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Dieser Sonntag

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10.01.2008
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Dieser Sonntag

Dano öffnet die Augen.
Er musste was dagegen tun. Schlaftrunken greift er nach der Milchpackung, die im unteren Teil der Kühlschranktür einsam und verlassen wartet.
Sie ist ungeöffnet. Eine Pappschachtel.
Trotzdem misstrauisch, sucht Dano die Packung ab.
Ja, hm bis zum 19. Welches Datum hatten wir gleich nochmal?
Er erinnert sich an den Termin aus seinem Terminplaner von gestern. Oder Vorgestern? Der 17.

Zitternd und nur im Besitz eines Bruchteils seiner motorischen Fähigkeiten, schüttet er in einer langen Prozedur das Glas voll.
Eine furchtbare Szene für Danos Freunde, dessen Zustand Ihn fast wie eine Satire auf jegliche Zombiefigur erscheinen lässt.
Auf Youtube wäre die Zielsicherheit, mit der Dano die Hälfte der Packung am Glas vorbei auf den Tisch gießt, bestimmt ein toller Lacher geworden.
In einem endlos kurzen Moment kippt er, fast ohne durchzuatmen, das Glas in sich hinein.
Aaaa. Zufrieden spürt er die Kälte wie Schneekristalle vom Himmel seine Kehle herunter ...er schmatzt. Er schmeckt. Erschrickt. Erbricht.

Das ging so verdammt schnell und kam so unerwartet, dass er nun auf eine weißbraune, stinkende Lache blickt. Vor sich, auf sich, seinen Händen.
Der Kotzegeruch trägt nicht gerade zur Verbesserung seiner Verfassung bei.
Für die Alkohol-Rechnung der gestrigen Nacht braucht er keinen Taschenrechner. Die Quittung hat er sich bis jetzt aufgehoben.
Was für ein Scheißtag, dieser Sonntag.

DingDong. Es klingelt.
Dano schlägt die Augen auf. Panisch. Mit Fesseln aus Scham am Boden klebend, versucht er den Besucher wegzuwünschen.
Mit starrem Blick in Richtung Tisch, als suche er etwas in der Traumwelt hinter der Milchpackung, vergehen tausend Gedanken.
Er bemerkt nicht den Schlüssel, der sich leise im Schloss herumdreht.
"Danooo?!", schrillt eine Stimme in seinem Kopf.
"Wie siehst Du denn aus? Was ist passiert?"
"Aber die war doch noch gut", stammelt er.

"Tanja?"
Tanjas Blick ist zwischen Hass und Mitleid unschlüssig.
"Tanja, das ist jetzt nicht so, wie es aussieht."
Ungläubig starrt Ihn Tanja an.
"Dano, auf die Erklärung warum Du nackt in Deiner eigenen Kotze, ..." Ihre Stimme zittert.
"Ich kann das nicht mehr."
Das Letzte was Dano wahrnimmt, ist das schallend verhallende knallen der Tür, das den letzten Hauch von Tanja mit aus seinem Leben nimmt.

Dano öffnet die Augen.
Die Augen werden groß.
Scheiße!
Er blickt an sich herunter und stellt entsetzt fest, dass er tatsächlich nackt ist.
Langsam kehrt das Gleichgewicht und die klare Sicht in seinen Körper zurück.
Aber Ha!, "Gott sei Dank", schreit er heraus, als Ihm bewusst wird, dass er in seinem Bett liegt.
Keine Spur von Vomitation mehr. Das muss alles ein böser Traum gewesen sein.
Erleichtert schließt er die Augen, um entspannt in bessere Träume zurückzugleiten.

Träume von guten Tagen, von ausgelassenen Partys. Von hemmungslosen Glücksgefühlen. Und von Tanja. All die Scheiße, durch die Sie mit Ihm schon gegangen war. Samstagseskapaden.
Er darf Sie nicht noch einmal enttäuschen. Nicht schon wieder. Nie wieder.

Etwas umfasst sanft, doch kraftvoll, seine aus der Bettdecke hervorguckende Hand.
In Tanjas Gesicht rinnt aus nassrot gebrochenen Augen eine letzte Träne.
"Weisst Du, nächsten Sonntag ist Krämermarkt. Und ich würde gern Mal wieder ins Museum gehen."

 

Hallo und Willkommen bei uns.

Ich habe die Geschichte jetzt dreimal gelesen, weil ich dachte, etwas übersehen zu haben, das mir gefallen könnte, aber da war nichts, das gezündet hätte. Schon der erste Gag, dass die Milch sauer ist, wird allein durch den Titel verschenkt. du Du verschleuderst ihn geradezu und das rechtfertigt meiner Ansicht nach das zwei Absätze dauernde geschwafel nicht.

Danach wird es ganz lustig, ziemlich bizarr und schon begehst du eine weitere Untat: er wacht auf und alles ist ganz anders (oder eben doch nicht, weil er eventuell Schlafwandler ist). Wie viele tausend Mal hat man das schon gelesen? Etliche, behaupte ich. Was soll's, in deiner Geschichte funktioniert es ja zumindest, wenn es auch ausgelutscht ist.
insgesamt erscheint mir die Geschichte etwas flüchtig herunter geschrieben, denn so viele Fragen bleiben unbeantwortet. Meine Interpretation lautet, dass er auf einer Party war und dort mit jemanden zugange war und ihn seine Schuldgefühle bis in die Träume verfolgen. Er hat sich beschmutzt, fühlt sich schmutzig, reagiert bei der Strafe (die Ohrfeige) nicht einmal besonders, weil er sie ja verdient hat.
Dann öffnet er nocheinmal die Augen und da ärgert es mich fast, weil ich zweimal denselben alten Hut vorgesetzt bekomme. Er wacht auf, ach, nein, er wacht jetzt erst auf, oder nein, Moment, lieber nochmal eins später.

also mir hat die Geschichte nicht so gefallen. Mal sehen, was andere dazu sagen. Ist ja nur meine persönliche Meinung.

Georg

 

Hallo lendrian

und willkommen auf kg.de
Muss mich da leider Bärs Meinung anschließen. Das, was du hier ablieferst ist leider sehr unausgegoren.
Typ sinniert über Ablaufdatum von Milchtüte, trinkt sie, muss sich übergeben, Freundin erscheint, gibt ihm Backpfeiffe, stellt sich alles als Vision heraus, Typ beschließt lieber nicht aufzustehen, um von dieser Vision nicht heimgesucht zu werden.
So aufregend, wie ich das jetzt hier hingeklatscht habe, hast du deinen Text leider auch verpackt.
Mag ja sein, dass diese Begebenheit für dich eine besonder Bedeutung hat, dem Leser gibt sie jedoch wenig. Es bleibt bei meiner Zusammenfassung. Wenn du dem Leser wirklich etwas mitteilen möchtest, musst du uns das gesamte Geschehen näher bringen, einen Grund durchschimmern lassen, warum diese Episode lesenswert ist.
Falls dein Text schlicht witzig sein sollte, ohne weitere Intention, hat er es in meinen Augen auch nciht gebracht, denn den Humor fand ich arg bemüht. Falls du aber trotzdem in diese Richtung weiter arbeiten möchtest, verschiebe ich deinen Text gerne in die dafür vorgesehene Rubrik ;)
Hier in Alltag gibt er eigentlich nur ein Rätsel auf.

Ach ja, rein formal solltest du auch noch mal über deinen Text rüberbügeln.
Bitte immer 3 Punkte ... <- und die mit Leerzeichen nach dem Wort. Zudem kommt in wörtlicher Rede kein Punkt, wenn du mit Begleitsatz weitermachst.

viel spaß noch auf kg.de
grüßlichst
weltenläufer

 

Hallo landrian!

Ich habs nicht geschnallt. Die ganze Geschichte ist ein heilloses Durcheinander, der Prot wacht auf, trinkt Milch, kotzt, es klingelt, er öffnet, irgendwer redet mit ihm, ..., dann kriegt er eine gescheuert, weil seine Gesprächspartnerin gemerkt hat (bisschen spät übrigens), dass er nackt ist (bisschen ... ähm), zum Schluss macht er (zum xten Mal) die Augen auf und merkt, dass er wirklich nackt ist (oha), springt aus dem Bett, öffnet nochmal die Augen ... Vorhin stand er noch an der Tür! Ist die kreative Auflösung jetzt, dass er alles nur geträumt hat? Das ist 1. nicht sehr originell und wird 2. nicht deutlich. Sehr verwirrend das Ganze.

von Gestern. Der 17, Freitag.
"von gestern", "Der 17." Besser ist noch ausschreiben, so lang ist das Wort auch wieder nicht.
öffnet schlaftrunken die Packung und schüttet sich ein volles Glas ein.
1. Schlaftrunken ist so eins von den Adjektiven, die man in einem kurzen Text nur einmal schreiben sollte. Bei dir kommt ein paar Zeilen vorher schonmal vor. 2. Schüttet klingt blöd. Gießt oder schenkt oder so. 3. Der öffnet mir insgesamt zu viel. Die Augen, die Kühlschranktür, die Packung. Da gibts Synonyme.
In einem endlos kurzen Moment, trinkt er hastig, in einem großen Zug, fast ohne durchzuatmen, das Glas leer.
Einige Kommas sind hier falsch, aber abgesehen davon liest sich der Satz durch diese Reihung sehr stockend.
Zufrieden spürt er die Kälte wie Schneekristalle vom Himmel seine Kehle herunter... er schmatzt. Er schmeckt. Erschrickt. Erbricht.
Die Stelle finde ich richtig gut. Also um nicht immer rumzumeckern: Vom Schreiberischen her finde ich die Geschichte nicht schlecht, auch wenn einige Fehler drin stecken und die Geschichte an sich so nicht funktioniert. Mit deinem Stil könntest du schon mehr anfangen.
dass er nun auf eine weißbraune, stinkenden Lache,
stinkende
Dano öffnet die Augen. Verwirrt.
Der müsste schon ungefähr 10 Mal die Augen geöffnet haben, als er die Milchpackung untersucht, als er auf seine Kotze starrt - gut, der Satz ist nicht vollendet, aber wenn da schon beschrieben wird, wie die Kotze aussieht, du weißt schon...
"Wie siehst Du denn aus? Was ist passiert?"
du
"Aber die war doch noch gut.", stammelt er.
Der Punkt muss weg.
Dano suche etwas in der Traumwelt hinter der Milchpackung.
:susp:
warum Du nackt...dieses Wort betonte sie besonders langsam, so als würde sie auf die versteckte Ironie hinweisen wollen...die Tür aufmachst
... warum du nackt" - dieses Wort betonte sie besonders langsam, so als würde sie auf die versteckte Ironie hinweisen wollen - "die Tür ...
"Ää, oder..wie auch immer."
Äh, oder ...

Insgesamt lässt mich die Geschichte ziemlich verwirrt zurück. Man merkt irgendwie, dass sie was sagen will, aber die Intention wird nicht deutlich. Würde gut zu Seltsam passen, aber selbst da müsste man nochmal überarbeiten. Alltäglich ist die Situation bestimmt nicht, würde ich sagen.

Liebe Grüße,
apfelstrudel

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Georg, Hallo weltenläufer, Hallo apfelstrudel.

Danke für die offene Kritik und das Lesen meiner Geschichte. Denn dafür bin ich ja hier; um zu lernen.
Eure Beiträge haben deutlich gemacht, dass die Intention der Geschichte schwer bis unmöglich auszumachen war.
Zugegeben war es aus dem, was ich "abgeliefert" habe, auch schwierig. Schreckliches Vokabular übrigens, ich bin doch kein UPS-Mann, der hofft das jemand sein Paket hübsch findet.

Die Idee der ganzen Sache war eigentlich Folgendes:
Dano, der ein ziemliches Alkoholproblem hat, liegt nach einer rauschvollen Nacht im Bett.
Im Schlaf hat er immer wieder wirre Träume, Traumfetzen die sich nach und nach aus schon geschehenen Situationen ergeben.
Doch wie das in Träumen oft ist, vermischen sich diese Situationen mit unrealistischen Szenen.

Eigentlich war gedacht, mit dem Satz

Dano öffnet die Augen
jeweils die Einsprungpunkte in die Traumfetzen zu markieren.
Das hat wohl nicht so funktioniert?!
Im ersten Fetzen checkt er also die Packung, im Zweiten geht er zum Kühlschrank und trinkt ohne zu checken ...etc

Die entstandene Situationen war also konstruiert und fand nie statt, auch nicht in seinem Traum.
Meine Intention dabei war, über Zustände zu schreiben, in denen man Realität nicht von Traum unterscheiden kann, beides sich verbindet und ineinander übergeht. Und gerade die Sinnlosigkeit all dessen zu zeigen, wenn man erwacht und sich daran erinnert.
(In Verbindung mit der Tatsache, dass viele junge Leute viel zu viel trinken und diese Realitätswahrnehmung sich in den Alltag verschiebt. Als Mahnung sozusagen.)

Am Ende erwacht er in seinem Bett, was das erklären sollte. Hier erwacht er eigentlich auch das einzige Mal richtig.

Dank apfelstrudels Post wollte ich die Geschichte trotzdem nochmal überarbeiten. Dabei hab ich gemerkt, dass der Text wohl viel zu kurz geraten ist, um diese Thematik verständlich zu vermitteln. Vielleicht greife ich das in einem anderen Post ausführlicher wieder auf.

Beim Schreiben hat sich dann daraus eine kurze abgeschlossene Geschichte entwickelt. Über Alkohol, Liebe und Zusammenhalt.
Nur ein treffender Schlusssatz will mir einfach nicht einfallen.

Den Titel habe ich geändert. Guter Punkt!
Und geöffnet wird nun auch weniger.

Danke Euch.
Gruß lendrian

 

Hallo Lendrian,
wenn du den Titel geändert haben möchtest, schicke mir eine PM, das können nur die Mods der jeweiligen Rubrik. :)

Zu deiner Intention bleibt mir nur zu sagen, dass sie tatsächlich ganz schön hochgegriffen ist, für das Bisschen Text, den du hier eingestellt hast ;)
Bin gespannt, was aus deiner Überarbeitung wird

grüßlichst
weltenläufer

 

Hallo Lendrian!

Zuerst möchte ich dir sagen, dass ich deiner Geschichte auch nicht wirklich folgen konnte. Ich fand jedoch ein paar deiner Sätze richtig lustig. Die da wären:

Auf Youtube wäre die Zielsicherheit, mit der Dano die Hälfte der Packung am Glas vorbei auf den Tisch gießt, bestimmt ein toller Lacher geworden.

Toll!


Er schmeckt. Erschrickt. Erbricht.

Super!


Was für ein Scheißtag, dieser Sonntag.

Schön. Kurz und knapp, sehr gut.

Hey Lendrian, ich hoffe du bekommst von den eher schlechten Feedbacks nicht den Schlendrian. :lol: Dein Schreibstil gefällt mir nämlich sehr gut, wenn auch die Geschichte nicht klar strukturiert war.

Herzlichst!
Sternenkc

Ach ja. Ich wusste nicht wie man Zitate setzt. Kann mir da jemand vielleicht behilflich sein?

 

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