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Die Sünden sollst du ihnen nehmen

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24.04.2003
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Die Sünden sollst du ihnen nehmen

Innerhalb der Gasse verloren sich sämtliche Farben, und zurück blieb das graue Geschmiere unbeholfener Pinselstriche, die es irgendwie in die Realität geschafft hatten.
Kurz war Moldenhauer darum bemüht, sich die Tristesse dieses Ortes an einem warmen, klaren Sommertag vorzustellen.
Es gelang ihm nicht.
Skrapps hatte seinen Vorgesetzten bereits bemerkt, und eilte humpelnden Schrittes in Richtung der Mülltonnen, neben denen Moldenhauer mit dem Drehen einer Zigarette beschäftigt war.
"Guten Morgen, Herr Polizeikommissar. Was ein Wetter, nicht wahr?"
Moldenhauer grinste ob der förmlichen Anrede. Skrapps hatte dieses nervöse Schmetterlingsflattern in den Lidern. Alles an seiner Mimik schrie geradezu: Du Arschloch hast mir hier auch noch gefehlt!
"Morgen, Herr Polizeihauptmeister. Small Talk übers Wetter?" - Er zündete die Zigarette an und schob sich mit einem verächtlichen Schulterklopfen an Skrapps vorbei.
"Ansonsten bitte nur die Details. Einen groben Überblick habe ich bereits."
Vor der Prostituierten hielt der Kommissar abrupt inne und hustete Qualm aus seinen Lungenflügeln.
"Da haben Sie die Details. Lassen sich mit einem kurzen Blick ganz gut erfassen, hm", stellte Skrapps mit nicht zu überhörendem Sarkasmus fest.
Moldenhauer überkam ein Anflug von Übelkeit, als ihm bewusst wurde, wie sehr ihn der Anblick faszinierte.
"Was für eine Scheiße!"
Skrapps kam neben ihm zu stehen, vermied es aber, den Leichnam erneut zu betrachten.
"Da bin ich ausnahmsweise ganz Ihrer Meinung."
Moldenhauer atmete zwei mal tief durch und ging dann vorsichtig in die Knie. Der Regen nahm wieder zu; prasselte inmitten formgewordener Schäbigkeit auf unregelmäßige Pflastersteine. Die Fensterscheiben maroder Altbauten schienen die Szene aus dem Hintergrund heraus zu beobachten. Wie ein trauriges, langsam zerfallendes Publikum.
Irgendwo bellte ein Hund.
"Das scheiß Wetter spült uns hier die Beweise weg. Warum ist keine Plane aufgespannt?"
Skrapps deutete in Richtung zweier Streifenbeamter, die unbeholfen einen zum Paket geschnürten Überspann heranschleppten.
"Wir sind dabei, wie Sie sehen."
Die beiden nickten kurz in Richtung des Kommissars, und machten sich an die Montage der notdürftigen Bedachung.
Moldenhauer schloss die Augen, aber das Bild der Toten wollte trotzdem nicht verschwinden.
Das trägst du jetzt für immer in dir, ging es ihm durch den Kopf.
Er stand auf und schnippte die Zigarette weg. Als er den Kopf in den Nacken legte, war der Himmel ein anderer geworden. Moldenhauers Gemütszustand ging nun weit über Melancholie hinaus.
Einige Sekunden verharrte er, den klebenden, argwöhnischen Blick Skrapps im Rücken vernehmend.
Schließlich fragte er: "Wer von unseren Leuten hat die Tote nach dem Anruf gefunden?"
Der Polizeihauptmeister zeigte auf den grünen Mannschaftswagen, der in einiger Entfernung zwischen zwei mit Brettern vernagelten Hauseingängen parkte.
"Sein Name ist Müller. Ganz junger Streifenpolizist. Steht unter Schock."
Hätte Moldenhauer es nicht besser gewusst ... Skrapps' Stimme klang tatsächlich nach Mitleid. Er nahm sich vor, diesen Müller später zu befragen.
Für den Moment bedauerte er die Leute von der Rechtsmedizin, die seinem derzeitigen Wissensstand nach noch immer auf der Autobahn im Stau standen.
"Wenn wir hier fertig sind", begann Moldenhauer, "dann brauchen wir Schaufeln. Die ...", er stieß Magensäure auf, "Beine ... können vielleicht auch noch teilweise so abgepackt werden."
Skrapps nickte. - "Den Rest müssen wir mit forensischen Instrumenten abtragen. Ist alles schon angefordert."
Ein Gedanke kam ihm: Gibt es hier Nachbarschaft?
Ein zweiter Gedanke gesellte sich hinzu: Gibt es hier brauchbare Nachbarschaft?
Ausnahmslos alle Gebäude wirkten wie von der Zeit zerbombte Ruinen. Kein wohnen, sondern hausen. Hier an diesem Ort, viele Kilometer jenseits der belebten Innenstadt, hatten Worte wie Miete oder Eigentum geringe Bedeutung. Die stinkenden Türmäuler verwaister Zimmer atmeten meist Leere, oder aber sie umschlossen Belagerer und Obdachlose mit ihrer giftigen, dreckigen Aura.
"Wie ist es mit Zeugen? Man hat vom Innenhof einen guten Blick auf die Gasse", richtete er den Blick auf Skrapps.
Dieser zuckte mit den Schultern.
"Schwierig. Die meisten Klingeln haben keine Schilder. Und Sie sehen ja selbst: Nicht ein einziger Gaffer."
Moldenhauer sah sich um. Irgendwo auf diesem grauen Friedhof musste jemand die Tat beobachtet haben. Kein Mensch wurde in der Öffentlichkeit ungesehen derart zugerichtet.
Nach einigen Augenblicken fand der Kommissar, wonach er gesucht hatte.
"Da hinten ist eine Wäscheleine aufgespannt. Dort fangen wir an."
Auf dem Weg trat Skrapps in eine Pfütze und stolperte über den unebenen Boden. Sein Handy fiel ihm aus der Hand und landete im trüben Wasser.
"So eine Scheiße aber auch!"
Moldenhauer konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, als er seinen Kollegen dabei beobachtete, wie dieser ratlos auf das gebrochene Display seines Mobiltelefons starrte.
"Neuestes Modell?"
"Ach, das ist echt ärgerlich. Ich habe drei Wochen drauf gewartet, und jetzt ..."
Jemand schrie.
Beide griffen nach ihren Waffen und sahen sich um. In einiger Entfernung taten die Streifenbeamten schulterzuckend ihre Ahnungslosigkeit kund.
"Woher kam das?"
"Aus einer der Wohnungen", mutmaßte Skrapps.
"Kommen Sie!"
Sie liefen auf die Tür des dreistöckigen Gebäudes zu, bei dem Moldenhauer die Wäscheleine entdeckt hatte. Der Kommissar drückte wahllos auf sämtliche Klingelknöpfe.
Nach wenigen Sekunden ertönte der Türsummer.
Sie betraten ein mit Müllsäcken zugestelltes Treppenhaus, das von einer nackten, an der Wand angebrachten Glühbirne nur mäßig beleuchtet wurde. Irgendwo über ihnen quietschte eine Tür.
"Polizei! Wir haben einen Schrei gehört."
Keine Antwort.
Vorsichtig näherte Moldenhauer sich den Holzstufen, den Blick nach oben gerichtet. Er konnte niemanden sehen.
"Ist da jemand", rief er.
Zu seiner Überraschung antwortete eine rauhe Männerstimme mit: "Ja."
Einen Moment lang hielt er inne. Als der Unbekannte nichts weiter sagte, fügte Moldenhauer seiner Frage ein "Alles in Ordnung?" hinzu.
Sekundenlang horchte der Kommissar in die Stille, die nur von den vor die Scheiben prasselnden Tropfen gestört wurde.
"Sind Sie noch da?"
Es blieb bei dem Geräusch des Regens.
"Wir kommen jetzt zu Ihnen hoch."
Er winkte Skrapps zu sich heran, und beide brachten hastig die knarrende Treppe hinter sich, wobei sie sich dicht an den Wänden hielten.
In der ersten Etage gab es vier Wohnungen. Zwei Türen waren mit allem möglichen Unrat verbarrikadiert, die anderen beiden standen offen.
Moldenhauer lehnte sich an einen der Rahmen und spähte in den dahinterliegenden Flur.
Ein Mann stand dort im Dunkeln. Seine breite, vom spärlichen Licht des Raumes hinter ihm angeschienene Silhouette, rührte sich nicht einen Zentimeter.
"Endlich", flüsterte der Mann.
Moldenhauer umschloss den Griff seiner Waffe.
"Waren Sie das ... haben Sie uns wegen der Toten angerufen?"
Der Fremde lachte und rannte auf den Kommissar zu.
"Stehen bleiben!" - Moldenhauer feuerte einen Schuss ab.
"Scheiße!" - Skrapps griff nach seinem Funkgerät.
"An alle. Wir haben hier einen zwei-achter. Erster Stock. Rufen Sie einen Krankenwagen."
Moldenhauer beugte sich über den zu Boden gegangenen Unbekannten, der laut nach Luft hechelte. Sein Pullover färbte sich oberhalb der Lunge dunkelrot.
"Verdammt, sind Sie wahnsinnig ... damit müssen Sie doch rechnen!"
Wieder lachte der Mann, während er allmählich starb.
"Sie wissen nichts ... nichts! Dieses Buch ... es macht einen, einen ..."
Er hustete und Moldenhauer spürte Blut, das ihm ins Gesicht spritzte. Angeekelt zog er seinen Kopf zurück.
"Wahnsinnig wird man davon. Sie haben keine Ahnung, wie lange ich auf diesen Augenblick gewartet habe. Keine ..."
Dann verstummte er.
Langsam richtete der Kommissar sich auf; hörte Skrapps, wie er den Kollegen unten etwas zurief.
Ein seltsames Gefühl hatte Besitz von ihm ergriffen.
Wankend betrat er das bis auf einen Tisch völlig unmöblierte Wohnzimmer. Der Einband des Buches war in einer Farbe, die er bislang nicht kannte.
Moldenhauer las den Titel.

Die Pforte jenseits der Sterne

Als er das Buch aufschlug, fiel die Tür in ihr Schloss und er verstand.

 

Hallo Cerberus81!

Als er das Buch aufschlug, fiel die Tür in ihr Schloss und er verstand.

Ja, nur ich hab's nicht verstanden :confused:. Die Geschichte fing wirklich gut an. Die Szenerie gefiel mir, der Spannungsbogen war gut, nachdem der Schrei gehört wurde. Gerade, dass die Kg so relativ unspektakulär anfing, fand ich gut. Zuerst dieses "lalalala, oh, ein Tatort mit einer verstümmelten Leiche, lalalala", was so irgendwie normal und harmlos erschien, dann die bereits erwähnte Spannung, fand ich sehr gut.

Nur leider hast Du meiner Meinung nach das Ende verhunzt. Wie gesagt, ich habe leider nicht verstanden, was Dein Prot verstanden hat und das ist wirklich schade. Deine Geschichte könnte, so wie sie jetzt dasteht, gut als Prolog zu einem Roman dienen, so aber kommt mir die Handlung nicht vollendet vor. Ich nehme an, der Buchtitel soll auf die Lösung hinweisen, aber dafür bin ich wohl zu dumm :lol:... Dabei habe ich sogar extra gegoogelt, um herauszufinden, ob es vielleicht tatsächlich ein Buch mit diesem Titel gibt, aber google sagt "nein, gibt es nicht"!
Andererseits hat Dein Ende auch einen positiven Aspekt: Es kommt abrupt und - zumindest für mich als nicht sehr horror-versierter Leser - überraschend.

Hier noch ein paar Stellen zum Thema Großschreibung:

neben denen Moldenhauer mit dem drehen einer Zigarette beschäftigt war.

Das musst Du in diesem Fall groß schreiben.Verdammt, wie nennt man solche Verben nochmal?
Kein wohnen, sondern hausen.

Hier weiß ich leider keine Rechtschreibregel anführen, weil ich nicht weiß, wie sie konkret lautet, aber ich bilde mir zumindest ein :D, dass Du auch hier groß schreiben musst.
Wir haben hier einen zwei-achter.

Auch hier: groß schreiben!

Also, eigentlich eine ganz gute Story, aber das Ende bzw. das Buch könnte noch verständlicher werden!

Schöne Grüße
Friedesang

 

Hi Cerberus!

Zunächst noch: Nachträgliche Glückwünsche, ist mir doch glatt beim Stift-Aufheben entgangen, dass du älter geworden bist.:D

Tja, was soll ich sagen, mich plagen in etwa dieselben Sorgen wie Friedesang. Ich kann den Zusammenhang von Story und deren Schluss nicht erkennen. Hast du keinen passenden Schluss gehabt, und dann einfach 'nen anderen genommen?:cool:

Der gute olle Poe hat schon gesagt, wo war es nur?, dass die Kurzgeschichte vom Schluss zu beginnen sei. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass ich dir das schon mal unter die Nase gerieben habe.

Wie mein Vorgänger schon sagte, ist dir der Text recht atmosphärisch gelungen, viele kleine nette Details am Randem machen die Sache plastisch.
Nur, dass Moldenhauer von einem Buch gefangen wird, nein, das kann ich mir gar nicht vorstellen.

...neben denen Moldenhauer mit dem Drehen einer Zigarette beschäftigt war.

Warum immer diese passive Form? Wenn du schreibst: ...neben denen Moldenhauer damit beschäftigt war, sich eine Zigarette zu drehen., dann gibst du dem Ganzen eine gewisse Rasanz. Dasselbe gilt für:

Moldenhauer beugte sich über den zu Boden gegangenen Unbekannten

den klebenden, argwöhnischen Blick Skrapps im Rücken vernehmend.

vernehmend:confused: vielleicht spürend, aber vernehmend?

Der Kommissar drückte wahllos auf sämtliche Klingelknöpfe.

Wenn er sämtliche Klingelknöpfe drückte, dann tat er das nicht wahllos!

Und ganz zum Schluss ist mir aufgefallen:

das bis auf einen Tisch völlig unmöblierte Wohnzimmer

Ich glaube, wenn es unmöbliert ist, dann ist es ein Zimmer, aber kein Wohnzimmer!

Die Geschichte hat mir gefallen, du wirst es nicht glauben! Wenn sie länger wäre, sie würde automatisch tiefer. Tu mir den Gefallen, setz dich ran, spinn die Geschichte weiter und du kommst zu einem vernünftigen Ende!
Zeig Verantwortung für deine Geschichten, verdammt, Junge!

Grüße von meiner Seite!

 

Hallo Cerberus

Meinen Vorschreibern will ich einmal dahingehend Recht geben, dass dir hier ein stimmiges Sujet gelungen ist,
obwohl ich persönlich schon manches als zu konstruiert stimmig empfinde, bspw. "stinkende Türmäuler" (ganz nebenbei überhaupt eher schwierig zu lesen), das soll heißen: Weniger wäre manchmal mehr gewesen
"Kein wohnen, sondern hausen" würde ich gefühlsmäßig auch eher groß schreiben, obwohl ich keine Ahnung habe, wie die Regel dazu heißt
Zum Horroranteil, hmm, nur 'ne Vermutung: Zu üppig gegessen, schlecht geschlafen und zur Überbrückung Lovecraft gelesen?
Nein, Scherz beiseite, nur der gute H.P. hat es jemals in diesem Maße gewagt, die Leser eigentlich eher ahnungslos zurückzulassen

Trotz allem, Fazit: netter, stimmiger Snack für zwischendurch mit heimlich antrapsenden Horror, der sich gut und (zumindest von mir) gerne liest.

lg
lev

 

Hallo zusammen und ein großes Sorry für die so späte Antwort.

Ja, der liebe Schluss. Es sind sich wohl alle einig, dass er viel zu abrupt kommt und den Leser im Dunkeln lässt. Das ist ein altes Problem bei mir, das ich zwar in den letzten Jahren etwas besser in den Griff bekommen habe, es hin und wieder aber immer noch allzu deutlich zeige.
Ich muss selbst zugeben, das Ende vermurkst zu haben.
Ich weiß nicht, ob ich noch einmal in die richtige Stimmung kommen kann, hier zu überarbeiten. Ich würde sehr gern, aber manchmal finde ich in meine Geschichten einfach nicht mehr richtig rein.

Vielen Dank auch für die Detailanmerkungen. Auch die Passivsätze sind ein Problem, das stimmt. In diesem Fall habe ich mich vermutlich zu sehr auf die melancholische 08/15 Krimi Atmosphäre konzentriert, und dabei an manchen Stellen zu dick aufgetragen.

Wie gesagt: Vielleicht werde ich das Ende umschreiben, ich kann es aber noch nicht versprechen. Trotzdem sind mir eure Kritiken natürlich sehr hilfreich, zeigen sie mir doch allzu deutlich, woran ich endlich mal arbeiten sollte.

Viele Grüße!

P.S. Hoffentlich behältst du den Stift nun in der Hand, Hanniball :D

 

Hallo Cerberus,

Die Geschichte ist nach meinem Geschmack, sowohl stilistisch, als auch inhaltlich.
Das Ende ist jedoch tatsächlich nicht optimal, aber ich fürchte fast, dass es extrem schwer wäre, für diese Geschichte ein "schlüssiges" Ende zu finden. Vage muss es auf jeden Fall sein - da ist das bisherige gar nicht übel - denn ich könnte mir für diese atmosphärisch dichte Kurzgeschichte kaum etwas Schlimmeres vorstellen, als dass in den paar Zeilen ein frisch beschworener Dämon oder etwas vergleichbares auftaucht.
Die Sache mit dem Buch ist ja auch keine schlechte, auch wenn ich es in solchen Fällen immer nett finde, wenn ein Werk Verwendung findet, das innerhalb des Genres bereits existiert. (Der König in Gelb zum Beispiel oder gleich das Necronomicon...)
Wenn dir kein wirklich brilliantes Ende einfällt, so würde ich das jetzige aber zumindest ein wenig abmildern. Dass das Buch den Protagonisten quasi gefangen setzt, kommt doch ein wenig plötzlich und wirkt unglaubwürdig.
Dass er "verstand" ist für den Leser fast ein wenig ärgerlich - denn er hat keine Chance zu verstehen und er weiß auch genau warum das so ist: Weil auch der Autor nicht "versteht", wie es zu der ganzen Geschichte kommen konnte. Trotzdem sagt er dem Leser: Ja, ja, es gibt eine furchtbar gescheihte und schon fast geniale Auflösung - aber du wirst sie niemals erfahren...
Da fände ich ein abgemildertes Ende besser, wo die Tür nicht zu fällt und der Protagonist lediglich über irgendetwas, was er auf der ersten Seite des Buches liest oder sieht, ein "kosmisches Grauen" empfindet, oder was in der Art. Wenn man es doch wieder deftiger mag, könnte er das Buch, erzürnt und angeekelt über eine unverhoffte Entdeckung, auch verbrennen.
Na ja, sind alles nur Vorschläge.
Wie gesagt, die erzeugte Atmosphäre gefiel mir sehr gut, doch fand ich, dass du hier teilweise auch ein bisschen ungeschickt vorgehst. Über lange Strecken verwendest du mittendrin recht kurze, präzise Sätze, die hauptsächlich die Handlung voran treiben. Die Formulierungen, die der Atmosphäre dienen hingegen, finden sich oftmals in separierten, recht langen Sätzen und sind dort stark zusammen gestaucht. Besser wäre es, wenn Handlung und Atmosphäre überwiegend in den selben Sätzen entwickelt würden.

Eine Kleinigkeit noch:

"Stehen bleiben!" - Moldenhauer feuerte einen Schuss ab.
Das klingt sehr danach, als würde er in dem Augenblick feuern, wo er noch die Warnung ausspricht. Das ist nicht beabsichtigt, oder?


Gruß,
Abdul

 

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