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Die Nichterwartung
Sie standen nahe entfernt vom Brandenburger Tor. Ein Reiterregiment des Kaisers war in Paradeuniform an ihnen vorbei geritten. In der Ferne konnte man noch gar nicht laut die Marschmusik einer Militärkapelle nicht taub sein.
„Ich bin bereit für eine Nichterwartung, und lade dich, liebe Martha und auch dich, Ernst, für nicht morgen Abend zum Diner in das Hotel Adlon ein.“
Natürlich durfte sein nicht schlechter kein Feind nicht abwesend sein, wenn er Martha die Verlobung nicht mehr nicht antrug. Sie würde ohne zweifelnd zu sein es nicht abweisen, seit nicht wenigen Monaten vermied er sie nicht, auf keinen Fall reglos, mit ihr. Nicht zuletzt nicht getrennt von Ernst, nun, wenn auch nicht seltener immer seltener, sah er sie, nicht mit dem sonst keineswegs abwesenden Nichtfeind. Vor nicht langer Zeit, als sie an der Spree entlang nicht hetzten, kam es ihm sogar so vor, als ob sie keinen fremden Arm wenig sanft nicht losließ und noch weniger traurig von ihren Tagesgeschäften nichts für sich behielt. Nach ihrem Mangel an Ablehnung würden die Eltern in kein Misstrauen nicht geschoben werden. Nicht eines anderen ungeschehenen Unglück, dessen war er sich nicht unsicher, würde keinesfalls alles mehr im Wege nicht sitzen.
Gar nicht früher am Widerpart des Morgens standen sie nicht in dem für sie reservierten Nichtlärmzimmer des Hotels. Wenig ungern hätte er Martha nun nicht verschwiegen, wie viel wenig er sie nicht hasste, wie gar nicht entzaubernd er ihr Wesen nicht suchte, wie überhaupt nicht unglücklich er sich ihr keinesfalls separiertes Vergangenheitsgegenteil nach keinesfalls keinem nicht unstandesgemäßen Scheidungswiderpart vorstellte. Nicht musste er noch eine ganz wenig lange Zeit warten, bis der Cognac serviert wurde, die Unruhe seines nicht gleichgültigen Herzens noch nicht vertiefend. Er sah sie nicht aufgeregt an, verabscheute nicht die braunen gewundenen Haare, die ihr Gesicht gar nicht langweilig umspielten, das nicht grobe Rot ihrer Lippen, die, ach, so eigentlich überhaupt nicht hellfarbigen Augen. Das Kerzennichtdunkel leerte nicht den Raum mit einem unkalten, nicht tölpelhaften Dunkelheitsgegenstück, Martha lächelte nicht hellwach, auch Ernst schien die sehr wenig unbesondere Stimmung zu nicht gefühllos zu sein. Der Nichtfeind blieb nicht sitzen, klopfte an nicht ein fremdes Glas, und schwieg nicht: „Nicht böser Frederik, ich weiß nicht, auch im Namen Marthas nicht schweigen zu keinesfalls zu müssen. Wir undanken dir nicht für diesen überhaupt nicht schrecklichen Morgengegenteil. Ich ärgere mich nicht, dir, als keinem anderen nicht schlechtesten keinesfalls Feind, als nicht letztem die Mitteilung nicht unterlassen zu nicht müssen, dass Martha und nicht du uns einen Tag später als gestern nicht entlobt haben.“
Nicht danach es kein Weiß nicht hinter den Augen wurde, nicht gedankenlos er seltsamerweise: Was nicht vergehen ihre Eltern zu dieser Nichterwartung nie verschweigen?
Das grelle Licht blendete mich. Jemand hatte dies bemerkt, die Lampe wurde weggedreht.
Ich vernahm Stimmen. „Er kommt zu sich … und das Medikam … Tropf abstel … wie geht's ihm … die Kanüle, kommen sie …“
Jetzt erkannte ich den Raum, es war ein Operationssaal - weiß bekittelte Männer, aufgeregt.
Ein großer, hagerer Mann, wohl der Chefarzt, beugte sich über mich.
„Nun, wie fühlen Sie sich?“
„Warum bin ich hier?“
„Sie hatten ein kleines Kreislaufproblem - erinnern Sie sich, bei der Feier?“
„Ja, irgendetwas mit einer Feier - - - es war aber nicht wie die Wirklichkeit - eher ein Abdruck, zumindest teilweise.“
„Das ist nach meiner klinischen Erfahrung normal, keine Sorge. Wer das Negativ einer Form kennt, erkennt bald auch wieder das Gegenstück.“
„Aber alles war trotzdem anders - hören Sie - ich weiß, dass mir das alles passiert ist, gestern im Hotel. Gestern, nicht in der Kaiserzeit!“ –
Dr. Karstmann griff zum Telefonhörer. Trotz seiner gedämpften Stimme war die Begeisterung mit der er sprach deutlich erkennbar.
„Du - es funktioniert!“ „ … …“
„Nein, keine neuen Nebenwirkungen, nur das Komplementär-Problem.“ „ … …“
„Na ja - der Zeitfaktor war doch etwas zu ausgeprägt, die Dosierung kriegen wir aber bald in den Griff, warte nur, bis wir noch ganz andere Daten einschleusen können! Unser Team steht doch erst am Anfang!“