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Die Litanei des Satans

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10.01.2007
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Die Litanei des Satans

„Scheiße, sie kriegen mich.“
Sie taumelte gegen den Laternenpfeiler. Ihre Beine gaben unter ihr nach. Sie konnte nicht mehr. Sie rang nach Atem. Ihr Magen krampfte sich zusammen.
Keuchend schleppte sie sich zur Haltestelle. Ein zerfledderter Döner lag auf dem Plastiksitz.

Neben der Haltestelle stand ein Halbwüchsiger, der interessiert ihren Körper musterte, ihr verschwitztes, schmutziges Hemd, die sich darunter abzeichnenden kleinen Brüste, ihre aufgekratzten Arme, ihre zerschlissenen Schuhe. Angewidert wandte er sich ab, als sie sich übergab.

Ein Bus kam und er stieg erleichtert ein. Sonst war niemand mehr in der dunklen Straße.

„Du musst von der Haltestelle weg, du musst weiter, du darfst nicht hier bleiben. Sie müssen hier irgendwo sein,“ flüsterte sie sich zu.

Da sah sie das Haus. Ihr Atem stockte. Es war das Haus aus ihren Träumen, in dem sie sich immer versteckt hatte.
„Dann ist alles wahr,“ dachte sie euphorisch. „Ich bin gerettet: der Zufluchtsort des Bösen!“

Das Haus wirkte auf sie wie der Eingang zu einem tiefen schwarzen Wald. Seine vier Geschosse waren finster, ein Erker sprang in seiner Mitte nach vorne und zog sich bis zum obersten Stockwerk. Die Fenster unter dem Dach wurden vom hellen Mond beschienen und schauten sie an. Alle übrigen Fenster des Hauses waren mit Brettern vernagelt.

Sie lächelte, als sie mit zitternden Knien endlich vor der großen Tür stand. Das Klingelschild war grün verwittert. Die Klinke hatte die Form einer verhutzelten Alten, die blind ins Leere grinste.

Jenseits der Tür hörte sie ein Flattern von Flügeln und ein lautes Rascheln. Es schien, als sprängen Tiere umher. Jemand stapfte schnell eine knarrende Treppe empor.
Die Tür war nicht verschlossen. Ein kalter Windhauch begrüßte sie, als sie eintrat. Der Flur jedoch war dunkel und leer.
Sie tastete sich ein paar Schritte an der kalten, nassen Wand entlang und blieb in der tiefen Finsternis stehen. Es roch nach Schimmel.
Plötzlich eine Bewegung. Etwas strich ihre nackten Beine.
Sie spürte ein Kitzeln im Nacken.

„Endlich bist du gekommen,“ flüsterte ihr eine Stimme ins Ohr.

Ein schwaches Licht, wie von einer Kerze, leuchtete dicht neben ihr auf und fiel auf eine ausgemergelte Gestalt:
es war ein bleicher Junge, wohl kaum älter als vierzehn. Seine fiebrigen Augen lagen tief in den Höhlen, eine scharfe Hakennase durchschnitt sein hageres Gesicht, die Knochen zeichneten sich deutlich ab. Seine gesamte Haltung war merkwürdig verkrampft, als würde es ihm Schwierigkeiten machen, aufrecht zu stehen.

„Es ist die Nacht der Nächte. Wie damals: Zwei Pferde sollen sich aufgefressen haben. Auf den Friedhöfen haben sich die Gräber geöffnet und überall liegen die Gebeine der Toten. Am Mittagshimmel sind vier Sonnen gesehen worden. Der Schwarze wird kommen.“
Seine Stimme glich zwei Mühlsteinen, die mühsam etwas zermahlten. Oder dem Krächzen eines Vogels, dachte sie.

Er lächelte ihr zu und sie erschrak - er hatte keine Zähne.

„Wie ist es dir ergangen in der langen Zeit, in der wir getrennt waren?“

Verständnislos starrte sie ihn an.

„Warum schweigst du, Margarete? Oder wie heißt du jetzt, in diesem Leben?“

Er musterte ihre Arme. Trotz der Dunkelheit konnte er jeden einzelnen Einstich sehen, das wusste sie genau und schämte sich.

Er stöhnte auf.

„Sie haben dich also vollgestopft mit ihren Drogen! Oh, du verdammte Hure! Immer schon warst du die Schwächste von uns, wir hätten dich verstoßen sollen. Wir hätten dich in den schwarzen Fluss werfen sollen. Damals, als du in jener Walpurgisnacht an ihn geraten bist, an den ruchlosen Verräter! Was für eine Schande!“

Er spuckte aus. Er ballte seine Faust und schlug ihr ins Gesicht. Sie stürzte, fing sich jedoch schnell wieder - Schläge war sie gewohnt. Ihr alter Instinkt erwachte. Schnell weg, nur schnell weg. Doch die Tür hinter ihr war verschwunden. Verzweifelt presste sie sich an die Mauer, als er sie von hinten packte, als seine Pranken sich in ihren Haaren verkrallten und er sie zu sich zog.

„Was meint ihr, was sollen wir mit ihr machen? Wir haben keine Zeit mehr - heute muss es geschehen, heute ist die Nacht der Nächte. Wir können nicht weitere hundert Jahre warten.“

Sein Kopf bewegte sich unnatürlich ruckhaft im Kreis, seine Eulenaugen schienen etwas in der Dunkelheit zu fixieren.

„Sind denn noch andere hier?“ flüsterte sie leise.

„Siehst du sie denn nicht?“ Er beugte seinen Kopf zu ihr herunter und legte seine Hände auf ihre Schläfen.

„Was haben sie dir nur angetan, Kleine,“ sprach er auf einmal überaus sanft. „Sie haben dich in eine ihrer Anstalten gesteckt, stimmst? Dir Pillen gegeben, damit die Träume nicht zu dir sprechen können. Sie wollten dich aus diesem Körper vertreiben, bevor du dich erinnerst.“

Ihr wurde es schwindelig. Da bemerkte sie, dass seine Augen gelb leuchteten, nur ganz leicht, aber genauso, wie sie es manchmal im Spiegel an sich selbst ausmachen konnte.
Ihre Angst schwand, als trügen leichte Wogen sie davon. Eine unbekannte Macht übernahm die Kontrolle.

„Woher weißt du das? Woher weißt du von meinen Träumen?“

„Bei mir fingen sie in meinem siebten Lebensjahr an. Ich musste diesen Körper fast zerstören, bevor ich ihnen folgen konnte. Einst waren wir Liebende, damals, in jenem fernen Land, in jener fernen Zeit. Die Fegefeuer brannten, die Inquisitoren zogen durchs Land. Es war eine gute Zeit, wir hatten nichts zu befürchten. Viele, viele kamen, um mit dem Schwarzen zu buhlen. Du warst eine von ihnen. Auf den grünen Hügeln lernten wir uns kennen. Erinnerst du dich an die Hufschläge des unsichtbaren Pferdes und seinen Reiter? Erinnerst du dich an den Reigen der Toten? Erinnerst du dich an den großen gelben Mond?“
Er strich über ihre Augen und sie sah. Dort tanzte sie unter duftenden Fliederbäumen, im nassen Gras. Viele Menschen flogen im Kreise durch die Lüfte, die von Lachen erfüllt waren. Und sie erinnerte sich an den jungen Burschen, den jungen Hexenmeister, der sie hochhob in den Himmel, an dem sie wie zwei Vögel Seite an Seite über die großen glitzernden Seen, über die tiefen, grünen Wälder und über die schlafenden Dörfer mit ihren roten Giebeldächern gezogen waren. Ein roter Hirsch spielte auf einer blauen Geige zum Tanz, Maikäfer zupften den Kontrabass, grüne Fische entstiegen den Flüssen, während sie sich in den goldenen Feldern liebten.
Aber sie erinnerte sich auch an ihre Mutter, die verbrannt wurde. An die Pesttoten. An die düsteren Bußprozessionen. An düstere Verliese.

„Alle hundert Jahre, wenn die Sterne günstig stehen, versammeln sich die sieben Gemeinden an geheimen Orten, um ihn zu beschwören. Wir erhalten unsere Unsterblichkeit. Zwar altern und sterben wir wie andere Menschen, doch wenn wir sterben, gehen unsere Seelen auf Neugeborene über. Träume erwecken unsere Seelen in den neuen Körpern zum Leben, Träume erzählen uns unsere Vergangenheit. Die Träume müssen die Herrschaft über unser Denken gewinnen, damit wir zurückkehren können aus dem Reich der Toten.
Man hat dir die Phantasie geraubt. Die Boten unseres achso barmherzigen Widersachers gaben dir Drogen, haben dich gefügig gemacht.“

Sie nickte: „Man hat mich immer geschlagen, in der Schule, überall. Und nur, weil ich eine von seinen Auserwählten bin? Als die Träume anfingen, ich weiß nicht mehr, wann es war, hat ein großer Mann mich eingesperrt. Er kam von der Schule und sprach mit meiner Mutter. Ich sollte weg von ihr. Ich sollte in eine Klinik. Man gab mir Medikamente dort. Die Träume verschwanden vorerst. Doch dann, in den letzten Wochen, kamen sie wieder: ich, in einem Zimmer. Von draußen schauen riesige Pfauen herein, mit gefährlichen Klingen als Schnäbel. Überall Blut, zerhackte Menschen. Und immer wieder tausende Stimmen, die durcheinander sprechen. Plötzlich ein großer Rabe, der zu mir kommt und mich wegträgt. Hin, zu diesem Haus...
Ich bin geflohen aus der Klinik. Den ganzen Tag durch die Stadt gerannt. Überall waren ihre Handlanger, die mich verfolgten. Der letzte war hier, vor dem Haus. Als dummer Junge getarnt, der mich anstarrte. Aber er konnte keine Hand an mich legen, ich stand schon unter dem Schutz des Hauses.“

Sie schluchzte. In seinen Augen blitzte es auf.

„So denn, sind wir alle vollzählig.“

Er begann laut zu beten:

„O Cherub, weisester, schönster von Gottes Söhnen,
Gestürzt, selbst noch ein Gott, dem keine Psalmen tönen,
Satan, erbarm dich mein in meiner tiefen Not!

Du, der du alles weisst, Herrscher in dunkeln Tiefen,
Helfer der Menschen, die in bittrer Angst dich riefen,
Satan, erbarm dich mein in meiner tiefen Not!“

Lange sprach er, viele, wunderliche Verse, in unterschiedlichen Sprachen. Dann spürte sie die Gegenwart von etwas, das nicht sein durfte. Sie hörte Fanfarenstöße aus der Ferne. Und dumpfe Hufschläge, die näher kamen. Rasend schnell näher kamen.

„Sprich deine Worte!“ fuhr er sie an. Doch sie verstand nicht. Sie starrte ihn entsetzt an. Angst übermannte sie. War das Feuer, das in seinen Augen loderte?
„Siehst du immer noch nichts? Bist du schon so verdorben von ihrer Welt? Du nichtsnutziges Aas, du Schande für die Gemeinde! Du kannst nicht mit diesen Augen sehen, du musst mit deinem Inneren sehen!“
Bei diesen Worten führte er ein kleines Messerchen an ihre Augen. Eine schreckliche Kraft hielt sie umschlungen, sie konnte sich nicht wehren. Er ritzte mit dem Messer langsam und tief ein umgedrehtes Kreuz in jedes ihrer Augäpfel.
„Wir werden dich sehend machen, wie all die lange Zeit schon!“
Er nahm eine Spritze und stach die Nadel in ihren Hals.

Am nächsten Morgen wurde ein junges Mädchen auf dem Grundstück eines alten Schrottplatzes tot aufgefunden.


(Auszug aus dem Gedicht: "Die Litanei des Satans" von Charles Baudelaire)

 

Hallo Behemoth!

Der ganze Text würde besser aussehen, wenn du nicht so viele Leerzeilen und so viele Zeilenumbrüche hättest - das ist eigentlich nicht notwendig.

Fehler und Anmerkungen:

Neben der Haltestelle stand ein Halbwüchsiger, der interessiert ihren Körper musterte, ihr verschwitztes, schmutziges Hemd, die sich darunter abzeichnenden kleinen Brüste, ihre aufgekratzten Arme, ihre zerschlissenen Schuhe. Angewidert wandte er sich ab, als sie sich übergab.
Ein Bus kam und er stieg erleichtert ein. Sonst war niemand mehr in der dunklen Straße
Du verlässt hier ihre Perspektive, das stört ein bisschen, da es für die Geschichte keine Bedeutung hat. Denn wenn du aus seiner Sicht erzählst, müsste man eigentlich wissen, ob er wirklich ein Verfolger ist oder nicht, wie später angedeutet. Anscheinend ist er keiner, sonst wäre er nicht erleichtert, was die Interpretation nahe legt, dass das alle nur ein Haufen durchgeknallter Junkies ist - siehe unten.
Das Haus wirkte auf sie wie der Eingang zu einem tiefen schwarzen Wald. Seine vier Geschosse waren finster, ein Erker sprang in seiner Mitte nach vorne und zog sich bis zum obersten Stockwerk. Die Fenster unter dem Dach wurden vom hellen Mond beschienen und schauten sie an. Alle übrigen Fenster des Hauses waren mit Brettern vernagelt.
Schön!
Das Klingelschild war grün verwittert.
Nur Steine können verwittern, nach meinem Gefühl, das hier ist aber offensichtlich Metall, ich würde also "grünspanig" nehmen.
Gestalt:
es war ein bleicher Junge
Nach Doppelpunkt immer groß weiter, und auch hier besser kein Zeilenumbruch.
als er sie von hinten packte, als seine Pranken sich in ihren Haaren verkrallten
das zweite "als" kannst du streichen
Sie haben dich in eine ihrer Anstalten gesteckt, stimmst?
"Stimmst"??? besser: "nicht wahr?"
Und sie erinnerte sich an den jungen Burschen, den jungen Hexenmeister, der sie hochhob in den Himmel, an dem sie wie zwei Vögel Seite an Seite über die großen glitzernden Seen, über die tiefen, grünen Wälder und über die schlafenden Dörfer mit ihren roten Giebeldächern gezogen waren. Ein roter Hirsch spielte auf einer blauen Geige zum Tanz, Maikäfer zupften den Kontrabass, grüne Fische entstiegen den Flüssen, während sie sich in den goldenen Feldern liebten.
Chagall? :D
Doch dann, in den letzten Wochen, kamen sie wieder: ich, in einem Zimmer. Von draußen schauen riesige Pfauen herein, mit gefährlichen Klingen als Schnäbel. Überall Blut, zerhackte Menschen. Und immer wieder tausende Stimmen, die durcheinander sprechen. Plötzlich ein großer Rabe, der zu mir kommt und mich wegträgt. Hin, zu diesem Haus...
Origineller Traum! :)
Ich bin geflohen aus der Klinik
Satzstellung: Ich bin aus der Klinik geflohen.
So denn, sind wir alle vollzählig.“
Frage oder Feststellung? - entweder Fragezeichen oder andere Satzstellung: wir sind vollzählig
in jedes ihrer Augäpfel
in jeden ihrer Augäpfel

Der Text lässt es offen, ob es hier wirklich um die Wiederkunft des Satans und seine Gemeinde geht oder ob das nicht nur ein Haufen durchgeknallter Junkies mit satanistischen Drogenhalluzinationen in einem heruntergekommen Haus ist. Das Ende deutet eher auf Letzteres. Du hast ein paar schöne sinnfällige Stellen in der Geschichte drinnen, aber du bist etwas zu dialoglastig. Für das, was du alles erzählst, müsste die Geschichte viel länger sein. Würde mir wünschen, dass du noch etwas mehr zeigst, also die einzelnen Szenen mehr ausbauen, die im Rückblick gezeigt werden. So ist es etwas mager. Es passiert eigentlich wenig in der Geschichte, eigentlich ist das nur der Dialog zwischen den beiden. Alles andere ist Rückblick. Es wird alles nur ganz knapp angedeutet, ich mein, hier kommt der Satan und du verlierst da nur ein paar Worte drüber.

Also ausbaufähige Geschichte, wenn auch das Sujet natürlich nicht neu ist.

Gruß
Andrea

 

Hallo Behemoth,

Herzlich Willkommen hier!
Zum formalen hat Andrea H. schon das Nötige gesagt - vor allem die Zeilenumbrüche sind in dieser Masse ziemlich nervig beim Lesen. Texte ohne Absätze sind auch furchtbar zu lesen, vor allem am Bildschirm - aber in diesem Fall ist es zuviel des Guten.
Inhaltlich gefällt mir die Geschichte gut, auch wenn manches, was nur angedeutet wird, noch ausführlicher sein könnte.
Sehr schön fand ich zum Beispiel:

Die Fegefeuer brannten, die Inquisitoren zogen durchs Land. Es war eine gute Zeit, wir hatten nichts zu befürchten.

Das habe ich mir immer gedacht, wenn es echte Hexen gegeben hätte, dann wären die die letzten gewesen, die sich von der Inquisition erwischen lassen!

Leider wird die ganze Vergangenheit der "Gemeinde" so huschhusch abgehandelt - was natürlich daran liegt, dass die Protagonistin sich nicht richtig erinnern kann, aber so bekommt man die meisten Informationen über die Rede des Jungen, das wirkt irgendwie steril. Könnten wir als Leser nicht ein bisschen mehr daran teilhaben, als ihre Erinnerungen zurück kommen?
Dass du die Ankunft des Satans nicht ausführlich beschreibst, finde ich eigentlich gut - so was kann leicht unfreiwillig komisch werden, und die Protagonistin erlebt es ja auch nicht mehr mit ...

Habe ich das Ende richtig verstanden, dass sie in einen neuen Körper kommen soll, der dann "wieder sehen" kann? Oder war das die Strafe für ihre Verfehlungen und ihr unsterbliches Dasein endet an dieser Stelle?

Grüße von Perdita

 

Hi Behemoth,

weil sich schon oben jemad der Sprache angenommen hat, spare ich mir derartige Kommentare über die Richtikeit an dieser Stelle.
Der Titel ist sehr gut gewählt und weckt Interesse. Ich wollte sofort wissen welche Geschichte mit sadistisch - masochistischem Charakter sich hinter diesem Link verbirgt.
Einige Anmerkungen über den Stil:

- Sie taumelte gegen den Laternenpfeiler. Ihre Beine gaben unter ihr nach. Sie konnte nicht mehr. Sie rang nach Atem. Ihr Magen krampfte sich zusammen.
Keuchend schleppte sie sich zur Haltestelle. Ein zerfledderter Döner lag auf dem Plastiksitz.
Viele kleine Sätze, gefällt mir persönlich nicht sehr gut, vor allem hier am Anfang. Ich musste mich erst einmal zwingen, weiterzulesen.

-„Du musst von der Haltestelle weg, du musst weiter, du darfst nicht hier bleiben. Sie müssen hier irgendwo sein,“
Hier gefallen mr die kurzen Sätze wieder recht gut - sie verdeutlichen die erschöpfte, atemlose Situation der Figur.

- Sie tastete sich ein paar Schritte an der kalten, nassen Wand entlang und blieb in der tiefen Finsternis stehen. Es roch nach Schimmel.
Plötzlich eine Bewegung. Etwas strich ihre nackten Beine.
Sie spürte ein Kitzeln im Nacken.
Wundervoller Absatz! Hat mir außerordentlich gut gefallen!

- „Ich bin gerettet: der Zufluchtsort des Bösen!“
Klingt ja ganz süß, passt aber eher weniger in die Stimmung der Geschichte.

Alles in Allem schwächelst du am Anfang, fängst ich in Sachen Stil jedoch, je weiter du vorankommst. Ich würde dir nahelegen die ersten Absätze noch einmal zu überarbeiten.
Die Story an sich gefällt mir sehr gut, das Thema spricht mich durchaus an (vor allem weil ich solche Geschichten aus der Sicht der "Bösen" gefallen). Du könntest das Thema also durchaus weiter ausbauen!
Bis auf die ersten Absätze hat mir alles somi sehr gut gefaln.

Tar Calion

PS.: Kann mir mal jemand in einem ganz geduldigen Moment die Zitatfunktion erklären? Ich raff das nicht.

 

Hallo,

@Are Efen: Danke für die Info mit den sieben Gemeinden. Aber bist du sicher, dass sich die Geschichte darauf bezieht? Ich dachte in meiner Unwissenheit, dass er die Sieben einfach genommen hat, weil es eine so symbolträchtige Zahl ist? Vielleicht kann sich der Autor ja mal zum Hintergrund äußern :)

Ar Pharazon schrieb:
PS.: Kann mir mal jemand in einem ganz geduldigen Moment die Zitatfunktion erklären? Ich raff das nicht.

Das ist zwar ein bisschen offtopic, aber ich will mal so nett sein :)

Also: Oben über deinem Antwortfenster sind doch diese kleinen Symbole: B, wenn du etwas fett machen willst, I, wenn etwas kursiv sein soll, U zum Unterstreichen, dann so ein Globus für URLs. Und ganz rechts ist so eine viereckige Comic-Sprechblase. Da klickst du drauf, dann erscheint im Antwortfenster [quote][/quote].

Zwischen die beiden viereckigen Klammern fügst du dann einfach den Textteil ein, den du zitieren möchtest. Wenn du auf Antworten drückst, wird das automatisch umgewandelt. Wenn du in die erste Quote-Klammer noch =Benutzername einfügst, dann wird der Benutzername mit angegeben (Zitat von) - dafür bin ich meistens zu faul.

Formatierungssachen (fett, kursiv, etc.) funktionieren ganz genauso. Über all diese kleinen Geheimnisse gibt es auch ausführliche Infos unter diesem Link:

Code

Grüße von Perdita

 

Danke, danke, danke für eure Antworten. Immerhin komme ich schon nach drei Monaten dazu, euch zu antworten.

Im Idealfall sollte man nicht mehr unterscheiden können, ob sich alles nur im Inneres eines drogenabhängigen Mädchens abspielt oder ob sie tatsächlich Kontakt aufnimmt mit einer anderen Macht.

Es passiert tatsächlich zu wenig in der Geschichte.

Meine Frage an die, die sich noch erinnern können: hat man als Leser denn eigentlich wenigstens ein wenig Neugierde, wie die Geschichte sich entwickelt oder habt ihr "sie" in erster Linie zu Ende gelesen, um sie kritisieren zu können?

@Are-Efen (und natürlich auch an alle anderen)
du weißt ziemlich viel über das Thema. Kannst du mir vielleicht gute Einstiegsliteratur empfehlen? Um ehrlich zu sein, habe ich bei den "7 Gemeinden" einfach nur die mytisch aufgeladene Zahl 7 verwenden wollen ohne Hintergedanken. Aber ich würde gerne, wenn ich mich noch mal an den Text mache, gründlich recherchieren.

Ich habe einen kleinen Berg an Büchern aus der Bücherei ausgeliehen über die Themen:
Satanismus (viel Schrott dabei - kaum sachliche Bücher gefunden)
Traum; Angstträume
halluzinogene Drogen; Drogensucht

Noch mal vielen Dank für eure Kommentare und die sachliche Kritik.

 

Hallo Behemoth,

Meine Frage an die, die sich noch erinnern können: hat man als Leser denn eigentlich wenigstens ein wenig Neugierde, wie die Geschichte sich entwickelt oder habt ihr "sie" in erster Linie zu Ende gelesen, um sie kritisieren zu können?

Also so ist das ja nicht, dass ich hier nur Geschichten lese, um hinterher die Mängel breittreten zu können. Ein bisschen Spaß am Lesen darf auch sein :) Ganz schlimme Geschichte kommentiere ich meistens gar nicht. Nee, soweit ich mich erinnere, war diese Geschichte schon ganz gut zu lesen, und es kam durchaus auch Spannnung auf, die einen zum Weiterlesen animiert hat. Die Spannung kann noch gesteigert werden, aber im Ansatz fand ich diese Geschichte schon nicht schlecht.

Im Idealfall sollte man nicht mehr unterscheiden können, ob sich alles nur im Inneres eines drogenabhängigen Mädchens abspielt oder ob sie tatsächlich Kontakt aufnimmt mit einer anderen Macht.

Also ich bin schon davon ausgegangen, dass das Beschriebene tatsächlich passiert, aber es gibt glaube ich nichts, was die Interpretation ausschließt, dass alles nur in ihrem Kopf passiert (abgesehen vielleicht von der Tatsache, dass sie in der Rubrik "Fantasy" steht, da rechnet man irgendwie nicht damit :)).

Wegen Literatur zu Satanismus: Ich fand den Wikipedia-Artikel dazu ziemlich interessant, der kam mir auch recht ausführlich und objektiv vor, und da stehen als Quellen eventuell noch weiterführende Sachen drunter (ist allerdings schon länger her, dass ich den gelesen habe). Falls du dort noch nicht gestöbert hast, wäre das vielleicht ein guter Recherche-Ausgangspunkt.

Grüße von Perdita

 

Hallo Behemoth

Du hat den alten Stoff des alten deutschen/christlichen Aberglaubens interessant verarbeitet, allerdings war die Motivation der handelnen Charaktere verwirrend, da deine Geschichte schon einen umfassenen Hintergrund zu haben scheint, dem der Leser verschlossen bleibt.
Dennoch schien die Novelle mir , obwohl sie ein Fragment mit einem abrupten Schluss geblieben ist, schön unheimlich erzählt und mit einem gewissen Hauch von Horror versehen .(die äußere Charakterisierung der Kinder und des Hauses ist gelungen).

Gruß charon

 

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