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Die Puppe

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04.11.2002
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Die Puppe

Es war ein angenehm sonniger Herbsttag. Überall lagen braune, gelbe und rote Blätter herum, die von den Bäumen gefallen waren. Wie jeden ersten Samstag im Monat war heute Flohmarkt. Ab und zu schlenderte Nicole gerne zwischen den hübschen Ständen hindurch. Viele waren sehr liebevoll aufgebaut und sortiert worden. Manchmal saß auch einfach ein kleiner Jungen auf einer Decke und bot seine alten Spielsachen an. Aber die meisten der Leute, die hier Sachen verkauften, kamen regelmäßig. Eigentlich suchte Nicole nichts bestimmtes, sie genoss einfach nur die Atmosphäre, die hier herrschte und ab und zu fand sie dann doch eine Kleinigkeit hier oder etwas nettes dort, das sie dann mitnahm. An einem der Tische an ihrer Seite blieb Nicole stehen. Denn dort saß eine Puppe, die sie mit großen Augen anschaute.
Es war nicht irgendeine Puppe, es war genau die Puppe, die sie sich als Kind immer gewünscht hatte. Ihre beste Freundin Britt hatte so eine Puppe besessen und die beiden hatten immer damit gespielt. Mindestens drei Jahre hintereinander hatte Nicole sich diese Puppe zu Weihnachten gewünscht, sie aber nie bekommen. Später hat sie sie wohl einfach vergessen. Doch jetzt, wo sie das Spielzeug vor sich auf diesem Tisch sitzen sah, kamen einige Erinnerungen wieder zurück. Sie sah die Puppe bewegt an. Es erinnerte sie daran wie unbeschwert die Kinderzeit war. Sie und ihre Freundin hatten ganze Nachmittage ausschließlich damit verbracht mit Puppen zu spielen. Britt nannte ihre immer Lea, so wollte sie später ihre Tochter nennen. Britt bekam vor fünf Jahren einen Sohn. Und bei diesem einen Kind soll es wohl auch bleiben. Britt wurde Geschäftsfrau und ist mit einem Chefkoch verheiratet. Man hörte nur über alte Bekannte ab und zu noch etwas voneinander. Als Kinder hatten sie und Britt sich immer vorgestellt Hausfrauen zu sein. Sie kochten an Nicoles Plastikherd und gaben den Puppen die Flasche. Nicole hatte natürlich auch eine eigene Puppe besessen, doch die gefiel ihr nicht so gut wie die von Britt. Viele unterschiedliche Gedanken schossen Nicole durch den Kopf. Wie sie mit ihrer Freundin an einem schönen Frühlingstag die Puppen im Kinderwagen ausfuhr während sie von den ersten Sonnenstrahlen gewärmt wurden und den Geruch des Frühlings genossen. Wie sie selbst einmal im Krankenhaus lag und Britt ihr einen Besuch abstattete. Sie lieh ihr Lea für den Aufenthalt im Krankenhaus.
„Kann ich Ihnen helfen?“ fragte eine Stimme freundlich von der anderen Seite des Verkaufstisches und riss Nicole aus ihren Gedanken.
„Ja, ähm, ich interessiere mich für diese Puppe dort.“ antwortete diese.
„Oh, ja, ein sehr schönes Stück.“ erklärte die vertrauensvoll lächelnde Dame.
Nicole nahm die Puppe in die Hand um sie näher zu betrachten.
„Darf ich?“ fragte sie.
Die Frau nickte freundlich.„ Aber natürlich. Wenn ihnen dieses Exemplar nicht gefällt, ich habe noch ein paar ganz ähnliche dort drüben.“
Sie zeigte hinüber zu einem Kombi.
Nicole winkte ab: „Oh nein nein, ist schon in Ordnung. Ich interessiere mich genau für diese hier. Was kostet das gute Stück denn?“
„15 Euro.“
Nicole überlegte kurz: „Ich nehme sie.“
Die junge Frau kramte den Betrag aus ihrem Portemonnaie und reichte es der Verkäuferin. Diese bedankte sich und lies das Geld in der Kasse verschwinden. Nicole verabschiedete sich und verließ den Flohmarkt. Während des Heimweges schaute sie sich unentwegt die Puppe an und schwelgte weiter in Erinnerungen.
Zu Hause angekommen dachte sie darüber nach, was sie nun mit ihrer neuen Errungenschaft anstellen sollte und setzte diese schließlich ins Regal neben die Bücher.

 

Hallo little Alien,

herzlich Willkommen auf KG.de!

Zuerste einige Anmerkungen zum Text:

Ab und zu schlenderte Nicole gerne mal zwischen den hübschen Ständen hindurch.

Hier würde ich "mal" rauslassen. Klänge meiner Meinung nach besser.

Eigentlich suchte Nicole nichts bestimmtes, sie genoss einfach nur die Atmosphäre, die hier herrschte und ab und zu fand sie dann doch eine Kleinigkeit hier oder etwas nettes dort, was sie dann mitnahm.

Hier würde ich "was" durch "das" ersetzen.

An einem der Tische an ihrer rechten Seite blieb Nicole stehen.

Für die Geschichte ist es eigentlich nicht wichtig, ob es ihre "rechte" Seite war. Ich finde durch solche Wörtchen lenkt man die Aufmerksamkeit des Lesers von den eigentlich wichtigen Dingen ab.

Aber es war nicht irgendeine Puppe, es war genau die Puppe, die sie sich als Kind immer gewünscht hatte.

Sätze die mit "aber" oder "und" beginnen finde ich nicht so schön.

Mindestens 3 Jahre hintereinander hatte Nicole sich diese Puppe zu Weihnachten gewünscht, sie aber nie bekommen.

Zahlen bis zwölf schreibt man aus.

Dann hat sie sie wohl einfach vergessen.

"Dann" gehört auch zu den Wörtern mit denen man nicht unbedingt einen Satz beginnen sollte.

Es war eigentlich nicht die Puppe, die sie in diesem Moment so bewegte, sondern eher die Erinnerungen, die sie mit ihr verband.

Durch die Erklärung im zweiten Teil des Satzes, weshalb sie die Puppe so bewegend findet, machst du eigentlich seine Wirkung ein bißchen kaputt, weil du schon im vorherigen Satz auf die Erinnerungen anspielst. Mir gefiele besser: Sie sah die Puppe bewegt an.

Es erinnerte sie daran wie unbeschwert die Kinderzeit war. Sie und ihre Freundin hatten ganze Nachmittage ausschließlich damit verbracht mit Puppen zu spielen und diese war ihre Lieblingspuppe gewesen.

Hier würde ich rauslassen, dass es die Lieblingspuppe war. Das hast du auch weiter oben schon erwähnt.

Britt bekam vor 5 Jahren einen Sohn.

Hier auch wieder die Zahl ausschreiben.

„Kann ich ihnen helfen?“ fragte eine Stimme freundlich von der anderen Seite des Verkaufstisches und riss Nicole aus ihren Gedanken.

Muss groß geschrieben werden.

So, nun zur Geschichte:

Hm, ich weiß nicht so recht. Ich finde die Idee die Puppe mit verschiedenen Erinnerungen zu verknüpfen eigentlich recht gut.
Die Umsetzung hingegen gefiel mir an manchen Stellen nicht allzu gut.
Du hälst dich manchmal mit unnötigen Erklärungen auf - ein Beispiel war der oben genannte Satz. Ein anderes, was mir gerade noch einfällt war der "blaue VW Passat". Ich schätze das war ein Versuch näher ins Geschehen zu gehen, aber auf mich persönlich wirkt es störend, weil´s eben nicht wichtig ist.

Manchmal machst du dir auch selber einiges kaputt, indem du zu viel erklärst. Auch dafür habe ich dir oben ein Beispiel genannt. Du lässt dem Leser keinen Raum sich selbst etwas zu denken, sondern erklärst es lang und breit... Das gefällt mir nicht so. Dein Text wird auch verstanden, wenn du es nicht so machst.

Wenn du die Geschichte überarbeiten möchtest, dann kannst du mir gerne eine PN schicken. Ich würde sie danach gerne nocheinmal lesen.

LG
Bella

 

Ok, danke für's Lesen. Ich habe das alles verbessert. Aus dem VW hab ich mal einen Kombi gemacht. Wie ich das mit dem zu viel erklären ändere muss ich mir noch überlegen. Wenn ich zu viel wegstreiche, wird ja das ganze zu kurz. Dachte ich.

 

Hallo Little Alien,

ich habe die Geschichte jetzt nocheinmal gelesen und muss sagen, dass sie mir nun, da du einige deiner ausführlichen Erklärungen, gestrichen hast, viel besser gefällt!

LG
Bella

 

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