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Die Maschine

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12.09.2003
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Die Maschine

Die Maschine

Nur noch wenige Zentimeter trennten seinen Zeigefinger vom alles entscheidenden Knopf. Ein kurzer Weg für einen Finger, aber ein großer … Was war das? Der Raum ihm gegenüber begann sich zu verformen. Er drehte sich, schraubte sich, schlug Wellen. War das gerade ein Salto? Warum konnte er diese Dinge schon jetzt sehen? Es sollte doch erst nach dem Knopfdruck geschehen! Wenn sich diese Anomalien nicht einmal an die zeitliche Abfolge hielten, würden sie sich dann überhaupt an den ihnen zugewiesen Testraum halten? Wenn er die Reaktion auf seine zukünftige Aktion schon jetzt sehen konnte, war dann nicht die gesamte Newton’sche Mechanik hinfällig? Vielleicht konnte er auch einfach nur in die Zukunft sehen. Oder er war ein Relikt aus der Vergangenheit. Aber irgendwo (oder irgendwann) musste doch auch die Gegenwart geblieben sein. Irgendwie musste er die Maschine schließlich betätigt haben.

Wie er sich so selber mit Fragen über die Zeit überhäufte und sinnlos quälte, konnte er diese urplötzlich sehen! Die Zeit war überall im Testraum und sogar um ihn herum. Sie perlte zu leichten Tauperlen aus den Wänden, sie kondensierte zu einem feinen Nebel in der Luft. Langsam wurden die Zeitnebeltröpfchen größer und fielen herab, an den Wänden liefen kleine Rinnsäle Richtung Boden. (Wenigstens die Gravitation schien „zurzeit“ die richtige Richtung zu haben.) Die Zeit sammelte sich auf dem Boden und die einzelnen Rinnsäle und Tropfen vereinigten sich zu einer Kugel, die sich langsam ausstreckte und schließlich schlangenartig auf ihn zu bewegte, wobeisieihregeschwindigkeitraschbeschleunigte um dann g a n z l a n g s a m a n i h m h o c h z u k r i e c h e n und schließlich wieder ihre normale Schnelligkeit anzunehmen. Er fühlte sich, als wolle sie ihn erdrücken. Nur noch ein Gedanke bewegte ihn jetzt: Er wollte Abstand zwischen sich und den Einschaltknopf dieser Höllenmaschine bringen. Doch der Raum war schneller als er. Die Maschine ließ ihn nicht entkommen. Innerhalb von Sekundenbruchteilen, die ihm wie eine Ewigkeit vorkamen, was sie vielleicht auch waren, drückte sich der Knopf auf seinen Finger und dann.


P.S.: Jener Punkt ist wirklich das Ende dieser sehr kurzen Geschichte der Zeit. Vielleicht ist dort die Zeit einfach stehen geblieben. Vielleicht ist auch etwas sprichwörtlich Unbeschreibliches geschehen.

 

Hallo Phobos,

dies ist eine klare Verbesserung nach Deinen ersten beiden (mittlerweile entfernten) Beiträgen. Aber auch diese Geschichte bleibt Stückwerk: Es gibt ein oder zwei ganz gute Ideen (Zeit als Tropfen und die schnelle und langsame Schreibweise, obwohl eher eine Spielerei), aber genaugenommen beschreibst Du nur, wie das Universum ausschaut, wenn man es mit einem Quirl bearbeitet hat. Keine Spannung, keine Erzählung, die Hauptfigur ist reine Staffage. Sprachlich hast Du einige Fehler drin:

Ein kurzer Weg für einen Finger, aber ein großer -> das Gegenteil von kurz ist lang, nicht groß.

(Wenigstens die Gravitation schien „zurzeit“ die richtige Richtung zu haben.) -> Die Klammern sind überflüssig.

und schließlich wieder ihre normale Schnelligkeit einzunehmen -> anzunehmen.

Fazit: sprachlich bemüht bis verspielt, inhaltlich viel zu wenig - und noch dazu eine unzählig oft durchgekaute Zeitparadoxon-Thematik.

Uwe
:cool:

 

"Keine Spannung, keine Erzählung, die Hauptfigur ist reine Staffage."

Du hast recht! Das war aber Absicht. Wie du gesehen hast, habe ich für richtige Handlungen keinerlei Begabung. Erst recht nicht innerhalb von zehn Minuten - mehr Zeit habe ich mir für die Stpry nämlich nicht genommen.

"...eine unzählig oft durchgekaute Zeitparadoxon-Thematik."

Stimmt auch. Aber welches SciFi- Thema gab es denn noch nicht in allen Variationen?

Danke für die zumindest teilweise positive Kritik.

 
Zuletzt bearbeitet:

Bitte nimm Dir mehr Zeit für Deine Geschichten. Es ist völlig unmöglich, innerhalb von zehn Minuten eine gute Geschichte zu schreiben. Ich habe für meine Kritik an Deiner Geschichte länger gebraucht!

Von der Idee bis zur Veröffentlichung einer Geschichte brauche ich manchmal mehrere Wochen. Ich schreibe um, gehe alles mehrmals durch, denke nach, lege Handlungsfäden zurecht, feile an den Sätzen.

Es gibt eine Menge Themen, die in der SF noch nicht bis zum Erbrechen wiedergekäut wurden, insbesondere aktuelle und gesellschaftlich relevante. Siehe
SF des 21. Jahrhunderts

 

Moin Phobos,

Nachdem deine letzte Geschichte gelöscht wurde (Der Zuhälter durch die Galaxis war doch von dir, oder?), nochmal herzlich willkommen auf KG.de

Der Ansatz deiner Geschichte hat mir ganz gut gefallen. Ein Mann bastelt eine Maschine und bringt das Zeitgefüge durcheinander, bevor er überhaupt drücken kann. Auch die Idee mit der Zeit als Tropfen fand ich gelungen. Ebenso wie das offene Ende.

Allerdings war mir das für eine Geschichte zu wenig. Es passiert einfach nichts. Du beschreibst hier einige (wie ich fand ziemlich konstruiert wirkende) Gedankengänge und das wars. Es mangelt einfach an Handlungen, an Spannung - kurz: an allem, was einen Leser in eine Geschichte reinzieht.

 

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