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Die Zeit, Abschied zu nehmen

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29.12.2006
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Die Zeit, Abschied zu nehmen

Lang erstreckten sich die bewaldeten Täler unter den Blicken des alten Mannes. Alles in dieser Gegend war ihm bekannt. Seit sein Urgroßvater die Alm gekauft hatte, war es Familientradition, hier oben in den Bergen zu wohnen. Freilich, neu war die Hütte nicht mehr. Überall krachte und knirschte das Gebälk; das Holz ächzte und stöhnte unter dem Gewicht seiner Jahre. Doch es war sein Haus und es hatte immer noch den Charm, den es schon seit jeher versprüht hatte.
An den Serpentinen, die sich wie ein kleines Flüsschen an den Berg schmiegten, kam ein Auto zum Vorschein, nur erkennbar durch reflektierendes Licht auf der Frontscheibe.
„Mein Sohn“,
murmelte der Alte beinahe tonlos und schüttelte den Kopf. Warum musste gerade er die Kette brechen? Warum musste sein Sohn einer dieser Stadtfräcke werden?
Zu alt sei die Hütte, zu gefährlich und abgeschieden der Platz. Zum Teufel, er lebte hier schon sein ganzes Leben, und jetzt sollte es zu gefährlich sein?
Leise ertönte das Ticken der vom Großvater geschnitzten Kuckucksuhr.
Tradition, was bedeutet dem jungen Volk heute noch Tradition?
Langsam kam das Auto näher. Der Blick des Mannes fiel auf seine gepackten Koffer. Seufzend blickte er sich erneut in seinem Wohnzimmer um.
Nie wieder hier; nie wieder zu Hause.
Ins Altersheim würde man ihn bringen. Versorgt müsse man werden. Verächtlich schnaubte er. Als ob er nicht für sich selbst sorgen könnte.
Das Auto fuhr in die Einfahrt; die Zeit, Abschied zu nehmen war gekommen.

 

Das "kurz" ist bei deiner Kurzgeschichte sehr ausgeprägt. Ein wenig mehr Leben, die Idee hat Potenzial, obwohl sie etwas ausgeschlachtet ist. Schreiben kannst du. Wenn du magst, würd mich über deine Kritiken zu meinen Themen freuen, thankz

 

Hi Antti1

Vielen Dank für deine Kritik, ich werd mal sehen, ob ich die Idee noch ausbaue ...
mfg Andy

 

Hi Andreas,

ja, ganz nett soweit. Man erwartet aber mehr - ich zumindest. Nenn mich verwöhnt, aber ich würder gerne mehr Geschichte erfahren.

Bei dem Anfang erwarte ich einen Epos *g* und dann kommen Andeutungen. Die Idee ist ganz gut, wenn auch nicht neu. Aber durchaus ausbaufähig.

Freilich, neu war di eHütte nicht mehr.
die Hütte
Das Auto fuhr in die Einfahrt; die Zeit, Abschied zu nehmen war gekommen.
Das wäre ein guter Anfang für die Geschichte. Aber wie ich sehe, willst du nur andeuten, dem Leser den Rest selbst überlassen.

Mir war die Sache zu kurz. Als Ansatz okay. Aber als solches auch nichts Besonderes. Du schreibst gut, und ich denke, du kannst viel mehr als das. Also zeig es :)

Lg,
Mag

 

Hiho Mag

Hmmm, die Idee, das ganze als Anfang einer Geschichte zu sehen, reizt mich.
Ich bin jetzt leider übers Wochenende weg, aber vll liegt ja ein Notizblock in der Gegend rum ... ;)

Danke für die Anregung,

EMEFGEH Andy

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi Andreas,

kam ein Auto zum Vorschein, nur erkennbar durch reflektierendes Licht auf der Frontscheibe.
Ich weiss nicht, ob das aktive "reflektieren" richtig ist, weil Licht reflektiert wird, d.h. "reflektiertes" Licht. Ansonsten: Ein Auto ist kein Tarnkappenbomber, d.h. das Metall, Chrom, etc ... sollten eventuell ebenfalls Licht reflektieren koennen. Auch raetsle ich gerade wieso man schon weiss, dass es ein Auto ist, obwohl nur eine Lichtreflexion erkennbar ist ... :confused:
Auch verstehe ich Folgendes nicht:
Verächtlich schnaubte er. Als ob er nicht für sich selbst sorgen könnte.
Wieso kommt er denn in das Altersheim? So ganz verstehe ich das aus deiner fragmentarischen Schilderung nicht. Kann er nun fuer sich sorgen oder kann er nicht? Ist er noch in der Lage fuer sich selbst zu entscheiden oder nicht?
Der eigentliche Konflikt ist mit der Schilderung dieser Tatsache passe: Der Konflikt steckt hier in den unterschiedlichen Generationen und Interessen und waere sicher interessanter wie die Darstellung des Moments in dem der alte Herr abgeholt wird (diesen Moment koennte mal allerdings als Rahmen der Geschichte verwenden, auf den man am Ende zurueckkommt).
Wenn Du das zu einer Geschichte ausbauen willst, waere es vielleicht gut, diesen Konflikt in den Mittelpunkt zu stellen und beide Maenner an dem Tag aufeinander treffen zu lassen, an dem der Sohn seine Plaene dem alten Herrn unterbreitet. Vielleicht wuerde ich ja dann etwas mehr ueber die Beziehung zwischen Vater und Sohn erfahren und was deren Beweggruende fuer ihr Handeln sind.

Gruss,

sarpenta

 

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