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Die lila Blume

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06.12.2004
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Die lila Blume

... Ich stehe vor einem riesigen braunen Berg und kann mich nicht bewegen. Ich schaue nach oben und bin fasziniert von der wundersamen Blume, ganz weit oben am Gipfel. Sie funkelt so wunderschön lila, obwohl alles um mich herum schneeweiß bedeckt ist. Schön und doch zugleich etwas unheimlich, da alles so gigantisch um mich herum scheint. Eine kleinste Schneeflocke liegt neben mir, doch klein ist sie nicht, sie ist um das tausend Fache so groß wie ich und ich möchte gar nicht wagen den Berg mit dieser zu vergleichen, da dieser dann unvorstellbar zu sein scheint. Ich stehe dort und bin platt und fasziniert von meiner Umwelt, will am liebsten vor Freude schreien, weil ich es endlich geschafft habe. Doch dann bemerke ich, dass noch etwas in mir schlummert. Ein Wunsch nach oben zu gelangen. Diesen will ich stillen und begebe mich auf den Weg zum Gipfel. Die langen dürren Wände des merkwürdigen Berges verstricken sich in tausend braune Irrpfade. Ich versuche immer die blaue Blüte im Auge zu behalten und wandere Stück für Stück über die glatten Flächen. Es ist alles so uneben, überall finde ich kleine Schluchten, über die ich mich hinweg angeln muss. Seltsam, doch ich habe eine Kraft in mir, die mich stets vorwärts treibt, sie sagt mir, dass es sich lohnt, an die Spitze zu gelangen. Der Wind bläst so stark, dass ich mich kaum auf den Füßen halten kann. Ich ducke mich oft und suche halt am Boden, damit ich nicht in den tiefen Abgrund falle und sterbe. Sterben? Doch plötzlich kommt zu dieser unvorstellbaren Angst etwas Grausigeres hinzu: eine riesige, ja gigantische Schneeflocke beweckt sich vom Himmel her auf mich zu. Sie droht mich zu erdrücken, da ich so klein und unbedeutend auf diesem kleinen Weg bin. Doch da kommt sie wieder, diese innere Kraft, dieser innere Wunsch, nach oben zu gelangen. Ich entschließe mich weiter zu gehen, weiter auf meinem Pfad, um so meine lila Blume zu erreichen. Ich springe über felsenartige Gebilde, hangle mich über die Schluchten und renne und renne, die Flocke stets im Visier. Das Lila kommt immer und immer näher, ich sehe es. Ich fühle es. Die Flocke verschwindet hinter mir. Und plötzlich fange ich das Lila ein; mit meinem Herzen.

Mein Blick löst sich langsam von der einzigen lila Blüte des Buschs, draußen vor meinem Fenster und ich widme mich wieder meinen Hausaufgaben.

 

Hallo kolibri!
Danke für deinen Kommentar. Ja, es sind wirklich viele Gegensätze, aber das kommt sicherlich davon, wie du eben erkannt hast, dass diese Geschichte aus einer Tagträumerei heraus entstanden ist. Kein Plan, einfach ein Traum, der uns wirklich viel Gegensätzliches offenbart.
Danke dir...
Dome

 

Na, D-olf, schauen wir mal, was du da zu bieten hast... und beschwere dich nicht, das ich dich nicht lobe, nicht deinen Ruhm herausposaune: Es ist die Pflicht alter Kameraden, einem reinen Wein einzuschenken, und zu sagen, woran du noch zu arbeiten hast! Es ist natürlich nur meine Meinung, durch meinen wohl etwas seltsamen Geschmack bedingt, und verpflichtet dich zu nichts. Vielleicht finden viele andere deine Geschichte wunderbar. Ich aber kritisiere sie, aufdass du fortan Geschichten schreibst, die mir besser gefallen!

Der Titel reizt nicht gerade zum lesen. Phantasievoll, und doch nicht sehr philosophisch. Nein, die Blume am Berg in der Vorstellung eines Kindes gehört in den 'Alltag', oder nach 'Seltsam'. Da wäre es eine schön tiefsinnige Geschichte. Ja, hätte ich sie im 'Alltag' gelesen, hätte ich sie schön gefunden! Ein Fehler ist, den Alltagthread als Müllforum zu betrachten! Aber dein Ehrgeiz, ein Philosoph zu sein, werter D., hat es wieder mal ruiniert. Wie hat es der gute Nietzsche nochmal gesagt? „Von nichts soll man sich so hüten als vor dem Aufwachsen jenes Unkrauts, welches Anmaßung heißt und uns jede gute Ernte verdirbt“ Der Inhalt ist einfach, was sich bei einer derart kurzen story wohl anbietet, und vielleicht positiv ist. Nun aber ins Detail, wobei das, was ich nicht erwähne, in Ordnung ist:

Ich stehe vor einem riesigen braunen Berg und kann mich nicht bewegen. Ich schaue nach oben und bin fasziniert von der wundersamen Blume, ganz weit oben am Gipfel. Sie funkelt so wunderschön lila, obwohl alles um mich herum schneeweiß bedeckt ist.

Ist es jetzt braun, oder weiß? Möchtest du, dass ein Gefühl des Vorwärtskommens aufkommt? Bei mir kommt nur Verwirrung auf.

sie ist um das tausend Fache so groß wie ich und ich möchte gar nicht wagen den Berg mit dieser zu vergleichen, da dieser dann unvorstellbar zu sein scheint.

Erstens. Tausendfach schreibt man nicht getrennt, wenn du Fach nicht im Sinne von Regalbestandteil verwendest. Habe den Mut, Wörter zusammenzuschreiben, denn nichts ist hässlicher denn von einer 'Riesen Feier' oder ähnlichem zu lesen.
Zweitens. Entweder um irgendwas größer als, oder irgendwieviel Mal so groß wie. Eine Mischform ist unausstehlich!
Drittens. Mein Sprachgefühl sagt mir, dass ich den Berg eher mit 'ihr' denn mit 'dieser' vergleichen würde, da es vielleicht möglich, doch sicherlich seltsam ist, wenn 'diese' sich auf ein Pronomen bezieht.

Ich stehe dort und bin platt und fasziniert von meiner Umwelt, will am liebsten vor Freude schreien, weil ich es endlich geschafft habe.

Was geschafft? Er beginnt doch erst im nächsten Satz, den Berg zu besteigen!

Seltsam, doch ich habe eine Kraft in mir, die mich stets vorwärts treibt, sie sagt mir, dass es sich lohnt, an die Spitze zu gelangen.

Wer zwischen 'treibt' und 'sagt' ein Punkt statt dem Komma setzt, ist ein würdiger Autor.

Doch plötzlich kommt zu dieser unvorstellbaren Angst etwas Grausigeres hinzu: eine riesige, ja gigantische Schneeflocke beweckt sich vom Himmel her auf mich zu.

Du meinst sicher, dass die Schneeflocke sich bewegt. Die Szene der Flucht vor der Flocke hat mich erheitert, das muss ich zugeben! Na, dann lasst uns mal sinnen, was du gemeint haben konntest: Lila Blume ist das Lebensziel, die bedrohliche Schneeflocke die Gefahren auf dem Weg. Stimmt's? Beeindruckend. Im übrigen bitte ich dich nochmals mir meine gestrenge, wenn nicht sogar grausame Art zu verzeihen. Es ist nur weil du's bist ;)

Gruß
Anton v. M.

 

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