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Dienstagstrinker

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10.11.2003
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Dienstagstrinker

Er lag auf dem Rücken, unbeweglich wie immer. Er hielt die Augen geschlossen, wollte nicht schon wieder auf die Uhr schauen, wie so oft in der letzten halben Stunde. Sie musste ohnehin bald da sein, noch nie kam eine zu spät, trotzdem musste er vor Aufregung wieder schlucken. Ja, Dienstage waren immer aufregend für ihn, gegen Mittag war es am schlimmsten.

Was war das? Schritte auf dem Flur? Ja, aber das waren nicht ihre. Irgendein Penner schlurfte da vorbei, war ganz leicht zu unterscheiden von den Schritten, auf die er wartete.

Sie trugen immer hochhackige Schuhe, das war Bedingung. War ein harter Kampf damals, aber am Ende hat er sich durchgesetzt, schließlich war er der Kunde, nicht? Na ja, vielleicht sahen sie auch ein, dass es so am besten war. Egal ob groß oder klein, hochhackige Schuhe mussten sein, das war schon wegen der einzunehmenden Position notwendig. Er hatte keine Lust, jedes Mal darüber zu diskutieren, wie und wo er trinken dürfte. Das hatte ihn früher immer aus dem Konzept gebracht. Da wartete er eine ganze Woche auf diesen einen Trinktag, bereitete sich mental darauf vor, und dann kamen sie und wollten erst mal mit ihm diskutieren. Da vergeht einem ja alles, oder?

Als die ersten Schläge von der Turmuhr zu seinem Hirn durchgedrungen waren, hörte er auch schon die Schritte. Ja, das war sie. Er atmete hörbar aus. Sie kam! Ihre Schritte wurden nur langsam lauter, er dankte Gott für den langen Flur, so hatte er Zeit.

Zeit, sich ein Bild von ihr zu machen. Ob sie lange oder kurze Schritte machte, ob sie schnell oder langsam ging, alles war wichtig, alles floss in sein Bild der Frau ein, die ihm gleich zu trinken geben würde. Diese heute war wahrscheinlich jung und ziemlich groß, sie ging zu energisch, als dass er sich irren konnte - er hatte sein Bild fertig, noch bevor sie den Schlüssel ins Schlüsselloch steckte und in die Wohnung trat.

Ein kurzes Rascheln, dann ein, zwei Schritte und sie stand in seinem Zimmer. Sie sagte kein Wort, auch das eine Bedingung; er wollte nicht mit ihnen reden, er wollte trinken! Und er wollte sie auch nicht ansehen, ihm genügte sein selbst gemachtes Bild. Anfangs ja, da hat er beides noch getan, aber zu oft wurde er enttäuscht, zu oft entsprachen sie nicht seinen Vorstellungen. Nicht dass sie hässlich waren, nein, aber sie waren halt nicht so, wie er dachte, dass sie wären. Die eine Minute, die vom ersten Hören ihrer Schritte verging, hatte ausgereicht, sie in seiner Fantasie vollständig zu zeichnen und mit einer bestimmten Stimme zu versehen. Die Realität verwirrte ihn nur, sie raubte ihm die Konzentration, und außerdem war es gar nicht wichtig, wie sie aussahen oder wie sie sprachen, Hauptsache war, sie gaben ihm zu trinken.

Sie bewegte sich wieder, ein Moment der Ungewissheit erfasste ihn, aber dann, als sie den Stuhl erreichte und von dort direkt auf ihn zuging, wusste er, dass sie gut instruiert worden war. Er war beruhigt, er konnte sich ihr überlassen.

Sie kniete sich neben ihn, hob seinen Kopf ein wenig und bereitete das Handtuch darunter aus. Ihre Berührung ließ ihn erschaudern, nicht nur ihrer kalten Hände wegen: er roch sie zum ersten Mal. Seine Nasenflügel blähten sich auf, tief zog er ihren Duft ein; er hatte Recht gehabt, sie war jung und unverbraucht.

Sie erhob sich, stand neben ihm, neben seinem Kopf, er wusste, würde er jetzt die Augen öffnen, er würde ihr unter den Rock schauen können. Aber das war für ihn uninteressant, er wollte sie nicht anschauen, er wollte nicht wissen, wie sie untenherum aussieht, er wollte von ihr getränkt werden. Jetzt!

Und als ob sie diesen ungeduldigen Ruf seiner Gedanken gehört hätte, stellte sie ihre Pumps bewehrte Füße beiderseits seines Kopfes und hockte sich über ihn. Nur ein wenig mehr musste sie ihre Beine spreizen und die Füße noch etwas weiter stellen, dann berührte ihre Möse seinen Mund. Einen Moment verharrte sie in dieser Stellung, aber weil er keine Anstalten machte, seinen Mund zu öffnen, fing sie schließlich an, sich an ihm zu reiben. Zuerst noch zögerlich, fuhr sie mit ihrem senkrechten Mund ein paar Mal über ihn rauf und runter, dann, als er noch immer keine Wirkung zeigte, ging sie noch tiefer in die Hocke und ließ sein Kinn in sich eindringen. Eigentlich drang er noch nicht in sie ein - dafür war sie noch nicht bereit -, aber immerhin erreichte sie damit, dass sein Kinn ihre Lippen teilte und ihre Möse ein wenig öffnete, um bei ihrer nächsten Bewegung nach oben seine Nase leichter bei sich eintauchen zu lassen.

Ja, sie war jung und unerfahren, ihre Ungeduld bewies es ihm. Gut, es könnte auch sein, dass sie nur eine übervolle Blase hatte, und sie sich so schnell wie möglich von dieser Last befreien wollte. Aber auch das wäre ein Indiz für ihre Unerfahrenheit, nur Anfängerinnen wissen nicht, wie viel sie trinken müssen, um mit einer vollen Blase bei ihm zu erscheinen, denn das war Pflicht, darauf musste er bestehen. Er war ja kein Unmensch, er wollte für sein Geld nur eine angemessene Leistung, aber wenn sie sich zu früh voll laufen ließen und deswegen schon tropfend bei ihm erschienen, dafür konnte er nichts, dafür war er nicht verantwortlich.

Na gut, insgeheim spekulierte er darauf, und wenn er ehrlich war, dann hatte er auch das Seine dazu beigetragen. Wegen der angeblichen Nichterfüllung hatte er schon einmal die Agentur gewechselt und die neuen diesen Tatbestand auch wissen lassen, jedenfalls kamen sie seitdem alle bis zum Bersten gefüllt bei ihm an, diese hier war keine Ausnahme, warum würde sie sonst jetzt schon so stöhnen, hm? Mann, sie rieb sich an ihm wie Sau an einer Eiche! Sie wird ja immer glitschiger, hatte sie etwa schon ein paar Tropfen verloren?

Nur um das zu überprüfen, ließ er sie ihre Möse mit ihrer gesamten Länge ein paar Mal über seine steife Zunge fahren. Sie schmeckte gut, frisch, ein wenig nach Seife, noch, sagte er sich in Gedanken und musste schmunzeln, aber Urin war nicht dabei, eindeutig nicht. Das war der Beweis, nur junge Frauen haben ihre Blase voll unter Kontrolle, auch wenn sie unter Spannung stehen verlieren sie nichts, es sei denn, sie müssen lachen, dann können auch sie das kostbare Nass nicht zurückhalten, eine Verschwendung, echt, aber so ist nun mal die Welt, das heißt die Frauen sind so, sie wissen eben nicht, was sie in sich haben beziehungsweise womit sie Geld verdienen könnten.

Es wird immer nur geschimpft, dass Frauen bei gleicher Arbeit weniger verdienen als Männer, und dann lassen sie solche Ressourcen ungenützt. Dabei wäre es so einfach, ein wenig Training der entsprechenden Muskeln und eine oder zwei Bewerbungen, dann könnten sie wie diese hier in der Mittagspause was nebenbei verdienen, es wäre ihnen und ihm gedient, denn bei mehr Angebot würde sicher der Preis sinken, dann würde er sich statt einmal zweimal die Woche abfüllen lassen können, das wäre ein echter Beitrag zur Ankurbelung der Wirtschaft, ach, wenn die Regierung nur halb so viel Ideen hätte wie er während einer einzigen Sitzung, Deutschland würde wieder führend sein in der Welt.

Er besann sich wieder auf das, was er tat, das heißt er besann sich aufs Führen der Frau, die über ihm hockte und nun schon so laut stöhnte, als hätte sie übermenschliche Lasten zu tragen. Zugegeben, die kauernde Stellung drückte ihre Blase zusätzlich grausam zusammen, aber sie war noch jung, sie konnte das ab - oder doch nicht? War das nicht ein Spritzer? Direkt in seinen Mund?

Vor Erstaunen blieb sein Mund weiter offen, und das nutzte das Luder und pisste ihm in den Mund mit voller Kraft, was blieb ihm übrig, er musste schlucken, schon aus Selbsterhaltungstrieb, mit solchen Dingen ist nicht zu spaßen, ein Atemzug im falschen Moment, dann kann sie gleich die Ambulanz rufen. Ein Behinderter an Erbrochenem erstickt, das wäre die Schlagzeile des Tages, nicht ganz gelogen sicher, aber konnte man heutzutage den Lesern die volle Wahrheit sagen? Nein, lieber sagt man, dass ein ab Hals Gelähmter an Erbrochenem erstickt ist, als dass man zugibt, er ist beim Sex umgekommen.

Um eben nicht dieses Schicksal zu erleiden, schluckte er alles, was sie ihm gab. Und das war nicht wenig, echt, das war eher viel, um nicht zu sagen sehr, sehr viel, er war mit seinem Orgasmus schon längst fertig und da pisste sie immer noch, er machte sich langsam Gedanken, was er dem Zivildienstleistenden vom Pflegedienst antworten sollte auf die Frage, warum er heute wieder so lange pinkeln muss, immer zu sagen: weil heute Dienstag ist, schien ihm nicht mehr gut genug. Ist schon klar, die Antwort enthielt nichts als die Wahrheit, aber wer will schon diese Wahrheit hören?

 

Hi Dion

Ich will die Diskussion nicht wieder entfachen, indem ich die Geschichte wieder rauskrame, aber wenn ich das gerade doch tuhe, obwohl ich gerade schreibe, dass ich es nicht tun möchte, dann naja, was solls.

Er hielt die Augen geschlossen, wollte nicht schon wieder auf die Uhr schauen, wie so oft in den letzten halben Stunde.
der

Sicher kann ich verstehen, dass das Kinder nicht lesen sollten. Da ist keine Frage.

Ich sage mal was zur Geschichte: Ich finde sie nämlich gut und grausam. Aber vorstellbar. Wenn er gelämt ist, wird sich bei ihm eine Perversion in diese Richtung hin entwickeln. Oder kann sich entwickeln.

Mittlerweile ist es in Holland ja zu einem eigenständigen Gewerbe geworden, die Prostitution für Behinderte. Die sind dann speziel "ausgebildet". Hört sich komisch an.

Und du hast es kompromislos geschrieben, so, wie es sein sollte.

besten Gruß

 

aber warum, Aris, bewertest du eine Spielart als Perversion?

 

Nenn es wie du willst. Viele nennen es pervers, sich in den Mund pinkeln zu lassen. Oder hab ich sogar hier die Geschichte schon falsch verstanden?

 

Mutig, mutig, Dion,

auch wenn die Story vielleicht für Dich schon 'erledigt' ist, abgehakt, ich muss auch noch meine two cent dazugeben. Oder eigentlich will ich.
Natursektspiele sind - die Diskussion die ich überflogen habe zeigt das ja auch - grenzgängig, wer den golden shower mag wird wissen warum, ich selber habe es noch nicht lustvoll besetzen können, selbst bei Eigenurin bin ich noch auf die äussere Anwendung reduziert.
Doch es zu thematisieren, es damit wie viele andere Spielarten der Lust öffentlich zu machen, es seinem Prot anzudichten finde ich mutig, gut, wichtig.

Spielt es dabei eine Rolle, ob es ein Prot mit Behinderung ist ? Nein, ich denke nicht. Ist es pervers ? Im freudianischen Sinne schon, auch Krafft-Ebing hat es aufgeführt und so belabelt, doch der Eine hatte eine Kokainsucht, der Andere hat - ganz im Zeichen seiner Zeit - die expliziten Stellen in Latein formuliert, die bisher auch meines Wissens nicht übersetzt wurden. Und beide werteten auch heute 'normale' Spielarten als pervers, so ändern sich die Zeiten.

Deine Geschichte ist gut erzählt, spannend, glaubwürdig. Und damit passt beides, Form und Inhalt, auch wenn der Inhalt nicht mit Stino-Ansichten konform gehen wird...

:thumbsup: für eine aussergewöhniche Storyline.

Grüße,
C. Seltsem

 

Hallo Aris,
hallo C. Seltsem,

ob Natursektspiele pervers sind, entscheiden wir aufgrund von Standards, die nicht feststehen, sondern sich von Epoche zu Epoche ändern, ja manchmal sogar innerhalb einer Generation eine Wandlung erfahren, die einst nicht für möglich gehalten. Allein daß wir heute darüber frei sprechen und schreiben können grenzt schon an ein Wunder, war es doch früher, wie du, C. Seltsem, richtig angemerkt hast, selbst in der Wissenschaft üblich, die heiklen, also den Sex betreffenden Stellen, in Latein zu verfassen. Trotzdem war es nicht zu verhindern, daß solche Bücher auch von des Lateins mächtigen Laien gekauft wurden, trotz hoher Preise und sonst eher trockenen Stoffes.

Aber warum diesen Text heute Kinder nicht lesen sollten, das entschließt sich mir nur bedingt, Aris. Okay, die Sauberkeitserziehung in den frühen Jahren hinterläßt bleibende Spuren in einem Menschen, aber bei näheren Hinsehen entpuppt sich die Argumentation dahinter als ein Nichts: Es ist eben so, basta. Das lernt ein Kind von klein auf, und wann die Zeit günstig oder reif dafür ist, die Wahrheit über dieses Verbot zu erfahren, das ändert sich laufend, es gab eben Zeiten, wo man nicht einmal die Erwachsenen als für reif genug hielt, alles zu erfahren – siehe den oberen Absatz – und in manchen Fällen (Sex mit Tieren) wird das auch heute noch so gehandhabt: Man muß auch als erwachsener Deutscher ins Ausland reisen oder im Internet auf ausländischen Servern stöbern, um Geschichten oder Bilder von jener Art von Sex zu lesen oder zu betrachten.

Aber zurück zu Literatur oder, wenn das zu anmaßend sein sollte, zu dieser kleinen Geschichte über einen Menschen, der sich allwöchentlich ein Vergnügen leistet, das keinem weh- bzw. allen Beteiligten nur Gutes tut. Ob das, was er tut, pervers ist, vermag ich nicht zu entscheiden, ja nicht einmal, ob diese Geschichte eine obszöne ist.*

Ich denke, das ist eine Geschichte aus dem wirklichen Leben, aus dem Leben an sich. Und darüber zu schreiben und zu lesen kann nicht falsch sein. Für niemand.

Ich danke euch beiden für das Lesen und die positiven Stellungsnahmen.

Dion

* Nicht das Bild einer nackten Frau, die ihre Schamhaare entblösst, ist obszön, sondern das eines Generals in vollem Wichs, der seine in einem Aggressionskrieg verdienten Orden zur Schau stellt. Herbert Marcuse

 

Hallo Dion,

das Thema Natursekt schlägt hierr ja anscheinend höhbere Wellen als das Thema Behinderung und Sexualität. Das wundert mich ein wenig. Kommt hier etwas in den Vordergrund, um eine Auseinandersetzung mit dem eigentlichen Problem zu vermeiden?
Wenn C. Seltsem meint, es spiele keine Rolle, ob der Prot behindert ist, so frage ich mioch, ob es in der Realität so ist. Die Gedanken des Prot. über seine Rechtfertigung gegenüber dem Zivi deuten ja daraufhin, dass hier eine Bruchstelle besteht, dass der Prot eben nicht wirklich frei ist, seine Sexualatät so zu leben wie ein Mensch ohne Einschränkungen.
Sexualität ist für uns Privatsache und spielt sich hinter verschlossenen Türen ab. Dies ist Menschen mit Behinderungen manchmal nicht möglich und so gibt es eben nicht nur in den Niederlanden eigene Dienstleisterinnen (und mit der Einführung des persönlichen Budgets wird dieses Angebot auch bei uns zunehmen). Das Problem ist doch für manchen Menschen mit einer schwreren Behinderung, dass eben ein abgeschottetes Privatleben gar nicht möglich ist, dass er Hilfe benötigt. Und wenn diese Hilfe dann verschämt oder offen verweigert wird, weil einem die Wünsche eklig oder gar pervers vorkommen, dann steh für mich brennende offene Fragen im Raum. Und schon deshalb finde ich deine Geschichte gut und notwendig.

LG

Jo

 

Nein, Jo, niemand will hier irgend etwas in den Hintergrund drängen, aber die Beiträge von Aris und C.Seltsem haben eben etwas anderes zum Thema erhoben, ich mußte schon von Amts wegen darauf eingehen, oder? Okay, ich hätte auch auf die bereits geführte Diskussion verweisen können, aber die ist schon über 2 Jahre alt, und vielleicht können neue Leser und Kommentatoren auch Neues dazu beitragen - Aris und auch du habt mit den Hinweisen auf Dienstleisterinnen in Holland und Deutschland schon den Anfang gemacht.

Ich finde immer gut, wenn Probleme benannt und nicht verschwiegen werden, denn nur so können wir ihnen begegnen, sprich etwas dagegen unternehmen. Das hat viel mit der Bereitschaft zu tun, die eigenen Schamgrenzen zu überwinden, d.h. vorurteilslos die vorhandene Situation zu analysieren und dann ggf. zu handeln. Man hat gerade bei der Prostitution gesehen, wie wichtig es war, diesen Bereich des menschlichen Lebens nicht mehr auszugrenzen, sondern sich dazu zu bekennen: Erst jetzt, nachdem man den Akt der Prostitution vom Gesetz her nicht mehr als sittenwidrig ansieht, können Prostituierte ihre Ansprüche gegenüber ihren Kunden auch gerichtlich durchsetzen, können kranken- und rentenversichert werden und brauchen sich natürlich nicht mehr zu verstecken – es ist ein ehrbarer Beruf daraus geworden, wenn auch es noch eine Weile dauern wird, bis auch die letzten Hinterwäldler das anerkennen werden.

Was ich sagen wollte: Erst wenn wir die Berührungsängste zu den Behinderten ablegen, werden wir erkennen können, was diese Gruppe von Menschen wirklich bewegt, was ihre Probleme sind, etc. Jetzt behandeln wir sie noch ein wenig wie Kinder, also auch als geistig nicht ganz vollwertige Menschen, die dem entsprechend auch keinen Sexleben haben dürfen. Dabei ist gerade das ein großer Irrtum: Alle Menschen, egal wie alt und egal ob behindert oder nicht, haben auch ein sexuelles Leben.

In diesem Zusammenhang ist es nicht uninteressant zu wissen, daß sich sexuelle Präferenzen in den ersten Lebensjahren herausbilden, d.h. lange vor der Pubertät steht fest, was für Arten von Sex ein Mensch als Erwachsener haben wird. Diese Präferenzen sind wie Prägungen und daher unumkehrbar, und wenn man so will auch nicht heilbar, höchstens kontrollierbar. Das heißt in anderen Worten: Der Prot in dieser Geschichte hat schon immer eine Vorliebe für Pinkelspiele gehabt.*

Dion

* Das habe ich damals, als ich die Geschichte schrieb, nicht so gesehen. Doch das mit den Prägung ist eine relativ neue Erkenntnis, die zwar als Theorie schon immer da war und erstmals (nicht von allen!) auf die Homosexuellen angewandt wurde, aber jetzt wird dieses auch für alle anderen Arten von sexuellen Präferenzen ausgedehnt – wäre ja nicht zu verstehen, warum nur die Homos sexuell dauerhaft geprägt worden wären, alle anderen aber ihrer Präferenzen nach belieben ändern könnten. :D

 

Er lag auf dem Rücken, unbeweglich wie immer. Er hielt die Augen geschlossen, wollte nicht schon wieder auf die Uhr schauen, wie so oft in der letzten halben Stunde.
endweder liegt er unbeweglich da wie immer oder er schaut oft auf die Uhr

Hi Dion,

das goldene Wasser aka Natursekt also diesmal. Damit wären dann ja auch schon fast alle Themen durch, hm? ;)

Das Einzige, was mir unklar ist: Warum ein Behinderter? Das kommt für mich zu sehr konstruiert rüber, damit du die Geschichte mit diesem Satz enden lassen kannst.

Tserk!
Gefundene Fehler:

Irgendein Penner schlürfte da vorbei, war ganz leicht zu unterscheiden von den Schritten, auf die er wartete.
schlurfte (Freudscher Vertipper? ;))
bereitete sich mental darauf vor, und dann kamen sie und wollten erstmal mit ihm diskutieren.
erst mal
Ein kurzes Rascheln, dann ein zwei Schritte und sie stand in seinem Zimmer.
einKOMMA
Nicht dass sie hässlich waren, nein, aber sie waren halt nicht so
NichtKOMMA
Wegen der angeblichen Nichterfüllung hatte er schon einmal die Agentur gewechselt und der neuen diesen Tatbestand auch wissen lassen
die
sie wissen eben nicht, was sie in sich haben bzw. womit sie Geld verdienen könnten.
Abkürzungen ausschreiben

 

Tserk schrieb:
endweder liegt er unbeweglich da wie immer oder er schaut oft auf die Uhr
Wenn du nur die Augen bewegst, dann bewegst du dich nicht – jedenfalls nicht im herkömmlichen Sinn.


Tserk schrieb:
Damit wären dann ja auch schon fast alle Themen durch, hm? ;)
Ja, für dich, Tserk, bist ja noch jung und weißt vielleicht noch nicht viel von diesen Dingen, :D aber ich behaupte mit Volkmar Sigusch: Sexualität ist das letzte Abenteuer der Menschheit.


Tserk schrieb:
Das Einzige, was mir unklar ist: Warum ein Behinderter? Das kommt für mich zu sehr konstruiert rüber, damit du die Geschichte mit diesem Satz enden lassen kannst.
Ja, das haben viele Leute gefragt und behauptet – ich kann nur auf die bisher stattgefundene Diskussion verweisen: Sie kann dir all das ausschöpfend beantworten.

Ich danke dir, Tserk, für das Lesen und Kommentieren – und wie immer, habe ich von deinen Verbesserungsvorschlägen fast alle übernommen.

Dion

PS: Zu der freudscher Fehlleistung sage ich gar nichts, sondern :Pfeif:

 

Hallo Dion,

da Du die Geschichte angesprochen hast und ich sie bis dato nicht gelesen hatte, hab ich mein Versäumnis mal nachgeholt. Mir hat die Geschichte gefallen, in ihrer Konsequenz und auch in ihrem Mut. Stilistisch gut lesbar ist sie außerdem. Also von mir kommt da echt nichts Kritisches. Mindestens genauso interessiert habe ich die Diskussion dazu gelesen. Am meisten erstaunt hat mich die Bitte, den Prot. bitte schon vor der Behinderung auf Trinkspielchen stehen zu lassen. Nun ist die Geschichte ja schon paar Jahre alt und ich glaube, da hat sich viel getan in den letzten Jahren. Und das ist auch gut so. Und da muss auch noch viel mehr Geschehen. Ich meine, Selbstbestimmung ist ja wohl das Mindeste, was man deinem Prot. zugestehen sollte und er bestimmt über sich, niemand kommt zu Schaden, niemand handelt gegen den Willen eines anderen. So what?
Ich habe erst gestern erlebt, im Theater, da hat sich eine Rollstuhlfahrerin auf einen richtigen Theaterstuhl umgesetzt. Und als sie am Ende wieder in den Rollstuhl rüberrückte, da hat der Typ von der Brandwache gefragt, ob er helfen könne. So weit so gut. Jetzt sagte die Frau aber: Nein. Trotzdem fing der Typ an, ihr zu helfen, zerrte da an ihr rum. Sie schrie ihn jetzt schon an: Nein! und er machte weiter. Und dann hab ich ihn auch angeschrien, ob er denn taub wäre, sie wolle es nicht und irgendwann war dann auch gut mit der fehl geleisteten Hilfe.

Du lässt deinen Prot. seinen Spaß ausleben, Du gehst das Thema auf die Dir eigene Art und Weise an und tust es gut. Das wollt ich Dir dalassen, wo ich die Geschichte nun gelesen hab :).

Beste Grüße, Fliege

 

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