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Die kluge Maid

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02.04.2005
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Die kluge Maid

Die kluge Maid

Es begab sich zu einer Zeit, als es noch große Herrenhäuser gab, folgende Geschichte. Eine Maid lebte bei ihren Eltern in einem großen Anwesen. Der Vater handelte mit Goldschmuck aus fernen Ländern, die Mutter lehrte Kindern das Lesen und Schreiben. So waren sie überall angesehene Leute. Auch die Maid selbst. Sie war voller Schönheit und Anmut, klug und fleißig dazu. Sie konnte tanzen und war sehr lieb. Deshalb wollte sie jeder holde Jüngling gleich zur Frau. Tag für Tag machten sie ihr den Hof, mit Hofknicks, Handkuss und Blumenstrauß wollte jeder die Gunst der schönen Maid für sich gewinnen.
Doch das Mädchen war nicht nur Intelligent und freundlich zu jedem der sie umwarb, sie war auch keck und gewitzt. So fragte eines Tages ihr Vater, wann sie nun endlich einen Bräutigam auswählen und heiraten würde. Da aber sagte die Maid zu ihrem Vater:
“Ach Vater, es ist schwer. Wen soll ich denn nehmen? Alle sind sie nett und klug; ich möchte keine Entscheidung treffen”. Der Vater sah seine Ehefrau an und fragte sie:
“Was meinst du dazu, Isolde, unsere Tochter will nicht heiraten, weil sie sich nicht entscheiden kann, wen sie zum Mann haben möchte, ist das nicht sonderbar? “. Doch jene meinte nur:
“Weißt du, Justus, unsere Tochter ist nicht dumm, sie wird schon wissen was sie tut. Vielleicht ist der Richtige einfach nur noch nicht gekommen. Wenn es soweit ist wird sie es merken”.
Die nächsten Tage vergingen und der Vater lud unzählige Jünglinge aus reichen Häusern zu ihnen. Doch seine Tochter konnte sich abermals nicht entscheiden und sagte nur:
“Ich will nicht einen auswählen und die anderen wegschicken, das kann ich nicht!” Ihr Vater jedoch schüttelte nur mit dem Kopf. Er wunderte sich über das Verhalten seiner Tochter. Sie hätte doch bloß den Besten für sich nehmen brauchen, doch sie nahm statt dessen keinen und schickte alle wieder weg. Die Mutter allerdings sagte:
“Unsere Tochter ist nicht nur klug und schön, sie ist auch sehr gerecht”, und lächelte milde. Der Vater meinte:
“Das ist wohl wahr, doch wie soll sie dann jemals heiraten, wenn sie sich nicht entscheiden kann? Sollen wir denjenigen für sie auswählen? ”
Als die Tochter den Eltern eine gute Nacht wünschte sprach ihre Mutter zu ihr,
“Dein Vater und ich haben uns besprochen. Dein Vater meint wir sollten dir einen Bräutigam auswählen wenn du dich nicht entscheiden kannst. “ Doch die Tochter protestierte,
“Oh nein Vater, das werdet ihr nicht, sonst werde ich mein Elternhaus für immer verlassen!”. “Sei doch vernünftig, Kind”, meinte ihr Vater und ihre Mutter fügte hinzu,
“Du hast es so gut hier, geh nicht, aber suche dir einen Mann”. Die Tochter machte einen nachdenklichen Gesichtsausdruck und meinte schließlich,
“Na gut, ich werde mir den Geeignetsten aussuchen, aber lasst mir Zeit”. Sie lächelte verschmitzt als heckte sie etwas aus.
Als sie in ihrem Bett lag dachte die schöne Maid nach. Mein Mann soll klug und intelligent, doch auch bescheiden und gerecht sein. Er soll mit Gewissen und Verstand handeln und soll wissen was Respekt bedeutet. Die Maid lächelte vergnügt, sie hatte eine Idee. “Ich werde sie auf die Probe stellen”, meinte sie zu sich selbst, “Ja, das werde ich, das ist gut.” Zufrieden mit ihrem Plan schlief sie ein.
Am nächsten Morgen, als die Tochter mit ihren Eltern am Frühstückstisch saß, kam schon der erste Interessierte. Er stand am Fenster und sah herein.
“Ich wünsche einen angenehmen Morgen den Damen, gnädiger Herr Lattig, ich habe gehört sie haben eine heiratswillige Tochter, darf ich sie einmal näher kennen lernen ?” Der Vater nickte.
“Kommen Sie herein”.
“Was meint er mit näher kennen lernen ?”, schüttelte die Tochter ihren Kopf.
“Nimm es ihm nicht übel, gib ihm eine Chance, dich kennen zu lernen”, meinte die Mutter. Der Jüngling gab der Mutter und der Tochter einen Handkuss und verbeugte sich dabei grazil, vor dem Vater machte er einen anständigen Hofknicks, wie es sich gehörte. Die Maid dachte, Manieren hat er ja, soll er seine Chance bekommen.
So ging sie mit ihm hinaus.
“Du bist so schön und klug”, sagte der Jüngling, “ Sag willst du meine Frau werden? “,fragte er sie, sobald als sie alleine waren.
“ Sag, warum willst du mich zur Frau? fragte sie ihn jedoch. Er sah sie verblüfft an und meinte schließlich lächelnd,
“Weil du so wunderschön bist, so grazil und elegant, voller Anmut und klug dazu”. Die Maid dachte: Er will mich nur haben, weil ich schön bin und mich zu benehmen weiß. Wie wäre es, wenn ich keine schönen Kleider trüge und dreckig wie die Schweinemagd wäre? Da kam sie auf eine Idee.
“Komm morgen wieder, ich will dich näher kennen lernen”, meinte sie schließlich. Der Jüngling freute sich darüber. Doch er wusste ja nichts von dem Plan der Maid.
Die Eltern fragten:
“Nun, ist er der Richtige? ,lasst mir Zeit, ich will ihn kennen lernen, er kommt morgen wieder”, meinte die Tochter und lächelte. Die Eltern wunderten sich, ihr Vater fragte:
“Sie hat ihn wieder heim geschickt, was hat sie nur vor? “,
“Lass sie, sie wird wissen was sie tut”, meinte die Mutter.
Am nächsten Morgen, als es noch dunkel war, stieg die Maid heimlich aus ihrem Bett und ging in den Schweinestall. Dort schlief die Schweinemagd direkt bei dem Schweinen.
“Du hast heute frei”, meinte die schöne Maid zur Schweinemagd, geh in die Stadt, bloß weit weg von hier”. Weil die Magd hier nicht das Sagen hatte und dem gehorchen musste, was von dem Herrenhaus kam, ging sie. Die kluge Maid jedoch setzte sich direkt in den Matsch und rieb sich mit Schweinemist ein. Sie suhlte sich im Dreck und die Schweine taten es ihr gleich. Am Ende erkannte man die schöne Maid nicht wieder, so verdreckt war sie.
Da kam auch schon der holde Jüngling des Weges, er pfiff ein fröhliches Lied weil er annahm, die schöne Maid wieder anzutreffen.
Da aber trat ein dreckiges Mädchen aus dem Stall und stellte sich vor ihn.
“Guten Tag, holder Jüngling, ein schönes Lied pfeifst du da”,
“Bäh, geh weg, was willst du, Schweinemagd?, ich bin auf dem Weg zur schönen Maid des Hauses”, sagte er nur barsch zu ihr. Er hatte die Maid nicht erkannt, das freute sie um so mehr. Sie grinste ihn an.
“Was grinst du so?, Geh weg, du stinkst”, meinte er.
“Willst du mich zur Frau? “, fragte sie ihn keck.
“Was, dich , eine Schweinemagd? Niemals, was bildest du dir ein?”, lachte er sie aus. Doch die Maid ging zum Brunnen und wusch ihr Gesicht, so dass der Jüngling sie erkennen konnte. Sie strahlte ihn über beide Ohren an.
“Was? Du bist das? Die schöne Maid? Die Schweinemagd ist die schöne Maid?”, war dieser verwundert.
“Oh ja, ich bin es, die die du zur Frau wolltest, aber nur wenn sie schön und sauber ist, nicht aber wenn sie dreckig ist und stinkt, so will ich dich nun auch nicht mehr, gehe fort“, meinte die kluge Maid und fand das sehr gewitzt von sich.
Schnell lief sie zurück in den Stall, denn es kamen drei weitere Jünglinge des Weges gelaufen. Abermals schmierte sie ihr schönes Gesicht voll Matsch und Mist. Da öffnete sie die Tür zum Schweinestall und ließ ein kleines Ferkel hinaus auf den Hof.
“Oh, mir ist ein Schwein entlaufen! “, rief sie, “Wer fängt es wieder für mich ein? “, fragte sie. Der erste Jüngling sagte nur,
“Ich fang doch kein Schwein, wer bin ich denn, ich bin der Sohn des Grafen und will zur schönen Maid des Herrenhauses.” Der zweite sagte,
“Ich fang es auch nicht ein, das dreckige stinkige Tier, ich bin doch kein Schweineknecht, ich bin der Fürstensohn”. Doch der dritte lief sogleich los, so schnell ihn seine Füße trugen eilte er dem Ferkel hinterher. Flink wie ein Wiesel hatte er es gefangen und brachte es der angeblichen Schweinemagd.
“Hier hast du dein Ferkel wieder, nun pass auf das es dir nicht wieder entläuft”, lächelte er sie milde an. Die schöne Maid war begeistert von diesem Jüngling, der ganz anders war als die, die sie bisher kennen gelernt hatte.
“Du bist aber schnell und wendig, wie heißt du ? “, fragte sie ihn.
” Ich heiße Jakob, ich bin ein einfacher Gaukler und wollte mir nur einmal die schöne Maid ansehen, von der alles spricht”.
Da kam ein Bettler des Weges und bat um eine kleine Almosen.
Die Maid fragte die drei Jungen:
“Habt ihr nicht einen Gulden übrig, der Mann braucht neue Schuhe, seht seine sind schon vorne durchgeschabt”. Doch der erste Jüngling sagte nur,
“Bäh, ich gebe doch einem Bettelmann kein Geld für neue Schuhe”, der zweite sagte:
“Nein, der bekommt von mir nichts”, nur der dritte, der einfache Gaukler, sah in seine leeren Hosentaschen und fand noch einen letzten Gulden darin, den gab er dem armen Mann. Er klopfte ihm auf die Schulter und meinte,
“Hier, armer Mann, hast du einen Gulden, kaufe dir neue Schuhe damit du wieder besser laufen kannst”. Die Maid war entzückt von diesem Verhalten. Wie aufrichtig und gerecht der Gaukler doch war. Sie ging zu ihm hin und sagte,
“Jakob, die Gauklerei find ich schön, kannst du mir etwas von deiner Kunst zeigen? “ Dieser freute sich sehr, während die anderen sich nur wunderten und auf die schöne Maid warteten. Doch Jakob holte eine kleine Flöte aus seiner Tasche und spielte dem Mädchen etwas darauf vor.
“Oh wie schön klingt das”, war die schöne Maid von der Kunst des Gauklers gerade zu begeistert. Als er so spielte und sie ihm lauschte kam ein Mann vorbei der hungrig aussah. Seine Kleider hingen ihm am dürren Leib herunter, sein Gesicht war abgemagert, er sah ausgemergelt aus.
“Oh habt ihr nicht was zu essen?, Ich bin am Verhungern”, meinte der Mann. Die schöne Maid zögerte nicht lange und sagte,
“Einer von euch muss Schmiere stehen, ich hole etwas aus der Küche, da gibt es genug zu essen”. Doch der erste schüttelte nur mit dem Kopf,
“Oh nein, so etwas mache ich nicht, ich bin doch kein Dieb.” Der zweite meinte,
“Nein, ich mach mich doch nicht strafbar für einen dahergelaufenen Armen”. Doch der Gaukler sagte,
“Ich helfe dir gerne, er ist ja am Verhungern, der arme Mann, dagegen muss man etwas tun”. So stahl die schöne Maid aus der Küche Brot und Schinken für den Hungernden, so das er sich richtig satt davon essen konnte. Während der Gaukler aufpasste, dass die Köchin nicht vorbei kam.
Nun, dachte die Maid, wird es Zeit mich erkenntlich zu geben. Denn sie hatte bereits ihren zukünftigen Ehegatten für sich erwählt. So fragte sie,
“Wer von euch dreien möchte mit mir zum Tanz heute Abend gehen ?” Die Drei sahen sie an, “Der erste meinte hochnäsig,
“Pah, mit dir Schweinemagd in deinen stinkenden dreckigen Kleidern gehe ich nicht tanzen”, der zweite sagte,
“Was bildest du dir ein, Schweinemagd, ich bin der Sohn des Grafen, du aber stinkst und bist nur eine einfache Arbeiterin auf dem Hof”, züngelte er ihr entgegen. Der Gaukler aber meinte, “Ich gehe gerne mit dir tanzen, du bist ein nettes und kluges Mädchen, mir macht es nichts aus, wenn deine Kleider dreckig sind”. Die Maid strahlte ihn an, er war der Beste, er kannte die wahren Werte. Er war zwar kein Fürstensohn und kein Grafensohn und auch nicht sonst aus reichem Haus. Doch das störte sie recht wenig, schließlich hatte sie das alles ja schon.
Nun ging die Maid zum Brunnen und wusch ihr Gesicht, so dass sie als die schöne und kluge Maid erkannt wurde. Die beiden reichen Söhne fielen fast in Ohnmacht vor Schreck.
“Sie hat uns für dumm verkauft”, meinte der eine,
“Die schöne Maid hat uns rein gelegt”, meinte der andere. Aber der Gaukler strahlte vor Glück, als er erkannte, welches Los er gezogen hatte.
“Ich heiße übrigens Anabell”, meinte sie und nahm Jakob an der Hand.
“Oh, was für ein schöner Name”, meinte dieser.
“Danke”, strahlte sie, “sag Jakob, willst du mich zur Frau nehmen ? “, lächelte sie ihn an. “Was? Ich?”, war er so sehr darüber erstaut, dass ausgerechnet er, der einfache Gaukler, der Auserwählte der schönen Maid sein sollte,
“Oh ja sehr gerne sogar”, strahlte er übers ganze Gesicht. Die anderen beiden grämten sich und gingen von dannen. Doch Anabell ging mit Jakob zu ihren Eltern, um ihnen ihren zukünftigen Schwiegersohn vorzustellen.

 

hallo Allerseits,
ich habe jetzt die Geschichte noch mal zu Märchen gestellt,
und hoffe sie passt jetzt so und ihr seit endlich damit zufrieden.
Wenn nicht hab ich keine Zeit mehr länger daran herum zu basteln,
mit freundlichen Grüßen,
Kehrtwende

 

Hallo Kehrtwende,
ich habe deine Geschichte gelesen und hätte dir normalerweise auch eine Kritik dazu geschrieben, aber dein Posting hat mich davon abgebracht. Vielleicht ist es nicht so gemeint, aber es kommt reichlich bissig rüber und wirkt, als ob du jede Kritik von vornherein abblockst, die nicht hundertprozentig positiv ist. Für diesen Fall möchte ich dir nur sagen: niemand wird dir Schwächen deiner Geschichten aufzeigen, weil er dich ärgern will. Wenn du schreibst und überarbeitest, solltest du es nicht tun, damit deine Kritiker Ruhe geben, sondern auch für dich selbst und dazu gehört, sich mit der Kritik auseinander zu setzen und sie für sich nachzuvollziehen, wenn das irgendwie möglich ist. Dass man dafür Zeit investieren muss, ist klar. Und dass du für weitere Überarbeitungen - ich kannte dein Märchen vorher nicht - vielleicht nicht viel Zeit hast, das können genug Leute auf dieser Seite sehr gut nachvollziehen, denn wir tun meines Wissens alle noch anderes außer zu schreiben und wissen sehr gut, dass man oft einfach nicht dazu kommt. Das alles ist kein Grund für ein so abblockendes Posting wie das deine, dem ich ja gar nicht unterstellen will, dass es irgendwie böse gemeint ist. Aber es wirkt, entschuldige bitte, irgendwie schnippisch und wird sicher die meisten Leute vor den Kopf stoßen, die deine Geschichte lesen und bereit wären, sich mit ihr auseinanderzusetzen.
Liebe Grüße
ciao
Malinche

 

Hallo Kehrtwende,
meine Meinung zu der Geschichte hatte ich dir schon unter den urspruenglichen Thread im Korrekturcenter gepostet. Ich finde dein Verhalten allerdings nicht gerade konstruktiv, du haettest nicht unbedingt dieses Posting daruntersetzen muessen. Wenn du nichts an deiner Geschichte aendern moechtest, kann ich dir anbieten, den Thread zu schließen, dann bekommst du auch kein unerwuenschtes Feedback.

gruß
vita
:bounce:

 

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