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Die kleine Bücherei

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16.01.2006
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Die kleine Bücherei

Es war ein klirrend kalter Novembernachmittag als Mike Reely die kleine Bibliothek durch die schmale Holztür, über der sich ein halb abgebrochenes Schild mit der Aufschrift „little library“ befand, betrat. Mike schaute sich noch einmal kurz über die Schulter bevor er die Kälte endgültig auf die andere Seite der Tür sperrte.

Während die häusliche Wärme nun langsam durch seine Kleidung zu dringen schien wagte er ein paar Blicke durch die düstere Einrichtung. Es waren zwei Gänge die jeweils links und rechts mit Bücherregalen bedeckt waren und sich etwa drei Meter in die Länge zogen. Das heißt, man konnte etwa drei Meter davon sehen, bis sie in absolute Dunkelheit übergangen. In der ganzen Bibliothek schien es keine elektrische Beleuchtung wie Glühbirnen oder ähnliches zu geben. Das einzige was dem ganzen einen kleinen Schimmer Licht verlieh waren drei Öllampen, von denen zwei an den dunklen, mit Büchern bestückten Wänden hingen. Die dritte flackerte auf einem Schreibtisch der links von Mike aufgebaut war wild hin und her. Er dachte sich, dass es wohl ein etwas gefährliches Unterfangen sei, ein Zimmer, das voll mit Büchern und Holzregalen war durch offenes Feuer zu beleuchten. Allerdings lies er sich nicht weiter daran stören und ging ein paar Schritte auf den Schreibtisch zu. Dahinter saß eine ältere Frau mit weißen Haaren und einem, von Falten überhäuften Gesicht. Sie schlürfte eine Flüssigkeit aus einer Tasse die sie in ihrer zittrigen Hand hielt. Als Mike direkt vor dem Tisch stand versuchte er die Aufmerksamkeit der Dame durch ein „Entschuldigen Sie bitte!“ auf sich zu lenken. Bevor er den Satz allerdings zu Ende sprechen konnte fiel im die Frau mit schwacher und zitternder Stimme ins Wort: „Setzen sie sich doch….“ „Sehr gerne“, erwiderte er und setzte sich etwas misstrauisch auf den Stuhl, der vor dem Tisch stand.
Erst als Mike der Dame direkt gegenüber saß konnte er ihre Augen sehen… und dies trug nicht unbedingt zu seiner Beruhigung bei. Obwohl sie ihn direkt anstarrte schien es, als würde sie direkt durch ihn hindurch schauen. Er glaubte die Augen einer blinden Frau zu sehen… aber nicht einmal die Augen eines Blinden konnten mit einer derartigen Leere erfüllt sein. Im Schein der Flamme sah so aus als würden ihre Pupillen mit der umliegenden Iris einen einzigen grauen Punkt bilden der kaum von der Farbe der restlichen Netzhaut abweichte. Aber das war nicht das Einzige was Mike´s Nerven langsam kochen ließ. Er erkannte, dass die Frau, die er vorhin noch für eine etwas Dame hielt, viel… VIEL älter war als er zu Beginn angenommen hatte. Sie sah aus als ob sie mindestens 150 sein muss. Nein, sie sah vielmehr aus als ob sie bereits im Grab gelegen hätte und die Maden bereits damit begonnen hätten ihr Festmahlsgeschirr aus den Schränken zu holen. Er war sich nun nicht mehr sicher ob er nicht doch auf den Rat seines Cousins, der ihn zwar erst über die Existenz dieser Bücherei in Kenntnis setzte, ihm aber fast im gleichen Atemzug wieder davon abriet sie aufzusuchen, hören hätte sollen.
Tony, sein Cousin, arbeitete nämlich bei der städtischen Post und bei einer familiären Feier hatte er ihn einmal auf diese Bibliothek hingewiesen, nachdem Mike seinen Glauben kundtat, bereits alle Büchereien der Umgebung abgeklappert zu haben. „Ähhm…eine würde ich da schon noch kennen. Sie liegt etwa sechs Meilen außerhalb der Stadt… aber… wenn ich du wäre würde ich mir nicht die Mühe machen dahin zu fahren. Es wäre reine Zeitverschwendung…“, oder so ähnlich war Tony´s Wortlaut an dem besagten Abend.
Aber egal… jetzt saß er hier und außerdem, warum sollte sich ein 42 jähriger Mann vor einer alten Frau, die etwa 30cm kleiner als er zu sein schien, und dem Tod näher als dem Leben war, fürchten. Nach dieser Feststellung wirkte Mike schon etwas gefasster und wollte gerade die Frage nach dem gesuchten Buch stellen, als er plötzlich bemerkte, dass außer ihm und der Bibliothekarin noch jemand im Zimmer war. Es nahm die Umrisse einer großen, kräftigen Figur die rechts vom Schreibtisch vor einem Regal stand wahr. Er konnte nur erahnen, dass es sich aufgrund der Statur dieses schwarzen Zeitgenossen um einen Mann handeln musste, denn er stand bereits außerhalb des hellen Scheins der Öllampe und man konnte nur eine dunkle Gestalt erkennen. Mike wusste nicht ob dieser Typ in seine Richtung schaute oder in das Bücherregal vertieft war, aber was er sah war, dass… er nicht die kleinste Bewegung machte.
Obwohl er nun ernsthaft darüber nachdachte, einfach aufzustehen und dieses Häuschen einfach wieder zu verlassen fasste er Mut und stellte seine Frage. „Ahhhm.. ich weiss nicht genau ob sie mir helfen können... aber… ich suche ein Buch…ein ganz bestimmtes Buch. Das Problem ist nur, dass ich den Titel nicht kenne….nur den Autor“. Die glasig leeren Augen der Frau blitzten auf. „Was wollen SIE mit einem Buch, dass bereits über hundert Jahre alt ist?... Es nennt sich übrigens causa Deus …also Angelegenheit Gottes, ein schlecht gewählter Name wie ich finde…“ gab ihm die Frau zur Antwort, und formte ihren kleinen Mund zu einem grässlichen Grinsen. Mike überkam ein Schauern und ein Gefühl der Angst. Woher konnte diese alte Hexe wissen, dass das Buch bereits über hundert Jahre alt sein muss? Woher kann sie wissen wie es heißt? Und woher…woher kann sie überhaupt wissen nach welchem Buch ich suche?
Mike wusste selbst nicht mehr über das Buch als, dass es sein Ur-Uronkel um etwa 1890 verfasste und über was dieses Buch ungefähr handelt. Sein Onkel, Carl Reely war Pfarrer in einem kleinen Dorf namens Spencerville. Es war eine Gemeinde mit nicht mehr als etwa 250 Einwohnern in ihren besten Zeiten. Diese Zahl ging gegen Mitte des 19 Jahrhunderts allerdings stark zurück als sich im Land herumsprach, dass viele Bewohner dieses Dorfes vom Teufel besessen sein sollen. Aus diesem Grund verbrachte Carl die meiste Zeit seines Berufes damit, von Haus zu Haus zu wandern und Teufelsaustreibungen nach dem römischen Ritual durchzuführen. Nach einiger Zeit war er dafür weit bekannt, denn anscheinend vermochte es nur er Luzifer in einem gewissen Maße Einhalt zu gebieten. Seine Fähigkeiten waren auch weit hinter den Grenzen von Spencerville sehr gefragt. Als sich seine Lebtage dem Ende zuneigten schrieb er sein gesamtes Wissen in ein Buch. Dieses Buch legte er in die örtliche Kirche um seinen Nachfolger Einblick in die Kunst des Exorzismus zu verschaffen. Eines Tages aber war es verschwunden. Als man Carl über diesen Vorfall berichtete sagte er, dass er vielleicht wüsste wo sich aufhalten könnte, machte sich aber nicht die Mühe es gleich wiederzubeschaffen. Am nächsten Morgen war Carl spurlos verschwunden und weder er noch das Buch wurden je wieder gesehen. Diese Geschichte kannte Mike von seinem Großvater, denn es gab keinerlei Aufzeichnungen in denen Spencerville jemals erwähnt wurde. Auf Mike´s Frage wo es den ungefähr gelegen haben könnte, erwiderte sein Grossvater: “Gar nicht weit von hier, mein Junge…gar nicht weit“. Da sich Mike schon längere Zeit mit Okkultismus befasste begann er damit nach dem Buch zu suchen. Er wusste, dass es wahrscheinlich unmöglich sei, ein Buch, welches um 1890 geschrieben wurde und von dem nur ein Exemplar existierte zu finden, aber wenn es stimmte, dass Spencerville hier irgendwo in der Nähe lag, hatte vielleicht irgendjemand schon einmal etwas darüber gehört. Die meisten Büchereibesitzer hielten ihn allerdings nur verrückt als er ihnen diese, wahrhaft etwas merkwürdige, Geschichte erzählte. Umso mehr verschreckte ihn die Tatsache, dass diese Frau anscheinend über das Buch Bescheid wusste und sogar den Namen zu kennen schien.
Nachdem Mike ein paar Sekunden mit offenem Mund auf die Alte starrte versuchte er verzweifelt eine Antwort zu geben. „Ahhm….naja…ich meine… woher…woher wissen sie…“. Das Grinsen der Dame wurde nun immer breiter und ihre Augen schienen nun in düsteren Umgebung zu leuchten, obwohl sie immer noch die Selbe Leere wie zu beginn besaßen. „Ich weiß sehr viel junger Mann. Und es gibt Dinge von denen sie besser nichts wissen sollten. Sie sollten die Finger von diesem Buch lassen... aber jetzt ist es zu spät.“ Die Frau ließ die Tasse fallen, die sie immer noch in der rechten Hand gehalten hatte, und griff nach Mikes Unterarm. Mike fasste den Entschluss Aufzustehen, wie ein 10jähriges Schulmädchen zu kreischen und wegzulaufen aber er blieb wie angewurzelt auf dem Stuhl sitzen. Als ihre Hand seinen Mantel am Arm berührte, begann er am ganzen Körper ein kribbeln zu verspüren. Immer noch sah er die Frau an. Ihr Mund, der zu Beginn noch eine kleine verschrumpelte Öffnung in ihrem faltigen Gesicht war hatte sich nun in ein Grinsen verwandelt, das Wortwörtlich von einem Ohr bis zum anderen reichte. Die Lippen waren leicht geöffnet, sodass man ihre verfaulten, halbverrotteten Zähne sehen konnte. Ihre Augen leuchteten nun wie zwei weiß gefärbte Glaskugeln, die man sich normalerweise am 24.Dezember auf den Weihnachtsbaum hängt. Als sie ihre Stimmbänder zu einem leisen, hässlichen kichern anregte, lief ihr eine gelbe, wässrige Substanz aus Nase und Mundwinkeln. Beim Blick in diese grausige Fratze erstarrte Mike das Blut in den Adern. Er wollt seinen Blick von ihr abwenden, aber als es das tat beobachtete er einzelne Haare, die von seinem Kopf Richtung Boden segelten. Auf dem Tisch vor ihm hatte sich bereits ein kleiner Haufen davon angesammelt. Mike versuchte seine Hände zu bewegen. Allerdings gelang ihm dies nur mit der linken, welche nicht von dieser verfluchten Frau umklammert wurde. Er fuhr sich durch seine Pechschwarzen Haare und musste feststellen, dass sie nicht den üblichen Widerstand boten wie er es gewohnt war. Sie lösten sich wie Shampoo von der Kopfhaut ab und blieben zwischen seinen Fingern hängen. Er schloss seine Hand zu einer Faust, führte sie zurück in sein Blickfeld, und öffnete sie wieder. In ihr befand sich ein großes Büschel Haare, das zudem noch grau waren. Während er noch über diesen Anblick staunte, vernahm er, dass das Kichern der Alten nun zu einem abscheulichen Lachen mutiert ist. Er drehte seinen Kopf nach rechts, wobei sich noch mehr von seiner verbliebenen Haarpracht löste, und schaute auf die schwarze Kreatur. Er wusste nicht, ob er dies tat weil er Angst hatte, sie könnte die Helferin der alten Hexe sein, oder weil er insgeheim hoffte, sie könnte ihm zu Hilfe eilen, aber sie stand noch genauso da wie vorhin. Das schrille Lachen der Frau schmerzte in Mikes Ohren, und er wandte seinen Blick wieder dieser Fratze zu. In diesem Moment verstummte es. Was Mike davor wie ein leichtes kribbeln vorkam, wurde nun zu kaum aushaltbaren Schmerzen. Als würde über die Hand der Alten Strom fließen und direkt in seinen Körper eindringen. Es brannte wie Feuer. Sie begann jetzt einige lateinische Sätze vor sich hin zu murmeln, die man kaum verstehen konnte. Das lag zum Teil auch daran, dass aus ihren Mund nun soviel gelber Schleim hervorquoll, dass man ein lautes, feuchtes klatschen vernahm, als er am Boden aufschlug. Mikes Gesicht war schmerzverzerrt, und er hoffte, dass alles nur böser… ein sehr böser Traum sei. Ansonsten würde er lieber auf der Stelle tot umfallen als diese Schmerzen auch nur eine Sekunde länger ertragen zu müssen. Sie hatte ihre kleine Predigt jetzt beendet und wandte sich nach einem kurzen Moment der Stille dem düsteren Mann rechts von ihr zu: “Du, und deine scheiß Familie werden meine Wege nie wieder kreuzen….NIE WIEDER !!!“ Sie drehte ihr Kreidebleiches Gesicht wieder in Mikes Richtung. „Ich diene IHM… und dein verkommener Verwandter hat uns schon lange genug im Weg gestanden…bei dir bringe ich es früher zu Ende!!!!“ Nach diesem Satz spuckte sie mit einem zischenden Laut ein Gemisch aus dem gelben Schleim und Dampf, wie der, der aus einem kochenden Teekessel kommt, direkt in Mikes Gesicht. Es roch als würde man ein 50 Jahre altes Grab öffnen und es brannte so stark in den Augen, dass Mike den restlichen Schmerz, der seinen Körper erfülle, nicht mehr wahrnahm. Das war genug… Er verlor sein Bewusstsein….

… Mike wusste nicht wie viel Zeit vergangen ist, seitdem er weggetreten ist. Nachdem er einige Sekunden brauchte um sich zu sammeln merkte er, dass es ihm, bis auf seine Augen, nicht möglich war sich zu bewegen. Er schielte so gut es ging nach rechts und erkannte die schwarze Gestalt wieder, die er vorher nicht identifizieren konnte. Es war ein alter Mann, der mit den Pupillen wild hin und her zuckte, ansonsten aber starr dastand. Er sah auch, dass die schwarze Kutte die er trug einen weißen Kragen hatte… so wie es Priester früher immer bevorzugten… Ohne es zu genau zu wissen wurde Mike klar, dass es Carl sein muss und,… dass er schon ziemlich lange hier steht… Wenn er seinen Blick geradeaus richtete, sah er direkt auf ein Bücherregal, in das ein nicht gerade tiefer, und kaum noch lesbarer Schriftzug geschnitzt war:

Spencervilles little library

 

Tach Thompson!

Und schon wieder komme ich in den Genuß, ein Erstlingswerk zu kommentieren. Aber bevor ich damit loslege: Herzlich Willkommen! :)

Los geht´s. Meine Kritik wird vermutlich etwas länger ausfallen. Deshalb will ich noch eines vorwegschicken: Schreib weiter! Auch wenn es an Deinem Erstlingswerk noch Einiges auszusetzen gibt, denke ich, daß Du mit etwas mehr Übung durchaus in der Lage sein wirst, eine richtig fesselnde und atmosphärisch dichte Geschichte zu präsentieren. Davon ist „Die kleine Bücherei“ allerdings noch ein paar Meter entfernt – was Dich aber auf keinen Fall entmutigen sollte. Wie gesagt: Schreib weiter!

Also, was gibt es zu Deiner Geschichte zu sagen ... Die Handlung selbst ist – auch wenn Einige im Forum sagen werden, sie sei „dünn“ – ganz in Ordnung. Ich finde, daß es eine klassische Gruselstory ist, bei der es ohnehin mehr auf die Atmosphäre ankommt, als auf einen ausgefeilten Plot. Da liegt allerdings das Problem. Um Atmosphäre erzeugen zu können, mußt Du noch entscheidend besser werden im Umgang mit Deinem Handwerkszeug – sprich: der Sprache.

Der erste (große) Kritikpunkt ist die Grammatik. Du wirbelst stellenweise so unentschlossen zwischen den verschiedenen Zeiten hin und her, daß es einem schwindelt.
Grundsätzlich müßte Folgendes gelten:
Du erzählst in der Vergangenheit. Folglich müßte es heißen er kam, er sah und er siegte. Solltest Du innerhalb einer solchen Erzählung noch einen weitern Schritt in die Vergangenheit tun – wie es bei der Rückblende zu Carls Geschichte der Fall ist – mußt Du in die vollendete Vergangenheit wechseln. Also: er war gekommen, er hatte gesehen und er hatte total versagt. Mehr gibt´s eigentlich nicht zu beachten. Nu lies Dir noch einmal einen Deiner Sätze daraufhin durch:

Mike wusste nicht wie viel Zeit vergangen ist, seitdem er weggetreten ist. Nachdem er einige Sekunden brauchte um sich zu sammeln merkte er, dass es ihm, bis auf seine Augen, nicht möglich war sich zu bewegen.

Was gemerkt? Richtig müßte es heißen: „Mike wußte nicht, wie viel Zeit vergangen war, seitdem er weggetreten war. Nachdem er einige Sekunden gebraucht hatte, um sich zu sammeln, merkte er, daß es ihm (...) nicht möglich war, sich zu bewegen.“
Daran mußt Du unbedingt arbeiten, bevor Du Deine nächste Geschichte veröffentlichst! Ansonsten werden viele Leser gleich nach dem ersten Absatz schon wieder aufhören zu lesen.

Zweiter Kritikpunkt: Der umständliche Satzbau. Hier bist Du keineswegs alleine. Unnötig aufgeblähte Sätze scheinen ein Steckenpferd vieler Autoren zu sein. Allein – dem Leser nützt´s nix. Gerade als „Anfänger“ ist man versucht, mit der Sprache zu experimentieren, und seine Sätze möglichst „beeindruckend“ zu gestalten. Leider kommen dann immer wieder Ungetüme wie Folgendes dabei heraus:

Tony, sein Cousin, arbeitete nämlich bei der städtischen Post und bei einer familiären Feier hatte er ihn einmal auf diese Bibliothek hingewiesen, nachdem Mike seinen Glauben kundtat, bereits alle Büchereien der Umgebung abgeklappert zu haben

Neben den (üblichen) Grammatikfehlern ist noch etwas Anderes unschön: Der Satz liest sich ganz einfach zu holprig. Was willst Du denn sagen?
1.Mike, hat einen Cousin, der bei der Post arbeitet.
2.Auf einer Familienfeier haben die beiden über das mysteriöse Buch geredet.
3.Mike war der Überzeugung gewesen, schon alle Büchereien abgeklappert zu haben.
4.Der Cousin wußte von einer Weiteren
Diese vier Elemente hast Du in einen einzigen verschnörkelten Satz gepackt. Mach einfach mal drei oder vier Sätze daraus und schau, ob es sich dann nicht doch flüssiger liest. Beispielsweise: Dabei war es ein Wunder, daß Mike heute überhaupt in dieser Bücherei stand. Er war davon überzeugt gewesen, sämtliche Buchläden und Antiquariate der Stadt nach seinem Objekt der Begierde abgeklappert zu haben, als er von der „Little Library“ erfuhr. Es war auf einer Familienfeier gewesen. Er hatte mit seinem Cousin Tony über seine erfolglose Suche gesprochen, als dieser ihm ... Probier´s mal selbst.

Gleiches gilt für Sätze wie:

Es war ein klirrend kalter Novembernachmittag als Mike Reely die kleine Bibliothek durch die schmale Holztür, über der sich ein halb abgebrochenes Schild mit der Aufschrift „little library“ befand, betrat.

„... befand, betrat.“ Kein Kommentar. Nach diesem Muster baust Du sehr viele Sätze auf. Du willst zwei Dinge mitteilen (Erstens: Eingangstür; Zweitens: Schild). Meistens hängst die zweite Sache dann in einem Nebensatz an, wobei diese aber viel schöner in einem eigenen Hauptsatz zur Geltung käme. Ungefähr so: „Eine kleine Holztür bildete den Eingang zu der kleinen Bibliothek. Über ihr wiegte sich leise knarzend ein verwittertes Schild im Wind. 'Little Library', las Mike und trat ein.“
Das heißt nicht, daß Du ab sofort nur noch in Hauptsätzen schreiben solltest, die aus nicht mehr als sechs Wörtern bestehen. Aber Du solltest immer den Lesefluss im Auge behalten, welcher durch Sätze, die zu lang, weil sie zu viele Einschübe haben, sind, behindert wird. Klaro? ;)

Dritter Kritikpunkt: Wähle die passenden Worte! Ach was soll´s – häng ruhig noch ein paar Ausrufezeichen dahinter. Passende Worte!!! Atmosphäre lebt von den richtigen Wörtern. Durch die Falschen wird sie zerstört. Watt will der Kerl, fragst Du? Beispiel:
Du gehst nach Hause. Es dämmert. Wolken ziehen auf. In der Ferne grollt Donner. Du beginnst, Dich unwohl zu fühlen. Du beschleunigst Deinen Schritt. Es wird dunkler. Der Wind frischt auf. Eisige Schauer laufen Dir über den Rücken. Die Äste der Bäume, die kahl am Wegesrand stehen, erinnern Dich an ... ?
1.... Salzstangen, die wirr in einem Glas stehen, ganz so wie sie in Deiner Lieblingskneipe immer serviert werden.
2.... die Finger Deiner Großmutter, wie sie auf der Fernbedienung ARD suchen, weil ja gleich Florian Silbereisen im Fernsehen kommt.
3.... knochige Finger, die sich bleich und fahl dem Himmel entgegenrecken.
Na? Alle drei Assoziationen sind möglich. In der Erzählung sollte aber – klar – nur die Dritte verwendet werden, da sie als Einzige die vorher kreierte Atmosphäre unterstützt. Dunkelheit, Donner, Kälte, Wind, knochige Finger. Das paßt. Flori Silbereisen wirkt dagegen fehl am Platz. Genau wie der Heilige Abend in Deiner Geschichte:

Ihre Augen leuchteten nun wie zwei weiß gefärbte Glaskugeln, die man sich normalerweise am 24.Dezember auf den Weihnachtsbaum hängt.

Merkste watt? Die Atmosphäre der Geschichte ist düster, dräuend, gruselig. Wie paßt denn da Weihnachten ins Bild? Achte immer darauf, welche Assoziationen von Deinen Wörtern geweckt werden! Gerade in einer Geschichte wie dieser hier, die hundertprozentig auf Atmosphäre setzt, muß jedes Wort sitzen.

Lies also alles nochmal durch und prüfe, ob Wörter wie „Shampoo“, „Blickfeld“ oder „30cm“ wirklich die Grundstimmung unterstützen. :read:

So, das wären meine allgemeinen Kritikpunkte. Es gäbe noch mehr anzumerken (wie zum Beispiel: Zahlenwörter ausschreiben!!!) aber ich will meinen Nachrednern ja auch noch etwas lassen.

Also: Mein Rat bleibt. Schreibe weiter! Hätte ich kein Potential in Deiner Geschichte gesehen, hätte ich gar nicht erst eine so lange Kritik geschrieben.
Es wird sicherlich noch einiges an Kritik hageln, aber laß Dich davon nicht entmutigen! Du hast noch viel Arbeit vor Dir, bis Du eine makellose Geschichte präsentieren kannst, aber diese Arbeit kann ja auch Spaß machen. Schreiben ist ja nun mal ein schönes Hobby. Schreibe! Werke! Lies! Vergleiche! Schreibe!

Bis denne! :)

 

Hi Thompson,

auch von mir ein Herzlich Willkommen:)

Ich muß zugeben, ich habe deine KG nicht ganz zu Ende gelesen.
Genau aus den Gründen, die Fischstäbchen anführt.
Trotzdem sehe auch ich das Talent in dir, dass noch gefeilt weden muß.
Ich kann mich nur Fischstäbchen anschliessen.

Schreibe! Werke! Lies! Vergleiche! Schreibe!
Genau so.;)

@ Fischstäbchen
ein großes Kompliment an dich. Eine konstruktivere Kritik kann ich mir nicht vorstellen. Du hast genau die richtigen Worte gefunden.:thumbsup:

lieben Gruß, coleratio

 

Während die häusliche Wärme nun langsam durch seine Kleidung zu dringen schien wagte er ein paar Blicke durch die düstere Einrichtung
schienKOMMA
man konnte etwa drei Meter davon sehen, bis sie in absolute Dunkelheit übergangen.
übergingen
Allerdings lies er sich nicht weiter daran stören
ließ
saß eine ältere Frau mit weißen Haaren und einem, von Falten überhäuften Gesicht.
Komma weg
Sie schlürfte eine Flüssigkeit aus einer Tasse die sie in ihrer zittrigen Hand hielt.
TasseKOMMA
Als Mike direkt vor dem Tisch stand versuchte er die Aufmerksamkeit der Dame durch ein "Entschuldigen Sie bitte!" auf sich zu lenken.
standKOMMA
Bevor er den Satz allerdings zu Ende sprechen konnte fiel im die Frau mit schwacher und zitternder Stimme ins Wort
konnteKOMMA fiel ihm
"Setzen sie sich doch…."
Sie groß; doch ..."
Er glaubte die Augen einer blinden Frau zu sehen
glaubteKOMMA
Im Schein der Flamme sah so aus als würden ihre Pupillen mit der umliegenden Iris einen einzigen grauen Punkt bilden der kaum von der Farbe der restlichen Netzhaut abweichte
Im Schein der Flamme sah es so aus, als würden ihre Pupillen mit der umliegenden Iris einen einzigen grauen Punkt bilden, der kaum von der Farbe der restlichen Netzhaut abweichte
Aber das war nicht das Einzige was Mike´s Nerven langsam kochen ließ
EinzigeKOMMA; Mikes
die er vorhin noch für eine etwas Dame hielt
etwas wef
Sie sah aus als ob sie mindestens 150 sein muss.
Sie sah aus, als ob sie mindestens 150 war.
Mike wusste nicht ob dieser Typ
nichtKOMMA
und dieses Häuschen einfach wieder zu verlassen fasste er Mut und stellte
verlassenKOMMA
ein schlecht gewählter Name wie ich finde…" gab ihm die Frau zur Antwort
finde ..."KOMMA
"Ahhm….naja…ich meine… woher…woher wissen sie…".
"Ahhm ... na ja ... ich meine ... woher ... woher wissen Sie ..."
Mike fasste den Entschluss Aufzustehen, wie ein 10jähriges Schulmädchen zu kreischen
aufzustehen; zehnjähriges
begann er am ganzen Körper ein kribbeln zu verspüren.
Kribbeln
Hi Thompson (a.k.a. beste Waffe im Spiel Mafia),
sorry, deiner Geschichte kann ich nicht allzu viel abgewinnen.
Erst mal sind noch ca. 1 Milliarden Kommafehler und einige Rechtschreibfehler drin.
Bis auf den letzten Absatz hab ich nichts im Text einigermaßen interessiert gelesen, sorry.
Es ist einfach ... was weiß ich, vermzutlich haben mich die ganzen Fehöler abgeschreckt.
Bruder Tserk

 

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