Hi Simonis,
Die Verpackung in Gesellschaft.
Vermute zwar, dass Alltag die zutreffendere Rubrik gewesen wäre. Aber das ist nicht so wichtig.
Dann helfe ich dir bzw. deinem Prota mal beim Auspacken.
An diesem Donnerstagnachmittag ging er in einen Elektronikfachhandel und kaufte sich das lang ersehnte MacBook Pro 15'' mit Retina Display für 1 499,- Euro von seinem hart ersparten Geld. Die Verpackung des Rechners erschien bereits so edel und fein, dass er überzeugt war, dass er die richtige Entscheidung getroffen hatte. Zuhause angekommen, packte er es aus und erfreute sich an seinem Produkt, auf das er so lange gewartet hatte. Natürlich räumte er sorgfältig den Karton, in dem einst sein geliebter Gegenstand lag, auf den Dachboden, wo all die anderen Hüllen seiner erstandenen Objekte verstaut wurden.
- weshalb
an diesem? Würde
an einem nicht ausreichen?
-
1499 nummerisch geschrieben ist okay. Auf die Zeichenfolge
,- dahinter würde ich jedoch verzichten.
-
erfreuen klingt antiquiert. Wie wäre es stattdessen mit:
freute sich über (?)
- warum
einst? Der lag doch bis vor einer Minute noch da drinnen, oder?
-
erstehen ist ein komisches Verb. Mir persönlich gefällt es nicht
Selbstverständlich war es wichtig, all diese Schachteln mit größter Obhut aufzuheben, da es jederzeit sein könnte, dass irgendwas nicht stimme mit dem Erkauften. Ohne originalen Behälter keine Garantie. So einfach war es. Außerdem könne es ja sein, dass die Box nicht hielte was sie versprach. Man musste sich jederzeit die Möglichkeit offen halten, den Artikel problemlos zurückgeben zu können, denn wer will schon etwas haben, was nicht dem entspricht, was es zu sein schien.
- Obhut = Sorgfalt
- sein könnte = passieren konnte
- Erkauftes: genauso merkwürdig wie
erwerben
- originaler Behälter = Originalverpackung
- war es = war das
- könne: das ist Konjunktiv Präsens und passt deshalb nicht in die von dir gewählte Erzählzeit
- Der letzte Satz in dieser Passage enthält zwei verschiedene Tempi
Samstagabend war er mit einer wunderhübschen jungen Frau verabredet, die er kürzlich bei einer Betriebsfeier kennenlernte. Sie fiel ihm auf, als sein Blick durch die Menge schweifte. Ihre Ausstrahlung und selbstsichere Körperhaltung versprachen viel. Lange hatte er darauf gewartet, endlich wieder eine Dame kennenzulernen, die seinen Ansprüchen genüge. Also sprach er sie an und nachdem sie sich bestens unterhielten, verabredeten sie sich zu einem Date.
- Du verwendest sehr viele Hilfsverben
- kennengelernt hatte (Pqf)
- (ebenfalls hier Pqf) Sie war ihm aufgefallen, …
- Dame (??) Worin unterscheidet sich die von einer Frau?
- genügte
- unterhalten hatten
- Dame, Ansprüchen genügen, bestens unterhalten und dann ein bloßes
Date??
Als der gefürchtete Samstagabend nahte, wurde er immer nervöser. Deshalb bemühte er sich, so gut wie möglich auszusehen. Also kramte er seinen Techno Cool Wool Anzug von Giorgio Armani für 1580,- Euro aus seinem weißen 1639,- Euro Massivholz Schrank und pflegte sich im Bad so lange wie seit Wochen nicht mehr. Im Spiegel justierte er sein Äußeres bis zu letzt. Als er das angebetete Frauenzimmer zur abgemachten Zeit abholte, da er mit ständigen Blick auf seine Rolex Vintage Explorer II, die ihm einst 10 950,- Euro kostete, den genauen Zeitpunkt kannte, übernahm ihn ihr Antlitz. Sie sah noch prächtiger aus als an jenem Abend. Ja, diese Verpackung erschien ihm bereits so edel und fein, dass er überzeugt war, dass er die richtige Entscheidung getroffen hatte.
- Weshalb ist der SA-Abend gefürchtet? Ich dachte, der Prota freut sich auf das Date
- 2x
also
- Mit den Preisen hast du es. Diesen Gag sollte man m.E. nicht überstrapazieren. Fehlt noch, dass du die Centbeträge angibst
- Massivholzschrank
- Er justiert sein Äußeres? Hört sich an wie das Ausrichten einer Satellitenschüssel nach Süden
- zuletzt
- Jetzt wird es viel mit den Produktnamen
- .., die ihn (Akkusativ) einst … (erneut
einst. Hört sich an wie vor hundert Jahren)
- kostete = gekostet hatte
- Frauenzimmer: jessas; was für antiquierte Bezeichnungen
- Was muss ich mir unter
übernahm ihn ihr Antlitz vorstellen?
-
Verpackung in welchem Sinne:
( ) knackiges Outfit
( ) ihr Körper/ Gesicht? (letztlich Haut u. Fleisch über dem Skelett) ?
Der Abend verlief so gut wie man ihn sich nur vorstellen konnte. Zuhause angekommen, packte er sie aus und erfreute sich an seinem Weibsbild, auf das er so lange gewartet hatte. In der feurigen Leidenschaft gelang es ihm nicht, sorgfältig ihre Kleider wegzuräumen, doch das war auch nicht allzu wichtig. Viel schlimmer war, dass er in einem Moment von absoluter Stille und dem kurzen Hauch aktiven Bewusstseins feststellte, dass das umworbene Weib nicht dem entsprach, was es zu sein schien. Im Gegenteil, all die Schönheit war mit nur einem Augenschlag verflogen.
- 2x
zuhause
- Weibsbild: die Ausdrücke für Frau/ Mädchen werden jetzt immer skurriler
- In der = in seiner feurigen
- kurzer Hauch aktiven Bewusstseins: hat der Prota vorher gesoffen und wird jetzt für einige Sekunden klar im Kopf? Was wäre ein passives Bewusstsein?
-
nur kann raus, da Füllsel
Ihre Haut so unrein, ihr Gesicht so fade, ihre Körperhaltung so unterwürfig, ihr Blick so flehend. Das war nicht das, worauf er so lange gewartet hatte. Er stand auf, holte die Verpackung, kleidete sie so wie erstanden und brachte sie zurück. Doch leider gab es keine Garantie und sie nahm sich das Leben. Zurückgewiesen von dem Mann, dem sie so lange nacheiferte, um ihm zu gefallen. All das investierte Geld blieb auch nur noch eine Zahl in seiner kreierten Realität.
- 4x
so
- Dass er ihren Körper in der Verpackung nicht richtig erkennen konnte, leuchtet mir noch halbwegs ein. Aber das Gesicht: weshalb hat er das nicht gesehen? War die Frau komplett vermummt?
- Warum hat sie ihm so lange nachgeeifert? Sie kennen sich doch erst seit kurzem bzw. hatten sich vorher erst einmal gesehen.
- blieb eine Zahl in seiner kreierten Realität (??)
Simonis, ich hatte mir an und für sich eine nette kleine Geschichte zum Thema Verpackung versprochen. Weil ich mich oft über die doppelt bis dreifach eingeschweißten Produkte ärgere. Stattdessen erzählst du mir in verworrenen Sätzen eine Story, in der du die Umhüllung eines Laptops mit dem Kleid bzw. der Verkleidung einer Frau vergleichst. Der Prota-Chauvi wird kurz nüchtern, erkennt, dass er sich getäuscht hat, schmeißt die Frau aus der Wohnung raus, ärgert sich über das Geld, das er investiert hat (vermutlich ins Abendessen. Du hast vergessen, den Preis dafür zu nennen), während sie sich derweil das Leben nimmt.
Zum einen ein völlig abgedroschenes Thema, das bereits 500x besser erzählt wurde als in deiner KG. Zum anderen strotzt die kurze Geschichte vor Fehlern. Ich habe nur die gröbsten markiert. Sind noch mehr drin enthalten.
Mein Tipp: neu schreiben. Sowohl auf RS und Grammatik achten als auch die Handlung intelligenter aufziehen.
Ist ein hartes Urteil. Gebe ich zu. Nützt aber nichts, wenn ich dir künstlich Honig um den Bart schmiere. Schreiben ist ein schwieriges Geschäft. Wissen wir alle. Stete Übung macht den Meister.
Vg sinuhe