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Die letzte Geisel

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05.10.2010
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Die letzte Geisel

Die letzte Geisel

Es war ein schöner Herbstmorgen in einer kleinen Stadt im Bundesstaat Texas, nahe Michigan. Bill Clayton, der hiesige Sheriff war gerade mit seinem Dienstwagen unterwegs zu der alten Mrs. Hullberry, die Ihn gestern Abend angerufen hatte. Sie erzählte ihm, dass ein Unbekannter sich im Park hinter ihrem Haus herumtreibt. Darauf hin hatte er sich schon gestern Abend mal dahin aufgemacht, konnte den Mann aber nicht finden.
Er wollte persönlich nochmal mit der Frau reden, ob sie vielleicht wieder etwas bemerkt hätte.
Wie viele Sheriffs in der Gegend fuhr er natürlich einen großen Geländewagen, hinten waren Gitter vor dem Fenster, Vorder- und Hinterraum waren auch durch ein Gitter getrennt. „Man kann nie wissen, wen man plötzlich drin hat“, hat der alte Sheriff Mason zu ihm gesagt, als Bill den Job nach Abschluss der Akademie übernommen hat. Alle dachten, er würde in der Großstadt bleiben, wo er zur Akademie ging. Dort wird besser bezahlt. Aber Bill hatte nur gelacht und gesagt: „Was nützt das viele Geld wenn dir irgend so ein verrückter Kerl im Dunkeln einfach so die Birne weg knallt. Da bleibe ich lieber hier, da ist es ruhig, die Leute kennen sich und der eine passt auf den anderen auf.“
Trotzdem hat er sich das Gitter einbauen lassen. Man kann ja nie wissen...
Er war schon fast da, als sein Funkgerät tönte: „Bill, da ist ein Überfall auf die Bank!!“
„Ich komme sofort“, war die Antwort, er riss das Steuer nach rechts und bog wieder auf die Hauptstraße, in deren Mitte die Bank der Stadt sich befand.
Die Bank gehörte Mister Vornton. Eine andere Bank gab es hier nicht.
Eine halbe Minute später war er schon da. Vor der Bank standen viele Menschen, die neugierig geworden sind. Auch sein Assistent war schon vor Ort, aber noch in Zivil, er war gerade auf dem Weg zur Polizeistation (wenn man das so nennen darf, mit einem Sheriff, einem Assistenten und einer Sekretärin, deren schöne Stimme vorhin aus dem Funkgerät zu hören war). Ein Unbekannter ist in die Bank eingedrungen und hat eine Geisel genommen. Er ist mit einer Pistole bewaffnet, auf jeden Fall ist die echt, denn es ist schon ein Schuss gefallen, wohl um den Forderungen des Räubers Nachdruck zu verleihen. Diese Informationen des Assistenten, der übrigens Roger Peters heißt, nahm Bill wortlos entgegen, während er seine Waffe prüfte und dabei seinen Blick nur kurz von der Bank wandte.“ So eine Scheiße hab ich irgendwie geahnt, als mich gestern Mrs. Hullberry angerufen hatte. Die Bank grenzt nämlich genau an den Park.
Bill schaute sich nochmal prüfend um, ob vielleicht ein fremdes Auto in der Nähe stand, da könnten eventuell Komplizen drin sein, die für eine böse Überraschung sorgen könnten. Aber er sah nur ihm bekannte Fahrzeuge. Dann wandte er sich an die Passanten:“ Haut ab hier, das ist kein Jahrmarkt, sondern ein bewaffneter Überfall. Wenn ihr wollt, dass der Typ mit eurer Kohle verschwindet, dann seid mir ruhig weiterhin im Weg!!“
Die Ansage wirkte, kurze Zeit später wirkte die Hauptstraße wie die einer Geisterstadt.
William Bernhardsen stand vor dem Schalter und fuchtelte nervös mit der Pistole rum. „Die Knete her, sonst stirbt hier einer“.Er drehte sich um und zeigte mit der Waffe auf die drei anwesenden Bankkunden.
Plötzlich klingelte das Telefon. Er deutete dem Bankangestellten ran zugehen. „Ist für Sie“, flüsterte der Bankangestellte.
William nahm ihm den Hörer ab, am anderen Ende war der Sheriff, war ja auch nicht anders zu erwarten, dachte er.
Wer sind Sie? Was wollen Sie? Raus aus meiner Stadt!
Diesen Ton hätte er aber so nicht erwartet. Bill am anderen Ende hörte, wie der Räuber schluckte. Eins zu null für mich, dachte er.
Ich bin dein Alptraum, brauche viel Kohle und dann bin ich schon wieder weg, konterte William.
O.K. Sagte Bill. Dann brauchst du aber bestimmt ein Fahrzeug. Soll ich dir eine Postkutsche holen?
Du willst mich wohl verscheißern, ich brauch ´ne ordentliche Karre, damit ich schnell wieder weg komme!
Wie viele Geisel hast du?
Mit dem Bankaffen hier sind es vier!
O.K, wir machen es so: Sobald du die Kohle hast, lässt du alle gehen, kommst raus und kannst wegfahren.
Für wie blöd hältst du mich?
Für blöder als den letzten, der mir Ärger gemacht hat. Du kannst ihn besuchen, wenn du willst, er liegt hier auf dem Friedhof, hat auch ´ne anständige Beerdigung gekriegt, obwohl er das gar nicht verdient hatte.
Ich behalte eine Geisel, die anderen können gehen!
Bill sah, wie sich die Tür der Bank kurz einen Spalt öffnete und zwei Kunden und der Bankangestellte verließen die Bank. Er konnte einen kurzen Blick auf den Räuber werfen. Er war ca.1,80 Meter groß und kräftig gebaut. Unter dem kurzen Hemd konnte man deutlich eine Tätowierung sehen. Der Typ wirkte, als wäre das nicht sein erster Überfall.
Mit dieser Vermutung lag Bill richtig, aber er wusste nicht, dass William Bernhardsen früher zu einer Gang gehörte, die in Michigan viel Unsinn angestellt hatte. Doch diesmal war er allein, ein Banküberfall war den anderen zu heiß, man begnügte sich mit kleinen Geschäften, drohte, alles abzufackeln und schon war man ein paar Kröten reicher. Doch das genügte William nicht mehr, er wollte nicht mehr nur ein kleiner Fisch sein, wollte ein großes Stück vom Kuchen. Gerade war er dabei es sich zu holen.
Jetzt war es wieder ruhig, Bill hatte Zeit zu überlegen.
Er könnte den Bedingungen nachgeben, der Typ würde verschwinden, die Geisel irgendwo freilassen und die Sache wäre erledigt. Aber ist das mein Job, meine Aufgabe? Das könnte auch ein Esel tun. Die Leute verlassen sich auf mich. Die Geschichte würde die Runde machen. Die Gangster der Gegend würden sich sagen:“ Komm wir fahren mal schnell zu Bill, der gibt uns viel Geld und lässt uns einfach so gehen.“ Bills Stadt würde ein Mekka für Verbrecher werden.
Dann ist da noch das Geld der Leute, das der Kerl mitnehmen würde.
Alles wäre weg. Die Bank von Mister Vornton ist die einzige kleine Bank der ganzen Gegend. In Michigan hat er als Investor und Immobilienmakler viel Geld verdient, ist mehrfacher Millionär.
Vor zwanzig Jahren kam er hierher zurück, in seine Geburtsstadt, aber nicht um mehr Geld zu machen. Er kam zu der Einsicht, dass er bereits mehr Geld besaß, als er in seinem ganzen Leben ausgeben konnte. Er besaß keine Kinder, war ja auch nicht verheiratet. Für so etwas hatte er keine Zeit, musste Geld verdienen, war Geschäftsmann durch und durch, bis er mit vierzig Jahren einen Herzinfarkt erlitt. Im Krankenhaus wurde ihm bewusst, dass all sein Reichtum ihn nicht vor seinem Schicksal retten würde.
So kam er hierher zurück, eröffnete eine Bank. Das Unglaubliche daran aber war, dass er keine Zinsen für Kredite verlangte, aber auch keine für Guthaben auszahlte. Kontoführung war kostenlos, so viele Konten gibt es hier sowieso nicht. Die Bank, die bisher hier ansässig war,musste bald schließen, da die Kunden recht schnell zu Mister Vornton gingen. Seine beiden Angestellten zahlte er von seinem Privatvermögen, dafür reichten ja schon die Zinseinkünfte.
Das machte ihn zu einem angesehen Mann in der Stadt, geheiratet hat er trotzdem nicht, obwohl es an Angeboten sicher nicht mangelte.
Nein, der Typ durfte nicht so einfach davonkommen. Er fasste einen Plan.
Er ging zu Roger, seinem Assistenten und sagte:“Hol dein Gewehr und geh auf das Dach gegenüber, genaue Anweisungen erhältst du von mir per Funk, beeile dich!!“
Roger stieg in sein Auto und brauste davon. Was hat Bill nur vor?, fragte er sich, während er sein Gewehr holte. Soll ich den Räuber erschießen?
Roger war bei der US-Army zum Scharfschützen ausgebildet worden, war im Einsatz in Angola und Irak. Nach dem ersten Golfkrieg lernte er Annie kennen, sie war hier in die Stadt gezogen und Lehrerin. Als er im zweiten Golfkrieg im Urlaub daheim war, wurde Annie schwanger. Wieder im Einsatz wurde er bei einem Attentat verletzt. Als er aus dem Krankenhaus kam, bat er um Entlassung aus dem Militärdienst. „Dann verlierst du deine Pensionsansprüche“, sagte sein Kommandeur, der ihn eigentlich befördern wollte. „Das ist mir egal, meine Freundin erwartet ein Kind und ich will bei ihnen sein, das ist mir wichtiger als alles andere.“
Der Kommandeur merkte, dass es Roger ernst war, er hat es ihm offen und direkt gesagt, der Kommandeur mag Leute, die sich nicht scheuen, ihre Meinung zu sagen, erst recht, wenn es eine solch unangenehme ist.
„Vergiss uns nicht und halte immer die Augen offen“, waren die letzten Worte, die Roger von ihm hörte.
Seitdem trainierte Roger mehrmals wöchentlich auf dem Schießplatz, man weiß ja nie, was noch kommt...
Er fuhr zurück zur Bank, begab sich in das Haus gegenüber, einem Eisenwarenladen, der nun voller Menschen war. Ach hierhin haben sich die Leute verkrochen, dachte Roger auf dem Weg aufs Dach.
„So, ich bin da“, sprach er ins Funkgerät.
Er sah, wie Bill erneut zum Telefon griff.
„He, Meister wie sieht´s aus, willst du den ganzen Tag da drin bleiben?“
„Nein, ich habe alles was ich brauche!“
„Wie viel ist es denn?“
„Geht dich ´nen feuchten an, Alter, hast du ´ne Karre für mich?
„Kannst meine haben, ist ein Jeep, fast voll getankt. Ich hoffe, du hast einen Führerschein?“
„Wirklich witzig, ich komm jetzt raus mit ...Eh, wie heißt du eigentlich, Schätzchen?“
„Rita,Rita Hayworth,Sir“
„O.K: Rita, wir gehen jetzt an die frische Luft und du bist ein braves Mädchen,ja?“
Rita nickte stumm, hoffte, die Sache würde schnell vorbei sein.
Den Arm um ihren Hals, in der anderen Hand die Pistole ging William langsam zur Tür. Dort verharrte er kurz, spähte nach draußen, ob eventuell ein ganzes Polizeikommando auf ihn wartete, aber da war nur der Sheriff, der ihn ernst anschaute, die Dienstwaffe steckte in seinem Halfter.
„Schmeiß mal schön deine Knarre weg, ich mag keine Überraschungen!“, rief er durch die Tür. Er sah, wie Bill langsam das Halfter löste und ihn nach hinten warf. In der Hand hatte er das Funkgerät. Davon geht keine Gefahr aus,dachte sich William und öffnete die Tür. Er und Rita hatten gerade die Tür passiert, als er sah, wie Bill sein Funkgerät nahm und etwas hinein sprach, aber er konnte nicht hören, was es war. Eine Sekunde später sprach Bill nochmal in sein Funkgerät, da ertönte ein Schuss.
William war überrascht, doch er war nicht getroffen. Er merkte plötzlich, wie seine Geisel nach unten sackte.
Oh, Scheiße, dachte er, jetzt ist die Geisel tot, sie haben meine Geisel erschossen!! Was mach ich nur?
Weiter konnte er nicht denken, da ein zweiter Schuss erschallte, die Kugel traf seine Hand, in der er die Pistole hielt, sie fiel schwer auf den Boden.
„So, Junge, jetzt legst du dich brav auf den Boden, die Hände, oder was davon übrig ist schön nach vorne.“
„Ihr werdet mich doch nicht erschießen, so wie ihr das unschuldige Weib abgeknallt habt?“
Bill sagte nichts, nahm seine Handschellen, fesselte William, bugsierte ihn in seinen Jeep und fuhr mit ihm ins Polizeirevier.
War das das Ende der Geschichte?
NEIN!!
Am nächsten Tag war die Geschichte landesweit im Fernsehen zu sehen. Noch am Nachmittag kamen Fernsehteams aus Michigan. Alle wollten Bill, den Helden des Tages interviewen. Doch nur eine Reporterin ließ er zu sich ins Büro kommen.
Amanda Gordon war ihr Name. Hier der Wortlaut des Interviews:
Wie heißen Sie?
Bill Clayton.
Sie sind der Sheriff hier?
Ja, das bin ich.
Was war passiert?
Ich, äh wir haben einen Bankräuber geschnappt.
Wie heißt der Mann?
William Bernhardsen, ist Mitglied von einer Verbrechergang in Michigan.
Was meinte er, als er sagte: „Das Funkgerät! Das Funkgerät!
Wann hat er das gesagt?
Als die Polizei von Michigan ihn abgeholt hat.
Na mein Funkgerät!
Was haben Sie denn gesagt?
Zuerst sagte ich:“Schieß sie nieder!“
Schieß sie nieder?
Das hat Roger, der Schütze auch gefragt.
Was haben sie dann gesagt?
Ja,SIE!! Dann fiel der Schuss, der die Frau traf.
Wo wurde sie getroffen?
Nur in ihr linkes Bein, in die Wade. Das heilt wieder. Das hat ganz schön geblutet, sie konnte nicht mehr stehen, da ist sie hingefallen. Das hat den Räuber verwirrt und Roger hatte nun freies Schussfeld auf ihn.
Würden Sie so was nochmal machen?
Jederzeit, wenn es die Situation erfordert. Sehen Sie, die Verbrecher suchen sich immer hilflose Geiseln in solchen Situationen. Und was passiert dann? Sie hauen ab, die Situation wird immer schwieriger zu bewältigen. Dutzende Polizisten jagen ihn, immer mit der Gefahr, dass die Geisel vielleicht sogar stirbt. Je schneller die Sache beendet wird, desto einfacher ist es, Verbrecher zu verhaften. Bringen Sie den Beitrag landesweit?
Ja, wir senden landesweit, wieso?
Wenn die ganzen verdammten Arschficker sehen, dass es sinnlos geworden ist, Geiseln zu nehmen, dann war dies heute
die letzte Geisel!!

 

Hallo elkeronny,

herzlich willkommen hier!


Dein Sheriff hat eine unkonventionelle Auffassung von Geiselverhandlungen. Auch seine Taktik, mit der er die letzte Geisel befreit, steht dem in nichts nach. Ob diese Aktion auch rechtlich vertretbar ist, wirst du recherchiert haben.

Was mir auch gefällt ist die Charakterisierung des Sheriffs. Er gibt sich alle Mühe mit der alten Dame, obwohl er nicht wissen kann, ob da überhaupt einer durch den Park schlich. Er ist ein vorsichtiger Mensch, er arbeitet lieber in einer Kleinstadt. Zugleich ist er schnoddrig und eiskalt gegenüber dem Geiselnehmer und, nach abwägen, zu einem Risiko bereit.

Der Text ist zu lang geraten. Es sind einige Wort- und Sinnwiederholungen drin. Auch inhaltlich kann kräftig gekürzt werden. Das Motiv der Story ist die Geiselbefreiung. Da sind Infos über Mr. Vornton, dem Vorleben des Assistenten (ist das die korrekte Bezeichnung?) und warum und wo Gitter angebracht sind, überflüssig.
Auch für einen zukünftigen Romanschreiber gilt es, den Blick fürs Wesentliche zu schärfen:
Ans Thema halten, hier: Der Kampf Gut gegen Böse.
Das Motiv nicht aus den Augen verlieren, hier: Sheriff beendet Geiselnahme.
Und immer an die Prämisse denken … sofern du eine hast. *grins*

Der Erste Satz ist grauslich. Einfach streichen und dem Leser gleich den Sheriff vorstellen. Dann ist man sofort in der Geschichte drin.

Einzelheiten:

Bill Clayton, der hiesige Sheriff war gerade mit seinem Dienstwagen unterwegs zu der alten Mrs. Hullberry, die Ihn gestern Abend angerufen hatte. Sie erzählte ihm, dass ein Unbekannter sich im Park hinter ihrem Haus herumtreibt. Darauf hin hatte er sich schon gestern Abend mal dahin aufgemacht, konnte den Mann aber nicht finden.
Er wollte persönlich nochmal mit der Frau reden, ob sie vielleicht wieder etwas bemerkt hätte.
Sheriff, war = Komma
ihn = klein
darauf hin = hier ein Wort
Sie hatte ihm erzählt, ein Unbekannter triebe sich im Park hinter ihrem Haus herum. Daraufhin hatte er sich auf den Weg gemacht, fand den Mann aber nicht. Jetzt wollte er die Frau fragen, ob sie vielleicht abermals etwas bemerkt hätte.

Wie viele Sheriffs in der Gegend fuhr er natürlich einen großen Geländewagen, hinten waren Gitter vor dem Fenster, Vorder- und Hinterraum waren auch durch ein Gitter getrennt. „Man kann nie wissen, wen man plötzlich drin hat“, hat der alte Sheriff Mason zu ihm gesagt,
Kann raus

, als Bill den Job nach Abschluss der Akademie übernommen hat. Alle dachten, er würde in der Großstadt bleiben, wo er zur Akademie ging. Dort wird besser bezahlt. Aber Bill hatte nur gelacht und gesagt: „Was nützt das viele Geld wenn dir irgend so ein verrückter Kerl im Dunkeln einfach so die Birne weg knallt. Da bleibe ich lieber hier, da ist es ruhig, die Leute kennen sich und der eine passt auf den anderen auf.“
Umständlich, daher recht lang für die wenige Info. Falls du das Vorherige gestrichen hast, muss nun auch ein wenig glattgebügelt werden:
Als Bill den Job nach Abschluss der Akademie übernommen hatte, fragten Alle, warum er nicht in der Großstadt bleibe, wo man ihn besser bezahlen würde. Aber Bill hatte nur gelacht und gesagt: „Was nützt das viele Geld, wenn mir irgend so ein verrückter Kerl im Dunkeln einfach so die Birne weg knallt. Da bleibe ich lieber hier, wo es ruhig ist und die Leute sich kennen.“

Da sind einige Änderungen drin. Z.B. kann Bill nicht auf die „Gedanken“ anderer antworten. Auch das „alle“ aufeinander aufpassen klingt ziemlich komisch, weil er der Sheriff ist.

Trotzdem hat er sich das Gitter einbauen lassen. Man kann ja nie wissen...
Kann raus. Das Gitter spielt in der Geschichte keine Rolle.

Er war schon fast da, als sein Funkgerät tönte: „Bill, da ist ein Überfall auf die Bank!!“
„Ich komme sofort“, war die Antwort, er riss das Steuer nach rechts und bog wieder auf die Hauptstraße, in deren Mitte die Bank der Stadt sich befand.
Bitte nicht „!!“, eines reicht.
So, so, die Bank steht mitten auf der Hauptstraße!
Er war schon fast da, als sein Funkgerät tönte: „Bill, da ist ein Überfall auf die Bank!“
„Ich komme sofort!“ Er riss das Steuer nach rechts und bog auf die Hauptstraße, an der sich die einzige die Bank der Stadt befand.
„einzige Bank“ falls du den Streichempfehlungen um Mr. Vornton nachkommst.

Die Bank gehörte Mister Vornton. Eine andere Bank gab es hier nicht.
kann raus.

Eine halbe Minute später war er schon da. Vor der Bank standen viele Menschen, die neugierig geworden sind. Auch sein Assistent war schon vor Ort, aber noch in Zivil, er war gerade auf dem Weg zur Polizeistation (wenn man das so nennen darf, mit einem Sheriff, einem Assistenten und einer Sekretärin, deren schöne Stimme vorhin aus dem Funkgerät zu hören war).
Eine halbe Minute später war er da. Vor der Bank standen neugierige Menschen. Auch sein einziger Assistent war vor Ort, aber noch in Zivil, er war gerade auf dem Weg zur Polizeistation „gewesen“.
Füllwörter raus, unwichtige Infos raus oder knapper unterbringen (sein einziger Assistent). Ich meine, das reicht.

Ein Unbekannter ist in die Bank eingedrungen und hat eine Geisel genommen. Er ist mit einer Pistole bewaffnet, auf jeden Fall ist die echt, denn es ist schon ein Schuss gefallen, wohl um den Forderungen des Räubers Nachdruck zu verleihen. Diese Informationen des Assistenten, der übrigens Roger Peters heißt,
Das geht so nicht. Eher so:
Von Robert Peters, seinem Assistenten, erhielt Bill die Information, ein Unbekannter sei in die Bank eingedrungen und hätte Geiseln genommen. Er sei mit einer Pistole bewaffnet, und es wäre ein Schuss abgegeben worden.
„… vermutlich um den Forderungen des Geiselnehmers Nachdruck zu verleihen.“ = Würd ich streichen. Erhalte doch die Spannung, ob da jemand verletzt wurde.

wandte.“ So eine Scheiße hab ich irgendwie geahnt, als mich gestern Mrs. Hullberry angerufen hatte. Die Bank grenzt nämlich genau an den Park.
Auf Zeichensetzung „…“ achten! Auch in den weiteren Dialogen.

Bill schaute sich nochmal prüfend um, ob vielleicht ein fremdes Auto in der Nähe stand, da könnten eventuell Komplizen drin sein, die für eine böse Überraschung sorgen könnten.
„könnten“ Ein Beispiel für Wortwiederholung. Solche hast du oft im Text.
Warum „nochmal“? Bisher hatte er sich nicht nach fremden Autos umgesehen.

Für blöder als den letzten, der mir Ärger gemacht hat. Du kannst ihn besuchen, wenn du willst, er liegt hier auf dem Friedhof, hat auch ´ne anständige Beerdigung gekriegt, obwohl er das gar nicht verdient hatte.
hat auch ´ne anständige Beerdigung gekriegt, obwohl er das gar nicht verdient hatte.= Kann raus. Zuviel Geschwafel raubt die Dynamik.

Mit dieser Vermutung lag Bill richtig, aber er wusste nicht, dass William Bernhardsen früher zu einer Gang gehörte, die in Michigan viel Unsinn angestellt hatte. Doch diesmal war er allein, ein Banküberfall war den anderen zu heiß, man begnügte sich mit kleinen Geschäften, drohte, alles abzufackeln und schon war man ein paar Kröten reicher. Doch das genügte William nicht mehr, er wollte nicht mehr nur ein kleiner Fisch sein, wollte ein großes Stück vom Kuchen. Gerade war er dabei es sich zu holen.
die in Michigan viel "Unsinn" angestellt hatte. = Zu schwacher Ausdruck.
Kürzungsvorschlag:
Doch diesmal war er allein, ein Banküberfall war den anderen zu heiß, man begnügte sich mit kleinen Geschäften. Doch das genügte William nicht mehr, er wollte ein großes Stück vom Kuchen.

Dann ist da noch das Geld der Leute, das der Kerl mitnehmen würde.
Alles wäre weg. Die Bank von Mister Vornton ist die einzige kleine Bank der ganzen Gegend. In Michigan hat er als Investor und Immobilienmakler viel Geld verdient, ist mehrfacher Millionär.
Vor zwanzig Jahren kam er hierher zurück, in seine Geburtsstadt, aber nicht um mehr Geld zu machen. Er kam zu der Einsicht, dass er bereits mehr Geld besaß, als er in seinem ganzen Leben ausgeben konnte. Er besaß keine Kinder, war ja auch nicht verheiratet. Für so etwas hatte er keine Zeit, musste Geld verdienen, war Geschäftsmann durch und durch, bis er mit vierzig Jahren einen Herzinfarkt erlitt. Im Krankenhaus wurde ihm bewusst, dass all sein Reichtum ihn nicht vor seinem Schicksal retten würde.
So kam er hierher zurück, eröffnete eine Bank. Das Unglaubliche daran aber war, dass er keine Zinsen für Kredite verlangte, aber auch keine für Guthaben auszahlte. Kontoführung war kostenlos, so viele Konten gibt es hier sowieso nicht. Die Bank, die bisher hier ansässig war,musste bald schließen, da die Kunden recht schnell zu Mister Vornton gingen. Seine beiden Angestellten zahlte er von seinem Privatvermögen, dafür reichten ja schon die Zinseinkünfte.
Das machte ihn zu einem angesehen Mann in der Stadt, geheiratet hat er trotzdem nicht, obwohl es an Angeboten sicher nicht mangelte.
Kann raus. Es geht in dieser Geschichte nicht um den Bankdirektor.

Roger stieg in sein Auto und brauste davon. Was hat Bill nur vor?, fragte er sich, während er sein Gewehr holte. Soll ich den Räuber erschießen?
Roger war bei der US-Army zum Scharfschützen ausgebildet worden, war im Einsatz in Angola und Irak. Nach dem ersten Golfkrieg lernte er Annie kennen, sie war hier in die Stadt gezogen und Lehrerin. Als er im zweiten Golfkrieg im Urlaub daheim war, wurde Annie schwanger. Wieder im Einsatz wurde er bei einem Attentat verletzt. Als er aus dem Krankenhaus kam, bat er um Entlassung aus dem Militärdienst. „Dann verlierst du deine Pensionsansprüche“, sagte sein Kommandeur, der ihn eigentlich befördern wollte. „Das ist mir egal, meine Freundin erwartet ein Kind und ich will bei ihnen sein, das ist mir wichtiger als alles andere.“
Der Kommandeur merkte, dass es Roger ernst war, er hat es ihm offen und direkt gesagt, der Kommandeur mag Leute, die sich nicht scheuen, ihre Meinung zu sagen, erst recht, wenn es eine solch unangenehme ist.
„Vergiss uns nicht und halte immer die Augen offen“, waren die letzten Worte, die Roger von ihm hörte.

Seitdem trainierte Roger mehrmals wöchentlich auf dem Schießplatz, man weiß ja nie, was noch kommt...
Das Markierte kann raus.

Wünsche Dir viel Spaß hier!

Gruß

Asterix

 

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