöhnt. Ein weiterer Tag nährte sich dem Ende entgegen.
"Hey, was hast du morgen vor?", fragte Megan. "Keine Ahnung. Vielleicht Fischen gehen.", antwortete ich, während das Lagerfeuer neben uns leise knisterte. "Wieso verbringen wir nicht mal einen ganzen Tag miteinander? Wer sollte denn schon auf einer einsamen Insel zwei vierzehnjährige beobachten, die ineinander verliebt sind?", meinte Megan. Sie gab mir einen Kuss auf den Mund. Ich dachte über meine Vergagenheut nach. Meine und Megans Eltern haben die Schiffskatastrophe nicht überlebt. Wie es jetzt wohl meinen Klassenkameraden geht? Und vor allem meinen Lehren von damals. Fragen über Fragen. Was soll nur aus uns werden? Die ersten Sterne funkelten am Himmel. Ich wurde müde und döste langsam ein.
Am nächsten Tag wurde ich von Megan geweckt. Sie rüttelte an mir, als ginge es um Leben oder Tod. Langsam wurde ich wach.
"Paul, Paul! Ein Schiff!", rief sie aufgeregt. "Wie meinst du das?", fragte ich.
"Komm einfach mit!", sagte Megan, nahm mich bei der Hand und rannte los. Ich konnte kaum Fuß fassen. Ein paar hundert Meter von unserem Lageplatz blieb sie stehen. Nach Luft ringend holte ich sie ein. Ungefähr einen Kilometer auf dem Meer draußen lag ein Schiff.
"Habe ich mir es doch gedacht, dass ich etwas gesehen habe.", sagte plötzlich eine Stimme hinter uns. Mir blieb das Herz stehen. Langsam drehten Megan und ich uns um. Vor uns stand eine Bande von Piraten; die Schwerter auf uns gerichtet. Es müssten ca. 10-12 Mann sein.
"Waffen runter! Meine Herren: Verhaften Sie diese Männer und bringen Sie sie auf unser Schiff.", rief eine weitere Stimme. Ein paar Engländer kamen, stellten von den Piraten die Waffen sicher und varhafteten sie. Ein britischer Offizier kam zu Megan und mir. "Seit ihr ind Ordnung?", fragte er.
"Ja.", sagten Megan und ich. "Mein Name ist Colonel Ramierez. Und mit wem habe ich die Ehre?", sagte er. "Ich bin Paul Jackson und das ist meine Freundin Megan Parker.", antwortete ich. Wir erzählten ihm von unserem kleinen Proplem. Colonel Ramierez musterte uns. Als wir fertig waren mit erzählen, sagte er: "Würden die Herrschaften mich bitte auf mein Schiff begleiten?", forderte der Colonel Megan und mich auf. Ein paar Meter weiter stand ein Beiboot am Strand, in das wir einstiegen. Eine halbe Stunde später Standen wir auf einem Passagierschiff. Dort bekamen wir medizinische Versorgung und warme Nahrung. "Colonel, würden sie uns bitte einen gefallen tun? Wir müssten ganz dringend nach London bringen?", fragte Megan.
"Keine Sorge, es ist für alles gesorgt.", antwortete der Offizier.
Nach dreizehn Tagen Überfahrt, waren wir in London. Es stellte sich heraus, dass meine Großeltern eine Suchanzeige bei der Polizei erstattet hatte und das Megan und ich die zwei einzigsten Übelebenden waren, die von dem gesunkenen Schiff heunterkamen. Was es allerdings mit diesen Piraten und diesem Passagierschiff auf sich hatte, blieb uns verschwiegen. Das Jugendamt hatte uns erlaubt, Megan bei uns zu behalten. Als wir achtundzwanzig Jahre alt waren, bekamen wir beide Zwillinge. Wir führten seitdem ein unbeschwertes Leben.