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Die linke Hand des Gilles de Rais (derzeit temporär verbunden mit Kevin Machulla)

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Monster-WG
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15.07.2004
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Die linke Hand des Gilles de Rais (derzeit temporär verbunden mit Kevin Machulla)

(In großer ausladender Handschrift geschrieben auf etwas, das fatal an gegerbte Menschenhaut erinnert.)

Erzittere Kasulke, du unwürdiger Wicht,
denn hier schriebt niemand geringeres als die linke Hand des Grafen Gilles de Montmorency-Laval, Baron de Rais, auch bekannt als das Monster von Machecoul.

Im 15. Jahrhundert habe ich, damals noch in meiner voller Gestalt, als französischer Heerführer Seite an Seite mit Jeanne d’Arc, der berühmten Jungfrau von Orléans, gekämpft und war, wie ich ohne jede falsche Bescheidenheit verkünden kann, der gefeierter Held meiner Epoche – von Männern bewundert, beneidet und gefürchtet, von Frauen umschwärmt, begehrt und geliebt.
Was niemand ahnte: Zugleich war ich der wohl grausamste Serienmörder, der jemals in Frankreich sein Unwesen getrieben hat. Über hundert Knaben, Mädchen und junge Frauen sind meinen perversen Neigungen zum Opfer gefallen. Viele Jahre konnte ich meinem blutrünstigen Treiben ungehemmt nachgehen, bis ich schließlich auf Geheiß der katholischen Kirche im Oktober 1440 den Tod durch den Strang fand.

Als ob man so Gilles de Rais aufhalten könnte. Mit einem Strick!
Ridicule!
Denn natürlich habe ich, bewandert in gotteslästerlicher Hexerei, schon frühzeitig Vorkehrungen getroffen, um auch nach meinem Ableben Angst und Schrecken verbreiten zu können. Ich beauftragte den treusten aller Vasallen, meinem Leichnam vor der Beerdigung die linke Hand abzutrennen und diese einbalsamiert an einem geheimen Ort zu verstecken, der inzwischen keiner lebenden Seele mehr bekannt ist. Besagtes Körperteil belegte ich mit einem ebenso mächtigen wie schändlichen Zauber, der bewirkt, dass mein verkommender Geist darin bis zum heutigen Tage weiterlebt.

Doch nicht damit genug, Kasulke. Oh là là! Denn diese schwarzmagische Teufelei ermöglicht es mir zudem, Besitz von linken Händen wildfremder Menschen zu nehmen, so dass mir diese armen Tröpfe fortan völlig ausgeliefert sind. Du ja ahnst ja gar nicht, wie viele Morde ich so noch nach meinem Tode verüben konnte. Ich will hier nicht prahlen, mon Ami, aber: Einige der bekanntesten Mörderinnen und Mörder standen unter meinem Bann, während sie ihre bestialischen Taten vollbrachten. Bis heute gilt das für sage und schreibe 16 Menschen, die vorher keiner Fliege auch nur ein Haar hätten krümmen können. Oder anders ausgedrückt: Wer würde glauben, dass der berüchtigte Jack the Ripper vor unserer ausgesprochen fruchtbaren Zusammenarbeit seinen Lebensunterhalt mit dem Anfertigen von niedlichen Katzenbaby-Porträts verdient hatte, die er in den Gassen von Whitechapel für ein paar Pence verkaufte?

Aber ich schweife ab. Ach, glückliche Zeiten waren das damals. C’est la vie.
Und doch muss ich gestehen, dass beim Übergang meines Geistes auf die derzeitige linke Hand, also auf den aktuellen Träger Nummer 17, irgendetwas nicht ganz nach Plan verlaufen ist. Ganz und gar nicht. Mon dieu, Kasulke! Unter uns gesagt: Der Herr macht auf mich einen ziemlich beschränkten Eindruck. Er ist definitiv nicht die hellste Kerze auf dem Kronleuchter. Ich befürchte, er ist ein gänzlich hoffnungsloser Fall, aber eventuell ist er mit 19 Lenzen ja doch noch intellektuell formbar. Insofern erscheint es mir angebracht, wenn er im Zusammenleben mit anderen Geschöpfen der Nacht, Kreaturen des Schreckens und Schergen des Bösen auf die richtige Bahn geführt wird, so dass noch ein respektabler Lump und Halsabschneider aus ihm werden kann. Höhere Ambitionen hege ich da gar nicht mehr. Deine Wohngemeinschaft ist dafür sicherlich gut geeignet. Selbstredet werde ich als Angehöriger einer der höchsten Adelsfamilien Frankreichs keinen Widerspruch dulden. Mit anderen Worten: Wir finden uns morgen Abend, Punkt Mitternacht, bei dir ein. Natürlich ist nur das allerbeste Zimmer im Haus für mich akzeptabel.

Au revoir und auf bald,
die linke Hand des Gilles de Rais


(In anderer Handschrift, eher gekrakelt als geschrieben)

Hallo Herr Kasulke,
das Zimmer bräuchte dann genaugenommen wohl hauptsächlich ich.
Die böse Hand besteht allerdings auf ein französisches Doppelbett.
Ist das machbar?

Liebe Grüße,
Kevin Machulla.

P.S.: Entschuldigen Sie den Tonfall der bösen Hand. Sie ist heute mit dem falschen Fuß aufgestanden.

P.P.S.: Alles was da oben steht, entspricht leider der Wahrheit. Ich bin dieser bösen Hand wirklich komplett ausgeliefert. Sie hat gestern Nacht aus purer Lust meinen Hamster erwürgt. Verdammt, ich habe Fluffy geliebt. NIEMALS hätte ich ihm ein Härchen krümmen und schon gar nicht einen Brief auf seine kümmerlichen Überreste schreiben können. Ich mein hallo? Heute muss niemand mehr einen niedlichen, unschuldigen Hamster gerben, um auf dessen Haut Nachrichten zu schreiben. Wozu gibt es WhatsApp?

P.P.P.S.: Falls Vampire bei Ihnen wohnen sollten, ist es wahrscheinlich ratsam Ihnen mitzuteilen, dass ich Bluter bin – sagt die böse Hand.

P.P.P.P.S.: Aaaaaaargh. Fast hätte ich das allerallerallerwichtigste vergessen: HABEN SIE NETFLIX????

 

Ich liebe diese Bewerbung! Was für ein Spaß? Oder Drohung? Oder Gefahr? ...

 

Ich liebe diese Bewerbung! Was für ein Spaß? Oder Drohung? Oder Gefahr? ...
Ich schätze, die Antworten von Gilles und Kevin auf deine Frage könnten unterschiedlicher nicht sein. ;)
Würde mich freuen, mal mit einem Waldschrat zusammen zu wohnen :)

 

Ha. Ich wusste es. Da wäre also der Beweis, dass Jack in Wahrheit Rechtshänder war, obwohl seine Schnitte einem Linkshänder zugesprochen wurden. Aber da sind sich die Experten auch nicht einig. Erinnert mich irgendwie an Robs Zeiten am Monstervatorium in Bern. Dr.Jazzkill hatte an manchen Tagen Probleme mit der linken Hand, so einen nicht enden wollenden Tremor Tremolo ...
Freue mich auf den Jung.

 

Was für ein cooler Charakter! Der wohl Urvater des Serienkillers.
Hat Kevin AB positiv? ?

 

P.P.P.S.: Falls Vampire bei Ihnen wohnen sollten, ist es wahrscheinlich ratsam Ihnen mitzuteilen, dass ich Bluter bin – sagt die böse Hand.
Hörens, leev Jung, dat is nit schlemm, dat mäht övverhoup nix, jibt ne jroße Jahrgang, "Kevin de Rais", Flaschenlagerung in dat Truh von dem Peeperkorn-Labbes und fedisch. Lecker. ne schöne Jroß, Manni.

 

Ha. Ich wusste es. Da wäre also der Beweis, dass Jack in Wahrheit Rechtshänder war, obwohl seine Schnitte einem Linkshänder zugesprochen wurden. Aber da sind sich die Experten auch nicht einig. Erinnert mich irgendwie an Robs Zeiten am Monstervatorium in Bern. Dr.Jazzkill hatte an manchen Tagen Probleme mit der linken Hand, so einen nicht enden wollenden Tremor Tremolo ...
Freue mich auf den Jung.
Ja, dem armen Jack haben sie historisch ganz übel mitgespielt. Der war eigentlich eine Seele von einem Mensch ;)

 

P.P.P.S.: Falls Vampire bei Ihnen wohnen sollten, ist es wahrscheinlich ratsam Ihnen mitzuteilen, dass ich Bluter bin – sagt die böse Hand.
Hörens, leev Jung, dat is nit schlemm, dat mäht övverhoup nix, jibt ne jroße Jahrgang, "Kevin de Rais", Flaschenlagerung in dat Truh von dem Peeperkorn-Labbes und fedisch. Lecker. ne schöne Jroß, Manni.
Das sind so Momente, in denen man die rheinische Frohnatur wirklich zu schätzen lernt ;)

 

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