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Die Mafia, ein Restaurantbesuch und Hans-Jochen

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25.02.2007
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Die Mafia, ein Restaurantbesuch und Hans-Jochen

Die Mafia, ein Restaurantbesuch und Hans- Jochen

Die Familie Korpulenski war mal wieder zu spät, ganz zum Unwillen von Vater Hans- Jochen, der seines Zeichens anerkannter…Verzeihung unerkannter Richter mit einer düsteren Vergangenheit als Kommissar war. Gerade als Klein- Irene mit ihren drei Jahren durch Überschallgeschwindigkeit in Windeseile zum nächsten Blumentopf sauste, um sich die darin enthaltene Delikatesse zu Gemüte zu führen, erschien die Familie um Hans- Jochen abgekämpft auf der Bildfläche, der sogleich in kasernentonähnlicher Manier – ein Souvenir aus seine Zeit als Generalleutnant – schrie: „ Stillgestanden!“ Die Gesellschaft über 90 unterhielt sich jedoch weiter lautstark über Gebisse und Lepra, auch Klein- Irene war zu sehr mit der Spinne beschäftigt, die ihr über das Gesicht krabbelte, als ihren langen Verwandten Aufmerksamkeit zu schenken.
Hans – Jochen inspizierte jedoch erst einmal akribisch die Gäste, was ihn dann misstrauisch gegenüber Tante Helene machte, die er sogleich in einen schalldichten Raum – die Toilette - führte um sie einem Kreuzverhör zu unterziehen.
Als die Gesellschaft endlich an einem der wunderschönen matsch-braunen Tische saß und das exotisch duftende Essen aufgetragen wurde, beschnüffelte Hans- Jochen zunächst jedermanns Teller um auch ganz sicher zu gehen, dass die urin - gelbe Brühe in den Suppentellern keine giftigen Zusatzstoffe enthielt, die das Sonntagsessen der Familie an seinem freien Tag hätte unruhig werden lassen können. Nach erledigter Arbeit fand sein Misstrauen trotzdem in dem aalglatten Kellner , dessen Haare mit derartig viel Gel an den Kopf geklatscht waren, dass eine vierköpfige Familie damit ein Jahr hätte auskommen können.
Diesen nahm er sogleich in die Zange und schaute diesen bohrend mit einem – wie er meinte- Röntgenblick an , was für Außenstehende eher danach aussah, als betrachte er den Fahrer , der seinen Hamster totgefahren hatte, während er fragte: „Entschuldigen Sie, ich hätte da ein paar Fragen…und ehe sie Fragen stellen – ja, ich bin es…Ich bin Korpulenski, Hans- Jochen Korpulenski.“
Der Kellner schaute sein gegenüber nur mit einer Arroganz an , die vom Scheitel bis zur Sohle reichte und die man ihm schon an seiner überaus großen Nase ansah, ehe er herablassend antwortete: „Si Seniore ?!“ Hans-Jochen beschloss nun in aller Härte vorzugehen und fragte: „ Sind Sie ledig?“ Der Kellner schien kein Wort zu verstehen , denn sein Gesichtsausdruck wechselte in einem zwei-
sekunden-Takt von restlos verwirrt zu überheblich arrogant, doch er versuchte es trotzdem mit einem: „ Si Seniore!“ Kaum hatte er die Antwort ausgesprochen, beschoss in der gute Hans gleich mit der Nächsten: „Wo sind sie denn wohnhaft?“ Nun sah man dem Kellner die Erleichterung schon auf zehn Meter Entfernung an, denn er hatte das Wort „wohnhaft“ vernommen und so interpretiert, dass es sich um seinen Wohnort handeln musste, also gab er erleichtert, aber nicht minder arrogant zu Protokoll: „Si, iche wohne iieer!“
Jetzt war Hans-Jochen an der Reihe etwas verwundert zu erscheinen, doch er wollte ganz sicher sein, sodass er noch einmal nachhackte: „Wollen Sie damit sagen, dass sie in der Romanstr.9, 32748 Lornsen, Kreis Halltigen, Westfalen, Deutschland, 32 Sekunden West und 40 Sekunden Ost wohnen?“ Der Kellner war mit so vielen Informationen wieder hoffnungslos überfordert, erwiderte aber brav: „Si Seniore!“ Auch als Hans nach dem Alter fragte, kam aus ihm nur ein „Si Seniore!“ heraus, sodass Hans das Ganze langsam sehr italienisch vorkam und er beschloss den Burschen zu observieren. Mit Argusaugen folgte er dem Kellner ,der sich nicht stören ließ und seiner Nase weiterhin Höhen zumutete , die ihr die eine oder andere Frostbeule und ein paar Eiszapfen einbrachten.
Als seine Frau unverholenes Interesse an der zu beobachtenden Person zeigte und ihre holprigen Italienischkenntnisse auspackte, die sich bisweilen auf „Ciao!“ und einige weitere wesentliche Brocken beliefen, worauf der Kellner nur geflissentlich mit einem schmalen Lächeln „Bene, Bene!“ antwortete, wurde es Jochen zu bunt .Er meinte es wäre im soeben manifestiert worden, dass der
Italiener die Tendenz hatte einen mit gravierenden Schäden verbundenen Mafiaanschlag zu planen und fasste den Beschluss, diesen Mann vom Leben zu suspendieren und in Ketten zu legen lassen. In seiner Hektik wollte er gleich das ganze Lokal schließen lassen und begann das Menü akribisch zu obduzieren.
Als er dann meinte eine Entdeckung gemacht zu haben, sprang er samt Stuhl auf, der gezwungener weise an seinem etwas übergewichtigen Körper hing und löste ein mittelschweres Erdbeben aus, währen er mit stolz geschwellter Brust verkündete: „ Die Obduktion des Menüs hat ergeben, dass einer der größten Drogendealer hier sein Unwesen getrieben hat und…“ Doch keiner der Gäste hörte ihm zu, da selbst die Nahrungsaufnahme durch die Consumme nach Art des Hauses mehr Spannung bot, als die Verschwörungstheorien von Hans-Jochen, die er sogleich in voller Länge ausgebreitet hatte. Er rief den Koch in einen - mit Müh` und Not` , sowie UHU- Sekundenkleber aus zwei Tischen und drei Stühlen zusammengebastelten- Zeugenstand und befragte ihn: „ Sie sind mit dem Kellner Luigi Malcone weder verwandt, noch verschwägert?“
Der Koch Gouvanni erzählte erschrocken mit deutlichem italienischen Akzent : „ No..no.. iste nur meine Kellner!“, was Hans nur zu noch kühneren Ideen brachte und er sich bereits als der mutiger Held sah ,der den Kopf der italienischen Mafia zunächst entlarvt hatte und dann Kraft des ihm verliehenen Amtes die Organisation ins Kitchen überführt hatte. Doch letztendlich entließ er den entnervten, fast schon mordlustigen Koch mit den Worten: „Sie bleiben gemäß StGB unvereidigt!“ aus dem Verhör. Er befragte schließlich noch alle Angestellte und Gäste des Restaurants als „ein Mann wie ich ist immer im Dienst!“ und ehe die Gesellschaft- zu der auch er gehörte- am Ende des 7-Gänge-Menüs war er fertig mit der Zeugenbefragung und spielte dann mit Klein-Irene das Spiel „ Such dir eine Spinne und brich´ ihr die Beine.“
Das Lokal verließ er allerdings mit den Worten: „Ich komme wieder!“, worauf die gesamte Arbeiterschaft zusammenbrach.
Hans- Jochen war jedoch rundum zufrieden und grinste so breit, als hätte man ihm die Mundwinkel an den Ohrläppchen festgetackert. Nur seine Frau seufzte:
„Ach Schnuckelputz…und das an deinem freien Tägchen. Ich muss es nachher wieder ausbaden ,wenn du gestresst bist , weil du dich ja niieee ausruhst, mein Bärchen!“ Doch Hans- Jochen wuchtete sich und seine Familie nur ins Auto und fuhr mit ihnen zum nächsten Mc Donalds um etwas anständiges zwischen die Zähne zu bekommen…

Und wenn er nicht gestorben ist ,dann baut er täglich neuen Mist…

 

Hallo und Willkommen!

Der Titel ist schon mal echt cool. Die Geschichte allerdings weniger. Mal ganz abgesehen davon, dass du sie nochmal dringend durchsehen solltest, da v.a. das ein oder andere Leerzeichen falsch platziert ist, ist die Geschichte einfach nicht komisch.
Übertreibung ist ja schön und gut, aber hier passt es irgendwie nicht. Und dann werden auch noch alte Vorurteile bedient bis zum Abwinken. Naja.
Mein Fall war es zumindest nicht.

Immer schön weiterschreiben.

Beste Grüße

Nothlia

 

Hallo Scriptina,

herzliches Willkommen in der Gemeinde.
Tja, was soll man zu deiner Geschichte sagen? Ein geläufiger Zeugnistext würde das ungefähr wie folgt umschreiben: „Im Rahmen ihrer Möglichkeiten hat sie sich redlich bemüht den üblichen Anforderungen gerecht zu werden.“ Will heißen: nicht so recht überzeugend.

Der Titel –da stimme ich Nothlia absolut zu- ist sehr vielversprechend. Aber dann folgen nur noch Abers.

Hier eine spontane Aufzählung der Kritikpunkte/ Unverständlichkeiten:
Der Name der Familie klingt sehr bemüht witzig. Wenn Hans-Jochen unerkannter Richter ist spielt es keine Rolle, ob er eine düstere Vergangenheit hat, da das ja dann niemand weiß. Dass Klein-Irene mit Überschallgeschwindigkeit mit Windeseile unterwegs ist, ist ein Widerspruch in sich und klingt außerdem gewollt, künstlich übertrieben. Wieso ist in einem Blumentopf eine Delikatesse enthalten? Wieso ist die Familie abgekämpft? Wieso unterhält sich eine Gesellschaft über 90 zwangsläufig über Gebisse? Wieso über Lepra? Was ist denn das für ein Etablissement indem die Toiletten schalldicht sind? Wieso assoziierst du exotisch mit negativ? Wieso gelb mit Urin? Ein sehr unrealistisches Bild, dass Hans-Jochen jeden (!) Teller beschnüffelt. Dann abgedroschen: der aalglatte Kellner, der natürlich Italiener ist. Der Gesichtsausdrucks-Wechsel im 2-Sek.-Takt zwischen Arrogant und verwirt ist nicht nachvollziehbar / glaubhaft. Nachhacken soll wohl nachhaken bedeuten. etc. etc. ...ein Menü obduzieren? Was ist eine Consumme? (Consome) - Gouvanni soll wohl Giovanni heissen……
Eine Geschichte wird nicht dadurch lustig, dass man sie aus der Widergabe von Vorurteilen und Platituden zusammensetzt, dazwischen als roten Faden eine an den Haaren herbeigezogene Handlung ansetzt und diese nicht einmal in einem Ausmaß schildert, dass der Leser in die Lage versetzt wird Zusammenhänge zu erkennen.
Überlege bei jedem Satz ob er wirklich einen „neuen“ Witz enthält, oder ob du dem Leser nur etwas mitteilst, was du schon zig Male gehört hast (möglicherweise sogar bei ersten Mal lustig fandest) oder wenn schon gehört, zumindest ein neuer Aspekt enthalten ist. Sind die Handlungen deiner Protagonisten in sich logisch, nachvollziehbar? Wenn ja, sind sie auch so beschrieben? Und so weiter....

So, wie deine Geschichte hier steht, ringt sie mir kein einziges Schmunzeln ab und das sollte für eine Geschichte in der Rubrik Humor Pflicht sein.

Aber nimm das nicht so tragisch. Jeder hat mal eine Geschichte die er gut und die Leser schlecht finden. Bei dir war es dummerweise die erste – hat nichts zu bedeuten. Neues Spiel, neues Glück.

Gruss vom querkopp

 

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