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Die Traumfrau

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27.08.2001
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Die Traumfrau

Die Traumfrau

Eindeutig saß ich einem Engel gegenüber.

Sie war da, die ich so lange suchte. Durch den Tisch von mir getrennt, im halbdunklen Restaurant. Mein Engel.

Ein Gefühl von angekommen sein, Zuhause, unendlicher, überirdischer Liebe.
Keine Fragen; keine Spiele nur Verstehen: Die Zukunft lag vor uns. Alles so klar, füreinander bestimmt, fragloses Miteinander ab der ersten Sekunde.
Unfassbar. Grenzenloses Vertrauen. Ihre Stimme drang in meinen Körper, überall hin, erfüllte mich. Ihre Anwesenheit nahm mich mit all dem unausgesprochenen blinden Verstehen komplett gefangen. Es war das Paradies zweier Menschen. Unerschöpflich glückbringend. So wundervoll, unglaublich und wahr.
Ich liebte alles an ihr, suche jetzt noch nach Worten und scheitere am Mangel treffender Ausdrücke. Wie sollte ich etwas so Großes, Wahres, Reines annähernd ausdrücken können?
Vielleicht damit, daß wir nicht zu reden brauchten, es dennoch taten, aber es dem Grunde nach sinnlose und zeitraubende Arbeit war, denn ich wußte was Sie sagen wird und umgekehrt. Viel schneller ging das, sich in den anderen fallen zu lassen und einfach die Gedanken wie ein Feuerwerk in hundert Explosionen und allen Farben zu vereinen. Die Seele des Einen lag nackt vor dem Anderen. Ohne Scheu. Ohne Angst. Es war ein Wiederfinden.
Noch heute sage ich, wir verbrachten die Nacht zusammen, machten uns vertraut, obwohl wir das doch sofort waren.

Als ich aufwachte, sah ich hinüber zu meiner schlafenden Freundin. Ich war orientierungslos und verunsichert. Die unendlich liebevolle Athmosphäre hatte ich hinübergerettet in den Wachzustand und dort verblasste Sie jetzt unaufhaltsam. Durch die Langsamkeit, mit der es geschah, wurde es nur noch grausamer. Ich wollte Sie zurückholen, größer werden lassen, mich weiter in ihr baden, bis Sie schließlich flüchtig und leise ganz still starb. Ich konnte Sie nicht halten.

Da war nur noch das Jetzt. Groß, kalt, nüchtern und farblos stieg es auf, übernahm wieder die Herrschaft der Sinne. Die Eine wohlbekannte und mächtige Realität.

Wie ein großes schwarzes Tuch legte sich die Trauer über mich. Da war nur noch Schmerz.

Ich mußte dieses Gefühl, diese Liebe finden. Es gab Sie irgendwo auf der Welt. Ganz sicher. Ich ging ans Fenster. Irgendwo dort draußen ist gerade eine Frau aufgewacht und unendlich traurig.

Eine Woche später trennte ich mich. Falls es doch bloß ein Traum war, ist er Weg und Ziel. Das ist jetzt 10 Jahre her.

 

hallo frank!

ich finde, du hast die gefuehle am anfang sehr gut beschrieben!

und lass dir eins versichert sein: es gibt diese liebe! allerdings gibt es keine quarantie dafuer, dass du sie halten kannst, auch wenn es dem anderen genauso geht wie dir.

aber lass dich davon nicht entmutigen! denn es ist auf jeden fall eine erfahrung wert diese liebe zu finden!

gruss
sunny

 

Die Wortwahl ist gut. Alles ist ineinander fließend. Es macht Spaß deine Beiträge zu lesen. Allerdings hätte ich im Verhalten der Personen zu kritisieren. *grins

Gruß Gina :-)

 

Ja, die Geschichte ist schön erzählt und auch ziemlich gut geschrieben...

Die Suche nach der Verlorenen Liebe... Ich hab mich da zum Glück nie wirklich angesprochen gefühlt... :D

Grizze!
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"Verliebt sein in die Liebe" nenne ich das!

Aber die Geschichte ist schön erzählt.
;) :)

 

Auch diese Geschichte von dir gefällt mir!

Ist sehr gut erzählt, doch sparsamer in der Wortwahl als "Herbstlaub".
Trotzdem triffst du die Gefühle auf den Kopf!
Du schaffst es, mit wenigen Worten viel
zu sagen.
Freue mich auf neue Geschichten von dir!

Sonnenblume schickt wärmende Strahlen!

 

Vielen Dank für eure Kritiken!

Mit der Geschichte wollte ich andeuten, daß es eine beeinflussende Verbindung zwischen Realität und Traumwelt gibt. Keine echte Aufteilung. Das Handlungen beeinflusst werden.

Aber die Argumentation "verliebt in die Liebe" ist folgerichtig.

Keine Sorge. Ist nicht biographisch.

Grüße

 

Hallo Frank!

Die Geschichte gefällt mir! Die Art, wie Du die Gefühle beschreibst, der Schnitt, der klarmacht, daß der Traum (noch) nicht Wirklichkeit ist, der Schmerz, den der Protagonist dabei empfindet, alles ist sehr deutlich und nachvollziehbar beschrieben!
Ich freue mich immer wieder über Deine Geschichten, Deine Sprache. Und natürlich auch auf die nächste Geshcichte von dir (wobei ich mal schauen muß, ob ich wirklich schon alle gelesen habe...).
Gruß,

chaosqueen :queen:

 

Hi

Also deine Geschichte gefällt mir wirklich sehr gut. Ich musste zwar manchmal eine Zeile 2 mal lesen, damit ich sie verstanden habe,aber das ging sicher nur mir so. (-: Weil ich schweife beim Lesen gerne ein bisschen ab!;-) Aber wirklich,die Geschichte ist sehr gut.Die Gefühle sind gut beschribe,und es stockt nicht. Es läuft alles ineinander. Kompliment!

Grüsse chiggy

 

Hallo erstmal,

die Geschichte an sich ist eigentlich gut. Was Du vor allem gut gemacht ist die Verwendung von Gefühlen. Und das Du diese Gefühle dann mit Metaphern/ Bildern beschreibst finde ich auch hervorragend.

Wie ein großes schwarzes Tuch legte sich die Trauer über mich. Da war nur noch Schmerz.

Das einzige was ich etwas vermisst habe, ist eine genaure Beschreibung von der Umgebung, in der sich die Handlung abspielt (Hotel, Zimmer, Freundin wacht auf) und eventuell der Personen. Wenn man diese noch etwas genauer beschreiben würde - natürlich die Gefühle beibehaltend - wäre die Story einmalig.

Have a nice (or evening!),

David.

[Beitrag editiert von: internet.news am 12.01.2002 um 21:15]

 

Hallo internet news!
Danke für Deine Kritik.
Da die Geschichte die Verzahnung von Realität und Fantasie beschreibt, verzichtete ich bewußt auf nähere Beschreibungen weiterer manifester Gegenstände oder real vorhandener Personen um nicht ein Ungleichgewicht zugunsten der Welt, die wir alle Tag für Tag kennen zu schaffen.

Freut mich, das es Dir gefiel.

Grüße
Frank

 

Hallo Gèrard!
Danke für Deine Kritik.
Der von Dir zu Recht entdeckte Widerspruch soll einer sein.

In dieser anderen Dimension braucht es keine Kennenlernzeit. Stell Dir vor, Du triffst DIE Liebe und ihr Sein liegt vor Dir. Ausgebreitet wie ein Buch. Keine Geheimnisse, nichts Verstecktes. Dieses nicht aus einem Aspekt der Romantik und des "Rosarot-Effektes", sondern aus der Natur der Sache.
In dieser anderen Dimension sehen - treffen - finden sich die Beiden:
Nackt, unvoreingenommen, zwanghaft.

In dieser anderen Dimension scheint die Seele der Beiden mit ihren Farben und Facetten und entblößt sich ganz.

Liebe Grüße

Frank

 

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