Hallo Jerome,
auf die Gefahr hin, hier zum Erbsenzähler zu werden, aber schon dein Titel enthält einen Fehler.
Die Schönheit des Augenblickes....
drei Auslassungspunkte reichen völlig aus und werden durch ein Leerzeichen vom Wort getrennt.
Auch ist der Genitiv von Augenblick nur "des Augenblicks" ohne e
Aber wir sind alle noch da....
und gleich im dritten Satz derselbe Fehler.
Ich sah in die Runde und da sah ich seinen Blick.
Aus welchem Grund du hier auf einmal in die Vergangenheit wechselst, ist mir unklar
Ich weiß was passiert war
dafür wechselst du den Tempus dann hier auch gleich mitten im Satz.
Er ist sich der Wahrheit bewusst geworden.
Ja, und hier fängt ein lyrisches Ich (kein Erzähler, deshalb auch lyrische Prosa aber keine Geschichte) anhand eines Blickes an, wild zu spekulieren und behauptet diese Spekulation als "Wissen". Dabei kann alles Folgende doch höchstens der eigene Gedanke zu dem sein, was kommen wird. Auch, warum du die Leser für so doof hältst, dass sie diesen simplen Satz nicht begreifen und du ihn noch einmal wiederholen musst, ist mir unklar.
Er ist sich dessen bewusst geworden, was nun passieren wird.
Für einen dramatischen Aufbau bedarf es auch einer dramatischen Begebenheit. Hier wird nur eine Binsenweisheit dramatisch aufgebläht.
Denn er sich bewusst geworden, dass es nicht mehr viele von diesen Augenblicken geben wird. Er steht nun an einer Schwelle die, die Jugend verlässt. Kurv davor von der Gesellschaft in ein anderes Leben gestoßen zu werden. In ein Leben ohne Freuden, ohne Spaß. In ein Leben, dessen einziger Sinn, Geld, Macht und Ausbeutung ist
Das ist ein typischer Fall von Projektion. Es mag sein, dass das lyrische Ich all diese Gedanken hat, es mag sogar sein, dass der Beschriebene sie hat, er kann aber genauso gut traurig gucken, weil sich seine Freundin gerade von ihm getrennt oder ihm eröffnet hat, dass sie jetzt für ein Jahr in den Schüleraustausch gehen wird. Er kann auch traurig gucken, weil der Junge, den er liebt wieder nur Augen für die Mädchen hat. Dieser Text lügt uns also in sofern an, dass er die eigenen Gedanken schlicht einem anderen unterstellt und dabei lediglich auf subjektiv interpretierte Indizien zurückgreift. Wenn das lyrische Ich die Gedanken also wirklich weiß, dann fehlt die Information, woher.
Und auch, um es mal deutlich zu sagen, mögen diese Ängste ja im Allgemeinem bestehen, aber ob man in einem Erwachsenenleben Spaß hat, liegt doch auch an einem selbst. Dein lyrisches Ich gefällt sich also als Marionette einer Gesellschaft, die ihr jeden Spaß verdirbt? Dann hat es auch nichts Besseres verdient.
Ich weiß das er in diesem Moment zu Gott spricht und ihn bittet das dieser Moment nie Enden wird.
Wie schön sie doch ist, die Freiheit.
- weiß, dass; bittet, dass
- enden
- ja, wieder die Frage woher das "Ich" das weiß. Bewegen sich die Lippen lautlos? Und selbst wenn, wäre es da nicht möglich, dass er nur auf die Ungerechtigkeit seiner Freundin schimpft, die ohne ihn in die USA geht? Oder auf die Gemeinheit der Vorsehung, die dafür gesorgt hat, dass sein bester Freund nicht schwul ist?
Interpretierende und projezierende Betrachtungen sind weder eine Geschichte, noch können sie irgendwas bewirken. Sie sind schlicht die Anmaßung eines lyrischen Ichs, etwas als wahr zu behaupten und zu bewerten, für das es keinerlei Grundlage gibt. Äußere Anzeichen als Indiz reichen da nicht aus. Du hast alles weggelassen, was untermauern könnte, dass die Gedanken tatsächlich die des lyrischen Er sind und ihm nicht nur durch das lyrische Ich unterstellt werden.
Sorry, sim