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Die Pyramide

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11.11.2013
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Die Pyramide

Der Mann mit dem schwarzen Hut biegt um eine Ecke und bleibt stehen. Vor ihm ragt eine Pyramide auf. Als er genau hinschaut, erkennt er, dass sie aus Enten besteht. Er runzelt die Stirn. Entenkörper liegen gestapelt aufeinander. Er setzt sich wieder in Bewegung. Vor dem Eingang der Pyramide wacht ein Mann in Soldatenuniform. Er steht still, die Füße mit den Hacken aneinander; in einer Hand hält er einen Aktenordner. Schließlich erreicht der Mann mit dem schwarzen Hut den Eingang.
"Guten Tag", sagt er.
"Guten Tag", sagt der Soldat. "Kann ich bitte Ihren Mitgliedsausweis sehen?"
Der Mann mit dem schwarzen Hut hebt eine Augenbraue. "Mitgliedsauweis?", sagt er.
"Für den Fitnessclub", sagt der Soldat. "Ohne kommen Sie hier nicht rein."
"Ich habe keinen Mitgliedsauweis."
"Dann kommen sie hier auch nicht rein."
Der Mann mit dem schwarzen Hut kratzt sich an der Stirn und blickt am Soldaten vorbei zu den Enten. Sie quaken leise.
"Warum besteht die Pyramide aus Enten?", sagt er und blickt den Soldaten an.
Der Soldat zuckt mit den Schultern. "Ist eben ein Fitnessclub."
"Verstehe ich nicht."
Der Soldat macht eine wegwerfende Geste. "Ach, was versteht man schon", sagt er.
Der Mann mit dem Hut nickt. "Da haben Sie recht." Er blickt zu den Enten und wieder zum Soldat. "Leiden die Tiere dabei nicht?"
"Wie meinen Sie das?"
"Nun, ich stelle es mir ausgesprochen unbequem und belastend vor, in ihrer Situation zu sein."
Der Soldat reibt sich das Kinn. Dann sagt er: "Aber Sie sind ja auch keine Ente."
Der Mann mit dem schwarzen Hut öffnet den Mund, um etwas zu sagen und schließt ihn wieder. Er steckt die Hände in die Hosentaschen. Die Enten quaken. "Sagen Sie, wie lange arbeiten sie denn schon hier?", sagt er.
"Ich arbeite gar nicht hier."
"Was tun sie dann hier?"
Der Soldat runzelt die Stirn und sagt: "Ich sorge dafür, dass nur Mitglieder den Fitnessclub betreten."
"Und Sie werden dafür nicht bezahlt?"
"Ach, woher denn."
Der Mann mit dem schwarzen Hut nickt, nimmt die Hände aus den Hosentaschen und steht reglos da. Dann macht er eine rasche Handbewegung und sagt: "Ich muss auch mal wieder los."
"Sind hektische Zeiten", sagt der Soldat.
Der Mann mit dem schwarzen Hut hebt seinen Hut an, dreht sich um und geht.

 

Lieber Superfant!

Mir hat diese Kurzgeschichte ausgesprochen gut gefallen. Man sitzt nach dem Lesen wirklich für einen Moment da und lässt das Geschriebene auf sich wirken, sie hinterlässt jedenfalls Eindruck und genau das will man ja als Autor erreichen ;)
Einziger Kritikpunkt von mir ist, dass du ein bisschen mehr variieren könntest, was Satzstruktur angeht. Fast alle deine Sätze beginnen mit dem Subjekt, gefolgt von dem Verb, was das Lesen nicht unbedingt flüssig macht.
Liebe Grüße,
Zoey :)

 
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Hallo, @@Superfant

Dem Kommentator @Zoey Star, möchte ich gerne recht geben:

„Sätze beginnen mit dem Subjekt, gefolgt von dem Verb, was das Lesen nicht unbedingt flüssig macht.“

Darauf würde ich an deiner Stelle während der Überarbeitung achten. Beispielsweise beim „Lautlesen“ liest sich die Story jetzt wirklich sehr holprig.
Inhaltlich verstehe ich gar nicht, was du dem Leser vermitteln möchtest, auch nach mehrmaligem Lesen und im Kaffesatz rühren nicht. Vielleicht kannst du mir auf die Sprünge helfen.

Trotzdem möchte ich noch einige Bemerkungen zum Schreibstil machen:

„Der Mann mit dem schwarzen Hut biegt um eine Ecke und bleibt stehen. Vor ihm ragt eine große Pyramide auf, die aus Enten besteht.“

„Vor ihm ragt …“ finde ich sehr unpassend. Vielleicht: … und stutzt: Eine meterhohe Entenpyramide versperrt ihm den Weg.

„Der Mann runzelt die Stirn. Er schaut genauer hin: Eine Pyramide aus lebenden, atmenden Enten. Er setzt sich wieder in Bewegung, geht auf die Pyramide zu.“

Auch hier fehlt mir mehr das „Zeigen statt erklären“. Beispielsweise könnte man umformulieren: Die aufgestapelten Entenkörper bewegen sich, offenbar atmen sie sogar.
„Das muss ich mir näher ansehen“, murmelt der Mann mit schwarzem Hut.

„Der Mann mit dem schwarzen Hut hebt seinen Hut an, dreht sich um und geht den Weg zurück, den er gekommen ist.“

Auch der letzte Satz (wieder als typische Beschreibung) reißt den Leser nicht gerade vom Hocker, liest sich recht langweilig und nichtssagend.

Wenn du dein gesamtes Werk hinsichtlich „Show don`t tell“ „ nochmals überarbeitest (und der für mich versteckte Sinn der Geschichte sichtbar wird) würde ich gerne wieder einen Kommentar abgeben.

Gruß
Petriso2


Nachtrag:
Inzwischen habe ich eine ganz bestimmte Vermutung, was deinen „Mann mit dem schwarzen Hut“ betrifft und warte gespannt auf dein Statement zum Thema.

 
Zuletzt bearbeitet:

Lieber Superfant!

Hi!
Danke für Deinen Kommentar.

Mir hat diese Kurzgeschichte ausgesprochen gut gefallen. Man sitzt nach dem Lesen wirklich für einen Moment da und lässt das Geschriebene auf sich wirken, sie hinterlässt jedenfalls Eindruck und genau das will man ja als Autor erreichen ;)
Danke!

... dass du ein bisschen mehr variieren könntest, was Satzstruktur angeht. Fast alle deine Sätze beginnen mit dem Subjekt, gefolgt von dem Verb, was das Lesen nicht unbedingt flüssig macht.
Stimmt. Ich habe den Beginn und zwei oder drei weitere Sätze nun umgeschrieben. Edit folgt gleich.

Gruß

Hi!
Danke auch für Deinen Kommentar.

Beispielsweise beim „Lautlesen“ liest sich die Story jetzt wirklich sehr holprig.
Sprach-/Satzrhythmisch? Habe den Anfang umgeschrieben, vllt. liest es sich nun besser.
Ich wollte die Sprache extrem einfach und plain halten, aber das ist gar nicht so leicht. :E

Inhaltlich verstehe ich gar nicht, was du dem Leser vermitteln möchtest, auch nach mehrmaligem Lesen und im Kaffesatz rühren nicht. Vielleicht kannst du mir auf die Sprünge helfen.
Kann da auch nicht helfen. Muss die Story etwas zu sagen haben? Falls sie Dich unterhält in irgendeiner Form, ist das für mich cool genug. Das ist auch der Grund, weshalb ich sie schrieb: Ich fand sie selbst unterhaltsam. Ich mag Nonsense-Zeug, Absurdes usw. Evtl. sind da unterbewusste Dinge drin, aber sie sind mir selbst auch nicht klar.

„Vor ihm ragt …“ finde ich sehr unpassend.
Warum?

Beispielsweise könnte man umformulieren: Die aufgestapelten Entenkörper bewegen sich, offenbar atmen sie sogar.
„Das muss ich mir näher ansehen“, murmelt der Mann mit schwarzem Hut.
Ist mir zuviel "Wertung" im Erzähltext. Ich wollte es sehr neutral halten, was aber gar nicht so leicht ist, wie gedacht. Dass man plain sagt, was dort zu sehen ist, ohne dass es zu sehr nach Grundschulsprache klingt oder whatever. :E

Auch der letzte Satz (wieder als typische Beschreibung) reißt den Leser nicht gerade vom Hocker, liest sich recht langweilig und nichtssagend.
Dachte nun, dass ich einfach den letzten Satz verkürze zu: Der Mann mit dem schwarzen Hut hebt seinen Hut an, dreht sich um und geht.
Was wohl noch langweiliger ist. Aber auch on point? Mehr passiert da halt nicht.

Nachtrag:
Inzwischen habe ich eine ganz bestimmte Vermutung, was deinen „Mann mit dem schwarzen Hut“ betrifft und warte gespannt auf dein Statement zum Thema.
Wie gesagt, es ist mir selbst nicht klar. :E Wahrscheinlich enttäuscht Dich das oder führt sogar dazu, dass Du die Geschichte weniger "ernst nimmst", aber als Joke ist sie auch nicht gedacht. Ich schreibe einfach gerne abundzu komisches Zeug, das ich selbst nicht verstehe, das aber (für mich) "irgendwas hat". Ich finde das legit. Letztendlich finde ich es sowieso eher egal, was der Autor sagen will. Wichtiger finde ich, was man selbst darin sieht. Aber würde gerne Deine Vermutung hören. Fänd ich interessant.

Gruß

Edit: Habe die Story überarbeitet und den Eingangspost editiert.
Wobei ich wohl die Pyramide genauer beschreiben sollte.

 

Hallo @Superfant,

herrlich absurd ist deine Geschichte. In der Länge konnte ich gut folgen. Auf Dauer wäre mir das aber wahrscheinlich zu anstrengend.

Der Mann mit dem schwarzen Hut biegt um eine Ecke und bleibt stehen.
Der Mann ist sehr spezifisch, dazu passen würde „um die Ecke“.

Als er genau hinschaut, erkennt er, dass sie aus Enten besteht.
Das sieht er, weil er genauer hinschaut? Fällt das nicht so fort auf? Ist er am Anfang so weit entfernt? Ich fände es schön, wenn wir an dieser Feststellung mehr teilnehmen könnten. Er wundert sich, hört ein Quaken, geht näher ... oder sowas.

Entenkörper liegen gestapelt aufeinander.
Die Enten leben ja. Hocken die dann nicht vielleicht aufeinander? Haben die sich so hingesetzt oder wurden die aufeinander gestapelt? Warum hauen die nicht ab?

Vor dem Eingang der Pyramide wacht ein Mann in Soldatenuniform.
Also ein Soldat?

Er setzt sich wieder in Bewegung.
Schließlich erreicht der Mann mit dem schwarzen Hut den Eingang.
Diese Bewegungsbeschreibungen würde ich geschickter in den Text einbauen.

Bei der Beschreibung der Pyramide verschenkst du meiner Meinung nach Potential.

"Mitgliedsauweis?", sagt er.
Inquit kann weg.

"Dann kommen sie hier auch nicht rein."
Sie groß

Sie quaken leise.
Süß. Ich würde gerne mehr über die Enten erfahren.

Bei mir sehen die übrigens aus wie die Enten aus den „Nicht lustig“ Comics.

"Verstehe ich nicht."
Ich auch nicht. :D Find ich gut, dass der Mann das sagt.

"Ach, was versteht man schon", sagt er.
Inquit kann wieder weg. Da kannst du wirklich etwas ausdünnen.

"Was tun sie dann hier?"
Sie groß

"Sind hektische Zeiten", sagt der Soldat.
Schön. :D

Ich finde, du könntest deine Sprache an einigen Stellen etwas präzisieren und dadurch auch noch etwas kürzen. An anderer Stelle würde ich die Absurdität noch etwas ausbauen. Ich würde gerne mehr sehen, mehr erleben, als nur dem Gespräch zu folgen. Show ... ;)

Liebe Grüße,
NGK

 

Die Pyramide
könnt‘ „man“ (wer immer das sein mag) formal als Hierarchie deuten und die „dummen Gänse“ (die Familie der Enten zählt zu den Gänsevögeln), was der kleinen Szene den Hauch Kafkas vor dem Gesetz verleiht, wenn nur Mitglieder in den Club der Selbstoptimierer eingelassen werden, insofern,

lieber Superfant,

gefällt mir die kleine Erzählung besser als letztens die Kuhhirtengeschichte.

Was die sprachliche Struktur angeht, hätt‘ ich im Gegensatz zu meinen Vorrednern einen anderen Vorschlag, wenn es z. B. heißt

Als er genau hinschaut, erkennt er, dass sie aus Enten besteht. Er runzelt die Stirn. Entenkörper liegen gestapelt aufeinander.
da sind sie wohl alle narkotisiert
setzt sich wieder in Bewegung. Vor dem Eingang der Pyramide wacht ein Mann in Soldatenuniform. Er steht still, die Füße mit den Hacken aneinander; in einer Hand hält er einen Aktenordner. …

Du kannst einen Teil der Personalpronomen, die sich auf den Mann mit Hut beziehen, weglassen, ohne dass die Geschichte Schaden nimmt. So käme auch formal ein Hauch von Kleist in die Erzählung „... Als er genau hinschaut, erkennt er, dass sie aus Enten besteht, und runzelt die Stirn - Entenkörper liegen gestapelt aufeinander - meint er und setzt sich wieder in Bewegung. Vor dem Eingang der Pyramide wacht ein Mann in Soldatenuniform. Er steht still, die Füße mit den Hacken aneinander; in einer Hand hält er einen Aktenordner. …"

Nachschauen musstu noch mal in Sachen Höflichkeitsform (hat gerade schon NGK angesprochen)

"Ohne kommen Sie hier nicht rein."
"Ich habe keinen Mitgliedsauweis."
"Dann kommen sie hier auch nicht rein."

(kommt öfters vor, musstu kucken)

Dann beugstu den Soldaten falsch

Der Mann mit dem schwarzen Hut kratzt sich an der Stirn und blickt am Soldat vorbei zu den Enten. Sie quaken leise.
"Warum besteht die Pyramide aus Enten?", sagt er und blickt den Soldat an.
Außer dem Nominativ sing., enden alle Formen (incl. Plural) auf „...en“

Der Mann mit dem schwarzen Hut öffnet den Mund, um etwas zu sagenKOMMA und schließt ihn wieder.
(der Infinitsatz ist zu Ende und das „und“ setzt den Hauptsatz fort)

Wie dem auch sei, schönes Wochenende wünscht der

Friedel

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo @@Superfant
Wie versprochen, noch ein paar Bemerkungen:

»Beispielsweise beim „Lautlesen“ liest sich die Story jetzt wirklich sehr holprig.:

Ich wollte die Sprache extrem einfach und plain halten, aber das ist gar nicht so leicht. «


Hoffentlich gehörst du nicht auch zu den unzähligen Zeitgenossen, die unbedingt zu jedem unpassenden Thema Anglizismen reinmogeln müssen, meist falsche oder unangebrachte, wie mitunter auch hier im Forum, denn einfach und plain ist ja wohl dasselbe. Gutes Deutschschreiben in einem deutschen Forum mit Anwendung der entsprechenden Regularien finde ich allerdings spannender!
Oder meinst du vielleicht „Plain-Text aus der Programmierung – als Stakkato sozusagen? Denn ein gewisses Stakkato kann man deiner Story tatsächlich nicht absprechen.

„Ich schreibe einfach gerne abundzu komisches Zeug, das ich selbst nicht verstehe, das aber (für mich) "irgendwas hat". Ich finde das legit. Letztendlich finde ich es sowieso eher egal, was der Autor sagen will. Wichtiger finde ich, was man selbst darin sieht. Aber würde gerne Deine Vermutung hören. Fänd ich interessant.“

Mit dem komischen Zeug, was du selber nicht verstehst, bin ich inzwischen voll bei dir.
Eigentlich hatte ich vermutet, dass du uns hier einen deiner Tag-oder Nachtträume offerierst, sozusagen als Fragment-Experiment.
Daneben getippt!

Gruß
Petriso

 

Hi @vonHagen
Danke für Deinen Kommentar!

Deine Intention war ja, so wie ich glaube, den Leser etwas zu verwirren^^ richtig? Jedenfalls weiß ich immer noch nicht, was du ihm damit sagen wolltest.
Naja, die Story ansich ist eben verwirrend? Bei dem Schreibstil versuchte ich einfach, so karg/knapp wie möglich zu sein. Sehe aber nun, dass es teilweise wohl nicht präzise genug formuliert ist.


Hi @Nichtgeburtstagskind
Danke für Deinen Kommentar.

Der Mann ist sehr spezifisch, dazu passen würde „um die Ecke“.
Stimmt eigentlich.

Das sieht er, weil er genauer hinschaut? Fällt das nicht so fort auf?
Dachte, er ist erstmal überrumpelt, dass da plötzlich eine Pyramide steht. Und dann fällt ihm erst auf, dass sie aus Enten besteht. Weil eben der Fakt, dass dort eine Pyramide steht schon weird ist.

Die Enten leben ja. Hocken die dann nicht vielleicht aufeinander? Haben die sich so hingesetzt oder wurden die aufeinander gestapelt?
Hocken oder liegen ist bei Enten ja so eine Sache. Wenn eine Ente liegt, ist ihre Körperposition ja im Prinzip dieselbe wie beim stehen, nur die Beine sind "eingeklappt". Denke, dass die Beine eingeklappt wären, wenn sie aufeinandergestapelt wären.

Warum hauen die nicht ab?
Weiß ich nicht. :E

Also ein Soldat?
Dachte: Erstmal zeigen, was da ist. Da ist eben ein Mann in Soldatenuniform. Wobei es schon inkonsequent ist, diesen Mann im weiteren Verlauf dann "Soldat" zu nennen. Hm.

Diese Bewegungsbeschreibungen würde ich geschickter in den Text einbauen.
Muss ich mal schauen, wie.

Bei der Beschreibung der Pyramide verschenkst du meiner Meinung nach Potential.
Das find ich nun eigentlich auch. Die Pyramide ist ja schon etwas Krasses, Ungewöhnliches ... Die sollte ich wohl mehr zeigen.

Ich würde gerne mehr über die Enten erfahren.
Z.B.? :E

Inquit kann wieder weg. Da kannst du wirklich etwas ausdünnen.
An manchen Stellen fand ich die Inquits enfach rhythmisch gut. Weiß nicht, wieso, aber es klang "richtig". Mal sehen, ob ich welche streiche.


Ich finde, du könntest deine Sprache an einigen Stellen etwas präzisieren und dadurch auch noch etwas kürzen. An anderer Stelle würde ich die Absurdität noch etwas ausbauen. Ich würde gerne mehr sehen, mehr erleben, als nur dem Gespräch zu folgen. Show ...
Okay. Das mit dem Präzisieren sehe ich auch so. Und bei der Einleitungssequenz bin ich selbst auch noch unzufrieden. Aber was man mehr miterleben kann hier, weiß ich nicht. Im Prinzip passiert ja nur dieser Dialog vor der Entenpyramide. Die Enten machen ja auch nichts, außer da zu sein und abundzu zu quaken. Weiß nicht, was ich da schildern könnte?

Hi @Friedrichard
Danke für Deinen Kommentar.

könnt‘ „man“ (wer immer das sein mag) formal als Hierarchie deuten und die „dummen Gänse“ (die Familie der Enten zählt zu den Gänsevögeln), was der kleinen Szene den Hauch Kafkas vor dem Gesetz verleiht, wenn nur Mitglieder in den Club der Selbstoptimierer eingelassen werden, insofern,

lieber Superfant,

gefällt mir die kleine Erzählung besser als letztens die Kuhhirtengeschichte.

Gut @ besser gefallen.
An Kafka hatte ich selbst auch gedacht (so grob), als ich den Text nochmals las - bzw. Kafka meets Loriot oder so.

da sind sie wohl alle narkotisiert
Weiß auch nicht, was mit denen los ist.

Du kannst einen Teil der Personalpronomen, die sich auf den Mann mit Hut beziehen, weglassen, ohne dass die Geschichte Schaden nimmt.
Stimmt. Da könnte man einige Sätze zusammenfassen und "er"s einsparen.

Dann beugstu den Soldaten falsch
War mir da unsicher und machte es dann falsch. :E Wird geändert.

Hi @Petriso2
Danke für Deinen Kommentar.

Hoffentlich gehörst du nicht auch zu den unzähligen Zeitgenossen, die unbedingt zu jedem unpassenden Thema Anglizismen reinmogeln müssen
Ich denke, ich gehöre dazu. Ich nutze einfach den Begriff, den ich akut am passendsten finde, egal woher er "stammt".

denn einfach und plain ist ja wohl dasselbe.
Finde ich eigtl. nicht ganz. Für mich bezieht sich "einfach/simple" mehr auf "unkompliziert", und "plain" mehr auf "schlicht/schnörkellos".

Oder meinst du vielleicht „Plain-Text aus der Programmierung – als Stakkato sozusagen?
Nein.


Die allgemeinen Anmerkungen zu Rechtschreibung etc. werden beherzigt.
Gruß

 

HI @Superfant

Aber was man mehr miterleben kann hier, weiß ich nicht. Im Prinzip passiert ja nur dieser Dialog vor der Entenpyramide. Die Enten machen ja auch nichts, außer da zu sein und abundzu zu quaken. Weiß nicht, was ich da schildern könnte?

Einfach mal runtergeschrieben:

Der Mann mit dem schwarzen Hut biegt um die Ecke und bleibt stehen. Vor ihm ragt eine Pyramide auf. Sie erscheint merkwürdig. Der Mann kann nicht sagen wieso. Er fühlt sich beobachtet von tausenden Knopfaugen. Der Wind dreht und bringt ein quakenden Chor mit sich.
Der Mann will nicht wahrhaben, was er zu sehen glaubt und tritt näher, so nah, dass er die Wand der Pyramide fast mit der Nase berührt. Nase an Schnabel. Auge in Knopfauge mit einer Ente. Es handelt sich um eine männliche Stockente. Die Federn glänzen blau und grün. Die Ente quakt empört und der Mann mit Hut nimmt etwas Abstand. Neben der Ente sitzt eine Ente sitzt eine Ente sitzt eine Ente. Auch darüber und darunter. Diese Pyramide wurde aus Enten gestapelt. Sie scheinen, sich wohl zu fühlen. Einige schlafen, während andere ihr Gefieder putzen.

Das ist vielleicht etwas zu ausführlich. Aber sowas in der Art hatte ich mir vorgestellt.

Vielleicht bekommst du dadurch ja die ein oder andere Idee.

Liebe Grüße,
NGK

 

Hi @Nichtgeburtstagskind

Das ist vielleicht etwas zu ausführlich. Aber sowas in der Art hatte ich mir vorgestellt.
Ok. Muss ich mal schauen, wie ich das am besten mache. Mit Details ist es da gar nicht so einfach, finde ich. Muss wohl eine echte Entenpyramide besuchen, um es lebendiger rüberbringen zu können. :E

Einige schlafen, während andere ihr Gefieder putzen.
Das ist eigtl. ein gutes Detail. Wobei es vllt. schwer ist, sein Gefieder zu putzen, wenn man Teil einer Pyramide ist. Man hockt/liegt da ja dicht gedrängt aufeinander. Vllt. einfach erwähnen, dass manche der Enten die Augen geschlossen haben und sowas. Mal schauen.

Gruß

 

Hola @Superfant,

Du bist ja wirklich ein Herzchen:

Hocken oder liegen ist bei Enten ja so eine Sache. Wenn eine Ente liegt, ist ihre Körperposition ja im Prinzip dieselbe wie beim stehen, nur die Beine sind "eingeklappt". Denke, dass die Beine eingeklappt wären, wenn sie aufeinandergestapelt wären.

Solche 'technischen' Überlegungen passen wunderbar zur Geschichte. Mir hat sie sehr gefallen. Ich denke, wer will, kann Deinen Text als Momentaufnahme von der Welt begreifen – denn da verstehen die meisten von uns ebenfalls nix. Und wir sind tatsächlich Deine Figuren.

Kompliment von meiner Seite!
José

 

Hi @josefelipe
Danke für Deinen Kommentar.

Solche 'technischen' Überlegungen passen wunderbar zur Geschichte.
Eigentlich schon. Aber weiß nicht, ob ich sowas nachträglich dort unterbringe.

... wer will, kann Deinen Text als Momentaufnahme von der Welt begreifen – denn da verstehen die meisten von uns ebenfalls nix.
Stimmt. Und Existenz ansich ist auch absurd. :E

Bin überrascht, dass dieser kurze Text allgemein eher positiv ankommt. Habe ich nicht mit gerechnet.

Gruß

 
Zuletzt bearbeitet:

Bin überrascht, dass dieser kurze Text allgemein eher positiv ankommt. Habe ich nicht mit gerechnet.
Um ehrlich zu sein, Superfant, ich auch nicht. :Pfeif:

Mir geht’s beim Lesen ja in allererster Linie um Stil, um Sprachgestaltung. Im besten Fall möchte ich Sätze mehrmals lesen müssen, einfach weil sie so großartig, so stimmig, so einzigartig sind. Und sobald mich die Erzählsprache zu begeistern vermag, ist’s mir dann auch sehr schnell egal, wovon mir eigentlich erzählt wird.
Wenn mir nun allerdings die Erzählsprache bestenfalls gediegen, brav, in höchstem Maße stilistisch unauffällig erscheint, also nicht weiter der Rede wert, bleibt im Grunde nur noch der Inhalt.
Wenn mir nun allerdings der Inhalt nicht einmal in Ansätzen vermitteln kann, dass der Autor irgendetwas meinte, so was wie eine Erzählintention, irgendeine Idee zum Text im Kopf hatte, er mir irgendwas damit sagen will usw., ich vielmehr das Gefühl habe, dass er quasi aufs Geratewohl einfach irgendwas schreibt, Hauptsache es ist absurd … ja, was bleibt dann?
Enten, Pyramide, Fitnessclub, schwarzer Hut, Soldat – im Grunde könnte man jedes dieser Storyelemente durch ein xbeliebig anderes ersetzen, ohne dass sich an der Story groß was ändern täte. Und das nenn ich jetzt einfach beliebige, belanglose Willkürlichkeit. Also nicht unbedingt etwas, worüber es sich nachzudenken lohnt.

Stimmt. Und Existenz ansich ist auch absurd.
Genau. Es gibt keinen Grund, nicht verrückt zu werden.

Sorry, Superfant, dass ich schon wieder nix Postitives zu einem Text von dir sagen kann. Ich glaub, ich werd's in Hinkuft einfach bleiben lassen. Haben wir im Grunde ja beide nix davon.


Wir entschuldigen uns für die Strapazen.
offshore

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi @ernst offshore
Danke für Deinen Kommentar.

Mir geht’s beim Lesen ja in allererster Linie um Stil, um Sprachgestaltung. Im besten Fall möchte ich Sätze mehrmals lesen müssen, einfach weil sie so großartig, so stimmig, so einzigartig sind. Und sobald mich die Erzählsprache zu begeistern vermag, ist’s mir dann auch sehr schnell egal, wovon mir eigentlich erzählt wird.
Ja, gut, da wirst Du hier natürlich nicht fündig. Im Prinzip ist das hier (und beim anuslosen Reiter eigtl. auch schon) ein Anti-Stil. Die Sprache sollte rein zweckdienlich sein und im besten Falle nicht auffallen bzw. keinerlei Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Weiß nicht, ob mir das richtig gelungen ist.

Wenn [...] ich vielmehr das Gefühl habe, dass er quasi aufs Geratewohl einfach irgendwas schreibt, Hauptsache es ist absurd … ja, was bleibt dann?
Eine Geschichte ohne jeglichen tieferen Sinn, die Dich entweder unterhält oder eben nicht. Das war's. Ich seh darin kein Problem. Gut, Dich unterhält sie offensichtlich nicht.
Ich frage mich aber auch, inwiefern es generell einen Unterschied macht, ob der Autor sich dabei etwas gedacht hat. Hätte ich z.B. behauptet, dass jedes Element in diesem Text nicht zufällig, sondern gezielt ausgewählt worden ist und eine Bedeutung hat ... und ich auch Andeutungen gemacht hätte, was es damit auf sich hat - hätte das für Dich einen Unterschied gemacht? Ändert das die Wahrnehmung der Geschichte?

im Grunde könnte man jedes dieser Storyelemente durch ein xbeliebig anderes ersetzen, ohne dass sich an der Story groß was ändern täte.
Naja, fast. Die meisten Elemente müssten auf jeden Fall ähnlich "unpassend" sein. :E

Ich glaub, ich werd's in Hinkuft einfach bleiben lassen. Haben wir im Grunde ja beide nix davon.
Sind da wahrscheinlich einfach auf einer sehr unterschiedlichen Wellenlänge. Ist ja die Frage, was man von einem Text erwartet. Bedeutung/Tiefsinnigkeit gibt es hier nicht, schöne Sätze oder generell interessante Sprache nicht, einen spannenden Plot auch nicht. Was bleibt, ist ein absurder Dialoge vor dem Hintergrund eines absurden Settings, den man unterhaltsam oder überflüssig oder völlig blöde finden kann. Ich sehe es schlicht als Unterhaltung.

Gruß

 

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